Agenda 2030: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Agenda 2030 ist ein globaler Rahmen für nachhaltige Entwicklung, der im Jahr 2015 von den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Sie benennt 17 Ziele, die sogenannte Sustainable Development Goals (SDGs), die weltweit Armut verringern, soziale Gerechtigkeit fördern, die Umwelt schützen und langfristig ein gutes Leben für alle ermöglichen sollen. Die Ziele richten sich an Staaten, Unternehmen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft – und auch an Bildungseinrichtungen wie Hochschulen.


Hochschulen tragen dabei eine besondere Verantwortung: Als Orte der Wissensproduktion und der gesellschaftlichen Reflexion gestalten sie Zukunft mit. Durch Forschung, Lehre, Betrieb und Transfer können sie aktiv zur Umsetzung der SDGs beitragen beispielsweise durch Bildung für nachhaltige Entwicklung, transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung oder eine klimaneutrale Campusgestaltung. Auch in ihrer institutionellen Ausrichtung und Governance werden sie zunehmend als zentrale Akteurinnen nachhaltiger Entwicklung adressiert.
Die '''Agenda 2030''' ist ein international vereinbarter Rahmen für nachhaltige Entwicklung, der 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Mit ihren 17 Zielen – den [[wikipedia:Sustainable_Development_Goals|Sustainable Development Goals (SDGs)]] – legt sie erstmals globale und universelle Zielsetzungen für eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Zukunft fest. Die Agenda 2030 richtet sich an Staaten, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft – und auch an Bildungseinrichtungen wie Hochschulen.
 
 
== Hintergrund und Bedeutung ==
 
Die Agenda 2030 ist eine gemeinsame Verpflichtung aller UN-Mitgliedstaaten, sich für eine lebenswerte Zukunft auf einem gesunden Planeten einzusetzen. Sie fordert eine tiefgreifende Transformation unserer Gesellschaften und Wirtschaftsweisen. Probleme wie Hunger, Umweltzerstörung oder soziale Ungleichheit lassen sich nur in internationaler Zusammenarbeit und unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen bewältigen – dazu zählen auch Hochschulen, die mit Forschung, Lehre, Betrieb und Transfer zentrale Beiträge leisten können.
 
== Die Rolle der Hochschullehre im Rahmen der Agenda 2030 ==
 
Hochschullehre nimmt im globalen Rahmen der Agenda 2030 eine zentrale Schlüsselstellung ein: Sie vermittelt nicht nur relevantes Wissen und Kompetenzen, sondern formt auch Denkweisen, Einstellungen und Verantwortungsbewusstsein und das in interdisziplinärer Perspektive. [[Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre|Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)]] ist hier zum Beispiel besonders bedeutsam, da sie Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte in Lehrveranstaltungen quer durch die Disziplinen verankert. Die Agenda 2030 betont unter SDG 4.7 zudem die Notwendigkeit, Lernende mit Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, die nachhaltiges Handeln und verantwortungsbewusstes Gestalten ermöglichen.
Darüber hinaus sind Hochschulen unverzichtbare Akteure beim Aufbau von Wissen und Reflexionsfähigkeit, die zur Lösung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme notwendig sind – als vertrauenswürdige Zentren für Forschung, Lehre und Diskurs. Die Lehre befähigt Studierende, die Zukunft aktiv mitzugestalten und Veränderungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene voranzubringen. Durch Curricula, die die SDGs bewusst integrieren, können Hochschulen Verantwortung stärken, kritisches Denken fördern und transformative Lernprozesse unterstützen.
 
== Die fünf Kernbotschaften („5 Ps“) ==
 
Die Agenda 2030 basiert auf fünf grundlegenden Prinzipien, die den integrierten Charakter der Ziele verdeutlichen:
 
* '''Menschen (People):''' Jeder Mensch soll frei von Armut, Hunger und Diskriminierung leben und die Möglichkeit haben, sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen zu entfalten. Die Achtung der Menschenrechte und die Förderung benachteiligter Gruppen stehen dabei im Zentrum.
 
