Agenda 2030: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wurde am 25. September 2015 beim UNO-Nachhaltigkeitsgipfel von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet. Sie stellt einen Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit dar, da sich die Weltgemeinschaft erstmals auf einen universellen Katalog von 17 Zielen verständigte die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Diese verbinden soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsaspekte in einer gemeinsamen Handlungsagenda.
Die '''Agenda 2030''' ist ein international vereinbarter Rahmen für nachhaltige Entwicklung, der 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Mit ihren 17 Zielen – den [[wikipedia:Sustainable_Development_Goals|Sustainable Development Goals (SDGs)]] – legt sie erstmals globale und universelle Zielsetzungen für eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Zukunft fest. Die Agenda 2030 richtet sich an Staaten, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft – und auch an Bildungseinrichtungen wie Hochschulen.


Ziel der Agenda ist es, globale Entwicklung zukunftsfähig, gerecht und ökologisch tragfähig zu gestalten. Sie greift dabei zentrale Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust biologischer Vielfalt, Armut, Hunger, Ungleichheit oder Umweltzerstörung auf – und verbindet sie mit der Vision eines menschenwürdigen Lebens für alle. Der Grundsatz „Leave no one behind“ betont, dass niemand zurückgelassen werden darf – insbesondere nicht die Schwächsten und Verwundbarsten.


Die Agenda 2030 richtet sich an alle Länder gleichermaßen. Sie soll politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Handeln auf einen tiefgreifenden Wandel ausrichten. Dazu werden Fortschritte regelmäßig überprüft und durch eine globale Partnerschaft unterstützt.
== Hintergrund und Bedeutung ==
 
Die Agenda 2030 ist eine gemeinsame Verpflichtung aller UN-Mitgliedstaaten, sich für eine lebenswerte Zukunft auf einem gesunden Planeten einzusetzen. Sie fordert eine tiefgreifende Transformation unserer Gesellschaften und Wirtschaftsweisen. Probleme wie Hunger, Umweltzerstörung oder soziale Ungleichheit lassen sich nur in internationaler Zusammenarbeit und unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen bewältigen – dazu zählen auch Hochschulen, die mit Forschung, Lehre, Betrieb und Transfer zentrale Beiträge leisten können.
 
== Die Rolle der Hochschullehre im Rahmen der Agenda 2030 ==
 
Hochschullehre nimmt im globalen Rahmen der Agenda 2030 eine zentrale Schlüsselstellung ein: Sie vermittelt nicht nur relevantes Wissen und Kompetenzen, sondern formt auch Denkweisen, Einstellungen und Verantwortungsbewusstsein – und das in interdisziplinärer Perspektive. [[Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre|Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)]] ist hier zum Beispiel besonders bedeutsam, da sie Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte in Lehrveranstaltungen quer durch die Disziplinen verankert. Die Agenda 2030 betont unter SDG 4.7 zudem die Notwendigkeit, Lernende mit Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, die nachhaltiges Handeln und verantwortungsbewusstes Gestalten ermöglichen.
Darüber hinaus sind Hochschulen unverzichtbare Akteure beim Aufbau von Wissen und Reflexionsfähigkeit, die zur Lösung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme notwendig sind – als vertrauenswürdige Zentren für Forschung, Lehre und Diskurs. Die Lehre befähigt Studierende, die Zukunft aktiv mitzugestalten und Veränderungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene voranzubringen. Durch Curricula, die die SDGs bewusst integrieren, können Hochschulen Verantwortung stärken, kritisches Denken fördern und transformative Lernprozesse unterstützen.


== Die fünf Kernbotschaften („5 Ps“) ==
== Die fünf Kernbotschaften („5 Ps“) ==


Die Agenda 2030 stützt sich auf fünf grundlegende Prinzipien, die ihre Zielsetzung rahmen und Orientierung geben:
Die Agenda 2030 basiert auf fünf grundlegenden Prinzipien, die den integrierten Charakter der Ziele verdeutlichen:
 
* '''Menschen (People):''' Jeder Mensch soll frei von Armut, Hunger und Diskriminierung leben und die Möglichkeit haben, sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen zu entfalten. Die Achtung der Menschenrechte und die Förderung benachteiligter Gruppen stehen dabei im Zentrum.
 
* '''Planet:''' Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen ist essenziell für das Wohlergehen künftiger Generationen. Die Agenda fordert eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Erhalt von Ökosystemen.
 
