Inner Development Goals, 27.03.2025: Unterschied zwischen den Versionen

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|verantw=Christoph Harrach, Christian Einsiedel
|verantw=Christoph Harrach, Christian Einsiedel
|titel=Inner Development Goals in der Hochschullehre – Praxisbericht TH OWL
|titel=Inner Development Goals in der Hochschullehre – Praxisbericht TH OWL
|kurz=Die Inner Development Goals (IDGs) bilden einen Rahmen für die persönliche und soziale Entwicklung, die notwendig ist, um die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wirksam umzusetzen. An der TH OWL werden die IDGs gezielt in der Hochschullehre eingesetzt, um Studierende in ihrer Selbstreflexion, Kommunikationsfähigkeit und Handlungskompetenz im Nachhaltigkeitskontext zu stärken.
|datum=2025-03-27T15:30:00.000Z
|datum=2025-03-27T15:30:00.000Z
|thema=Inner Development Goals
|bezug=Nachhaltigkeit, Lehre
}}
}}
==Agenda und Informationen==
==Agenda und Informationen==
Hub: Inner Development Goals in der Hochschullehre – Praxisbericht TH OWL 
* Hintergründe:
Datum: 27.03.2025
** Lehrangebote zu den Inner Development Goals (IDGs)
Uhrzeit: 15:30 – 17:00
* Vortrag 1: WPF Future World Empowerment
** IDGs als Kernthema mit 20 internationalen Masterstudierenden
* Praktische Übung & Austausch
* Vortrag 2: WPF Nachhaltigkeits-Grundlagen
** IDGs als Teil des Semesterportfolios
* Austausch & Diskussion


==Vortrag: Gesamtkonzept des Moduls==
==Vortrag 1: WPF Future World Empowerment==
*Ziel: Studierende in ihrer Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung stärken, um nachhaltiges Denken und Handeln im Studium aktiv zu gestalten
[[Datei:250327-IDGs-Hochschullehre-TH-OWL.pdf|Präsentation Christian Einsiedel und Dr. Christoph Harrach|alt=Präsentation und Protokoll des Termins|mini|link=https://wiki.dg-hochn.de/images/1/10/250327-IDGs-Hochschullehre-TH-OWL.pdf]]
*Jede Semesterphase widmet sich einer von vier Empowerment-Dimensionen:
**Bedeutung: Wahrnehmung von Sinn und Relevanz des Studiums im Kontext nachhaltiger Entwicklung
**Kompetenz: Entwicklung von Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Nachhaltigkeit aktiv einzubringen
**Freiheit: Förderung des Gefühls von Selbstbestimmung in Bezug auf die Gestaltung nachhaltigkeitsbezogener Lernprozesse
**Wirksamkeit: Wahrgenommene Einflussmöglichkeit auf nachhaltige Entwicklungen im Studiengang und an der Hochschule insgesamt


==Fokus: Bedeutungs-Modul==
Gesamtkonzept über 4 Semester angelegt:
*Modulname: Future World Empowerment
* Ziel: Studierende in ihrer Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung stärken, um nachhaltiges Denken und Handeln im Studium aktiv zu gestalten
*Zielgruppe: Internationale Studierende aus IT- und Entrepreneurship-Studiengängen
* Jede Semesterphase widmet sich einer von vier Empowerment-Dimensionen:
*Lernraumgestaltung: Einsatz des Wisdom Council-Formats (runde Sitzordnung zur Förderung von Austausch auf Augenhöhe)
** Bedeutung: Wahrnehmung von Sinn und Relevanz des Studiums im Kontext nachhaltiger Entwicklung
*Basis: Arbeit mit den Inner Development Goals (IDGs)
** Kompetenz: Entwicklung von Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Nachhaltigkeit aktiv einzubringen
** Freiheit: Förderung des Gefühls von Selbstbestimmung in Bezug auf die Gestaltung nachhaltigkeitsbezogener Lernprozesse
** Wirksamkeit: Wahrgenommene Einflussmöglichkeit auf nachhaltige Entwicklungen im Studiengang und an der Hochschule insgesamt