* '''Planet:''' Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen ist essenziell für das Wohlergehen künftiger Generationen. Die Agenda fordert eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Erhalt von Ökosystemen.
 
* '''Wohlstand (Prosperity):''' Wirtschaftliche Entwicklung soll allen Menschen zugutekommen. Ziel ist ein gerechtes, sozial verträgliches Wachstum mit fairen Arbeitsbedingungen und inklusiver Teilhabe an Innovation und Fortschritt.
 
* '''Frieden (Peace):''' Friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften bilden das Fundament nachhaltiger Entwicklung. Die Agenda betont den Schutz der Menschenrechte, rechtsstaatliche Strukturen und gute Regierungsführung.
 
* '''Partnerschaft (Partnership):''' Die Umsetzung der Ziele erfordert globale Zusammenarbeit auf Augenhöhe – zwischen Staaten, Institutionen, Unternehmen und BürgerInnen. Im Mittelpunkt steht eine neue Form internationaler Solidarität.


== Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ==
== Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ==


Die Agenda 2030 umfasst 17 globale Ziele, die soziale Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein und wirtschaftliche Entwicklung miteinander verbinden. Auch Hochschulen tragen auf vielfältige Weise zur Umsetzung dieser Ziele bei – sei es durch Forschung, Lehre, Transfer oder nachhaltiges Campusmanagement.
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! Beschreibung
! Beschreibung
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| '''SDG 1: Keine Armut'''
| '''SDG 1: Keine Armut'''
| Armut in all ihren Formen und überall beenden. Hochschulen leisten Beiträge durch Forschung zu Ursachen, Folgen und Lösungen.
| Armut in allen Formen und überall beenden – von materieller Not bis hin zu sozialer Ausgrenzung.
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| '''SDG 2: Kein Hunger'''
| '''SDG 2: Kein Hunger'''
| Hunger beseitigen, Ernährungssicherheit fördern und nachhaltige Landwirtschaft stärken. Hochschulen erforschen globale Ernährungssysteme.
| Ausreichende, gesunde Ernährung und eine nachhaltige Landwirtschaft weltweit sicherstellen.
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| '''SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen'''
| '''SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen'''
| Gesundheit für alle Menschen gewährleisten. Hochschulen engagieren sich in Medizin, Gesundheitsforschung und Public Health.
| Gesundheitsversorgung verbessern und das Wohlbefinden aller Menschen fördern – unabhängig vom Alter und Geschlecht. Ein Recht auf Selbstbestimmung bei der Familienplanung für Mädchen und Frauen.
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| '''SDG 4: Hochwertige Bildung'''
| '''SDG 4: Hochwertige Bildung'''
| Bildung chancengerecht und hochwertig gestalten. Hochschulen stehen dabei im Zentrum als Orte lebenslangen Lernens.
| Bildung für alle zugänglich machen – inklusiv, gerecht und lebenslang.
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| '''SDG 5: Geschlechtergleichheit'''
| '''SDG 5: Geschlechtergleichheit'''
| Gleichstellung der Geschlechter verwirklichen und Selbstbestimmung stärken. Hochschulen setzen Gleichstellungskonzepte um.
| Gleichstellung aller Geschlechter durchsetzen und Frauen sowie Mädchen stärken.
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| '''SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen'''
| '''SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen'''
| Zugang zu sauberem Wasser sicherstellen. Hochschulen tragen durch technologische Innovationen und gesellschaftliche Forschung dazu bei.
| Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen als Grundlage für Gesundheit sichern.
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| '''SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie'''
| '''SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie'''
| Nachhaltige Energieversorgung fördern. Hochschulen forschen an erneuerbaren Energien und effizienten Energiesystemen.
| Nachhaltige, verlässliche und bezahlbare Energie für alle bereitstellen.
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| '''SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum'''
| '''SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum'''
| Gute Arbeitsbedingungen und inklusives Wachstum sichern. Hochschulen analysieren Arbeitsmärkte und entwickeln nachhaltige Wirtschaftsmodelle.
| Gerechte Arbeitsverhältnisse fördern und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum ermöglichen.
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| '''SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur'''
