Hub Biodiversitätsmanagement, 21.05.2025: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DG HochN-Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Hubs der DG HochN
{{Hubs der DG HochN
|hub_kat=Hubs der DG HochN,Hub – Biodiversitätsmanagement an Hochschulen
|hub_kat=Hubs der DG HochN,Hub – Biodiversitätsmanagement an Hochschulen
|kurz=In diesem Hub wurden Grundlagen, Beispiele und Umsetzungsmöglichkeiten der Dach- und Fassadenbegrünung an Hochschulen vorgestellt und diskutiert – mit Fokus auf Praxis, Wirkung und institutionelle Rahmenbedingungen.
|datum=2025-05-21T11:16:55.000Z
|datum=2025-05-21T11:16:55.000Z
|thema=Bepflanzung von Dach und Fassaden
|thema=Bepflanzung von Dach und Fassaden
|bezug=Nachhaltigkeit, Biodiversität
|bezug=Nachhaltigkeit, Biodiversität
}}
}}
==Informationen==
==Hub-Dokumentation==
* Datum: 21.05.2025
* Datum: 21.05.2025
* Uhrzeit: 11:00–12:00 Uhr
* Thema: Bepflanzung von Dach und Fassaden


==Einführung==
==Einführung==
* Gebäudebegrünung ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Biodiversität und Klimaanpassung.
* Gebäudebegrünung ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Biodiversität und Klimaanpassung.
* Fragestellung: Wie lässt sich Gebäudebegrünung an Hochschulen umsetzen – im Bestand und im Neubau?
* Fragestellung: Wie lässt sich Gebäudebegrünung an Hochschulen umsetzen – sowohl im Bestand als auch im Neubau?
* Inhalte des Vortrags: Systeme, Pflanzenarten und Pflegeaspekte.
* Inhalte des Vortrags: Einführung in Systeme, Pflanzenarten und Pflegeaspekte.


==Positive Effekte der Gebäudebegrünung==
==Positive Effekte der Gebäudebegrünung==
* Schmuckwirkung, Erlebniswert, ganzjährige Attraktivität.
* Schmuckwirkung und Erlebniswert sind zentrale Aspekte für viele Menschen.
* Verbesserung des Kleinklimas: Verschattung, Verdunstungskühlung, Feinstaubbindung, Schallabsorption.
* Umfragen zeigen: gepflegt, vital, bunt, ordentlich – der Trend geht zur ganzjährigen attraktiven Begrünung.
* Ergänzung zu normalen Grünflächen – zusätzlicher Lebensraum.
* Beispiele aus Singapur: Megatrees als künstliche Naturgärten mit Prestigecharakter.
* Urbane Landwirtschaft: z. B. bepflanzte Garage mit Restaurant (Kopenhagen).
* Verbesserung des Kleinklimas durch Verschattung, Verdunstungskühlung, Feinstaubbindung, Schallabsorption.
* Geringe Anlage- und Unterhaltungskosten bei dauerhafter Pflege.
* Schaffung zusätzlichen Lebensraums – kein Ersatz, aber Ergänzung zu normalen Grünflächen.
* Mobile Begrünung bei versiegelten Böden möglich (z. B. Tiefgaragen).
* Urbane Landwirtschaft: Beispiel aus Kopenhagen – Garage mit Bepflanzung und angeschlossenem Restaurant.
* Geringe Anlage- und Unterhaltungskosten sind ideal, Pflege bleibt aber eine dauerhafte Herausforderung.
* Mobile Begrünung bei versiegelten Böden (z. B. Tiefgaragen) möglich.


==Gebäudewirkung==
==Gebäudewirkung==
* Kühlung und Dämmung durch Verschattung, Regenwasserrückhaltung und Schallschutz.
* Kühlung und Dämmung durch Verschattung, Wetterschutz, Regenwasserrückhaltung, Schallschutz.
* Kombination mit Photovoltaik erhöht Wirkungsgrad durch geringere Erhitzung.
* Photovoltaik als Konkurrent – Kombination mit Begrünung erhöht Wirkungsgrad (weniger Erhitzung durch Pflanzenkühlung).