==Lehr- und Lernziele des Moduls==
===Fokus: Modul zur Dimension „Bedeutung“===
*Vermittlung von Grundlagenwissen zu nachhaltiger Entwicklung
* Thema: Inner Development Goals (IDGs)
*Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Tools und Reflexionsmethoden aus dem IDG-Toolkit
* Zielgruppe: Internationale Studierende aus IT- und Entrepreneurship-Studiengängen
*Persönlichkeitsstärkung durch Kommunikation, Selbstreflexion und Motivationsarbeit
* Lernraumgestaltung: Sitzen auf SDG-Würfeln, dadurch flexible Settings, z.B. Murmelgruppen, "Wisdom Council"-Formats (Umstellung auf kreisrunde Sitzordnung zur Förderung von Austausch auf Augenhöhe)
*Förderung von Selbstwirksamkeit und Zukunftskompetenz im Nachhaltigkeitskontext


==Akademische Struktur==
===Lehr- und Lernziele des Moduls===
*Modul umfasst 5 ECTS-Credits
* Vermittlung von Grundlagenwissen zu nachhaltiger Entwicklung
*Abschluss des Moduls durch mündliche Prüfung
* Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Tools und Reflexionsmethoden aus dem IDG-Toolkit
* Persönlichkeitsstärkung durch Kommunikation, Selbstreflexion und Motivationsarbeit
* Förderung von Selbstwirksamkeit und Zukunftskompetenz im Nachhaltigkeitskontext


==Semesterstruktur & Ablauf==
===Akademische Struktur===
*Veranstaltungsformat: 14-tägig stattfindende Lehreinheiten à 90 Minuten
* Modul umfasst 5 ECTS-Credits
*In den Terminen: Je eine IDG-Dimension im Fokus mit vertiefender Betrachtung einer zugehörigen Schlüsselkompetenz
* Abschluss des Moduls durch schriftliche Reflexionsaufgaben & mündliche Prüfung
**Beispiele: (Compassion) „Relating“, (Prototyping) „Acting“
*Abschlusseinheit: Studierende formulieren persönliche Visionen, Entwicklungsziele und Erkenntnisse


==Ablauf einer typischen Sitzung==
===Semesterstruktur & Ablauf===
*20 Minuten Check-In: Einstieg, Stimmungsabfrage, Ankommen
* Veranstaltungsformat: 14-tägig stattfindende Lehreinheiten à 90 Minuten
*20 Minuten Impuls-Vortrag: Einführung in IDG-Dimension mit den Kompetenzen und ihrer Relevanz
* In den Terminen: Je eine IDG-Dimension im Fokus mit vertiefender Betrachtung einer zugehörigen IDF-Teilkompetenz. Beispiele:
*20 Minuten Praxisphase: Anwendung eines konkreten IDG-Tools aus dem Toolkit (z. B. „Body Scan“, „Deep Listening“)
** Dimension "Sein" -> Teilkompetenz "Innerer Kompass"
*20 Minuten Check-Out: Reflexion, Transfersicherung, Austausch im Plenum (z. B. Wisdom Council)
** Dimension "Beziehung" -> Teilkompetenz "Einfühlungsvermögen und Mitgefühl"
** Dimension  „Handeln“ -> Teilkompetenz "Optimismus"
* Abschlusseinheit: Studierende formulieren persönliche Visionen, Entwicklungsziele und Erkenntnisse


