Hub Innovative Lehrformate für BNE, 07.02.2025

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"OSA NK" (Online Self-Assessment zu Nachhaltigkeitskompetenzen) ist ein Selbsteinschätzungstest für Studierende an deutschen Hochschulen, der Nachhaltigkeitskompetenzen erfasst. Damit können Studierende ihr Wissen über Nachhaltigkeit überprüfen und ihre nachhaltigkeitsbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen reflektieren. Auch Lehrende können OSA NK nutzen, um Vorwissen und Einstellungen ihrer Studierenden zu verschiedenen Nachhaltigkeits-Aspekten zu erheben.

Im Mittelpunkt dieses Hubs stand die aktive Bearbeitung des Fragebogens und damit ein direkter Einblick in das Instrument. Darüber hinaus wurde über Erfahrungen mit dem Einsatz von OSA NK in der Lehre und geplante Weiterentwicklungen berichtet. Der Hub dauerte 90 Minuten.

Hub Innovative Lehrformate für BNE, 07.02.2025
Datum
Fr 07 Februar 2025 14:00 Uhr
Verantwortlich
Schwerpunkte

BNE BNE in der Lehre
Bezug Wiki-Themen



Agenda und Informationen

Begrüßung und Rahmen

IMP>ACT - Projekt bei der DG HochN (kurze Vorstellung für die Teilnehmenden)

  • Projektziele, Inhalte und Struktur von IMP>ACT wird vorgestellt
  • Konzept der „Action Competence“ wird vorgestellt

--> Relevanz für die DG HochN-Community: Wir werden u.a. die INNO4BNE-Hubs in 2026 evaluieren.

Weitere Informationen hier.

Zwischenfrage: „Sind es zwei Evaluationsrahmen für Studierende und Teilnehmende / Dozierende?“

Antwort: Zwei verschiedene Evaluationsrunden (Studierende und Lehrende)

Impuls Präsentation OSAINK: Annika Koch und Christian Einsiedel

Vorgehen: OSAINK Projektvorstellung, Testerkundung, Einsicht in Konstruktionsgrundlagen, Anwendungsbeispiele (TH Ostwestfalen-Lippe, Diskussionsrunde

  • Zeitraum Projekt: (01.04.23-31.12.2025)

Ziel: BNE soll mehr in die Hochschullehre integriert werden mittels eines Selbsteinschätzungstests zu Nachhaltigkeitskompetenzen mit Fragen zu Wissen, Einstellungen und Verhalten i.B. auf nachhaltige Entwicklung -> Lehrende sollen am Ende darauf zurückgreifen können (fächerübergreifend)

Präsentation Annika Koch
  • Was ist OSAINK: psychometrisch validierter Selbsteinschätzungstest für Studierende an HS in NRW
  • Ziel der Studie: Soll an verschiedenen Zielgruppen erprobt werden und die Erkenntnisse von Lehrenden eingesetzt werden
  • Warum OSA: -> unterschiedliche Zielformulierungen verknüpfen bzw. neue Rahmenmodelle und Instrumente entwickeln, da valide Alternativen fehlen

Start der Umfrage OSAINK

  • Teilnehmende werden angewiesen, sich die Umfrage ausführlich anzuschauen (Aufbau etc.) in einem Zeitrahmen von 20 Minuten
  • Nach Abschluss Hintergrund des Tests erklärt durch Annika Koch
    • Rahmenmodell des Tests: basale fächerübergreifende NH-Kompetenzen nach Rieß et al.; Übersicht: was OSAINK leistet
    • Weiterentwicklung von OSAINK: Rekrutierung an HS und Entwicklung für Studierende und Lehrende

Zwischenfrage:

„Es gibt in der Literatur die NH-Kompetenzen wie „systemisches Denken“, „vorausschauendes Denken“, „Reflexionskompetenz“, „Collaboration“ oder „normative Kompetenz“. Sind diese im Fragebogen implizit enthalten und wird nach diesen Kompetenzen auch ausgewertet?“

Antwort: Es werden die einzelnen Skalen verwendet, die man Zieldimensionen zuordnen kann, aber sie werden nicht explizit zu diesen Kompetenzen zugeordnet.

