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{{Standardseite
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{{Best Practice
|beschr=Insektenturm als Maßnahme zur Förderung der  Biodiversität auf dem Campus der Hochschule Mittweida
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|Seitentyp=Praxisbeispiel
|hfeld=Bildung für Nachhaltige Entwicklung
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|beschr=In einem Workshop werden den Studierenden die Besonderheiten des Baustoffes Lehm von einem Dozenten sowohl in Theorie als auch in Praxis anschaulich vermittelt.
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== Einführung ==
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[[Datei:Abbildung 2- Recycling von Lehmzöpfen.jpg|mini|Abbildung 2: Recycling von Lehmzöpfen]]
Im Rahmen einer Projektarbeit zur Förderung der Biodiversität auf dem Campus der Hochschule Mittweida haben sich Studierende des  Masterstudiengangs „Industrial Management“,  im Modul „Nachhaltige Qualität im Gebäude & Quartier“ im Sommersemester 2024 mit der Konzeption eines Insektenturms beschäftigt Im Rahmen der Nacht der Wissenschaft wurden die Ergebnisse des Moduls der interessierten Öffentlichkeit präsentiert.  
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[[Datei:Abbildung 3- Aufgebautes Holzgestell.jpg|mini|Abbildung 3: Aufgebautes Holzgestell]]
 
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[[Datei:Abbildung 4- Flechten der Lehmzöpfe.jpg|mini|Abbildung 4: Flechten der Lehmzöpfe]]
== Ziele ==
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[[Datei:Abbildung 5- Verputzen einer Holzfaserdämmplatte.jpg|mini|Abbildung 5: Verputzen einer Holzfaserdämmplatte]]
Ziel des Projekts war die selbstständige Erarbeitung und Planung eines Insektenturms (inkl. Standortanalyse, Nisthilfen, Materialien, Konstruktion) sowie der Bau eines Prototyps in Miniaturgröße. Übergeordnetes Ziel war darüber hinaus die Umsetzung des Insektenturms auf dem Hochschulcampus – aufgrund längerdauernder Genehmigungsprozesse konnte diese Umsetzung jedoch bislang leider nicht erfolgen.
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[[Datei:Abbildung 6- Produktion von Lehmsteinen.jpg|mini|Abbildung 6: Produktion von Lehmsteinen]]
 
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[[Datei:Abbildung 7- Mit Lehmsteinen ausgefachtes Fachwerk.jpg|mini|Abbildung 7: Mit Lehmsteinen ausgefachtes Fachwerk]]
Wichtige Lernziele des Projekts stellten unter anderem die logische und nachvollziehbare Herangehensweise an komplexe Aufgabenstellungen, die selbstständige Beschäftigung mit dem Thema der Integration von Biodiversität in Städten, das Verständnis für konstruktive und statische Ansätze sowie Kreativität und handwerkliche Geschicklichkeit dar.  
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[[Datei:Abbildung 8- Mit Lehmsteinen ausgefachtes Fachwerk.jpg|mini|Abbildung 8: Mit Lehmsteinen ausgefachtes Fachwerk]]
 
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[[Datei:Abbildung 1- Workshopteilnehmer vor dem Tageswerk.jpg|mini|Abbildung 1: Workshopteilnehmer vor ihrem Tageswerk]]
== Der Insektenturm ==
 
Ein Insektenturm ist ein turmartiges Gebilde aus natürlichen Materialien wie Lehm, Holz und Steinen, das zahlreiche Brut- und Nistmöglichkeiten für verschiedene Insekten bereithält und sich aufgrund der natürlichen Baumaterialien in eine Naturlandschaft einfügt.
 
[[Datei:Insektenturm.png|mini|Abbildung 1: Insektenturm im Landgut Holzdorf (eigene Aufnahme)]]
 
Mindestanforderungen an den Insektenturm sind:
 
  
* natürliche Materialien
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= Studentische Lehmworkshops an der HSMW =
* einfache Bauweise
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Im Sommersemester 2024 wurde an der Hochschule Mittweida im Studiengang Nachhaltiges Immobilienmangement zum ersten Mal ein Lehmworkshop als Alternative zum Modul Baupraxis, das normalerweise in Form eines Baustellenpraktikums stattfindet, durchgeführt. Acht Studierende erhielten von Frau Professorin Möcker im Rahmen dieses Workshops eine Einführung in die Stärken, Besonderheiten und Herausforderungen des Baustoffs Lehm durch praktische Arbeiten. 
* Standsicherheit
 
* Rückbaubarkeit  
 
* Wartungsarmut
 
* Nähe zu Insektennahrung
 
* Zugänglichkeit (aus logistischen Gründen)
 
