Planetary Health

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Planetary Health (auf Deutsch etwa „planetare Gesundheit“) ist ein multidisziplinäres Konzept, das die menschliche Gesundheit als integralen Bestandteil intakter Ökosysteme der Erde betrachtet. Entstanden aus dem Verständnis, dass Gesundheit in einer globalisierten Welt von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird, die über nationale Grenzen hinausgehen, untersucht Planetary Health die Wechselwirkungen zwischen menschlicher Gesundheit und dem Zustand der natürlichen Umwelt auf globaler Ebene.[1] [2]

Geschichte und Bedeutung

Planetary Health baut auf dem Modell der planetaren Belastungsgrenzen auf (das 2009 von Rockström et al. [3] vorgestellt und 2015 von Steffen et al. [4] überarbeitet und 2022 von Persson et al. [5] und Wang-Erlandsson et al. [6] weiterentwickelt wurde). Der Begriff Planetary Health wurde erstmals 2014 von Richard Horton und Kolleg*innen [7] eingeführt und 2015 von Whitmee et al. [8] weiter definiert.

Whitmee et al. heben die zivilisatorischen Fortschritte hervor, wie die gestiegene Lebenserwartung und die Verringerung der Armut. Gleichzeitig stellen sie diesen Erfolgen schwerwiegende globale Herausforderungen gegenüber, darunter den zunehmenden Energie- und Wasserverbrauch, den Verlust der Biodiversität und die fortschreitende Erderwärmung. Diese negativen Trends setzten mit der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert ein und beschleunigten sich ab den 1950er Jahren erheblich, einer Periode, die als „große Beschleunigung“ bezeichnet wird. [9]

Die Erde verliert jährlich ca. 15 Milliarden Bäume, die Landwirtschaft beansprucht große Flächen und Wasserressourcen, während die Ozeane mit Plastikmüll verschmutzt sind. Die CO2-Konzentration ist auf ein Niveau gestiegen, das seit mindestens 800.000 Jahren nicht erreicht wurde. Kritische planetare Grenzen wie Klimawandel und Verlust der Biodiversität sind bereits überschritten oder stehen kurz davor.[10]

Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden

Whitmee et al. betonen die Dringlichkeit, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft so zu gestalten, dass sie die natürlichen Systeme der Erde schützen. Dies ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen sowie für eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Die Ausbeutung der Ökosysteme gefährdet jedoch die Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen und bedroht die gesundheitlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte. Veränderungen in den Erdsystemen haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Hitzebedingte Krankheits- und Todesfälle aufgrund des Klimawandels sind ein Beispiel für diese Auswirkungen, die bereits in Deutschland spürbar sind. [11]

Co-Benefits von Klimaschutz und Gesundheitsförderung

Klimaschutz bedeutet auch Gesundheitsschutz. Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes, wie eine pflanzliche Ernährung, bieten oft zusätzliche Gesundheitsvorteile. Solche Ernährungsweisen schützen natürliche Ressourcen, sind klimaschonend und verringern das Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. [12]

Abgrenzung zu One Health

Planetary Health unterscheidet sich von One Health durch den stärkeren Fokus auf Klimawandel, Biodiversität, Umweltverschmutzung, Umweltgerechtigkeit und gesellschaftliche Transformation. Beide Ansätze betonen jedoch die integrative Betrachtung von Gesundheitsthemen vor dem Hintergrund weiterer Wissenschaften, was ein umfassenderes Verständnis von Gesundheitsförderung, Prävention und Krankheitsbehandlung ermöglicht. [13]

Literaturnachweis

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