Präsenz-Hub: Nachhaltigkeit und Forschung, 08.10.2024: Unterschied zwischen den Versionen
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|kurz=LeNa-Shape und LeNa-Move stellen den Leitfaden vor: Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung | |kurz='''LeNa-Shape und LeNa-Move stellen den Leitfaden vor: Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung''' | ||
2013 – 2016 fand das BMBF-Projekt LeNa statt: LeNa – Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisationen. In diesem Projekt wurde ein Reflexionsrahmen für Nachhaltigkeit in der Forschung entwickelt. Im BMBF-Projekt LeNa-Shape in den Jahren 2022 – 2024 wurde dieser Reflexionsrahmen in vielfältige Hilfsmittel für verschiedene Lern- und Nutzungskonzepte im Forschungsalltag übersetzt. Mitwirkende im Projekt LeNa-Shape stellen die Ergebnisse, die im Kontext von außeruniversitären Forschungseinrichtungen erstellt wurden, den Teilnehmenden des Präsenz-Hubs vor. Die gemeinsame Ausgangsfrage lautet: Können die Reflexionskriterien für einen Forschungsprozess in gesellschaftlicher Verantwortung in den vielfältigen disziplinären, interdisziplinären, transdisziplinären und zuweilen sehr kleinen Forschungsprozessen an Hochschulen angewendet werden? | 2013 – 2016 fand das BMBF-Projekt LeNa statt: LeNa – Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisationen. In diesem Projekt wurde ein Reflexionsrahmen für Nachhaltigkeit in der Forschung entwickelt. Im BMBF-Projekt LeNa-Shape in den Jahren 2022 – 2024 wurde dieser Reflexionsrahmen in vielfältige Hilfsmittel für verschiedene Lern- und Nutzungskonzepte im Forschungsalltag übersetzt. Mitwirkende im Projekt LeNa-Shape stellen die Ergebnisse, die im Kontext von außeruniversitären Forschungseinrichtungen erstellt wurden, den Teilnehmenden des Präsenz-Hubs vor. Die gemeinsame Ausgangsfrage lautet: Können die Reflexionskriterien für einen Forschungsprozess in gesellschaftlicher Verantwortung in den vielfältigen disziplinären, interdisziplinären, transdisziplinären und zuweilen sehr kleinen Forschungsprozessen an Hochschulen angewendet werden? | ||
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==Agenda und Informationen== | ==Agenda und Informationen== | ||
Mitwirkende im LeNa-Projekt haben den Reflexionsrahmen und die erarbeiteten Hilfsmittel den | Mitwirkende im LeNa-Projekt haben den Reflexionsrahmen und die erarbeiteten Hilfsmittel den | ||
Beteiligten im Präsenz-Hub vorgestellt: | Beteiligten im Präsenz-Hub vorgestellt: '''Jürgen Kopfmüller''' (KIT-ITAS) und '''Dr. Marius Deckers''' (Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen) | ||
Jürgen Kopfmüller (KIT-ITAS) | |||
Dr. Marius Deckers (Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen) | |||
10.00 – 10.30 Begrüßung und Einführung<br> | 10.00 – 10.30 Begrüßung und Einführung<br> | ||
10.30 – 12.30 Vorstellung der LeNa-Ergebnisse und Hilfsmittel<br> | 10.30 – 12.30 Vorstellung der LeNa-Ergebnisse und Hilfsmittel<br> | ||
13.30 – 17.00 Anwendung des Reflexionsrahmens auf eigene Forschungsprojekte in Kleingruppen | 13.30 – 17.00 Anwendung des Reflexionsrahmens auf eigene Forschungsprojekte in Kleingruppen<br> | ||
[https://cloud.dg-hochn.de/s/bRExPmnMAo9cAe6 Programm als PDF] | |||
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Der Präsenz-Hub wurde moderiert von Dr. Bror Giesenbauer, Geschäftsführer der DG HochN und | Der Präsenz-Hub wurde moderiert von Dr. Bror Giesenbauer, Geschäftsführer der DG HochN und | ||
Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Vorstand der DG HochN | Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Vorstand der DG HochN | ||