==Möglichkeiten zur Begrünung==
==Möglichkeiten zur Begrünung==
* Extensive Dachbegrünung: geringer Substrataufbau, pflegeleicht, traglastabhängig.
* Extensive Dachbegrünung: geringer Substrataufbau, pflegeleicht, optisch limitiert, traglastabhängig (bei hoher Last auch Bäume möglich).
* Fassadenbegrünung mit Bodenanschluss: hoher Kosten-Nutzen-Faktor, z. B. Kletterpflanzen.
* Fassadenbegrünung mit Bodenanschluss: hoher Kosten-Nutzen-Faktor (z. B. Kletterpflanzen).
* Fassadenbegrünung ohne Bodenanschluss: Living Walls, hängende Begrünung.
* Fassadenbegrünung ohne Bodenanschluss: z. B. Living Walls oder hängende Begrünung bei versiegeltem Untergrund.


==Arten von Dachbegrünung==
==Arten von Dachbegrünung==
* Extensiv: Sedum-Matten, Moose, Sukkulenten, Kräuter, Gräser, Mauerkronen.
* Extensiv: Sedum-Matten, Moose, Sukkulenten, Kräuter, Gräserdächer, Mauerkronenbegrünung; geringer Pflegeaufwand, aber eingeschränkte Pflanzenauswahl.
* Einfach intensiv: Stauden, kleinere Gehölze.
* Einfach intensiv: Stauden, kleinere Gehölze.
* Intensiv ab 50 cm Substrat: auch Bäume möglich.
* Intensiv ab 50 cm Substrat: Bäume möglich.
* Moose wachsen pflegefrei bei hoher Luftfeuchtigkeit.
* Moose wachsen bei hoher Luftfeuchtigkeit ohne Pflege; architektonisch früher verhindert, heute wieder überdacht.
* Dachneigung bis zu 45° möglich.
* Dachneigung bis zu 45 Grad möglich – auch Schrägdächer begrünbar.


==Fassadenbegrünung==
==Fassadenbegrünung==
* Bodengebundene Begrünung: z. B. Efeu, Kletterhortensie, Haftscheibenranker.
* Bodengebundene Fassaden, z. B. Efeu, Kletterhortensie, Haftscheibenranker.
* Gehölzwände: z. B. Magnolie, Feuerdorn, Kletterrose, Rosenpergola, Brombeere.
* Gehölzwände, z. B. Kletterpflanzen, immergrüne Magnolie oder Feuerdornstrauch – wichtig: keine Baumängel kaschieren, da sonst Schäden entstehen können.
* Ranken: Spross- oder Blattstielranker.
* Kletterrose, Rosenpergola, Brombeere.
* Beispiel: MFO-Park in Zürich vertikale Grünanlage mit großer Artenvielfalt.
* Ranken, z. B. Sprossranker oder Blattstielranker.
* Beispiel aus Zürich: MFO-Park – eine Grünanlage in die Höhe in einem Stahlkörper, mit vielen verschiedenen Kletterpflanzen und großer Artenvielfalt.


==Mögliche Schäden durch Fassadenbegrünung==
==Mögliche Schäden durch Fassadenbegrünung==
* Selbstklimmer: hinterlassen Haftspuren.
* Selbstklimmer: hinterlassen Haftspuren.
* Lichtflüchter: wachsen in Ritzen, mögliche Bauschäden.
* Lichtflüchter: wachsen in Ritzen, können Fassaden beschädigen.
* Starkschlinger: verursachen Dickenwachstum.
* Starkschlinger: verursachen Dickenwachstum an umwachsenen Bauteilen.
* Baumängel (z. B. Putzrisse) können sich durch Begrünung verschärfen.
* Baumängel: Vorschäden (z. B. Putzrisse) werden durch Pflanzen verschärft.