* '''Wohlstand (Prosperity):''' Wirtschaftliche Entwicklung soll allen Menschen zugutekommen. Ziel ist ein gerechtes, sozial verträgliches Wachstum mit fairen Arbeitsbedingungen und inklusiver Teilhabe an Innovation und Fortschritt.


* '''Menschen (People)''' – Armut und Hunger in allen Formen beenden. Jeder Mensch soll sein Potenzial in Würde, Gleichheit und in einer gesunden Umwelt entfalten können.
* '''Frieden (Peace):''' Friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften bilden das Fundament nachhaltiger Entwicklung. Die Agenda betont den Schutz der Menschenrechte, rechtsstaatliche Strukturen und gute Regierungsführung.
* '''Planet (Planet)''' – Die natürlichen Lebensgrundlagen des Planeten schützen, durch nachhaltigen Konsum, umweltverträgliche Produktion, Ressourcenschonung und Klimaschutz.
* '''Wohlstand (Prosperity)''' – Allen Menschen ein erfülltes Leben ermöglichen und sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt im Einklang mit der Natur fördern.
* '''Frieden (Peace)''' Friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften aufbauen. Nachhaltige Entwicklung braucht Frieden – und umgekehrt.
* '''Partnerschaft (Partnership)''' – Globale Herausforderungen gemeinsam bewältigen. Eine starke weltweite Zusammenarbeit ist essenziell, um die Agenda umzusetzen.


== Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ==
* '''Partnerschaft (Partnership):''' Die Umsetzung der Ziele erfordert globale Zusammenarbeit auf Augenhöhe – zwischen Staaten, Institutionen, Unternehmen und BürgerInnen. Im Mittelpunkt steht eine neue Form internationaler Solidarität.


Die Sustainable Development Goals (SDGs) bilden das Herzstück der Agenda 2030. Sie benennen konkrete Entwicklungsziele, die bis zum Jahr 2030 weltweit erreicht werden sollen. Die Ziele sind miteinander verknüpft und adressieren zentrale Zukunftsfragen in ihrer ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimension.
== Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ==


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| '''SDG 1: Keine Armut'''
| '''SDG 1: Keine Armut'''
| Armut in allen ihren Formen und überall beenden.
| Armut in allen Formen und überall beenden – von materieller Not bis hin zu sozialer Ausgrenzung.
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| '''SDG 2: Kein Hunger'''
| '''SDG 2: Kein Hunger'''
| Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit erreichen und nachhaltige Landwirtschaft fördern.
| Ausreichende, gesunde Ernährung und eine nachhaltige Landwirtschaft weltweit sicherstellen.
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| '''SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen'''
| '''SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen'''
| Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
| Gesundheitsversorgung verbessern und das Wohlbefinden aller Menschen fördern – unabhängig vom Alter und Geschlecht. Ein Recht auf Selbstbestimmung bei der Familienplanung für Mädchen und Frauen.
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| '''SDG 4: Hochwertige Bildung'''
| '''SDG 4: Hochwertige Bildung'''
| Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens fördern.
| Bildung für alle zugänglich machen – inklusiv, gerecht und lebenslang.
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| '''SDG 5: Geschlechtergleichheit'''
| '''SDG 5: Geschlechtergleichheit'''
| Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
| Gleichstellung aller Geschlechter durchsetzen und Frauen sowie Mädchen stärken.
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| '''SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen'''
| '''SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen'''
| Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle sichern.
| Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen als Grundlage für Gesundheit sichern.
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| '''SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie'''
| '''SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie'''
| Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
| Nachhaltige, verlässliche und bezahlbare Energie für alle bereitstellen.
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| '''SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum'''
| '''SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum'''
| Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit fördern.
| Gerechte Arbeitsverhältnisse fördern und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum ermöglichen.
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| [[Datei:SDG9.png|80px]]
| '''SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur'''
| '''SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur'''
| Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovation unterstützen.
| Nachhaltige Infrastrukturen schaffen und Innovationen weltweit stärken.
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| [[Datei:SDG10.png|80px]]
| '''SDG 10: Weniger Ungleichheiten'''
| '''SDG 10: Weniger Ungleichheiten'''
| Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
| Ungleichheiten innerhalb und zwischen Staaten verringern.
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| [[Datei:SDG11.png|80px]]
| [[Datei:SDG11.png|80px]]
| '''SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden'''
| '''SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden'''
| Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
| Städte und Siedlungen sicher, inklusiv und klimaresilient gestalten.
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| '''SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion'''
| '''SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion'''
| Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
| Umweltfreundliche Produktionsweisen und bewussten Konsum fördern.
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| [[Datei:SDG13.png|80px]]
| [[Datei:SDG13.png|80px]]
| '''SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz'''
| '''SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz'''
| Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
| Den Klimawandel bekämpfen und die Folgen global abmildern.
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| [[Datei:SDG14.png|80px]]
| [[Datei:SDG14.png|80px]]
| '''SDG 14: Leben unter Wasser'''
| '''SDG 14: Leben unter Wasser'''
| Ozeane, Meere und marine Ressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
| Ozeane, Meere und maritime Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen.
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| [[Datei:SDG15.png|80px]]
| [[Datei:SDG15.png|80px]]
| '''SDG 15: Leben an Land'''
| '''SDG 15: Leben an Land'''
| Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen und den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen.
| Wälder und Ökosysteme bewahren, Biodiversität schützen und Bodenverluste verhindern.
|-
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| [[Datei:SDG16.png|80px]]
| [[Datei:SDG16.png|80px]]
| '''SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen'''
| '''SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen'''
| Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
| Rechtsstaatlichkeit, Teilhabe und friedliche Gesellschaften fördern.
|-
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| [[Datei:SDG17.png|80px]]
| [[Datei:SDG17.png|80px]]
| '''SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele'''
| '''SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele'''
| Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.
| Internationale Zusammenarbeit stärken und Ressourcen mobilisieren.
|}
|}


