Suffiziente Nutzungskonzepte für den Campus: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine suffiziente Campusnutzung zeichnet sich durch eine Verringerung der Ressourcenverbäuche durch die Veränderung des Nutzungsverhaltens der Campusinfrastrukturen wie Grün- und Freiflächen, Räume und Gebäude sowie einen veränderten Umgang mit Energie und Ressourcen im Hochschulbetrieb aus. Teilweise werden dadurch Veränderungen an diesen Infrastrukturen und an der Bereitstellung von Ressourcen notwendig, um einen veränderten und ressourcensparenden Umgang damit zu ermöglichen.
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Eine suffiziente Campusnutzung zeichnet sich durch eine Verringerung der Ressourcenverbräuche durch die Veränderung des Nutzungsverhaltens der Campusinfrastrukturen wie Grün- und Freiflächen, Räume und Gebäude sowie einen veränderten Umgang mit Energie und Ressourcen im Hochschulbetrieb aus. Teilweise werden dadurch Veränderungen an diesen Infrastrukturen und an der Bereitstellung von Ressourcen notwendig, um einen veränderten und ressourcensparenden Umgang damit zu ermöglichen.
  
 
== Begriffsbestimmung Suffizienz ==
 
== Begriffsbestimmung Suffizienz ==
  
Unter Suffizienz (lat. ''sufficere'', dt. ausreichend) werden Veränderungen im Konsumverhalten verstanden, die eine Reduzierung im Material- und Ressourcenverbrauchs bewirken, also dazu beitragen Überfluss und Verschwendung zu reduzieren. Suffizienz bezieht sich dabei auf den Bereich der Verhaltensänderungen, bei denen es um die Änderung der individuellen Erwartungen an Lebensqualität geht (Burger et al 2019, S.2)<ref>Burger, Paul; Hess, Ann-Kathrin; Parlow, Stephan; Schubert, Iljana; Sohre, Annika (2019): SUFFIZIENZ IM ALLTAG Vielversprechende Schritte auf dem Weg zur Erreichung einer CO 2 -armen Gesellschaft. University of Basel. Basel.</ref>. Es geht also um die Frage: „''was die Erwartungen erfüllt, was Befriedigung schafft oder ermöglicht, was genug und was angemessen (adequate) ist''“ (Linz 2012, S. 75)<ref>Linz, Manfred (2012): Weder Mangel noch Übermaß. Warum Suffizienz unentbehrlich ist. 1. Aufl. München: Oekom Verlag, zuletzt geprüft am 18.09.2023.</ref>. Damit verbunden ist ein Bedarf an Veränderungen von Strukturen, Rahmenbedingungen und Infrastrukturen, die eine individuelle Verhaltensveränderungen im Sinne einer Ressourcenschonung ermöglichen (vgl. Burger et al 2019, S.2)<ref>Burger, Paul; Hess, Ann-Kathrin; Parlow, Stephan; Schubert, Iljana; Sohre, Annika (2019): SUFFIZIENZ IM ALLTAG Vielversprechende Schritte auf dem Weg zur Erreichung einer CO 2 -armen Gesellschaft. University of Basel. Basel.</ref>.
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Unter Suffizienz (lat. ''sufficere'', dt. ausreichend) werden Veränderungen im Konsumverhalten verstanden, die eine Reduzierung im Material- und Ressourcenverbrauchs bewirken, also dazu beitragen Überfluss und Verschwendung zu reduzieren. Suffizienz bezieht sich dabei auf den Bereich der Verhaltensänderungen, bei denen es um die Änderung der individuellen Erwartungen an Lebensqualität geht<ref>Burger, Paul; Hess, Ann-Kathrin; Parlow, Stephan; Schubert, Iljana; Sohre, Annika (2019): SUFFIZIENZ IM ALLTAG Vielversprechende Schritte auf dem Weg zur Erreichung einer CO 2 -armen Gesellschaft. University of Basel. Basel.</ref>. Es geht also um die Frage: „''was die Erwartungen erfüllt, was Befriedigung schafft oder ermöglicht, was genug und was angemessen (adequate) ist''“<ref>Linz, Manfred (2012): Weder Mangel noch Übermaß. Warum Suffizienz unentbehrlich ist. 1. Aufl. München: Oekom Verlag, zuletzt geprüft am 18.09.2023.</ref>. Damit verbunden ist ein Bedarf an Veränderungen von Strukturen, Rahmenbedingungen und Infrastrukturen, die eine individuelle Verhaltensveränderungen im Sinne einer Ressourcenschonung ermöglichen<ref>Burger, Paul; Hess, Ann-Kathrin; Parlow, Stephan; Schubert, Iljana; Sohre, Annika (2019): SUFFIZIENZ IM ALLTAG Vielversprechende Schritte auf dem Weg zur Erreichung einer CO 2 -armen Gesellschaft. University of Basel. Basel.</ref>.
  