==Umsetzungshinweise==
==Worauf muss man achten bei der Umsetzung?==
* Erreichbarkeit der Wuchshöhe einplanen.
* Erreichbarkeit der Wuchshöhe planen.
* Wüchsigkeit und Dichte je nach Jahreszeit beachten.
* Wüchsigkeit und Dichte je nach Jahreszeit berücksichtigen.
* Kletterform und Abstand zur Wand berücksichtigen.
* Kletterform beachten.
* Wurzelhalsdurchmesser: genügend Abstand zur Wand lassen.
* Standortangepasstheit: Winterhärte, Licht, Wärme, Himmelsrichtung.
* Standortangepasstheit: Winterhärte, Licht, Wärme, Himmelsrichtung.
* Gestaltung: Blüte, Frucht, Farbe.
* Gestaltungskriterien: Blüte, Frucht, Farbe.
* Geeignete Materialien und Systeme auswählen.
* Geeignete Materialien und Systeme auswählen.


==Wandgebundene Begrünung==
==Wandgebundene Fassadenbegrünung==
* Systeme: Blumenkästen, Balkonbegrünung, Kübelsysteme, Vorhangfassaden, Taschensysteme.
* Living Walls: Blumenkästen, Balkonbegrünung, Topf- und Kübelsysteme, Vorhangfassaden, Taschensysteme.
* Vorteile: gestalterischer Spielraum, schnelle Umsetzung ohne Bodenanschluss, ganzjährige Wirkung.
* Vorteile: gestalterischer Spielraum, schnelles Ergebnis ohne Bodenanschluss, ganzjährige Pufferwirkung.
* Nachteile: hoher Pflegeaufwand, geringere Pufferleistung, frostempfindlich.
* Nachteile: hoher Fachwissensbedarf, teurer in Pflege und Versorgung, substratlose Systeme haben geringe Temperatur-/Wasser-/Nährstoffpufferung, anfällig für Frost.


==Diskussion und Fragen==
==Diskussion und Fragen==
* Wirkung auf Insekten: gute Studien bei Biodiversitätsdächern, weniger Daten zu Wandbegrünung.
'''Frage: Gibt es Untersuchungen zur Wirkung auf Insekten und andere Ökosystemfunktionen?'''
* CO₂-Bindung: bei Living Walls kritisch wegen Energiebedarf.
* Ja, vor allem bei Biodiversitätsdächern gibt es gute Studien. Bei Wandbegrünung schwieriger – wenig Daten. Kühlwirkung und Feinstaubbindung sind gut untersucht. CO₂-Bindung bei Living Walls ist kritisch wegen hohem Energieaufwand.
* Bodenanschluss: je tiefer, desto besser; bei Altbauten Abdichtung notwendig.
* Kübelsysteme: funktionieren auch mit essbaren Pflanzen.
* Wurzelstarke Pflanzen: Wachstum passt sich Nährstoffangebot an; Kübel muss stabil sein.
* Überzeugung von Architekt:innen: positive Entwicklung, politische Unterstützung, Vorbilder schaffen.
* Einjährige Pflanzen: geeignet für temporäre Projekte, z. B. „Klimakiste“ Gießen.
* Heimische vs. nicht-heimische Pflanzen: Zielkonflikt, Forschungsbedarf für kombinierte Pflanzenkataloge.
* Umsetzung an Hochschulen trotz Skepsis: kleine Projekte als Einstieg, Beteiligung von Studierenden hilfreich.
* Maßnahmen ohne Genehmigung: Kübelpflanzen, Sedum-Matten; Beteiligung von Studierenden steigert Wirkung.