== Quellen ==
== Quellen ==


* [https://www.bmz.de/de/agenda-2030 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Agenda 2030], abgerufen am 31.07.2025.   
* [https://www.bmz.de/de/agenda-2030 Agenda 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung], abgerufen am 31.07.2025.   
* [https://www.2030agenda.de/de 2030agenda.de – Plattform für nachhaltige Entwicklung], abgerufen am 31.07.2025.   
* [https://www.2030agenda.de/de Website zur Agenda 2030 (2030agenda.de)], abgerufen am 31.07.2025.   
* [https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174 Bundesregierung – Nachhaltigkeitsziele erklärt], abgerufen am 31.07.2025.
* [https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174 Nachhaltigkeitsziele erklärt – Bundesregierung], abgerufen am 31.07.2025. 
* [https://www.uni-marburg.de/de/universitaet/profil/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsnetzwerk/dg-hoch-n DG HochN Nachhaltigkeitsnetzwerk der Hochschulen], abgerufen am 31.07.2025.
* [https://www.bne.nrw/weltweit/sdgs/verstehen/], abgerufen am 04.09.2025
* [https://www.daad.de/de/der-daad/querschnittsdimensionen-themen/nachhaltigkeit/hochschulen-und-nachhaltigkeit/ Hochschulen: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung – DAAD], abgerufen am 04.09.2025.

Aktuelle Version vom 4. September 2025, 12:07 Uhr

Die Agenda 2030 ist ein international vereinbarter Rahmen für nachhaltige Entwicklung, der 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Mit ihren 17 Zielen – den Sustainable Development Goals (SDGs) – legt sie erstmals globale und universelle Zielsetzungen für eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Zukunft fest. Die Agenda 2030 richtet sich an Staaten, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft – und auch an Bildungseinrichtungen wie Hochschulen.


Hintergrund und Bedeutung

Die Agenda 2030 ist eine gemeinsame Verpflichtung aller UN-Mitgliedstaaten, sich für eine lebenswerte Zukunft auf einem gesunden Planeten einzusetzen. Sie fordert eine tiefgreifende Transformation unserer Gesellschaften und Wirtschaftsweisen. Probleme wie Hunger, Umweltzerstörung oder soziale Ungleichheit lassen sich nur in internationaler Zusammenarbeit und unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen bewältigen – dazu zählen auch Hochschulen, die mit Forschung, Lehre, Betrieb und Transfer zentrale Beiträge leisten können.