* Sinnvolle Nist- und Bruthilfen
 
  
== Insektenauswahl ==
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== Ziele des Projektes ==
Um den Insektenturm bestmöglich auf die Bedürfnisse seiner Bewohner anzupassen, ist eine vorherige Eingrenzung der Bewohner notwendig. Dabei haben wir uns besonders auf Wildbienen fokussiert, die im Folgenden vorgestellt werden.  
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Das Ziel des Workshops war es, die Studierenden für den Lehmbau im Neubau sowie im Bestand zu sensibilisieren und sie mit potenziellen Schwierigkeiten und verschiedenen Lehmbauweisen vertraut zu machen. Diese Kompetenzen können ihnen zukünftig bei Entscheidungen hinsichtlich des Umgangs mit bestehender Bausubstanz nützlich sein. Ebenso wurden die Potenziale im Rückbau, insbesondere im Hinblick auf Ressourcenschonung durch das Recycling von Baustoffen, näher beleuchtet. Dies regt die Studierenden dazu an, sich intensiver mit dem Lebenszyklus von Gebäuden zu beschäftigen.
  
=== Wildbienen ===
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Exkursionen sind ebenfalls ein hervorragendes Mittel, um den Studierenden weitere Aspekte der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Bauen zu verdeutlichen. Themen wie die Verwendung von Erdöl in nachhaltigen Baustoffen oder die durch nachhaltige Baustoffe verursachten CO2-Emissionen könnten dabei behandelt werden.
Wildbienen spielen eine essenzielle Rolle bei der Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen. Durch ihre Bestäubungsleistung tragen sie wesentlich zur natürlichen Artenvielfalt und zur Erzeugung von Obst, Gemüse und anderen lebenswichtigen Nutzpflanzen bei, die sowohl für die menschliche Ernährung als auch für die Nahrungskette der Tierwelt unverzichtbar sind. Wildbienen sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems. Trotz ihrer enormen Bedeutung sind Wildbienen zunehmend stark gefährdet. Von den etwa 590 Arten, die in Deutschland leben, stehen seit 2011 die Hälfte auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Diese Gefährdung resultiert hauptsächlich aus der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume. Dies geschieht durch die Intensivierung landwirtschaftlicher Anbaumethoden, dem Einsatz von Pestiziden, Überdüngung, Flächenversiegelung, Vergrasung der Nahrungshabitate und der Verbreitung von Krankheitserregern. Infolgedessen ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zum Schutz ihrer Lebensräume und Lebensgrundlagen zu ergreifen.<sup>1</sup>
 
  
=== Weitere Bewohner ===
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== Vorgehen ==
Neben den Wildbienen soll unser Insektenturm auch für weitere Insekten von Vorteil sein. Darunter beispielsweise Marienkäfer, Ohrwürmer, Lehmwespen und die Florfliegen.
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Der Lehmworkshop wurde von Frau Professorin Möcker als alternative Leistung für das Modul Baupraxis durchgeführt. Acht Studierende des vierten Semesters im Studiengang Nachhaltiges Immobilienmanagement der Hochschule Mittweida konnten daran teilnehmen. Der Workshop erstreckte sich über das gesamte Semester und war in sechs Veranstaltungstage aufgeteilt (ungefähr eine Veranstaltung aller 3-4 Wochen). Fünf dieser Tage waren der Anwendung verschiedener Lehmbauweisen gewidmet, und ein Tag war für eine Exkursion zum Natur-Campus in Oschatz reserviert.
  
== Standortwahl ==
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Die Veranstaltungen fanden ganztägig statt, sodass der Workshop insgesamt einen Umfang von etwa 44 Stunden hatte. Während dieser Zeit wurden vier Lehmbauweisen vertieft und praktisch angewendet: das Ausfachen mit Lehmbausteinen, das Ausfachen mit Lehmzöpfen, das Ausfachen mit Weidenruten/Lehmbewurf sowie das Ausfachen mit Lehmstaken. Zudem wurde das Recycling der verwendeten Baustoffe praktiziert, wobei stets die Ermittlung von Zusätzen im Lehm und deren Auswirkungen auf die Wiederverwendbarkeit betrachtet wurden.
Für die Standortwahl auf dem Campus der Hochschule Mittweida waren sowohl die Anforderungen der  Wildbienen und anderen Insekten an ihren Lebensraum als auch logistische Anforderungen an den Aufbau des Insektenturms maßgeblich.
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[[Kategorie:Lehre]]