==Beispiel für eine Lerneinheit==
===Ablauf einer typischen Sitzung===
*Praxisstart mit einem Achtsamkeits-Tool: „Body Scan“
* 20 Minuten Check-in: Einstieg, Stimmungsabfrage, Ankommen
*Thematische Vertiefung: IDG-Dimension „Being“
* 20 Minuten Impuls-Vortrag: Einführung in IDG-Dimension mit den Teilkompetenzen und ihrer Relevanz
*Übung: „Meet Yourself at 90“ – Selbstbegegnung aus Zukunftsperspektive
* 20 Minuten Praxisphase: Anwendung eines konkreten IDG-Tools aus dem Toolkit (z. B. „Body Scan“, „Deep Listening“)
*Abschlussrunde (Wisdom Council): Persönliche Erkenntnisse + Rezeption der Perspektiven anderer
* 20 Minuten Check-out: Reflexion, Transfersicherung, Austausch im Plenum (z. B. Wisdom Council)


==Hausaufgaben & Reflexionsphasen==
===Beispiel für eine Lerneinheit===
*Kontinuierliche Selbstreflexion durch gezielte Aufgabenstellungen:
* Praxisstart mit einem Achtsamkeits-Tool: „Body Scan“
**Beispiel: „What are your three most important values?“
* Thematische Vertiefung: IDG-Dimension „Being“
*Reflexionsleistungen flossen in die Gesamtnote ein gemeinsam mit mündlicher Prüfung
* Übung: „Meet Yourself at 90“ – Selbstbegegnung aus Zukunftsperspektive
* Abschlussrunde:
** Format "Wisdom Council": Kreisanordnung, Staffelstabprinzip. Runde 1: Wichtigste Erkenntnis aus dem Termin, Runde 2: Das Wichtigste, was in der 1. Runde gehört wurde
** Format "Systemaufstellung" Gruppen/Landkarte/Skalierung:
*** Gruppe: Raum in vier Sektoren aufgeteilt jede Zone stand für eine IDG-Kompetenz. Studierende bewegten sich im Raum entsprechend ihrer Kompetenzwahl zur Weiterentwicklung
*** Landkarte: Studierende stellten sich zu geografischen Orten ihrer Herkunft und Wunschzukunft
*** Skalierung: Feedback von 0–10 zur Bewertung der Erfahrung


==Weitere Methode: Systemaufstellung im Modulteil „Relating“==
===Hausaufgaben & Reflexionsphasen===
*Raum in vier Sektoren aufgeteilt – jede Zone stand für eine IDG-Kompetenz
* Kontinuierliche Selbstreflexion durch gezielte Aufgabenstellungen:
*Studierende bewegten sich im Raum entsprechend ihrer Kompetenzwahl zur Weiterentwicklung
** Beispiel: „What are your three most important values?“
*Zusätzlich: „Raum-Mapping" – Studierende stellten sich zu geografischen Orten ihrer Herkunft und Wunschzukunft
*Abschließend: Skalen-Feedback von 0–10 zur Bewertung der Erfahrung – Rückmeldung durchweg positiv


==Einbindung von Achtsamkeit und Meditation==
* Schriftliche Ausarbeitungen à ca. 3 Seiten je Sitzung
*Nutzung des Programms Search Inside Yourself von einem Google-Ingenieur um technikaffine Zielgruppe besser zu erreichen
* Reflexionsleistungen flossen in die Gesamtnote ein gemeinsam mit mündlicher Prüfung
*Eingesetzte Elemente: klassische Achtsamkeitsmeditation, Body Scan, Atemübungen


==Übung im Tandem-Stil beim Hub==
===Einbindung von Achtsamkeit und Meditation===
*Tools: „Listening to Pause“, „Active Deep Listening“ (aus dem IDG-Toolkit)
* Nutzung des Programms Search Inside Yourself von einem Google-Ingenieur – um technikaffine Zielgruppe besser zu erreichen
*Erfahrungsberichte der Teilnehmenden:
* Eingesetzte Elemente: klassische Achtsamkeitsmeditation, Body Scan, Atemübungen
**3 Minuten Redepause als ungewohnt lang, aber erkenntnisreich
**Zuhören ohne Einmischung als intensive neue Erfahrung
**Unsicherheit über Bedeutung der Schweigephase (Reflexion vs. Abschalten), aber insgesamt positiv
**Tandemstruktur förderte Austausch und Konzentration


