Regionale Wirkungen entfalten, 29.09.25: Unterschied zwischen den Versionen

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* Moderation: Carla Wemken
* Moderation: Carla Wemken


== Dokumentation ==
== KLIMA-N (Thüringen) ==
 
=== KLIMA-N (Thüringen) ===
* Hochschulen spielen eine wichtige Rolle als Orte der Ausbildung zukünftiger EntscheidungsträgerInnen
* Hochschulen spielen eine wichtige Rolle als Orte der Ausbildung zukünftiger EntscheidungsträgerInnen
* Im Projekt KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen kooperieren die Fachhochschule Erfurt, die Universität Erfurt, die Technische Universität Ilmenau und die Hochschule Nordhausen
* Im Projekt KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen kooperieren die Fachhochschule Erfurt, die Universität Erfurt, die Technische Universität Ilmenau und die Hochschule Nordhausen


==== Zwei Projekte wurden vorgestellt: ====
==== Zwei Projekte wurden vorgestellt: ====
1. Mastermodul Landschaftsarchitektur
 
====== 1. Mastermodul Landschaftsarchitektur ======
* Im Studiengang wurden Konzepte für nachhaltige Campusgestaltung entwickelt in den Bildungsbereichen:   
* Im Studiengang wurden Konzepte für nachhaltige Campusgestaltung entwickelt in den Bildungsbereichen:   
** Bildung für nachhaltige Entwicklung   
** Bildung für nachhaltige Entwicklung   
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** Abschlusspräsentationen durch die Hochschulen Fulda und Schmalkalden und die Universität Erfurt   
** Abschlusspräsentationen durch die Hochschulen Fulda und Schmalkalden und die Universität Erfurt   


2. Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit an der TU Ilmenau
====== 2. Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit an der TU Ilmenau ======
* Campusführung durch den Abteilungsleiter Gebäudemanagement – dabei wurden bereits umgesetzte Maßnahmen (z. B. Blumenwiesen) gezeigt; gleichzeitig wurden Meinungen und Vorschläge der Teilnehmenden eingeholt   
* Campusführung durch den Abteilungsleiter Gebäudemanagement – dabei wurden bereits umgesetzte Maßnahmen (z. B. Blumenwiesen) gezeigt; gleichzeitig wurden Meinungen und Vorschläge der Teilnehmenden eingeholt   
* Hierdurch entstanden auch Masterarbeiten, z. B. zum Thema Regenwassermanagement   
* Hierdurch entstanden auch Masterarbeiten, z. B. zum Thema Regenwassermanagement   
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* Weitere Maßnahmenvorschläge durch das KLIMA-N-Team an der FH, die kostengünstig umsetzbar waren
* Weitere Maßnahmenvorschläge durch das KLIMA-N-Team an der FH, die kostengünstig umsetzbar waren


=== Masterarbeiten ===
==== Masterarbeiten ====
* KLIMA-N versteht die Masterarbeiten als kleine Bausteine, die zum Gesamtvorhaben beitragen, Konzepte entwickeln und die wissenschaftliche Forschung unterstützen
* KLIMA-N versteht die Masterarbeiten als kleine Bausteine, die zum Gesamtvorhaben beitragen, Konzepte entwickeln und die wissenschaftliche Forschung unterstützen
* Verschiedene Masterarbeiten zu Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität; Ergebnisse wurden direkt am Campus Ilmenau angewendet
* Verschiedene Masterarbeiten zu Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität; Ergebnisse wurden direkt am Campus Ilmenau angewendet
* Regionale Wirkung zeigte sich auch in Anfragen von Kommunen oder anderen Einrichtungen sowie in Anfragen zu Bachelorarbeiten
* Regionale Wirkung zeigte sich auch in Anfragen von Kommunen oder anderen Einrichtungen sowie in Anfragen zu Bachelorarbeiten


===== Beispiel direkter Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen – Grundschule Großfahner =====
==== Beispiel direkter Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen – Grundschule Großfahner ====
* Austausch mit Schulleitung und Projektleitungen, also hier ein direkter Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen
* Austausch mit Schulleitung und Projektleitungen, also hier ein direkter Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen
** KLIMA-N: Möglichkeit für BNE-Veranstaltungen, Test der Übertragbarkeit von Maßnahmen auf andere öffentliche Einrichtungen, Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden
** KLIMA-N: Möglichkeit für BNE-Veranstaltungen, Test der Übertragbarkeit von Maßnahmen auf andere öffentliche Einrichtungen, Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden
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** Projekttag für Kinder um näherzubringen, was überhaupt eine FH ist. Am Projekttag wurden zum Beipspiel folgende Aktvitäten durchgeführt: Mikroskopieren von Pflanzenteilen, Besuch verschiedener Orte auf dem Campus, Vermittlung wissenschaftlicher Expertise um schon die Jüngsten für eine Hochschule zu begeistern
** Projekttag für Kinder um näherzubringen, was überhaupt eine FH ist. Am Projekttag wurden zum Beipspiel folgende Aktvitäten durchgeführt: Mikroskopieren von Pflanzenteilen, Besuch verschiedener Orte auf dem Campus, Vermittlung wissenschaftlicher Expertise um schon die Jüngsten für eine Hochschule zu begeistern