| '''SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur'''
| Innovationsfähigkeit und nachhaltige Infrastrukturen stärken. Hochschulen entwickeln technische und soziale Lösungen.
| Nachhaltige Infrastrukturen schaffen und Innovationen weltweit stärken.
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| '''SDG 10: Weniger Ungleichheiten'''
| '''SDG 10: Weniger Ungleichheiten'''
| Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten verringern. Hochschulen reflektieren strukturelle Barrieren und fördern Teilhabe.
| Ungleichheiten innerhalb und zwischen Staaten verringern.
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| '''SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden'''
| '''SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden'''
| Städte lebenswerter, sicherer und nachhaltiger gestalten. Hochschulen arbeiten interdisziplinär an urbanen Transformationsprozessen.
| Städte und Siedlungen sicher, inklusiv und klimaresilient gestalten.
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| '''SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion'''
| '''SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion'''
| Ressourcen bewusster nutzen und Kreislaufwirtschaft stärken. Hochschulen sensibilisieren für Konsumverhalten und Abfallvermeidung.
| Umweltfreundliche Produktionsweisen und bewussten Konsum fördern.
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| '''SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz'''
| '''SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz'''
| Klimaschutz vorantreiben und Anpassungsstrategien entwickeln. Hochschulen leisten Beiträge über Forschung, Bildung und eigenen Betrieb.
| Den Klimawandel bekämpfen und die Folgen global abmildern.
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| '''SDG 14: Leben unter Wasser'''
| '''SDG 14: Leben unter Wasser'''
| Meere und Ozeane schützen. Hochschulen engagieren sich in maritimer Forschung und Meeresökologie.
| Ozeane, Meere und maritime Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen.
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| [[Datei:SDG15.png|80px]]
| [[Datei:SDG15.png|80px]]
| '''SDG 15: Leben an Land'''
| '''SDG 15: Leben an Land'''
| Ökosysteme bewahren, Biodiversität sichern. Hochschulen erforschen nachhaltige Landnutzung und Naturschutz.
| Wälder und Ökosysteme bewahren, Biodiversität schützen und Bodenverluste verhindern.
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| [[Datei:SDG16.png|80px]]
| '''SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen'''
| '''SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen'''
| Inklusive Gesellschaften und rechtsstaatliche Strukturen fördern. Hochschulen lehren Demokratiefähigkeit und soziale Verantwortung.
| Rechtsstaatlichkeit, Teilhabe und friedliche Gesellschaften fördern.
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| [[Datei:SDG17.png|80px]]
| [[Datei:SDG17.png|80px]]
| '''SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele'''
| '''SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele'''
| Globale Kooperationen zur Umsetzung stärken. Hochschulen vernetzen sich national und international in nachhaltigkeitsorientierten Projekten.
| Internationale Zusammenarbeit stärken und Ressourcen mobilisieren.
|}
|}
== Die fünf Kernbotschaften der Agenda 2030 ==
Die Agenda 2030 basiert auf fünf handlungsleitenden Prinzipien, die als „5 Ps“ bekannt sind. Sie strukturieren den umfassenden Nachhaltigkeitsansatz der Agenda:
* '''People (Mensch)''': Die Würde jedes Menschen steht im Mittelpunkt. Ziel ist eine Welt ohne Armut, Hunger und Diskriminierung – in der alle Menschen die Chance auf Teilhabe, Bildung und ein gutes Leben haben.
* '''Planet (Planet)''': Die natürlichen Lebensgrundlagen sollen dauerhaft bewahrt werden. Dazu gehören Klimaschutz, Ressourcenschonung, der Erhalt der Biodiversität und eine Nutzung innerhalb planetarer Grenzen.
* '''Prosperity (Wohlstand)''': Ökonomischer Fortschritt soll allen zugutekommen und mit sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Verantwortung verbunden sein. Es geht um ein neues Verständnis von Entwicklung und Wohlstand.
* '''Peace (Frieden)''': Nachhaltige Entwicklung braucht stabile, friedliche Gesellschaften. Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und inklusive Institutionen sind dafür zentrale Voraussetzungen.
* '''Partnership (Partnerschaft)''': Die Ziele der Agenda 2030 können nur durch globale Kooperation erreicht werden – über Sektoren, Regionen und Statusgruppen hinweg. Hochschulen spielen als PartnerInnen in internationalen Netzwerken eine zentrale Rolle.