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 14:03 Uhr

Baldin/Sandkasten
In einem Workshop werden den Studierenden die Besonderheiten des Baustoffes Lehm von einem Dozenten sowohl in Theorie als auch in Praxis anschaulich vermittelt.
Handlungsfelder
Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Baupraxis"Baupraxis" is not in the list (Forschung, Lehre, Transfer, Governance, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Betrieb, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Vernetzung) of allowed values for the "Hat Schnittstelle zu Handlungsfeld" property., Bildung für Nachhaltiges Bauen"Bildung für Nachhaltiges Bauen" is not in the list (Forschung, Lehre, Transfer, Governance, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Betrieb, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Vernetzung) of allowed values for the "Hat Schnittstelle zu Handlungsfeld" property.
Themenbezug
Nachhaltigkeit, Bauweisen"Bauweisen" is not in the list (Digitalisierung, Politik, Ressourcen und Finanzierung, Ethik, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Green Office, Kultur/Kreatives, Soziale Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, ...) of allowed values for the "Thematisch verbunden mit" property., Lehmbau"Lehmbau" is not in the list (Digitalisierung, Politik, Ressourcen und Finanzierung, Ethik, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Green Office, Kultur/Kreatives, Soziale Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, ...) of allowed values for the "Thematisch verbunden mit" property.
Stichworte
Nachhaltigkeit, Arbeiten mit Baubestand, Workshop, Baubestand, Sanierung, Denkmalschutz,
Zielgruppe
Lehrende, Studierende, Interessierte Öffentlichkeit
Hochschule
Organisationseinheit
Adresse
Lutherstraße 1 a, 09648 Mittweida
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Projektbezug
DG HochN-Mitglied
Abbildung 2: Recycling von Lehmzöpfen
Abbildung 3: Aufgebautes Holzgestell
Abbildung 4: Flechten der Lehmzöpfe
Abbildung 5: Verputzen einer Holzfaserdämmplatte
Abbildung 6: Produktion von Lehmsteinen
Abbildung 7: Mit Lehmsteinen ausgefachtes Fachwerk
Abbildung 8: Mit Lehmsteinen ausgefachtes Fachwerk
Abbildung 1: Workshopteilnehmer vor ihrem Tageswerk

Studentische Lehmworkshops an der HSMW

Im Sommersemester 2024 wurde an der Hochschule Mittweida im Studiengang Nachhaltiges Immobilienmangement zum ersten Mal ein Lehmworkshop als Alternative zum Modul Baupraxis, das normalerweise in Form eines Baustellenpraktikums stattfindet, durchgeführt. Acht Studierende erhielten von Frau Professorin Möcker im Rahmen dieses Workshops eine Einführung in die Stärken, Besonderheiten und Herausforderungen des Baustoffs Lehm durch praktische Arbeiten.

Ziele des Projektes

Das Ziel des Workshops war es, die Studierenden für den Lehmbau im Neubau sowie im Bestand zu sensibilisieren und sie mit potenziellen Schwierigkeiten und verschiedenen Lehmbauweisen vertraut zu machen. Diese Kompetenzen können ihnen zukünftig bei Entscheidungen hinsichtlich des Umgangs mit bestehender Bausubstanz nützlich sein. Ebenso wurden die Potenziale im Rückbau, insbesondere im Hinblick auf Ressourcenschonung durch das Recycling von Baustoffen, näher beleuchtet. Dies regt die Studierenden dazu an, sich intensiver mit dem Lebenszyklus von Gebäuden zu beschäftigen.

Exkursionen sind ebenfalls ein hervorragendes Mittel, um den Studierenden weitere Aspekte der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Bauen zu verdeutlichen. Themen wie die Verwendung von Erdöl in nachhaltigen Baustoffen oder die durch nachhaltige Baustoffe verursachten CO2-Emissionen könnten dabei behandelt werden.

Vorgehen

Der Lehmworkshop wurde von Frau Professorin Möcker als alternative Leistung für das Modul Baupraxis durchgeführt. Acht Studierende des vierten Semesters im Studiengang Nachhaltiges Immobilienmanagement der Hochschule Mittweida konnten daran teilnehmen. Der Workshop erstreckte sich über das gesamte Semester und war in sechs Veranstaltungstage aufgeteilt (ungefähr eine Veranstaltung aller 3-4 Wochen). Fünf dieser Tage waren der Anwendung verschiedener Lehmbauweisen gewidmet, und ein Tag war für eine Exkursion zum Natur-Campus in Oschatz reserviert.

Die Veranstaltungen fanden ganztägig statt, sodass der Workshop insgesamt einen Umfang von etwa 44 Stunden hatte. Während dieser Zeit wurden vier Lehmbauweisen vertieft und praktisch angewendet: das Ausfachen mit Lehmbausteinen, das Ausfachen mit Lehmzöpfen, das Ausfachen mit Weidenruten/Lehmbewurf sowie das Ausfachen mit Lehmstaken. Zudem wurde das Recycling der verwendeten Baustoffe praktiziert, wobei stets die Ermittlung von Zusätzen im Lehm und deren Auswirkungen auf die Wiederverwendbarkeit betrachtet wurden.

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