Vortrag Christian Einsiedel

Präsentation Christian Einsiedel
  • Inhalt: Praxisanwendung - Wie kam OSAINK im Studiengang an?
  • Nachhaltigkeits-Motivation, nachhaltiges Engagement stieg von Beginn zum Ende des Moduls an, „Hilflosigkeit“ sinkt (diese Daten sind nicht signifikant, da es eine kleine Zielgruppe von Studierenden betrifft. Es lässt sich jedoch die Tendenz erkennen).
  • Empfehlungen: OSAINK als Reflexionsanlass sowie als Wirkungsprüfung anwenden

Diskussion mit folgenden Leitfragen für die Teilnehmenden

1. Was hat gefallen? 2. Was sehen Sie kritisch, was sollten wir besser machen? 3. Welche Use Cases in der Lehre sehen Sie, was bräuchten Sie dafür?

Rückmeldung 1: „Man braucht einen Rahmen an Nachhaltigkeitskompetenzen für Studierende und Lehrende, OSAINK könnte ein guter UseCase dafür sein (auch im Rahmen von Fortbildungsseminaren). Man braucht es vor allem auch für die Gestaltung der Fächer (interdisziplinär). Möchte es gerne intern an der Uni Köln besprechen.“

Frage 2: „Evaluationsergebnisse wie Verbesserung der Motivation etc., auf was bezog sich das genau? Nach Durchlaufen des WPF, wie ist der Zusammenhang mit dem Fragebogen?“

Antwort: Zu Beginn wurde ein Pretest gemacht und OSAINK ausgefüllt, folgend dann am Ende des Semesters wiederholt ausgefüllt.

Frage 3: „Systemisches Denken, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz entwickeln – diese Komponenten sind nicht im Fragebogen enthalten, gibt es dafür ein Kompetenzmodell auf Meta-Ebene?“

Antwort: Es gibt nicht nur eine, sondern alle Schlüsselkompetenzen in Kombination, diese Menge kann der Fragebogen nicht leisten. Es ist möglich, einzelne Kompetenzen abzudecken, darum das übergeordnete Rahmenmodell von Ries. Alternativen sind zu umfangreich.

Frage 4: „Der Weg vom Wissen zur Intention zum Verhalten - wird das im Fragebogen abgefragt (um die Lücke von Wissen und Handeln zu erkennen)?“

Antwort: Ja, wird es.

Rückmeldung und Frage 5: „Spannendes Modell, da es Interaktionen fordert.“

„Seminar an Uni hat den Ansatz, neue Wissensordnungen zu nutzen. Gibt es Kopplungen zu diesem Modell?“

Antwort: Nein, nicht genau zu diesem

„Gut wäre, wenn, Nachhaltigkeitsthemen weniger abstrakt zu gestalten und Studierende als Follower zu generieren.“

Rückmeldung und Frage 6: „Kompetenzgeschichte (drei Ebenen zur Kompetenzentwicklung) sind unabhängig von Kompetenzen für nachhaltige Entwicklung. Wenn ich nicht klar habe, was die Kernkompetenzen sind, wie kann dieser Test dann feststellen, was diese Nachhaltigkeitskompetenzen sein sollen?“

„Nachhaltiger Konsum wird abgefragt, es scheint, als wäre die Kompetenz gleichgesetzt mit Konsumentscheidungen, aber sie gehen über Konsumentscheidungen hinaus.“

„Im Fragebogen gibt es die Abfrage zu den Einstellungen zu NH, alles Natur und Ökologiebezogen, aber intragenerationale Gerechtigkeit fehlt und intergenerationale Gerechtigkeit fehlt. So bestärkt es die Einstellung zu altem Nachhaltigkeitsdenken und beschränkt sich auf Ökologie.“

„Auch vielleicht gut zu fragen: welches Bild von NE wird den Studierenden durch den Test vermittelt?“

Frage 7: „Ist es möglich, den Test fachgruppenspezifisch auszudifferenzieren? Um Bezug zu nehmen auf berufliche Qualifikationen und berufliche Aufgaben, damit Leute Nachhaltigkeit nicht nur als private Aufgabe zu sehen?“

Antwort: Dadurch, dass der Test basale Themen aufgreift, würde dies den Umfang sprengen. Diese Aufgabe sollte abgegeben werden an Lehrende, die Studierende vorbereiten (Input).