==Flexibilität der Methoden==
==Praxisteil: Übung im Tandem-Stil==
*IDG-Tools können mit eigenen Impulsfragen kombiniert werden
* Tools: „Listening to Pause“, „Active Deep Listening“ (aus dem IDG-Toolkit)
*Anpassung an thematische Schwerpunkte ist möglich und erwünscht
* Erfahrungsberichte der Teilnehmenden:
** 3 Minuten zuhören + 1 Minute Redepause ungewohnt lang, aber erkenntnisreich
** Zuhören ohne Einmischung als intensive neue Erfahrung (für Sprechende wie für Zuhörende)
** Unsicherheit über Bedeutung der Schweigephase (Reflexion vs. Abschalten), aber insgesamt positiv
** Tandemstruktur förderte Austausch und Konzentration


==Nachhaltigkeitsgrundlagenseminar (Online-Veranstaltung)==
===Flexibilität der Methoden===
*Konzeption für alle drei Standorte der TH OWL – Durchführung online
* IDG-Tools können und sollten mit eigenen Impulsfragen kombiniert werden (das Toolkit enthält gute Impulse, aber bishe nicht überall didaktisch gut aufbereitete Anleitungen)
*Didaktik: Flipped Classroom, Whiteboards, hohe Interaktivität
* Anpassung an thematische Schwerpunkte ist möglich und erwünscht
*Einstieg mit Musik, kreative Online-Reiseformate, digitale Gruppenarbeit
*IDGs wurden niederschwelliger integriert


==Portfolioarbeit & Prüfungsleistungen im Online-Seminar==
==Vortrag 2: WPF Nachhaltigkeits-Grundlagenseminar==
*Regelmäßige Textabgaben (2–2,5 Seiten)
* Konzeption als intedisziplinäres Online-Seminar
*Beispiele für Aufgaben:
* Zielgruppe: Studierende aller drei Standorte der TH OWL
**Auswahl einer IDG-Kompetenz zur persönlichen Weiterentwicklung
* Didaktik: Flipped Classroom, Whiteboards, hohe Interaktivität
**Identifikation einer Nachhaltigkeitsherausforderung im eigenen Fachbereich
* Einstieg mit und Pausen mit Musik, Check-in & Check-out, kreative Online-Reiseformate, digitale Gruppenarbeit
*Semesteraufgabe: Planung – Umsetzung – Reflexion (inkl. persönlicher Wirkung)
* 3 Teile:
*Interdisziplinäre Gruppenarbeit mit Leitfragen zur Kompetenzreflexion und Fachverständnis
** Einführung
** Deep Dives: Ökologie, Soziales, Wirtschaft, Kultur
** Integration: Hindernisse & gelingende Transformation
* IDGs wurden niederschwelliger integriert


==Ergebnisse & Evaluation==
===Prüfungsleistungen===
*Sehr positive Rückmeldungen
* Semesterportfolio mit regelmäßigen Textabgaben (2–2,5 Seiten). Beispiele:
*Hohe Offenheit in Reflexionsrunden, gefördert durch Vorbildfunktion der Lehrpersonen
** Identifikation einer Nachhaltigkeitsherausforderung im eigenen Fachbereich
*Erkenntnis: gezielte Selbstentwicklung durch Struktur, Raum und Vertrauen möglich
** Austausch mit Studierenden anderer Fächer über Nachhaltigkeitsherausforderungen in ihrem Bereich
*Prüfungsform im Masterkurs: schriftliche Ausarbeitungen à ca. 3 Seiten je Sitzung mit Aufgaben zur Auswahl
** Zusammenfassen einer fachfremden Studie und Rückbezug aufs eigene Fach
** Auswahl einer IDG-Teilkompetenz, Planung, wie sich diese persönlich weiterentwickeln lässt, Plan/Ist-Abgleich und Reflexion
* Abschlusspräsentation: Vorträge vor der Gesamtgruppe (dient gleichzeitig zur wiederholenden Integration verschiedener Lehrinhalte):
** Rückblick: Was war inhaltlich und methodisch besonders interessant?
** (Inter-)disziplinärer Blick: Was war fachlich und überfachlich besonders interessant?
** Ausblick: Was hat sich in Beruf und Alltag geändert - inwiefern wird anders gehandelt bzw. welche Änderungen sind geplant?
 
