Präsenz-Hub: Nachhaltigkeit und Forschung, 08.10.2024: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Präsenz-Hub wurde moderiert von Dr. Bror Giesenbauer, Geschäftsführer der DG HochN und
 
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Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Vorstand der DG HochN
 
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==Impuls:==
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'''Hintergrund'''
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* Nachhaltige Entwicklung erfordert tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen (Energiewende, Mobilitätswende etc.)
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* Nachhaltigkeit: Multiple Problemlagen + Komplexität, Dynamik, Unsicherheit, Dringlichkeit
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* Wissenschats als Mit-Verursacherin von Problemen UND notwendige Akteurin für Lösungen
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* Andere Anforderungen an Wissenschaft: Nützlichkeit, Effizienz, Wettbewerb, Vertrauenswürdigkeit, neutral & praxisnah 
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* Insgesamt führen diese Bedingungen zu einer Reflexion über Qualität und Wirkung
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===LeNa: Leitfden Nachhaltigkeitsmanagement in außer-universitären Forschungsoragnisationen (2013-2016)===
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* Konkretisierung und Systematisierung
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* Entwicklung von Kriterien: Idealtypische Standards für Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
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* Orientierung für Reflexionsprozesse
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* beziehen sich auf den gesamten Forschungs-Prozess
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* gelten a priori für alle Forschungs-Typen/-Themen, Disziplinen
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* Kriterien sind zunächst gleichgewichtig
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'''Mehrwert durch Reflexionsprozess'''
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* eröffnet Räume, neues Wissen zu integrieren
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* steigert Legitimität von Forschung
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* erhöht die Relevanz und Glaubwürdigkeit von Forschung
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* erhöht die Akzeptabilität von Forschung(sergebnissen)
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* steigert die Responsivität der Wissenschaft
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* erhöhrt das Potenziale für transformative Wirkung und steigert die Qualität von Forschung
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'''Einige Fragen für LeNa Shape'''
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* Anpassungen vor Ort?
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* Konsequenzen für die Beurteilung von Forschung? Was bedeutet dann Exzellenz?
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* Passt es zu anderen wissenschaftspolitischen Leitbildern?
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'''Ziele von LeNa Shape'''
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* Wie gelingt Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung?
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* Idee: Exzellentes Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
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* Zwei Module: LeNa Move (Motivation und Befähigung) und LeNa Value (Bedingungen für verantwortungsbewusste Exzellenz)
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* Freiheit und gesellschaftliche Verantwortungen bedingen sich gegenseitig
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* Freiheit von Forschung und Lehre: Abwehrrecht gegen Zensur und äußere Eingriffe
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* Freiheit mach Verantwortungsübernahme möglich
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'''Empfehlungen:'''
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* Leitlinien "Gute wissenschaftliche Praxis":
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** verantwortliche Nutzung quantitativer Indikatoren (Zitationsindexe, etc.)
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** qualitative Bewertungsmethoden (Peer Review, Transparenz etc.)
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** LeNa: systematische Betrachtung von Verantwortung im Forschungsprozess
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** Nicht nur Forschungsoutput, sondern auch Prozess betrachten
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* Systemisches Research Impact Assessment (RIA)
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'''Fraunhofer Analyse'''
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* FONA-Projekte des BMBF sind nicht weniger exzellent (also kein Trade-off)
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* Diese Projekte schaffen jedoch zudem einen gesellschaftlichen Mehrwert, der in klassichen Bewertungssystemen nicht berücksichtigt wird; daher LeNa-Kriterien sinnvolle Ergänzung des Bewertungskatalogs
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'''Kritikpunkte'''
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* LeNa-Kriterien nicht für alle Kontexte relevant (Gegenargument: Anpassung und Gewichtung vor Ort)
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* Sorge vor Vereinnahmung von Wissenschaft (Gegenargument: Reflexion der Verantwortung senkt Risiko von anderen Vereinnahmungen)
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* schränkt Effizienz ein (Gegenargument: Der Aufwand ist höher, der Gesamtoutput jedoch auch - daher angepasstes Effizienzverständnis)
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'''LeNa Move: Motivationspsychologische Forschungsergebnisse (Impuls von Dr. Marius Deckers)'''
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* Comprehensive Action Determination Model (CADM)
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* Gewohnheiten und Intentionen (beides beeinflusst durch Normative Prozesse) + Situative Einflüsse --> Ökologisches Verhalten
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* Untersuchung in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: N = 453
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** Sehr hohe Zustimmung zur Aussage, dass Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung nötig ist.
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** Die Teilnehmenden haben den Eindruck, dass sie selbst stärker Verantwortungsaspekte reflektieren als andere (die Kolleg:innen werden also fälschlicherweise als weniger interessiert angesehen)
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* Schlussfolgerungen
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** Forschende sind bereit und gewillst, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, setzen es in der Regel bislang aber nur unsystematisch um
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** individuelle Motivation fördern + Rahmenbedingungen verbessern
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'''LeNa-Toolbox'''
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* Printbox
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* Webbegleiter
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* Workshop-Formate zur Arbeit mit dem LeNa-Leitfaden