==Weitere Informationen==
'''Frage: Wie tief muss ein Bodenanschluss für Fassadenbegrünung sein? Was ist mit Wurzelschäden? Und: Geht auch eine Pflanzkiste mit Seil?'''
* Forschungswand Universität Stuttgart: https://www.uni-stuttgart.de/universitaet/aktuelles/meldungen/Gruenfassaden-fuer-mehr-Biodiversitaet-in-Staedten/
* Je mehr Bodenanschluss, desto besser. Verdichteter Boden ist oft problematisch. Neue Gebäude meist mit Wurzelschutz; bei Altbauten ggf. vorher abdichten. Pflanzkisten mit Rankseil funktionieren, essbare Pflanzen wie Kiwi oder Spaliergehölze möglich.
* Förderung Hamburg: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/hamburgs-gruen/gruendach-und-gruene-fassaden/Mediathek
* Bundesverband Gebäudegrün: https://www.gebaeudegruen.info/


'''Frage: Was tun bei wurzelstarken Pflanzen in Kübeln?'''
* Pflanzen passen sich an, wachsen nur so weit wie Nährstoffe reichen. Wichtig ist ein stabiles Kübelsystem.


'''Frage: Wie überzeugt man Architekt:innen von Begrünung?'''
* Entwicklung ist positiv – Politik unterstützt das. Der Bundesverband Gebäudegrün leistet Aufklärungsarbeit. Tipp: Erst mit motivierten Akteur:innen arbeiten, Vorbilder schaffen – dann ziehen andere mit.


'''Frage: Erfahrungen mit einjährigen Pflanzen bei temporären Projekten?'''
* Ja, aber sie bleiben niedrig, brauchen dennoch ein Gerüst. Beispiel „Klimakiste“ in Gießen: zeigt Temperaturunterschiede durch Begrünung.


'''Frage: Zielkonflikt heimische vs. nicht-heimische Pflanzen – was tun?'''
* Heimische Arten sind wichtig. Gestaltung und Naturschutz kombinieren ist komplex. Es gibt Forschungsbedarf, um Pflanzenkataloge für beide Ansprüche zu entwickeln. Manchmal lohnen sich auch nicht-heimische, robuste Arten in Städten.


'''Frage: Tipps, wie man Gebäudebegrünung an Hochschulen etabliert – trotz Kosten und Skepsis?'''
* Neubauten sind schwierig zu beeinflussen. Druck entsteht durch Beschwerden (z. B. zu heiße Gebäude). Argument: Grüne Hochschule sollte auch sichtbar grün sein. Kleine Projekte als Einstieg sind hilfreich.


'''Frage: Was lässt sich ohne Genehmigung an Hochschulen umsetzen?'''
* Kübelpflanzen und Sedum-Matten auf Dächern sind einfache Maßnahmen. Studierende einbeziehen – das erhöht den Veränderungsdruck.


 
==Weitere Informationen==
 
* Forschungswand zur Fassadenbegrünung und Biodiversität – Universität Stuttgart: https://www.uni-stuttgart.de/universitaet/aktuelles/meldungen/Gruenfassaden-fuer-mehr-Biodiversitaet-in-Staedten/
 
* Förderung von Gründächern und grünen Fassaden – Stadt Hamburg: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/hamburgs-gruen/gruendach-und-gruene-fassaden/Mediathek
[[Category:Draft]]
* Bundesverband zur Gebäudebegrünung: https://www.gebaeudegruen.info/

Version vom 26. Mai 2025, 15:01 Uhr

In diesem Hub wurden Grundlagen, Beispiele und Umsetzungsmöglichkeiten der Dach- und Fassadenbegrünung an Hochschulen vorgestellt und diskutiert – mit Fokus auf Praxis, Wirkung und institutionelle Rahmenbedingungen.

Hub Biodiversitätsmanagement, 21.05.2025
Datum
Mi 21 Mai 2025 11:00 Uhr
Schwerpunkte

Bepflanzung von Dach und Fassaden
Bezug Wiki-Themen



Hub-Dokumentation

  • Datum: 21.05.2025
  • Uhrzeit: 11:00–12:00 Uhr
  • Thema: Bepflanzung von Dach und Fassaden

Einführung

  • Gebäudebegrünung ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Biodiversität und Klimaanpassung.
  • Fragestellung: Wie lässt sich Gebäudebegrünung an Hochschulen umsetzen – sowohl im Bestand als auch im Neubau?
  • Inhalte des Vortrags: Einführung in Systeme, Pflanzenarten und Pflegeaspekte.