===Ergebnisse & Evaluation===
* Sehr positive Rückmeldungen
* Hohe Offenheit in Reflexionsrunden (bewusster Safe Space, Priming durch die Lehrperson)
* Erkenntnis: gezielte Selbstentwicklung durch Struktur, Raum und Vertrauen möglich, Interdisziplinarität wurde als bereichernd erlebt


==Fragen aus dem Hub==
==Fragen aus dem Hub==
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Gab es diese Übung („Listening to Pause“ / „Active Deep Listening“) auch schon einmal mit einem Impuls oder einer konkreten Fragestellung?
Gab es diese Übung („Listening to Pause“ / „Active Deep Listening“) auch schon einmal mit einem Impuls oder einer konkreten Fragestellung?


Antwort:
'''Antwort:'''
Ja, das ist möglich. Die Übung kann flexibel angepasst werden. Es können thematische Schwerpunkte oder konkrete Fragen ausgewählt werden, die dann im Gespräch vertieft werden.
Ja, das ist möglich. Die Übung kann flexibel angepasst werden. Es können thematische Schwerpunkte oder konkrete Fragen ausgewählt werden, die dann im Gespräch vertieft werden.


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Was genau wurde aus dem Buch des Google-Ingenieurs (Search Inside Yourself) in den Kurs integriert?
Was genau wurde aus dem Buch des Google-Ingenieurs (Search Inside Yourself) in den Kurs integriert?


Antwort:
'''Antwort:'''
Im Wesentlichen wurden klassische Achtsamkeitsmethoden aus dem Buch übernommen, insbesondere der Body Scan und die Atembeobachtung. Diese wurden als praktische Elemente in den Kurs eingebaut.
Im Wesentlichen wurden klassische Achtsamkeitsmethoden aus dem Buch übernommen, insbesondere der Body Scan und die Atembeobachtung. Diese wurden als praktische Elemente in den Kurs eingebaut.


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Welche Prüfungsform wurde im Masterkurs verwendet?
Welche Prüfungsform wurde im Masterkurs verwendet?


Antwort:
'''Antwort:'''
Die Prüfungsform bestand aus schriftlichen Ausarbeitungen („written elaboration“). Zu jedem Kurstermin musste eine etwa drei Seiten lange Ausarbeitung eingereicht werden. Die Aufgabenstellung konnte jeweils ausgewählt werden.
Die Prüfungsform bestand aus schriftlichen Ausarbeitungen („written elaboration“). Zu jedem Kurstermin musste eine etwa drei Seiten lange Ausarbeitung eingereicht werden. Die Aufgabenstellung konnte jeweils ausgewählt werden.


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Gab es bei den Reflexionsrunden Situationen von Scham oder Ablehnung? Wollten alle Teilnehmenden wirklich so offen über persönliche Themen sprechen?
Gab es bei den Reflexionsrunden Situationen von Scham oder Ablehnung? Wollten alle Teilnehmenden wirklich so offen über persönliche Themen sprechen?


