Blaupause: Grüner Campus - Förderung der Biodiversität

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Blaupause: Grüner Campus - Förderung der Biodiversität
Handlungsfelder
Forschung, Betrieb
Themenbezug
Stichworte
Biodiversität, Artenschutzmaßnahmen, Blühwiesen, Flächenpflege
Zielgruppe
Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Interessierte Öffentlichkeit, ProfessorIn, Dozent(in), Dekan(in), Nachhaltigkeitsbeauftragte(r), Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in)
Richtung
Hochschule
Adresse
Strenzfelder Allee 28, 06406 Bernburg (Saale)
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Website

Kurzbeschreibung

Diese Blaupause beschreibt wie im Rahmen des Projektes KlimaPlanReal an der Hochschule Anhalt (HSA) Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt geplant wurden und gibt Hinweise zur Umsetzung.

Zusammenfassung

Im Transferlabor an der Hochschule Anhalt im Rahmen des Projekts KlimaPlanReal wurden im Handlungsfeld „Regenerativer Campus: Biodiversität“ artenarme Campuswiesen ökologisch aufgewertet, neophytische, d.h. nicht heimische Gehölze entfernt und durch insektenfreundliche heimische Gehölze ersetzt sowie zusätzliche Artenschutzmaßnahmen für Vögel, Wildbienen und Zauneidechsen umgesetzt. Die Aufwertung artenarmer, intensiv genutzter Scherrasen erfolgte durch die Neuanlage artenreicher Blühwiesen oder durch Aufwertung mit Einzelpflanzungen.

Artenreiche Wiesen fördern langfristig die Artenvielfalt, sind klimaresilienter (Reich et al. 2001) und führen durch eine bessere und tiefere Durchwurzelung zu einer höheren Kohlenstoffbindung im Boden als artenarme Scherrasen (Weisser et al. 2017). Außerdem liefern die Maßnahmen einen Beitrag zu größerem Wohlbefinden der Hochschulgemeinschaft (Methorst et al. 2021), tragen zu einem stärkeren Bewusstsein für das Thema Biodiversität bei und erzielen eine Einsparung von Ressourcen sowie die Reduktion des Treibhausgasausstoßes durch Extensivierung des Pflegeregimes erzielen.

SWOT-Analyse (Strength, Weaknesses, Opportunities, Threats)

Beurteilung der Rahmenbedingungen für die Maßnahmenumsetzung

Leitfragen zur Umsetzbarkeit

Impactrelevantes Transformationsfeld

Regenerativer Campus: Biodiversität

Maßnahmebeschreibung

Die Maßnahmen basieren auf Maßnahmevorschlägen aus dem Klimaplan der HSA des Hochschulklimarats der HSA. Der Umfang der Maßnahmen wurde im Rahmen des Transferlaborprozesses abgestimmt und umfasste folgende Teilaspekte:

  • „Mehr artenreiche Blühwiesen und Flächenpflanzungen“ (Blühwiesen, Sandmagerrasen, mehr insektenfreundliche heimische Gehölze)
  • Maßnahmenbegleitende Strukturelemente (Nisthilfen für Insekten und Vögel, Strukturen für Zauneidechsen).

Ziele

  • Förderung der Biodiversität auf dem Campus
  • Beitrag zu größerem Wohlbefinden der Hochschulgemeinschaft und positive Außenwirkung für die Hochschule
  • Schaffen eines stärkeren Bewusstseins für das Thema Biodiversität
  • Einsparung von Ressourcen und Verringerung des Treibhausgasausstoßes durch Extensivierung des Pflegeregimes (Marshall et al. 2023)

Wirkmessung

Es wird direkten Bezug genommen auf zwei Indikatoren für den Klimaimpact an Hochschulen), wobei folgende messbare Zeile angestrebt wurden:

  • „Anteil naturnaher Fläche (m²)“ – Erhöhung des Anteils an naturnaher Campusfläche um mind. 2.500 m² [wurde übertroffen]
  • „Artenschutzmaßnahmen (qualitativ)“ – Installation von 27 zusätzlichen Nisthilfen, Strukturen für Zauneidechsen [wurde erreicht]

Umsetzung

Ist-Zustand

Die Campi der HSA verfügten vor der Maßnahmenumsetzung bereits vereinzelt über artenreiche Blühflächen als auch Nisthilfen für Insekten und Vögel, so dass hier an erste positive Erfahrungen angeknüpft werden konnte. Jedoch existierte weiterhin ein sehr hohes Potenzial an Flächen von geringem ökologischen Wert (größtenteils artenarme intensiv genutzte Scherrasen), welche sich wegen der fehlenden Nutzung für Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen sehr gut für eine ökologische Aufwertung eignen würden.

Für weitere Informationen siehe Status Quo Analyse der HSA.