==Vorstellung der LeNa Ergebnisse und Hilfsmittel== | |||
[[Datei:LeNa-Forschungsergebnisse+Toolbox 10-24.pdf|LeNa Forschungsergebnisse und Toolbox|mini|rechts|link=https://wiki.dg-hochn.de/images/f/fc/LeNa-Forschungsergebnisse%2BToolbox_10-24.pdf]] | |||
'''Hintergrund''' | |||
* Nachhaltige Entwicklung erfordert tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen ([[Energiewende]], Mobilitätswende etc.) | |||
* Nachhaltigkeit: Multiple Problemlagen + Komplexität, Dynamik, Unsicherheit, Dringlichkeit | |||
* Wissenschats als Mit-Verursacherin von Problemen UND notwendige Akteurin für Lösungen | |||
* Andere Anforderungen an Wissenschaft: Nützlichkeit, Effizienz, Wettbewerb, Vertrauenswürdigkeit, neutral & praxisnah | |||
* Insgesamt führen diese Bedingungen zu einer Reflexion über Qualität und Wirkung | |||
===LeNa: Leitfden Nachhaltigkeitsmanagement in außer-universitären Forschungsoragnisationen (2013-2016)=== | |||
* Konkretisierung und Systematisierung | |||
* Entwicklung von Kriterien: Idealtypische Standards für Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung | |||
* Orientierung für Reflexionsprozesse | |||
* beziehen sich auf den gesamten Forschungs-Prozess | |||
* gelten a priori für alle Forschungs-Typen/-Themen, Disziplinen | |||
* Kriterien sind zunächst gleichgewichtig | |||
'''Mehrwert durch Reflexionsprozess''' | |||
* eröffnet Räume, neues Wissen zu integrieren | |||
* steigert Legitimität von Forschung | |||
* erhöht die Relevanz und Glaubwürdigkeit von Forschung | |||
* erhöht die Akzeptabilität von Forschung(sergebnissen) | |||
* steigert die Responsivität der Wissenschaft | |||
* erhöhrt das Potenziale für transformative Wirkung und steigert die Qualität von Forschung | |||
'''Einige Fragen für LeNa Shape''' | |||
* Anpassungen vor Ort? | |||
* Konsequenzen für die Beurteilung von Forschung? Was bedeutet dann Exzellenz? | |||
* Passt es zu anderen wissenschaftspolitischen Leitbildern? | |||
'''Ziele von LeNa Shape''' | |||
* Wie gelingt Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung? | |||
* Idee: Exzellentes Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung | |||
* Zwei Module: LeNa Move (Motivation und Befähigung) und LeNa Value (Bedingungen für verantwortungsbewusste Exzellenz) | |||
* Freiheit und gesellschaftliche Verantwortungen bedingen sich gegenseitig | |||
* Freiheit von Forschung und Lehre: Abwehrrecht gegen Zensur und äußere Eingriffe | |||
* Freiheit mach Verantwortungsübernahme möglich | |||
'''Empfehlungen:''' | |||
* Leitlinien "Gute wissenschaftliche Praxis": | |||
** verantwortliche Nutzung quantitativer Indikatoren (Zitationsindexe, etc.) | |||
** qualitative Bewertungsmethoden (Peer Review, Transparenz etc.) | |||
** LeNa: systematische Betrachtung von Verantwortung im Forschungsprozess | |||
** Nicht nur Forschungsoutput, sondern auch Prozess betrachten | |||
* Systemisches Research Impact Assessment (RIA) | |||
'''Fraunhofer Analyse''' | |||
* FONA-Projekte des BMBF sind nicht weniger exzellent (also kein Trade-off) | |||
* Diese Projekte schaffen jedoch zudem einen gesellschaftlichen Mehrwert, der in klassichen Bewertungssystemen nicht berücksichtigt wird; daher LeNa-Kriterien sinnvolle Ergänzung des Bewertungskatalogs | |||
'''Kritikpunkte''' | |||
* LeNa-Kriterien nicht für alle Kontexte relevant (Gegenargument: Anpassung und Gewichtung vor Ort) | |||
* Sorge vor Vereinnahmung von Wissenschaft (Gegenargument: Reflexion der Verantwortung senkt Risiko von anderen Vereinnahmungen) | |||
* schränkt Effizienz ein (Gegenargument: Der Aufwand ist höher, der Gesamtoutput jedoch auch - daher angepasstes Effizienzverständnis) | |||