Version vom 15. Oktober 2024, 10:35 Uhr

LeNa-Shape und LeNa-Move stellen den Leitfaden vor: Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung

2013 – 2016 fand das BMBF-Projekt LeNa statt: LeNa – Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisationen. In diesem Projekt wurde ein Reflexionsrahmen für Nachhaltigkeit in der Forschung entwickelt. Im BMBF-Projekt LeNa-Shape in den Jahren 2022 – 2024 wurde dieser Reflexionsrahmen in vielfältige Hilfsmittel für verschiedene Lern- und Nutzungskonzepte im Forschungsalltag übersetzt. Mitwirkende im Projekt LeNa-Shape stellen die Ergebnisse, die im Kontext von außeruniversitären Forschungseinrichtungen erstellt wurden, den Teilnehmenden des Präsenz-Hubs vor. Die gemeinsame Ausgangsfrage lautet: Können die Reflexionskriterien für einen Forschungsprozess in gesellschaftlicher Verantwortung in den vielfältigen disziplinären, interdisziplinären, transdisziplinären und zuweilen sehr kleinen Forschungsprozessen an Hochschulen angewendet werden?

Präsenz-Hub: Nachhaltigkeit und Forschung, 08.10.2024
Datum
Di 08 Oktober 2024 10:00 Uhr
Schwerpunkte

Forschung Nachhaltigkeit
Bezug Wiki-Themen



Agenda und Informationen

Mitwirkende im LeNa-Projekt haben den Reflexionsrahmen und die erarbeiteten Hilfsmittel den Beteiligten im Präsenz-Hub vorgestellt: Jürgen Kopfmüller (KIT-ITAS) Dr. Marius Deckers (Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen)

10.00 – 10.30 Begrüßung und Einführung
10.30 – 12.30 Vorstellung der LeNa-Ergebnisse und Hilfsmittel
13.30 – 17.00 Anwendung des Reflexionsrahmens auf eigene Forschungsprojekte in Kleingruppen
Programm als PDF

Der Präsenz-Hub wurde moderiert von Dr. Bror Giesenbauer, Geschäftsführer der DG HochN und Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Vorstand der DG HochN

Impuls:

Hintergrund

  • Nachhaltige Entwicklung erfordert tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen (Energiewende, Mobilitätswende etc.)
  • Nachhaltigkeit: Multiple Problemlagen + Komplexität, Dynamik, Unsicherheit, Dringlichkeit
  • Wissenschats als Mit-Verursacherin von Problemen UND notwendige Akteurin für Lösungen
  • Andere Anforderungen an Wissenschaft: Nützlichkeit, Effizienz, Wettbewerb, Vertrauenswürdigkeit, neutral & praxisnah
  • Insgesamt führen diese Bedingungen zu einer Reflexion über Qualität und Wirkung

LeNa: Leitfden Nachhaltigkeitsmanagement in außer-universitären Forschungsoragnisationen (2013-2016)