Akteur*innenanalyse

Die Akteur*innenanalyse während der Erstellung des Status Quo Berichts der HSA war Grundlage für die Auswahl des Transformationsteam. Die Gruppenakquise durch direkte Ansprache erwies sich als erfolgreich. Die 14 Beteiligten repräsentierten unterschiedliche Organisations- und Struktureinheiten der Hochschule in verschiedenen Funktionen und Zuständigkeiten:

  • Leitung der Verwaltung sowie Technische Leitung (u.a. Koordination der Grünflächenpflege) der drei Hochschulstandorten
  • Professor*innen mit Fachwissen aus Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung
  • Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen mit Fachwissen aus den Bereichen Vegetations- und Gehölzkunde sowie aus Architektur, Facility Management und Geoinformation
  • Lehrkräfte aus dem Sprachenzentrum
  • Fachpraktische Mitarbeiter*innen mit Expertise zu Geoinformatik, Landschaftsarchitektur und zur Anlage von Blühwiesen
  • Student*in als Vertretung des Studiengangs „Naturschutz und Landschaftsplanung“, des Hochschulklimarates, Studierendenrates und studentischer Naturschutzinitiativen

Einschätzung der Zusammensetzung

  • Ideal, da neben der Verwaltung mit legitimer Zuständigkeit auch ausreichend fachliche, sich ergänzende Expertise vorhanden und gut vernetzte Personen involviert waren (Schlüsselpersonen)
  • Hohe Motivation aller Akteur*innen
  • Große Gruppe – vielfältige Perspektiven
  • Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis

Insgesamt erforderte das relativ große Team einen hohen Organisations- und Koordinationsaufwand, gewährleistete aber auch eine planmäßige Umsetzung und eine langfristige Absicherung der Maßnahmen.

Umsetzungsschritte

Die Arbeitsphasen für einen Zeitraum von zehn Monaten (Dezember - September) zur erfolgreichen Umsetzung können folgendermaßen definiert werden:

Erkundungsphase (Dezember - Mitte Januar)

  • Trafoteam-Bildung anhand Akteur*innenanalyse
  • Aufbau von Kommunikationsstrukturen
  • Standortbegehungen zur Eignungsfeststellung mit Verwaltung und Technischer Leitung
  • Sicherstellung der ökologischen Flächenpflege (Entwicklungs- und Erhaltungspflege)

Findungsphase (Mitte Januar - Mitte Februar)

  • Definition von Transformationszielen
  • Finale Flächenauswahl - darauf abgestimmt die Recherche und ggf. flächenspezifische, standortangepasste Zusammenstellung von Wildpflanzen-Saatgutmischungen, Auswahl geeigneter Wildpflanzen für Einzelpflanzung sowie von Gehölzen und Nisthilfen (inkl. Mengenberechnung)

Konkretisierungsphase (Mitte Februar - Ende Februar)

  • Aufstellung eines Arbeits- und Zeitplans
  • Detaillierte Budgetierung und Ressourcenplanung (Material, Pflege, Technik)
  • Beschaffung von Wildpflanzensaatgut, Einzelpflanzen und Gehölzen aus zertifizierter Herkunft sowie von Nisthilfen, Sand und Steinen
    • hierbei ist ggf. mit längeren Lieferzeiten rechnen
    • bestenfalls ist mit Saatgut für eine Nachsaat innerhalb der nächsten drei Jahre zu kalkulieren, um witterungsbedingte Fehlschläge auszugleichen

Umsetzungsphase (März - September)

  • Neuanlage von Blühwiesen
    • Flächenvorbereitung: Mahd, Fräsen, ...
    • Durchführung der Ansaat
    • Bewertung des Etablierungserfolgs
  • Aufwertung durch Einzelpflanzung
    • Flächenvorbereitung
    • Durchführung der Pflanzung
    • Bewertung des Etablierungserfolgs
  • Insektenfreundliche Gehölze
    • Flächenvorbereitung
    • Durchführung der Pflanzung
    • Bewertung des Etablierungserfolgs
  • Installation von Nisthilfen für Vögel und Insekten
  • Begleitende Öffentlichkeitsarbeit

Abschlussphase & Ausblick (ab September)

Gelingensbedingungen

Empfehlungen

Optionale Hinweise

  • ...
  • Konsequente Nutzung cloudbasierter digitaler Formate (Zoom, BBB, Miro, usw.)
  • Kombination aus Top-down und Bottom-up Maßnahmen

Rahmenbedingungen an der HSA

Rahmenbedingungen des Transferlabors

Rahmenbedingungen an der Hochschule

Unterstützung der Hochschulleitung zur Maßnahmenumsetzung

Institutionalisierung von Nachhaltigkeit & Klimaschutz

Günstige Voraussetzungen an der Hochschule

Links, Material, Ansprechpersonen

Ansprechpersonen: Heiner Hensen, Line Sturm, Yannik Wehr, Prof. Dr. Sabine Tischew

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