== Quellen ==
== Quellen ==


* [https://www.bmz.de/de/agenda-2030 Agenda 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung], abgerufen am 31.07.2025.   
* [https://www.bmz.de/de/agenda-2030 Agenda 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung], abgerufen am 31.07.2025.   
* [https://www.uni-marburg.de/de/universitaet/profil/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsnetzwerk/dg-hoch-n Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen (DG HochN) – Nachhaltigkeitsnetzwerk], abgerufen am 31.07.2025.
* [https://www.2030agenda.de/de Website zur Agenda 2030 (2030agenda.de)], abgerufen am 31.07.2025. 
* [https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174 Nachhaltigkeitsziele erklärt – Bundesregierung], abgerufen am 31.07.2025. 
* [https://www.uni-marburg.de/de/universitaet/profil/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsnetzwerk/dg-hoch-n DG HochN – Nachhaltigkeitsnetzwerk der Hochschulen], abgerufen am 31.07.2025.
* [https://www.bne.nrw/weltweit/sdgs/verstehen/], abgerufen am 04.09.2025
* [https://www.daad.de/de/der-daad/querschnittsdimensionen-themen/nachhaltigkeit/hochschulen-und-nachhaltigkeit/ Hochschulen: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung – DAAD], abgerufen am 04.09.2025.

Aktuelle Version vom 4. September 2025, 12:07 Uhr

Die Agenda 2030 ist ein international vereinbarter Rahmen für nachhaltige Entwicklung, der 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Mit ihren 17 Zielen – den Sustainable Development Goals (SDGs) – legt sie erstmals globale und universelle Zielsetzungen für eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Zukunft fest. Die Agenda 2030 richtet sich an Staaten, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft – und auch an Bildungseinrichtungen wie Hochschulen.


Hintergrund und Bedeutung

Die Agenda 2030 ist eine gemeinsame Verpflichtung aller UN-Mitgliedstaaten, sich für eine lebenswerte Zukunft auf einem gesunden Planeten einzusetzen. Sie fordert eine tiefgreifende Transformation unserer Gesellschaften und Wirtschaftsweisen. Probleme wie Hunger, Umweltzerstörung oder soziale Ungleichheit lassen sich nur in internationaler Zusammenarbeit und unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen bewältigen – dazu zählen auch Hochschulen, die mit Forschung, Lehre, Betrieb und Transfer zentrale Beiträge leisten können.

Die Rolle der Hochschullehre im Rahmen der Agenda 2030

Hochschullehre nimmt im globalen Rahmen der Agenda 2030 eine zentrale Schlüsselstellung ein: Sie vermittelt nicht nur relevantes Wissen und Kompetenzen, sondern formt auch Denkweisen, Einstellungen und Verantwortungsbewusstsein – und das in interdisziplinärer Perspektive. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist hier zum Beispiel besonders bedeutsam, da sie Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte in Lehrveranstaltungen quer durch die Disziplinen verankert. Die Agenda 2030 betont unter SDG 4.7 zudem die Notwendigkeit, Lernende mit Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, die nachhaltiges Handeln und verantwortungsbewusstes Gestalten ermöglichen. Darüber hinaus sind Hochschulen unverzichtbare Akteure beim Aufbau von Wissen und Reflexionsfähigkeit, die zur Lösung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme notwendig sind – als vertrauenswürdige Zentren für Forschung, Lehre und Diskurs. Die Lehre befähigt Studierende, die Zukunft aktiv mitzugestalten und Veränderungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene voranzubringen. Durch Curricula, die die SDGs bewusst integrieren, können Hochschulen Verantwortung stärken, kritisches Denken fördern und transformative Lernprozesse unterstützen.