Antwort:
'''Antwort:'''
Nein, die Teilnahme an den Reflexionsrunden war freiwillig. Die Offenheit wurde vor allem durch die Haltung der Kursleitung gefördert, die selbst persönliche Erfahrungen teilten. Dadurch entstand eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich mehr Menschen trauten, ehrlich zu reflektieren.
Nein, die Teilnahme an den Reflexionsrunden war freiwillig. Die Offenheit wurde vor allem durch die Haltung der Kursleitung gefördert, die selbst persönliche Erfahrungen teilten. Dadurch entstand eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich mehr Menschen trauten, ehrlich zu reflektieren.
== Links und weitere Infos ==
IDG-Modell interaktiv auf deutsch: https://idg.tools/de/embed/framework
IDG-Tools interaktiv online: https://idg.tools/
Ressource: Alle IDG-Teilkompetenzen zum Durchklicken auf Deutsch: https://idg.tools/de/embed/framework
IDG Toolkit als PDF: https://idg.tools/assets/221215_IDG_Toolkit_v1.pdf

Aktuelle Version vom 5. September 2025, 11:43 Uhr

Die Inner Development Goals (IDGs) bilden einen Rahmen für die persönliche und soziale Entwicklung, die notwendig ist, um die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wirksam umzusetzen. An der TH OWL werden die IDGs gezielt in der Hochschullehre eingesetzt, um Studierende in ihrer Selbstreflexion, Kommunikationsfähigkeit und Handlungskompetenz im Nachhaltigkeitskontext zu stärken.

Inner Development Goals, 27.03.2025
Datum
Do 27 März 2025 15:30 Uhr
Verantwortlich
Schwerpunkte

Inner Development Goals
Bezug Wiki-Themen



Agenda und Informationen

  • Hintergründe:
    • Lehrangebote zu den Inner Development Goals (IDGs)
  • Vortrag 1: WPF Future World Empowerment
    • IDGs als Kernthema mit 20 internationalen Masterstudierenden
  • Praktische Übung & Austausch
  • Vortrag 2: WPF Nachhaltigkeits-Grundlagen
    • IDGs als Teil des Semesterportfolios
  • Austausch & Diskussion

Vortrag 1: WPF Future World Empowerment

Präsentation und Protokoll des Termins
Präsentation Christian Einsiedel und Dr. Christoph Harrach

Gesamtkonzept über 4 Semester angelegt:

  • Ziel: Studierende in ihrer Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung stärken, um nachhaltiges Denken und Handeln im Studium aktiv zu gestalten
  • Jede Semesterphase widmet sich einer von vier Empowerment-Dimensionen:
    • Bedeutung: Wahrnehmung von Sinn und Relevanz des Studiums im Kontext nachhaltiger Entwicklung
    • Kompetenz: Entwicklung von Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Nachhaltigkeit aktiv einzubringen
    • Freiheit: Förderung des Gefühls von Selbstbestimmung in Bezug auf die Gestaltung nachhaltigkeitsbezogener Lernprozesse
    • Wirksamkeit: Wahrgenommene Einflussmöglichkeit auf nachhaltige Entwicklungen im Studiengang und an der Hochschule insgesamt

Fokus: Modul zur Dimension „Bedeutung“

  • Thema: Inner Development Goals (IDGs)
  • Zielgruppe: Internationale Studierende aus IT- und Entrepreneurship-Studiengängen
  • Lernraumgestaltung: Sitzen auf SDG-Würfeln, dadurch flexible Settings, z.B. Murmelgruppen, "Wisdom Council"-Formats (Umstellung auf kreisrunde Sitzordnung zur Förderung von Austausch auf Augenhöhe)

Lehr- und Lernziele des Moduls

  • Vermittlung von Grundlagenwissen zu nachhaltiger Entwicklung
  • Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Tools und Reflexionsmethoden aus dem IDG-Toolkit
  • Persönlichkeitsstärkung durch Kommunikation, Selbstreflexion und Motivationsarbeit
  • Förderung von Selbstwirksamkeit und Zukunftskompetenz im Nachhaltigkeitskontext

Akademische Struktur

  • Modul umfasst 5 ECTS-Credits
  • Abschluss des Moduls durch schriftliche Reflexionsaufgaben & mündliche Prüfung