===LeNa Move: Motivationspsychologische Forschungsergebnisse (Impuls von Dr. Marius Deckers)=== | |||
[[Datei:Vortrag DG Hoch-N 10-2024 zu LeNa Value.pdf|Exzellenz neu denken. Ergebnisse des Projekts LeNa Shape|mini|rechts|link=https://wiki.dg-hochn.de/images/d/d4/Vortrag_DG_Hoch-N_10-2024_zu_LeNa_Value.pdf]] | |||
* Comprehensive Action Determination Model (CADM) | |||
* Gewohnheiten und Intentionen (beides beeinflusst durch Normative Prozesse) + Situative Einflüsse --> Ökologisches Verhalten | |||
* Untersuchung in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: N = 453 | |||
** Sehr hohe Zustimmung zur Aussage, dass Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung nötig ist. | |||
** Die Teilnehmenden haben den Eindruck, dass sie selbst stärker Verantwortungsaspekte reflektieren als andere (die Kolleg:innen werden also fälschlicherweise als weniger interessiert angesehen) | |||
* Schlussfolgerungen | |||
** Forschende sind bereit und gewillst, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, setzen es in der Regel bislang aber nur unsystematisch um | |||
** individuelle Motivation fördern + Rahmenbedingungen verbessern | |||
'''LeNa-Toolbox''' | |||
* Printbox | |||
* Webbegleiter | |||
* Workshop-Formate zur Arbeit mit dem LeNa-Leitfaden | |||
== Bilder == | |||
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Datei:Präsenzhub 10-24 2.jpg | |||
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Datei:Präsenzhub 10-24 4.jpg | |||
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[[Kategorie:Forschung]] | |||
Aktuelle Version vom 11. Juni 2025, 10:04 Uhr
LeNa-Shape und LeNa-Move stellen den Leitfaden vor: Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
2013 – 2016 fand das BMBF-Projekt LeNa statt: LeNa – Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisationen. In diesem Projekt wurde ein Reflexionsrahmen für Nachhaltigkeit in der Forschung entwickelt. Im BMBF-Projekt LeNa-Shape in den Jahren 2022 – 2024 wurde dieser Reflexionsrahmen in vielfältige Hilfsmittel für verschiedene Lern- und Nutzungskonzepte im Forschungsalltag übersetzt. Mitwirkende im Projekt LeNa-Shape stellen die Ergebnisse, die im Kontext von außeruniversitären Forschungseinrichtungen erstellt wurden, den Teilnehmenden des Präsenz-Hubs vor. Die gemeinsame Ausgangsfrage lautet: Können die Reflexionskriterien für einen Forschungsprozess in gesellschaftlicher Verantwortung in den vielfältigen disziplinären, interdisziplinären, transdisziplinären und zuweilen sehr kleinen Forschungsprozessen an Hochschulen angewendet werden?
| Präsenz-Hub: Nachhaltigkeit und Forschung, 08.10.2024 | |
|---|---|
| Datum | |
Di 08 Oktober 2024 10:00 Uhr
| |
| Schwerpunkte | |
Forschung Nachhaltigkeit | |
| Bezug Wiki-Themen | |
Agenda und Informationen
Mitwirkende im LeNa-Projekt haben den Reflexionsrahmen und die erarbeiteten Hilfsmittel den Beteiligten im Präsenz-Hub vorgestellt: Jürgen Kopfmüller (KIT-ITAS) und Dr. Marius Deckers (Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen)
10.00 – 10.30 Begrüßung und Einführung
10.30 – 12.30 Vorstellung der LeNa-Ergebnisse und Hilfsmittel
13.30 – 17.00 Anwendung des Reflexionsrahmens auf eigene Forschungsprojekte in Kleingruppen
Programm als PDF
Der Präsenz-Hub wurde moderiert von Dr. Bror Giesenbauer, Geschäftsführer der DG HochN und Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Vorstand der DG HochN
Vorstellung der LeNa Ergebnisse und Hilfsmittel

Hintergrund
- Nachhaltige Entwicklung erfordert tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen (Energiewende, Mobilitätswende etc.)
