LATERNE - Hochschule im Anthropozän: Leuchtturm-Adaption und TransfER für Nachhaltige Entwicklung
Ausgangssituation und Forschungsfragen
Die Forschung zur nachhaltigen Transformation von Hochschulen hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Ein wichtiger Bestandteil dieser Aktivitäten ist die Erarbeitung und Dokumentation von Best-Practice-Beispielen. Die Verbindung vorbildlicher Projekte (Best Practice) mit guter Kommunizierbarkeit nennen wir Leuchtturmprojekt. Der Begriff selbst verweist durch seine Bildhaftigkeit auf den kommunikativen Aspekt, allerdings löst er unter Umständen auch hohe Erwartungen aus. Wie können Leuchtturmprojekte Strahlkraft entwickeln und in der Breite wirken und damit zu mehr Nachhaltigkeit an und rund um Hochschulen führen? Dabei ist die Frage, was Leuchtturm Übertragungsprojekte von anderen organisationalen Lernprozessen abgrenzt, ein Teil der Fragestellung. Das Projekt LATERNE identifiziert Leuchttürme für nachhaltige Entwicklung an Hochschulen und benennt bereits etablierte Projekte, die im Sinne der Nachhaltigkeit an Hochschulen sinnvoll, sichtbar und singulär (das heißt noch nicht in der Breite übernommen) sind: Welches sind Projekte, die Transformationen innerhalb der fünf Bereiche des Whole Institution Ansatzes (WIA) konzipieren und umsetzen, und die so eine exzellente Grundlage für andere Hochschulen bilden, um sich anhand solcher Leuchttürme zu transformieren?
Projektansatz und Vorgehen
Im Verbundprojekt “Die Hochschule im Anthropozän - Transformationsmotor für eine global gerechte, nachhaltige Entwicklung” analysieren die Universitäten Siegen, Münster und Osnabrück, wie es gelingen kann, bestehende Leuchtturmprojekte für mehr Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit an andere Universitäten zu übertragen und zu adaptieren. Dafür generieren sie auf analytischer Ebene unter Zuhilfenahme des Whole Institution Approach (WIA) neues Wissen über die Rolle von Leuchtturmprojekten in universitären Transformationsprozessen. Basierend auf diesem Wissen wird an den drei beteiligten Universitäten eine Exploration zu existierenden Leuchtturmprojekten in den Bereichen Forschung, Lehre, Betrieb, Governance und Transfer durchgeführt. Das Projekt LATERNE bindet hierbei alle Hierarchieebenen der Universitäten ein – von den Studierenden bis zur Hochschulleitung. Anschließend werden die Partneruniversitäten in Kooperation mit in ihren Regionen angesiedelten, außeruniversitären Institutionen sogenannte Nachhaltigkeitswerkstätten initiieren, um neue Leuchttürme zu erschaffen, bei denen die Breitenwirkung und Skalierbarkeit von Beginn der Konzeption an mitgedacht wird. Bei den regionalen Praxispartnerinnen und Praxispartnern handelt es sich um an die Universitäten angedockte Institutionen (zum Beispiel Studierendenwerke), kommunale Einrichtungen (beispielsweise Stadtverwaltungen), sowie privatwirtschaftliche Akteurinnen und Akteure (Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und -initiativen). Parallel wird LATERNE die an den Partneruniversitäten durchgeführten „Leuchttürme“ an andere deutsche Universitäten transferieren, um anschließend zu prüfen, welchen Effekt dies hat und inwieweit die in den oben beschriebenen Arbeitspaketen gewonnenen Erkenntnisse auf andere Universitäten übertragbar sind. Die Werkstätten stehen dabei unter enger wissenschaftlicher Beobachtung. Das Projekt erarbeitet ein Wirksamkeitsbarometer in Form von Indikatoren und Benchmarks, um sowohl Status Quo als auch Entwicklungstendenzen im Anschluss an die durchgeführten Werkstätten festzustellen.
Projektziele und zu erwartende Ergebnisse
Zentrales Thema des Verbundprojekts LATERNE ist, wie die Übertragung und Adaption von existierenden Leuchttürmen an andere Hochschulen erfolgreich stattfinden kann. Um die Leuchttürme tatsächlich an vielen Universitäten und Hochschulen wirken zu lassen, fehlt ein zentrales Element: das Wissen darüber, wie man einen Leuchtturm von einer auf die andere Hochschule überträgt. Das liegt insbesondere daran, dass ein grundsätzliches Verständnis der Transformationsnotwendigkeiten, aber auch der relevanten Adaptionsprozesse notwendig sind, damit Anwenderinnen und Anwender nicht damit überfordert sind, einen Leuchtturm auf die eigene Hochschule zu übertragen. Denn sei es in Lehre oder Forschung, Betrieb, Governance oder Transfer – Nachhaltigkeitstransformationen an Hochschulen erfordern neue Allianzen und spezifische Impulse und müssen die kontextspezifischen Faktoren vor Ort berücksichtigen.
Aktivitäten
Hier werden alle Aktivitäten des Verbundprojektes in einer Übersicht zusammengestellt. Sollten Aktivitäten fehlen, dürfen diese gerne eigenständig ergänzt werden. Alternativ schicken Sie eine Mail an Wiki-Support
mit Ihrem Anliegen. Wir ergänzen dann die gewünschte Aktivität.
Transformationspfade-Hubs von LATERNE
Systemische Veränderungsprozesse gestalten, 06.05.24
In diesem Hub stellt der Verbund LATERNE aus der BMBF-Förderlinie "Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen" die Methode der experimentellen Organisationsentwicklung an einem Fallbeispiel aus der Universität Siegen vor.
Auf einen Blick
Fördermaßnahme: Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen
Projekttitel: Hochschule im Anthropozän: Leuchtturm-Adaption und TransfER für Nachhaltige Entwicklung (LATERNE) (Förderkennzeichen: 01UN2202)
Laufzeit: 01.11.2022 – 31.10.2025
Verbundkoordination: Universität Siegen, Siegen, Jun.-Prof. Dr. Thomas Kopp, Tel.: 0271/740 3588, E-Mail
Projektpartner:
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Universität Osnabrück
- Heiland und Caspari GbR
Webseite: Link
Weitere Informationen: wiwi.uni-siegen.de/kopp/outreach
Kontakt im DLR Projektträger: Dr. Jedrzej Sulmowski E-Mail
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bundesministerium für Bildung und Forschung (2023): Projektblätter: BMBF-Fördermaßnahme „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“ https://www.fona.de/medien/pdf/Projektblaetter_TnHs_web.pdf (Zugriff: 01.06.2023)