Semesterstruktur & Ablauf

  • Veranstaltungsformat: 14-tägig stattfindende Lehreinheiten à 90 Minuten
  • In den Terminen: Je eine IDG-Dimension im Fokus mit vertiefender Betrachtung einer zugehörigen IDF-Teilkompetenz. Beispiele:
    • Dimension "Sein" -> Teilkompetenz "Innerer Kompass"
    • Dimension "Beziehung" -> Teilkompetenz "Einfühlungsvermögen und Mitgefühl"
    • Dimension „Handeln“ -> Teilkompetenz "Optimismus"
  • Abschlusseinheit: Studierende formulieren persönliche Visionen, Entwicklungsziele und Erkenntnisse

Ablauf einer typischen Sitzung

  • 20 Minuten Check-in: Einstieg, Stimmungsabfrage, Ankommen
  • 20 Minuten Impuls-Vortrag: Einführung in IDG-Dimension mit den Teilkompetenzen und ihrer Relevanz
  • 20 Minuten Praxisphase: Anwendung eines konkreten IDG-Tools aus dem Toolkit (z. B. „Body Scan“, „Deep Listening“)
  • 20 Minuten Check-out: Reflexion, Transfersicherung, Austausch im Plenum (z. B. Wisdom Council)

Beispiel für eine Lerneinheit

  • Praxisstart mit einem Achtsamkeits-Tool: „Body Scan“
  • Thematische Vertiefung: IDG-Dimension „Being“
  • Übung: „Meet Yourself at 90“ – Selbstbegegnung aus Zukunftsperspektive
  • Abschlussrunde:
    • Format "Wisdom Council": Kreisanordnung, Staffelstabprinzip. Runde 1: Wichtigste Erkenntnis aus dem Termin, Runde 2: Das Wichtigste, was in der 1. Runde gehört wurde
    • Format "Systemaufstellung" Gruppen/Landkarte/Skalierung:
      • Gruppe: Raum in vier Sektoren aufgeteilt – jede Zone stand für eine IDG-Kompetenz. Studierende bewegten sich im Raum entsprechend ihrer Kompetenzwahl zur Weiterentwicklung
      • Landkarte: Studierende stellten sich zu geografischen Orten ihrer Herkunft und Wunschzukunft
      • Skalierung: Feedback von 0–10 zur Bewertung der Erfahrung

Hausaufgaben & Reflexionsphasen

  • Kontinuierliche Selbstreflexion durch gezielte Aufgabenstellungen:
    • Beispiel: „What are your three most important values?“
  • Schriftliche Ausarbeitungen à ca. 3 Seiten je Sitzung
  • Reflexionsleistungen flossen in die Gesamtnote ein – gemeinsam mit mündlicher Prüfung

Einbindung von Achtsamkeit und Meditation

  • Nutzung des Programms Search Inside Yourself von einem Google-Ingenieur – um technikaffine Zielgruppe besser zu erreichen
  • Eingesetzte Elemente: klassische Achtsamkeitsmeditation, Body Scan, Atemübungen

Praxisteil: Übung im Tandem-Stil

  • Tools: „Listening to Pause“, „Active Deep Listening“ (aus dem IDG-Toolkit)
  • Erfahrungsberichte der Teilnehmenden:
    • 3 Minuten zuhören + 1 Minute Redepause ungewohnt lang, aber erkenntnisreich
    • Zuhören ohne Einmischung als intensive neue Erfahrung (für Sprechende wie für Zuhörende)
    • Unsicherheit über Bedeutung der Schweigephase (Reflexion vs. Abschalten), aber insgesamt positiv
    • Tandemstruktur förderte Austausch und Konzentration

Flexibilität der Methoden

  • IDG-Tools können und sollten mit eigenen Impulsfragen kombiniert werden (das Toolkit enthält gute Impulse, aber bishe nicht überall didaktisch gut aufbereitete Anleitungen)
  • Anpassung an thematische Schwerpunkte ist möglich und erwünscht