- Nachhaltigkeit: Multiple Problemlagen + Komplexität, Dynamik, Unsicherheit, Dringlichkeit
- Wissenschats als Mit-Verursacherin von Problemen UND notwendige Akteurin für Lösungen
- Andere Anforderungen an Wissenschaft: Nützlichkeit, Effizienz, Wettbewerb, Vertrauenswürdigkeit, neutral & praxisnah
- Insgesamt führen diese Bedingungen zu einer Reflexion über Qualität und Wirkung
LeNa: Leitfden Nachhaltigkeitsmanagement in außer-universitären Forschungsoragnisationen (2013-2016)
- Konkretisierung und Systematisierung
- Entwicklung von Kriterien: Idealtypische Standards für Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
- Orientierung für Reflexionsprozesse
- beziehen sich auf den gesamten Forschungs-Prozess
- gelten a priori für alle Forschungs-Typen/-Themen, Disziplinen
- Kriterien sind zunächst gleichgewichtig
Mehrwert durch Reflexionsprozess
- eröffnet Räume, neues Wissen zu integrieren
- steigert Legitimität von Forschung
- erhöht die Relevanz und Glaubwürdigkeit von Forschung
- erhöht die Akzeptabilität von Forschung(sergebnissen)
- steigert die Responsivität der Wissenschaft
- erhöhrt das Potenziale für transformative Wirkung und steigert die Qualität von Forschung
Einige Fragen für LeNa Shape
- Anpassungen vor Ort?
- Konsequenzen für die Beurteilung von Forschung? Was bedeutet dann Exzellenz?
- Passt es zu anderen wissenschaftspolitischen Leitbildern?
Ziele von LeNa Shape
- Wie gelingt Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung?
- Idee: Exzellentes Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
- Zwei Module: LeNa Move (Motivation und Befähigung) und LeNa Value (Bedingungen für verantwortungsbewusste Exzellenz)
- Freiheit und gesellschaftliche Verantwortungen bedingen sich gegenseitig
- Freiheit von Forschung und Lehre: Abwehrrecht gegen Zensur und äußere Eingriffe
- Freiheit mach Verantwortungsübernahme möglich
Empfehlungen:
- Leitlinien "Gute wissenschaftliche Praxis":
- verantwortliche Nutzung quantitativer Indikatoren (Zitationsindexe, etc.)
- qualitative Bewertungsmethoden (Peer Review, Transparenz etc.)
- LeNa: systematische Betrachtung von Verantwortung im Forschungsprozess
- Nicht nur Forschungsoutput, sondern auch Prozess betrachten
- Systemisches Research Impact Assessment (RIA)
Fraunhofer Analyse
- FONA-Projekte des BMBF sind nicht weniger exzellent (also kein Trade-off)
- Diese Projekte schaffen jedoch zudem einen gesellschaftlichen Mehrwert, der in klassichen Bewertungssystemen nicht berücksichtigt wird; daher LeNa-Kriterien sinnvolle Ergänzung des Bewertungskatalogs
Kritikpunkte
- LeNa-Kriterien nicht für alle Kontexte relevant (Gegenargument: Anpassung und Gewichtung vor Ort)
- Sorge vor Vereinnahmung von Wissenschaft (Gegenargument: Reflexion der Verantwortung senkt Risiko von anderen Vereinnahmungen)
- schränkt Effizienz ein (Gegenargument: Der Aufwand ist höher, der Gesamtoutput jedoch auch - daher angepasstes Effizienzverständnis)
LeNa Move: Motivationspsychologische Forschungsergebnisse (Impuls von Dr. Marius Deckers)

- Comprehensive Action Determination Model (CADM)
- Gewohnheiten und Intentionen (beides beeinflusst durch Normative Prozesse) + Situative Einflüsse --> Ökologisches Verhalten
- Untersuchung in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: N = 453
- Sehr hohe Zustimmung zur Aussage, dass Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung nötig ist.
- Die Teilnehmenden haben den Eindruck, dass sie selbst stärker Verantwortungsaspekte reflektieren als andere (die Kolleg:innen werden also fälschlicherweise als weniger interessiert angesehen)
- Schlussfolgerungen
- Forschende sind bereit und gewillst, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, setzen es in der Regel bislang aber nur unsystematisch um
- individuelle Motivation fördern + Rahmenbedingungen verbessern
LeNa-Toolbox
- Printbox
- Webbegleiter
- Workshop-Formate zur Arbeit mit dem LeNa-Leitfaden