Die fünf Kernbotschaften („5 Ps“)

Die Agenda 2030 basiert auf fünf grundlegenden Prinzipien, die den integrierten Charakter der Ziele verdeutlichen:

  • Menschen (People): Jeder Mensch soll frei von Armut, Hunger und Diskriminierung leben und die Möglichkeit haben, sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen zu entfalten. Die Achtung der Menschenrechte und die Förderung benachteiligter Gruppen stehen dabei im Zentrum.
  • Planet: Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen ist essenziell für das Wohlergehen künftiger Generationen. Die Agenda fordert eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Erhalt von Ökosystemen.
  • Wohlstand (Prosperity): Wirtschaftliche Entwicklung soll allen Menschen zugutekommen. Ziel ist ein gerechtes, sozial verträgliches Wachstum mit fairen Arbeitsbedingungen und inklusiver Teilhabe an Innovation und Fortschritt.
  • Frieden (Peace): Friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften bilden das Fundament nachhaltiger Entwicklung. Die Agenda betont den Schutz der Menschenrechte, rechtsstaatliche Strukturen und gute Regierungsführung.
  • Partnerschaft (Partnership): Die Umsetzung der Ziele erfordert globale Zusammenarbeit auf Augenhöhe – zwischen Staaten, Institutionen, Unternehmen und BürgerInnen. Im Mittelpunkt steht eine neue Form internationaler Solidarität.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Symbol Ziel Beschreibung
SDG 1: Keine Armut Armut in allen Formen und überall beenden – von materieller Not bis hin zu sozialer Ausgrenzung.
SDG 2: Kein Hunger Ausreichende, gesunde Ernährung und eine nachhaltige Landwirtschaft weltweit sicherstellen.
SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen Gesundheitsversorgung verbessern und das Wohlbefinden aller Menschen fördern – unabhängig vom Alter und Geschlecht. Ein Recht auf Selbstbestimmung bei der Familienplanung für Mädchen und Frauen.
SDG 4: Hochwertige Bildung Bildung für alle zugänglich machen – inklusiv, gerecht und lebenslang.
SDG 5: Geschlechtergleichheit Gleichstellung aller Geschlechter durchsetzen und Frauen sowie Mädchen stärken.
SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen als Grundlage für Gesundheit sichern.
SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie Nachhaltige, verlässliche und bezahlbare Energie für alle bereitstellen.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum Gerechte Arbeitsverhältnisse fördern und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum ermöglichen.
SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur Nachhaltige Infrastrukturen schaffen und Innovationen weltweit stärken.
SDG 10: Weniger Ungleichheiten Ungleichheiten innerhalb und zwischen Staaten verringern.
SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden Städte und Siedlungen sicher, inklusiv und klimaresilient gestalten.
SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion Umweltfreundliche Produktionsweisen und bewussten Konsum fördern.
SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz Den Klimawandel bekämpfen und die Folgen global abmildern.
SDG 14: Leben unter Wasser Ozeane, Meere und maritime Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen.
SDG 15: Leben an Land Wälder und Ökosysteme bewahren, Biodiversität schützen und Bodenverluste verhindern.
SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen Rechtsstaatlichkeit, Teilhabe und friedliche Gesellschaften fördern.
SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele Internationale Zusammenarbeit stärken und Ressourcen mobilisieren.

Quellen

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