 
==== Handlungsfelder für Suffizienzansätze im Kontext der nachhaltigen Hochschultransformation ====
 
==== Handlungsfelder für Suffizienzansätze im Kontext der nachhaltigen Hochschultransformation ====
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*[[REKLINEU – Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen]]
 
*[[REKLINEU – Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen]]
 
*[[WaNdel!4 – Wissen für angewandte Nachhaltigkeit an deutschen Hochschulen – Hochschulen als Pioniere der nachhaltigen Transformation]]
 
*[[WaNdel!4 – Wissen für angewandte Nachhaltigkeit an deutschen Hochschulen – Hochschulen als Pioniere der nachhaltigen Transformation]]
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*[[LATERNE - Hochschule im Anthropozän: Leuchtturm-Adaption und TransfER für Nachhaltige Entwicklung]]
  
 
== Literaturnachweise ==
 
== Literaturnachweise ==
[[Betrieb]]
 

Aktuelle Version vom 23. Mai 2024, 12:43 Uhr

Eine suffiziente Campusnutzung zeichnet sich durch eine Verringerung der Ressourcenverbräuche durch die Veränderung des Nutzungsverhaltens der Campusinfrastrukturen wie Grün- und Freiflächen, Räume und Gebäude sowie einen veränderten Umgang mit Energie und Ressourcen im Hochschulbetrieb aus. Teilweise werden dadurch Veränderungen an diesen Infrastrukturen und an der Bereitstellung von Ressourcen notwendig, um einen veränderten und ressourcensparenden Umgang damit zu ermöglichen.

Begriffsbestimmung Suffizienz

Unter Suffizienz (lat. sufficere, dt. ausreichend) werden Veränderungen im Konsumverhalten verstanden, die eine Reduzierung im Material- und Ressourcenverbrauchs bewirken, also dazu beitragen Überfluss und Verschwendung zu reduzieren. Suffizienz bezieht sich dabei auf den Bereich der Verhaltensänderungen, bei denen es um die Änderung der individuellen Erwartungen an Lebensqualität geht[1]. Es geht also um die Frage: „was die Erwartungen erfüllt, was Befriedigung schafft oder ermöglicht, was genug und was angemessen (adequate) ist[2]. Damit verbunden ist ein Bedarf an Veränderungen von Strukturen, Rahmenbedingungen und Infrastrukturen, die eine individuelle Verhaltensveränderungen im Sinne einer Ressourcenschonung ermöglichen[3].

Handlungsfelder für Suffizienzansätze im Kontext der nachhaltigen Hochschultransformation

  • suffiziente Raum- und Flächennutzungskonzepte im Gebäude
  • suffiziente Grünflächennutzungskonzepte
  • Energiesuffizienz
  • Sharing-Ansätze
  • suffizienter Mensabetrieb

Maßnahmen, die bereits an Hochschulen umgesetzt werden (unvollständige Liste)

Ressourcenschutz

  • Neubau mit Holz
  • Klimaneutrales Heizen
  • Senkung der Heizenergieverbräuche
  • Nutzung von Recyclingpapier für Printprodukte (oder auch Blauer Engel Zertifizierung)

Energiemanagement

  • Windkraftanlage
  • LED-Leuchten
  • PV-Anlage

Sharing-Ansätze

  • Bibliothek der Dinge
  • Reparatur-Cafés (Open Innovation Lab)
  • Fahrradreparaturstation, Fahrradverleih

Mobilität

  • E-Bike Ladestation
  • E-Auto Ladestation

Erhöhung der Biodiversität

  • Insektenfreundliche Wiesen
  • Baumpatenschaften
  • Lebensräume für verschiedene Lebewesen (z.B. Vögel)
  • Obststreuwiese
  • Gemeinschaftsgarten/ Campus Gardening
  • Bienenvölker
  • Nistkästen
  • Entsiegelung

Mensa

  • Mehrweg To-Go-Becher und Take Away Geschirr
  • Lebensmittel in Bio-Qualität
  • Trinkbrunnen

Nutzung des Campus als Reallabor

Studierendenprojekte

  • ...

Verbundprojekte von TraNHSform

Literaturnachweise

  1. Burger, Paul; Hess, Ann-Kathrin; Parlow, Stephan; Schubert, Iljana; Sohre, Annika (2019): SUFFIZIENZ IM ALLTAG Vielversprechende Schritte auf dem Weg zur Erreichung einer CO 2 -armen Gesellschaft. University of Basel. Basel.
  2. Linz, Manfred (2012): Weder Mangel noch Übermaß. Warum Suffizienz unentbehrlich ist. 1. Aufl. München: Oekom Verlag, zuletzt geprüft am 18.09.2023.
  3. Burger, Paul; Hess, Ann-Kathrin; Parlow, Stephan; Schubert, Iljana; Sohre, Annika (2019): SUFFIZIENZ IM ALLTAG Vielversprechende Schritte auf dem Weg zur Erreichung einer CO 2 -armen Gesellschaft. University of Basel. Basel.
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