Der selbstorganisierte Weg zur BNE-Schule: Unterschied zwischen den Versionen

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==Der selbstorganisierte Weg zur BNE-Schule==
 
==Der selbstorganisierte Weg zur BNE-Schule==

Aktuelle Version vom 19. Juni 2024, 16:31 Uhr

Organisation/Institution Universität Vechta
Ansprechperson Detlev Lindau-Bank
Lehrformat
Medientyp Präsentation
Schwerpunkt/Thema/Inhalt Europäisches BNE-Rahmencurriculum und Konzept für eine BNE-Fortbildung
Fachgebiet Erziehungswissenschaften
Umfang/Zeit
Gruppengröße/Anzahl Studierende
Sprache deutsch
Lizenz nicht lizenziert
Link: https://wiki.dg-hochn.de/images/e/ea/ESD SuVi Nürnberg 2024 3 a %28Deutsch%29.pdf
Datei

Der selbstorganisierte Weg zur BNE-Schule

Die Implementation von BNE in die Einzelschule ist herausfordernd, wenn das Vorhaben als gesamtschulische Organisationsentwicklung unternommen werden soll. Der whole school approach umfasst dabei nicht nur die Implementierung von BNE in die einzelnen Fächer, sondern auch eine gesamtschulische Settinggestaltung, die insgesamt in allen Bereich Nachhaltigkeit als zentrales Ziel definiert. Obwohl es in den meisten europäischen Ländern und in den meisten Bundesländern in Deutschland Leitlinien oder Orientierungsrahmen für BNE sowie zahlreiche Unterstützungsangebote für Schulen gibt, zeigt sich, dass neben mangelnden Ressourcen, die Komplexität und Vielfalt der Themen, die Notwendigkeit einer interdisziplinären Herangehensweise sowie fehlende Qualifikationen und Kompetenzen im Kollegium eine Umsetzung erschweren.

Ausgehend vom Praxisbeispiel einer zertifizierten und von der UNESCO ausgezeichneten Modellschule für Nachhaltigkeitsbildung (IGS Oyten) werden die Anforderungen aufgezeigt, die im Rahmen der Entwicklung eines schulinternen Lehrplans für BNE an die Schule und die beteiligten Akteur:innen gestellt werden. Die IGS Oyten verfügt über einen dezidierten politisch-sozialwissenschaftlichen sowie nachhaltigkeitsbezogenen Schwerpunkt und wurde als Lernort für BNE von der UNESCO ausgezeichnet. 2011 wurde eine Planungsgruppe für die Schule von der Niedersächsischen Landesschulbehörde einberufen mit dem zentralen Schulentwicklungsziel, BNE strukturell zu verankern. Die Schule arbeitet seit dem gemäß des whole school approach und bricht die klassische Fächerstruktur zugunsten eines sogenannten Themenorientierten Unterrichts (TO) auf, der neben der klassischen Fächerstruktur geführt wird und ein projektbezogenes und fächerübergreifendes Lernen und Lehren ermöglicht. Die TO – Themen gliedern sich in eine Basis-, eine Projekt- und eine Präsentationsphase, welche den Schüler:innen die Möglichkeit eröffnet, in Zusammenhängen zu lernen und Gestaltungskompetenz aufzubauen (vgl. Stein, Schmidt, Schön & Lindau-Bank, 2024). Es werden sowohl die Schule und ihr von der UNESCO prämiertes didaktisches Konzept zur BNE als gesamtschulische Aufgabe als auch die Ergebnisse einer diesbezüglichen Evaluation im Rahmen der Interview- und Beobachtungsstudie vorgestellt und daraus Chancen und Gelingensbedingungen einerseits sowie Herausforderungen und Fortbildungsbedarfe andererseits abgeleitet. Diese Modellschule wird im ersten Teil des Vortrags skizziert. Aus der Begleitung und Beratung vieler Schulen wie etwa der IGS Oyten sowie der langjährigen Arbeit in verschiedenen europäischen Forschungs- und Schulentwicklungsprojekten wurde von den beiden Referent:innen im Rahmen zweier Erasmus+ Projekte auf europäischer Ebene ein euroäisches Rahmencurriculum für BNE sowie darauf basierend ein Lehrkräftefortbildungsprogramm zur Implementation von BNE in Schulen entwickelt, das als Inhouse-Training, als externe Fortbildung von Lehrerfortbildungseinrichtungen, aber auch als Teil des Lehramtsstudiums realisiert werden kann. Im zweiten Teil des Vortrags werden entsprechend die sechs Module des BNE-Fortbildungsprogramms mit den Inhalten und der methodischen Umsetzung dargestellt. Dieses liegt kostenfrei in sieben Sprachen digital zum Download für interessierte Schulen bereit (https://esdsupervision.eu/; vgl. Lindau-Bank & Stein, 2024). Das Fortbildungsprogramm ist anwendungsorientiert konzipiert und erhebt den Anspruch, Lehrkräfte umfassend für BNE zu qualifizieren, weil es auf einem Rahmencurriculum basiert, das auf der Grundlage eines systematischen Vergleichs relevanter Dokumente der UNESCO und der Europäischen Kommission, etwa in Zusammenhang mit Empfehlungen für die curriculare Einbindung und Vermittlung von BNE in Schule und Unterricht, und der Auswertung zahlreicher europäischer Forschungsprojekte im Bereich der schulischen BNE entwickelt wurde. Aus diesen Projekten gingen u.a. verschiedene Handbücher zum Unterricht im Themenkontext der BNE und Fortbildungen zur BNE für Lehrkräfte hervor (https://esdsupervision.eu/; https://metesd.eu/). Dieses Rahmencurriculum dient einerseits als flexibler Leitfaden für eine Neuausrichtung kompetenzbasierter schulischer Lehrpläne im Sinne einer transformativen Bildung als auch andererseits als Grundlage für ein maßgeschneidertes Fortbildungsprogramm, das je nach Erfordernissen des Schulentwicklungsprozesses der einzelnen Schule angepasst werden kann.

Literatur

Lindau-Bank, Detlev / Stein, Margit (2024) „Die BNE-Fortbildung hat Bewegung in die Schule gebracht“ – Vorstellung einer europäischen Lehrkräftefortbildung. In Stricker, Tobias / Schmidberger, Iris (2024) Bildungsmanagement und Leadership für Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimabildung in Schule und Frühe Bildung. Konzeptionelle Beiträge und empirische Befunde - Sammelband II. Springer Research Im Erscheinen.

Stein, Margit /Schmidt, Dieter / Schön, Andreas / Lindau-Bank, Detlev (2024) Bildung für nachhaltige Entwicklung als gesamtschulisches Konzept – Vorstellung und Evaluation einer Modellschule. In: In Stricker, Tobias / Schmidberger, Iris (2024) Bildungsmanagement und Leadership für Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimabildung in Schule und Frühe Bildung. Konzeptionelle Beiträge und empirische Befunde - Sammelband II. Springer Research Im Erscheinen.

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