  • Konkretisierung und Systematisierung
  • Entwicklung von Kriterien: Idealtypische Standards für Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
  • Orientierung für Reflexionsprozesse
  • beziehen sich auf den gesamten Forschungs-Prozess
  • gelten a priori für alle Forschungs-Typen/-Themen, Disziplinen
  • Kriterien sind zunächst gleichgewichtig

Mehrwert durch Reflexionsprozess

  • eröffnet Räume, neues Wissen zu integrieren
  • steigert Legitimität von Forschung
  • erhöht die Relevanz und Glaubwürdigkeit von Forschung
  • erhöht die Akzeptabilität von Forschung(sergebnissen)
  • steigert die Responsivität der Wissenschaft
  • erhöhrt das Potenziale für transformative Wirkung und steigert die Qualität von Forschung

Einige Fragen für LeNa Shape

  • Anpassungen vor Ort?
  • Konsequenzen für die Beurteilung von Forschung? Was bedeutet dann Exzellenz?
  • Passt es zu anderen wissenschaftspolitischen Leitbildern?

Ziele von LeNa Shape

  • Wie gelingt Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung?
  • Idee: Exzellentes Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung
  • Zwei Module: LeNa Move (Motivation und Befähigung) und LeNa Value (Bedingungen für verantwortungsbewusste Exzellenz)
  • Freiheit und gesellschaftliche Verantwortungen bedingen sich gegenseitig
  • Freiheit von Forschung und Lehre: Abwehrrecht gegen Zensur und äußere Eingriffe
  • Freiheit mach Verantwortungsübernahme möglich

Empfehlungen:

  • Leitlinien "Gute wissenschaftliche Praxis":
    • verantwortliche Nutzung quantitativer Indikatoren (Zitationsindexe, etc.)
    • qualitative Bewertungsmethoden (Peer Review, Transparenz etc.)
    • LeNa: systematische Betrachtung von Verantwortung im Forschungsprozess
    • Nicht nur Forschungsoutput, sondern auch Prozess betrachten
  • Systemisches Research Impact Assessment (RIA)

Fraunhofer Analyse

  • FONA-Projekte des BMBF sind nicht weniger exzellent (also kein Trade-off)
  • Diese Projekte schaffen jedoch zudem einen gesellschaftlichen Mehrwert, der in klassichen Bewertungssystemen nicht berücksichtigt wird; daher LeNa-Kriterien sinnvolle Ergänzung des Bewertungskatalogs

Kritikpunkte

  • LeNa-Kriterien nicht für alle Kontexte relevant (Gegenargument: Anpassung und Gewichtung vor Ort)
  • Sorge vor Vereinnahmung von Wissenschaft (Gegenargument: Reflexion der Verantwortung senkt Risiko von anderen Vereinnahmungen)
  • schränkt Effizienz ein (Gegenargument: Der Aufwand ist höher, der Gesamtoutput jedoch auch - daher angepasstes Effizienzverständnis)

LeNa Move: Motivationspsychologische Forschungsergebnisse (Impuls von Dr. Marius Deckers)

  • Comprehensive Action Determination Model (CADM)
  • Gewohnheiten und Intentionen (beides beeinflusst durch Normative Prozesse) + Situative Einflüsse --> Ökologisches Verhalten
  • Untersuchung in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: N = 453
    • Sehr hohe Zustimmung zur Aussage, dass Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung nötig ist.
    • Die Teilnehmenden haben den Eindruck, dass sie selbst stärker Verantwortungsaspekte reflektieren als andere (die Kolleg:innen werden also fälschlicherweise als weniger interessiert angesehen)
  • Schlussfolgerungen
    • Forschende sind bereit und gewillst, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, setzen es in der Regel bislang aber nur unsystematisch um
    • individuelle Motivation fördern + Rahmenbedingungen verbessern

LeNa-Toolbox

  • Printbox
  • Webbegleiter
  • Workshop-Formate zur Arbeit mit dem LeNa-Leitfaden
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