Die Rolle der Hochschullehre im Rahmen der Agenda 2030

Hochschullehre nimmt im globalen Rahmen der Agenda 2030 eine zentrale Schlüsselstellung ein: Sie vermittelt nicht nur relevantes Wissen und Kompetenzen, sondern formt auch Denkweisen, Einstellungen und Verantwortungsbewusstsein – und das in interdisziplinärer Perspektive. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist hier zum Beispiel besonders bedeutsam, da sie Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte in Lehrveranstaltungen quer durch die Disziplinen verankert. Die Agenda 2030 betont unter SDG 4.7 zudem die Notwendigkeit, Lernende mit Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, die nachhaltiges Handeln und verantwortungsbewusstes Gestalten ermöglichen. Darüber hinaus sind Hochschulen unverzichtbare Akteure beim Aufbau von Wissen und Reflexionsfähigkeit, die zur Lösung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme notwendig sind – als vertrauenswürdige Zentren für Forschung, Lehre und Diskurs. Die Lehre befähigt Studierende, die Zukunft aktiv mitzugestalten und Veränderungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene voranzubringen. Durch Curricula, die die SDGs bewusst integrieren, können Hochschulen Verantwortung stärken, kritisches Denken fördern und transformative Lernprozesse unterstützen.

Die fünf Kernbotschaften („5 Ps“)

Die Agenda 2030 basiert auf fünf grundlegenden Prinzipien, die den integrierten Charakter der Ziele verdeutlichen:

  • Menschen (People): Jeder Mensch soll frei von Armut, Hunger und Diskriminierung leben und die Möglichkeit haben, sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen zu entfalten. Die Achtung der Menschenrechte und die Förderung benachteiligter Gruppen stehen dabei im Zentrum.
  • Planet: Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen ist essenziell für das Wohlergehen künftiger Generationen. Die Agenda fordert eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Erhalt von Ökosystemen.
  • Wohlstand (Prosperity): Wirtschaftliche Entwicklung soll allen Menschen zugutekommen. Ziel ist ein gerechtes, sozial verträgliches Wachstum mit fairen Arbeitsbedingungen und inklusiver Teilhabe an Innovation und Fortschritt.
  • Frieden (Peace): Friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften bilden das Fundament nachhaltiger Entwicklung. Die Agenda betont den Schutz der Menschenrechte, rechtsstaatliche Strukturen und gute Regierungsführung.
  • Partnerschaft (Partnership): Die Umsetzung der Ziele erfordert globale Zusammenarbeit auf Augenhöhe – zwischen Staaten, Institutionen, Unternehmen und BürgerInnen. Im Mittelpunkt steht eine neue Form internationaler Solidarität.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Symbol Ziel Beschreibung
SDG 1: Keine Armut Armut in allen Formen und überall beenden – von materieller Not bis hin zu sozialer Ausgrenzung.
SDG 2: Kein Hunger Ausreichende, gesunde Ernährung und eine nachhaltige Landwirtschaft weltweit sicherstellen.
SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen Gesundheitsversorgung verbessern und das Wohlbefinden aller Menschen fördern – unabhängig vom Alter und Geschlecht. Ein Recht auf Selbstbestimmung bei der Familienplanung für Mädchen und Frauen.
SDG 4: Hochwertige Bildung Bildung für alle zugänglich machen – inklusiv, gerecht und lebenslang.
SDG 5: Geschlechtergleichheit Gleichstellung aller Geschlechter durchsetzen und Frauen sowie Mädchen stärken.
SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen als Grundlage für Gesundheit sichern.
SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie Nachhaltige, verlässliche und bezahlbare Energie für alle bereitstellen.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum Gerechte Arbeitsverhältnisse fördern und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum ermöglichen.
SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur Nachhaltige Infrastrukturen schaffen und Innovationen weltweit stärken.
SDG 10: Weniger Ungleichheiten Ungleichheiten innerhalb und zwischen Staaten verringern.
SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden Städte und Siedlungen sicher, inklusiv und klimaresilient gestalten.
SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion Umweltfreundliche Produktionsweisen und bewussten Konsum fördern.
SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz Den Klimawandel bekämpfen und die Folgen global abmildern.
SDG 14: Leben unter Wasser Ozeane, Meere und maritime Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen.
SDG 15: Leben an Land Wälder und Ökosysteme bewahren, Biodiversität schützen und Bodenverluste verhindern.
SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen Rechtsstaatlichkeit, Teilhabe und friedliche Gesellschaften fördern.
SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele Internationale Zusammenarbeit stärken und Ressourcen mobilisieren.

Quellen

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