Vortrag 2: WPF Nachhaltigkeits-Grundlagenseminar

  • Konzeption als intedisziplinäres Online-Seminar
  • Zielgruppe: Studierende aller drei Standorte der TH OWL
  • Didaktik: Flipped Classroom, Whiteboards, hohe Interaktivität
  • Einstieg mit und Pausen mit Musik, Check-in & Check-out, kreative Online-Reiseformate, digitale Gruppenarbeit
  • 3 Teile:
    • Einführung
    • Deep Dives: Ökologie, Soziales, Wirtschaft, Kultur
    • Integration: Hindernisse & gelingende Transformation
  • IDGs wurden niederschwelliger integriert

Prüfungsleistungen

  • Semesterportfolio mit regelmäßigen Textabgaben (2–2,5 Seiten). Beispiele:
    • Identifikation einer Nachhaltigkeitsherausforderung im eigenen Fachbereich
    • Austausch mit Studierenden anderer Fächer über Nachhaltigkeitsherausforderungen in ihrem Bereich
    • Zusammenfassen einer fachfremden Studie und Rückbezug aufs eigene Fach
    • Auswahl einer IDG-Teilkompetenz, Planung, wie sich diese persönlich weiterentwickeln lässt, Plan/Ist-Abgleich und Reflexion
  • Abschlusspräsentation: Vorträge vor der Gesamtgruppe (dient gleichzeitig zur wiederholenden Integration verschiedener Lehrinhalte):
    • Rückblick: Was war inhaltlich und methodisch besonders interessant?
    • (Inter-)disziplinärer Blick: Was war fachlich und überfachlich besonders interessant?
    • Ausblick: Was hat sich in Beruf und Alltag geändert - inwiefern wird anders gehandelt bzw. welche Änderungen sind geplant?

Ergebnisse & Evaluation

  • Sehr positive Rückmeldungen
  • Hohe Offenheit in Reflexionsrunden (bewusster Safe Space, Priming durch die Lehrperson)
  • Erkenntnis: gezielte Selbstentwicklung durch Struktur, Raum und Vertrauen möglich, Interdisziplinarität wurde als bereichernd erlebt

Fragen aus dem Hub

Frage 1: Gab es diese Übung („Listening to Pause“ / „Active Deep Listening“) auch schon einmal mit einem Impuls oder einer konkreten Fragestellung?

Antwort: Ja, das ist möglich. Die Übung kann flexibel angepasst werden. Es können thematische Schwerpunkte oder konkrete Fragen ausgewählt werden, die dann im Gespräch vertieft werden.

Frage 2: Was genau wurde aus dem Buch des Google-Ingenieurs (Search Inside Yourself) in den Kurs integriert?

Antwort: Im Wesentlichen wurden klassische Achtsamkeitsmethoden aus dem Buch übernommen, insbesondere der Body Scan und die Atembeobachtung. Diese wurden als praktische Elemente in den Kurs eingebaut.

Frage 3: Welche Prüfungsform wurde im Masterkurs verwendet?

Antwort: Die Prüfungsform bestand aus schriftlichen Ausarbeitungen („written elaboration“). Zu jedem Kurstermin musste eine etwa drei Seiten lange Ausarbeitung eingereicht werden. Die Aufgabenstellung konnte jeweils ausgewählt werden.

Frage 4: Gab es bei den Reflexionsrunden Situationen von Scham oder Ablehnung? Wollten alle Teilnehmenden wirklich so offen über persönliche Themen sprechen?

Antwort: Nein, die Teilnahme an den Reflexionsrunden war freiwillig. Die Offenheit wurde vor allem durch die Haltung der Kursleitung gefördert, die selbst persönliche Erfahrungen teilten. Dadurch entstand eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich mehr Menschen trauten, ehrlich zu reflektieren.

Links und weitere Infos

IDG-Modell interaktiv auf deutsch: https://idg.tools/de/embed/framework

IDG-Tools interaktiv online: https://idg.tools/

Ressource: Alle IDG-Teilkompetenzen zum Durchklicken auf Deutsch: https://idg.tools/de/embed/framework

IDG Toolkit als PDF: https://idg.tools/assets/221215_IDG_Toolkit_v1.pdf

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