Antwort: Test soll nicht alle Kompetenzen abdecken, da es sonst zu viele und aufwändige Fragebogengestaltungfragen geben würde.

Rückmeldung 8: „Systemisches Denken (Studierende befassen sich mit verschiedenen Systemen, die aber alle zusammenhängen). Es sind alle stark spezialisiert, aber die Weltbilder koppeln sich voneinander ab. Darum sind die Nachhaltigkeitskompetenzen (die zuvor genannt wurden) sehr wichtig."

Antwort: Hinweis nochmal, dass validierte Inhalte für den Test genutzt werden sollen.

Rückmeldung 9: „Möchte es an Uni Köln einsetzen.“

„Was immer in Seminaren aufkommt: Finanzielle Beschränkungen in den Gaps, das hat ihr im Fragebogen gefehlt.“

„Schlägt vor, die partizipatorischen Sachen in einem separaten Test vorzubereiten.“

Rückmeldung 10: „Geschlossenes Weltbild im Test, „verhalte ich mich richtig im Rahmen des Weltbildes“ wird abgefragt, es fehlt perspektivenwechseln, er sollte nicht nur BNE 1 abgefragt werden.“

Abschluss

Orientierungsfrage: Wichtigste Erkenntnis - eine Sache, die Du mitnimmst?

  • „Es braucht mehr Arbeit an Operationalisierung & Messbarkeit der Kernkompetenzen für NE!“
  • „Die Hubs sind einfach immer wieder toll - kann mir es ohne gar nicht mehr vorstellen. Danke an alle!“
  • „Super Idee! Herzlichen Dank!“
  • „Herzlichen Dank an Alle heute hier für die Einblicke.“
  • „Vielen Dank für die Präsentation und den Blick in den Test! Ich werde das bei mir intern besprechen. Es war sehr spannend und insbesondere den Test auch als Diskussionsgrundlage in die Lehre zu integrieren, finde ich einen sehr spannenden Ansatz. Auch die Kurzpräsentation des Kurses von Christian finde ich super spannend. Schönes Wochenende an euch und danke für den spannenden Austausch!“
  • „Vielen herzlichen Dank! Sehr informativ. Ich denke, der Test ist zum Einstieg ins Seminar für mich geeignet. Über ESD2 Instrumente würde ich mich natürlich auch freuen ...“
  • „Vielen Dank. Ich nehme grundsätzlich die Umfrage als Beteiligungsformat in der Lehre nochmal mit.“
  • „Herzlichen Dank für den inspirierenden Beitrag und die Diskussion! Anregungen für die Grenzen und Möglichkeiten der Messbarkeit von NE/BNE Lernzielen“
  • „Ich würde es gerne einmal zum Auftakt der NH-Vorlesung einsetzen und das Ergebnis als Basis für die weitere Diskussion mit den Studierenden verwenden.“
  • „OSA kann hilfreiches Instrument sein, Kompetenzgewinn überhaupt festzustellen und Reflexion anzustoßen.“ Vielen Dank für die Vorstellung!“
  • „Vielen Dank, ich hätte auch Interesse daran das Instrument in meinen BNE-Seminaren einzusetzen und weiterzuentwickeln.“
  • „Sehr interessant, ich sehe das als gutes Format als Einstieg in Nachhaltigkeitsdiskussionen. Vielen Dank für die Orga und ich wünsche allen ein tolles Wochenende!“
  • „Herzlichen Dank für die Präsentation und den kritischen Austausch dazu. Ich bin gespannt, was die Rückmeldungen aus den Einsätzen ergeben und welche weiteren Entwicklungen in Richtung weiterer Kompetenzen darauf aufbauend angeknüpft werden können.“

Hinweis: Textabschnitte in Anführungszeichen sind keine direkte Wiedergabe des Gesagten, sondern die mitgeschriebene Version.

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