Positive Effekte der Gebäudebegrünung

  • Schmuckwirkung und Erlebniswert sind zentrale Aspekte für viele Menschen.
  • Umfragen zeigen: gepflegt, vital, bunt, ordentlich – der Trend geht zur ganzjährigen attraktiven Begrünung.
  • Beispiele aus Singapur: Megatrees als künstliche Naturgärten mit Prestigecharakter.
  • Verbesserung des Kleinklimas durch Verschattung, Verdunstungskühlung, Feinstaubbindung, Schallabsorption.
  • Schaffung zusätzlichen Lebensraums – kein Ersatz, aber Ergänzung zu normalen Grünflächen.
  • Urbane Landwirtschaft: Beispiel aus Kopenhagen – Garage mit Bepflanzung und angeschlossenem Restaurant.
  • Geringe Anlage- und Unterhaltungskosten sind ideal, Pflege bleibt aber eine dauerhafte Herausforderung.
  • Mobile Begrünung bei versiegelten Böden (z. B. Tiefgaragen) möglich.

Gebäudewirkung

  • Kühlung und Dämmung durch Verschattung, Wetterschutz, Regenwasserrückhaltung, Schallschutz.
  • Photovoltaik als Konkurrent – Kombination mit Begrünung erhöht Wirkungsgrad (weniger Erhitzung durch Pflanzenkühlung).

Möglichkeiten zur Begrünung

  • Extensive Dachbegrünung: geringer Substrataufbau, pflegeleicht, optisch limitiert, traglastabhängig (bei hoher Last auch Bäume möglich).
  • Fassadenbegrünung mit Bodenanschluss: hoher Kosten-Nutzen-Faktor (z. B. Kletterpflanzen).
  • Fassadenbegrünung ohne Bodenanschluss: z. B. Living Walls oder hängende Begrünung bei versiegeltem Untergrund.

Arten von Dachbegrünung

  • Extensiv: Sedum-Matten, Moose, Sukkulenten, Kräuter, Gräserdächer, Mauerkronenbegrünung; geringer Pflegeaufwand, aber eingeschränkte Pflanzenauswahl.
  • Einfach intensiv: Stauden, kleinere Gehölze.
  • Intensiv ab 50 cm Substrat: Bäume möglich.
  • Moose wachsen bei hoher Luftfeuchtigkeit ohne Pflege; architektonisch früher verhindert, heute wieder überdacht.
  • Dachneigung bis zu 45 Grad möglich – auch Schrägdächer begrünbar.

Fassadenbegrünung

  • Bodengebundene Fassaden, z. B. Efeu, Kletterhortensie, Haftscheibenranker.
  • Gehölzwände, z. B. Kletterpflanzen, immergrüne Magnolie oder Feuerdornstrauch – wichtig: keine Baumängel kaschieren, da sonst Schäden entstehen können.
  • Kletterrose, Rosenpergola, Brombeere.
  • Ranken, z. B. Sprossranker oder Blattstielranker.
  • Beispiel aus Zürich: MFO-Park – eine Grünanlage in die Höhe in einem Stahlkörper, mit vielen verschiedenen Kletterpflanzen und großer Artenvielfalt.

Mögliche Schäden durch Fassadenbegrünung

  • Selbstklimmer: hinterlassen Haftspuren.
  • Lichtflüchter: wachsen in Ritzen, können Fassaden beschädigen.
  • Starkschlinger: verursachen Dickenwachstum an umwachsenen Bauteilen.
  • Baumängel: Vorschäden (z. B. Putzrisse) werden durch Pflanzen verschärft.

Worauf muss man achten bei der Umsetzung?

