Agenda 2030
Agenda 2030 und ihre Bedeutung für Hochschulen
Mit der Agenda 2030 hat sich die internationale Staatengemeinschaft auf einen umfassenden Fahrplan für eine nachhaltige Entwicklung geeinigt. Im Mittelpunkt stehen 17 übergreifende Zielsetzungen, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Sie reichen von Armutsbekämpfung über Klimaschutz bis hin zu friedlichen, gerechten Gesellschaften – und binden sowohl den Globalen Süden als auch den Globalen Norden in eine gemeinsame Verantwortung ein.
Hochschulen nehmen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle ein. Sie sind nicht nur Orte der Wissensproduktion, sondern auch gesellschaftliche Akteure, die maßgeblich zur Verwirklichung nachhaltiger Zukunftsperspektiven beitragen können. Dies betrifft sowohl die Gestaltung von Studieninhalten als auch strukturelle Transformationsprozesse innerhalb der Einrichtungen selbst.
Ziele und Leitprinzipien
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 bauen auf fünf übergeordneten Leitgedanken auf:
- Mensch: Im Zentrum steht das Ziel, menschenwürdige Lebensverhältnisse zu schaffen. Dazu zählen unter anderem der Zugang zu Nahrung, Gesundheit und Bildung sowie die Wahrung von Menschenrechten und Geschlechtergerechtigkeit. Hochschulen sind aufgerufen, Bildung als befähigendes Instrument zu gestalten, das soziale Ungleichheit abbaut und Selbstbestimmung fördert.
- Planet: Der Schutz ökologischer Lebensgrundlagen und der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen bilden eine zentrale Säule der Agenda. Hochschulen können hier über umweltbezogene Forschung, nachhaltige Infrastruktur und gezielte Bildungsangebote zur ökologischen Transformation beitragen.
- Wohlstand: Eine gerechte Verteilung wirtschaftlicher Chancen sowie faire Arbeitsbedingungen sollen allen Menschen ein würdevolles Leben ermöglichen. Forschung und Lehre in ökonomischen, sozialwissenschaftlichen und technischen Studiengängen sind daher gefragt, neue Formen nachhaltigen Wirtschaftens zu denken und zu vermitteln.
- Frieden: Nachhaltige Entwicklung erfordert stabile, inklusive Gesellschaften mit funktionierender Rechtsstaatlichkeit. Auch hier sind Hochschulen gefragt – etwa durch kritische Reflexion gesellschaftlicher Machtverhältnisse, interkulturelle Bildungsangebote und die Stärkung demokratischer Teilhabe.
- Partnerschaft: Die Umsetzung der Agenda 2030 kann nur im globalen Miteinander gelingen. Hochschulen tragen hierzu durch internationale Kooperationen, transdisziplinäre Forschung und gegenseitigen Wissensaustausch bei.
Hochschulen als Mitgestalter des Wandels
Die Agenda 2030 macht deutlich, dass nachhaltige Entwicklung nicht allein durch politische Steuerung erreichbar ist. Vielmehr braucht es die Mitwirkung aller gesellschaftlichen Gruppen – auch und insbesondere der Wissenschaft. Hochschulen sind daher aufgerufen, Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe in all ihren Handlungsfeldern zu verankern: in der Lehre ebenso wie im Betrieb, in der Forschung ebenso wie in der Governance.
Gleichzeitig unterstreicht die Agenda 2030, dass dieser Wandel nicht linear planbar ist. Vielmehr handelt es sich um einen komplexen Transformationsprozess, der vielfältige AkteurInnen einbezieht und Räume für partizipative Aushandlungen eröffnet. Hochschulen müssen sich diesen Herausforderungen stellen – als lernende Organisationen, als Ermöglichungsräume und als kritische Instanzen in der Gesellschaft.
Quellen
Agenda 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, abgerufen am 31.07.2025.