  • Erreichbarkeit der Wuchshöhe planen.
  • Wüchsigkeit und Dichte je nach Jahreszeit berücksichtigen.
  • Kletterform beachten.
  • Wurzelhalsdurchmesser: genügend Abstand zur Wand lassen.
  • Standortangepasstheit: Winterhärte, Licht, Wärme, Himmelsrichtung.
  • Gestaltungskriterien: Blüte, Frucht, Farbe.
  • Geeignete Materialien und Systeme auswählen.

Wandgebundene Fassadenbegrünung

  • Living Walls: Blumenkästen, Balkonbegrünung, Topf- und Kübelsysteme, Vorhangfassaden, Taschensysteme.
  • Vorteile: gestalterischer Spielraum, schnelles Ergebnis ohne Bodenanschluss, ganzjährige Pufferwirkung.
  • Nachteile: hoher Fachwissensbedarf, teurer in Pflege und Versorgung, substratlose Systeme haben geringe Temperatur-/Wasser-/Nährstoffpufferung, anfällig für Frost.

Diskussion und Fragen

Frage: Gibt es Untersuchungen zur Wirkung auf Insekten und andere Ökosystemfunktionen?

  • Ja, vor allem bei Biodiversitätsdächern gibt es gute Studien. Bei Wandbegrünung schwieriger – wenig Daten. Kühlwirkung und Feinstaubbindung sind gut untersucht. CO₂-Bindung bei Living Walls ist kritisch wegen hohem Energieaufwand.

Frage: Wie tief muss ein Bodenanschluss für Fassadenbegrünung sein? Was ist mit Wurzelschäden? Und: Geht auch eine Pflanzkiste mit Seil?

  • Je mehr Bodenanschluss, desto besser. Verdichteter Boden ist oft problematisch. Neue Gebäude meist mit Wurzelschutz; bei Altbauten ggf. vorher abdichten. Pflanzkisten mit Rankseil funktionieren, essbare Pflanzen wie Kiwi oder Spaliergehölze möglich.

Frage: Was tun bei wurzelstarken Pflanzen in Kübeln?

  • Pflanzen passen sich an, wachsen nur so weit wie Nährstoffe reichen. Wichtig ist ein stabiles Kübelsystem.

Frage: Wie überzeugt man Architekt:innen von Begrünung?

  • Entwicklung ist positiv – Politik unterstützt das. Der Bundesverband Gebäudegrün leistet Aufklärungsarbeit. Tipp: Erst mit motivierten Akteur:innen arbeiten, Vorbilder schaffen – dann ziehen andere mit.

Frage: Erfahrungen mit einjährigen Pflanzen bei temporären Projekten?

  • Ja, aber sie bleiben niedrig, brauchen dennoch ein Gerüst. Beispiel „Klimakiste“ in Gießen: zeigt Temperaturunterschiede durch Begrünung.

Frage: Zielkonflikt heimische vs. nicht-heimische Pflanzen – was tun?

  • Heimische Arten sind wichtig. Gestaltung und Naturschutz kombinieren ist komplex. Es gibt Forschungsbedarf, um Pflanzenkataloge für beide Ansprüche zu entwickeln. Manchmal lohnen sich auch nicht-heimische, robuste Arten in Städten.

Frage: Tipps, wie man Gebäudebegrünung an Hochschulen etabliert – trotz Kosten und Skepsis?

  • Neubauten sind schwierig zu beeinflussen. Druck entsteht durch Beschwerden (z. B. zu heiße Gebäude). Argument: Grüne Hochschule sollte auch sichtbar grün sein. Kleine Projekte als Einstieg sind hilfreich.

Frage: Was lässt sich ohne Genehmigung an Hochschulen umsetzen?

  • Kübelpflanzen und Sedum-Matten auf Dächern sind einfache Maßnahmen. Studierende einbeziehen – das erhöht den Veränderungsdruck.

Weitere Informationen

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von DG HochN-Wiki. Durch die Nutzung von DG HochN-Wiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.