=== Zweites KLIMA-N-Symposium zum Memorandum of Understanding (MoU) ===
==== Zweites KLIMA-N-Symposium zum Memorandum of Understanding (MoU) ====
* Herbst 2024: Erstes Austauschtreffen zur Gründung des Thüringer Hochschulnetzwerks Nachhaltigkeit
* Herbst 2024: Erstes Austauschtreffen zur Gründung des Thüringer Hochschulnetzwerks Nachhaltigkeit
* Januar 2025: Symposium unter dem Titel „Auf dem Weg zu einem starken Hochschulnetzwerk“
* Januar 2025: Symposium unter dem Titel „Auf dem Weg zu einem starken Hochschulnetzwerk“
* Mai 2025 wurde das Memorandum of Understanding unterzeichnet, im Juni 2025 wurde es feierlich unterzeichnet
* Mai 2025 wurde das Memorandum of Understanding unterzeichnet, im Juni 2025 wurde es feierlich unterzeichnet


== BreGos – Bremen Goes Sustainable ==
==== Thema: Wie die Stadt- und Hochschulebene mit Politik zusammenspielen kann ====
* BreGos steht für „Bremen Goes Sustainable“ – hier arbeiten mehrere Hochschulen aus Bremen und Bremerhaven zusammen: Hochschule der Künste (HFK), Hochschule Bremen (HSB), Universität Bremen, Hochschule Bremerhaven
* Es gibt kein übergeordnetes Thema, sondern jede Hochschule bearbeitet eigene Schwerpunkte:
*# Wie kann Mobilität in der Stadt aussehen?
*# Wie geht Energieeffizienz von Gebäuden? Wie kann der Campus Biodiversität fördern?
*# Material- und Energieflüsse in Laboren ökologisch und sozialverträglich gestalten
*# Wie kann ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für eine Hochschule mit vielen Standorten aussehen
* Herausforderungen:
*# Keine feste Fördersumme – begrenzte finanzielle Ressourcen
*# Personalmangel und fragmentierte Strukturen zwischen institutionellen Bereichen
*# Mangelnde Integration, teilweise erschwerte Zusammenarbeit
* Ansätze:
*# „Low-Hanging Fruits“ – schnelle, sichtbare Erfolge („quick wins“)
*# Enge Verbindung zur Lehre, Nutzung des Campus als Reallabor
*# Anwendung des Whole-Institution-Ansatzes


3. BreGos – Bremen Goes Sustainable  
==== Wie können Nachhaltigeitspraktiken strukturell integriert werden? ====
* Thema: Wie die Stadt- und Hochschulebene mit Politik zusammenspielen kann 
* Kick-off 2024 mit Vorstellung der Arbeitspakete:
* BreGos steht für „Bremen Goes Sustainable“ – hier arbeiten mehrere Hochschulen aus Bremen und Bremerhaven zusammen 
** Teilnehmende: Hochschulleitungen, die Senatorin für Wissenschaft, Staatsrat für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
* Es gibt kein übergeordnetes Thema, sondern jede Hochschule bearbeitet eigene Schwerpunkte 
** Ergebnis: Öffentlichkeitswirksame Diskussion. Das Projekt wurde öffentlich bekannt, Senatorin Kathrin Moosdorf nahm teil und ließ sich das Konzept vorstellen
*** Dadurch Governance-Impuls: Projekt wurde in politische Strategien aufgenommen:
**** Nennung in der Klimaschutzstrategie 2038 des Landes Bremen und im Wissenschaftsplan 2030
**** Besuch der Bremer Grünen-Fraktion im Februar 2024 und Unterstützung des Spin-offs „Hubs“
* Finanzierung und Wirkung:  
** Durch die große Öffentlichkeit auch Diskussion über Finanzierung durch Landesmittel
** Unterstützung durch die Bremer Grünen-Fraktion
** Öffentlichkeitswirksames Auftakttreffen 2024 mit Hochschulleitungen, Politik und Gesellschaft
** Ergebnis: Wahrnehmung, dass Transformation treibende Kräfte braucht, die finanzielle Unterstützung erfordern
** Hochschulleitungen und Politik erhielten Argumentationsgrundlagen für die weitere Förderung


* Leitfragen (Präsentationsfolien):
== ReKliNeu – Regionale Klimaneutralität ==
** Wie kann Mobilität in der Stadt aussehen?  
* Verbundprojekt der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
** Wie geht Energieeffizienz von Gebäuden? Wie kann der Campus Biodiversität fördern? 
* Ziel: Erkennen möglicher Dekarbonisierungspfade an Hochschulen sowie vergleichbarer Initiativen und Strukturen
** Material- und Energieflüsse in Laboren ökologisch und sozialverträglich gestalten 
* Themenfelder:  
** Wie kann ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für eine Hochschule mit vielen Standorten aussehen? 
** CO₂-Fußabdruck von Hochschulen und Strategien zu dessen Reduktion
** Maßnahmen und Strategien zur Kompensation (z. B. Wald, Acker, Moor, also regionale Ländereien)
** Entwicklung einer wissensbasierten und partizipativen Nachhaltigkeitskultur


* Herausforderungen:   
==== Insgesamt 11 Arbeitspakete ====
** Keine feste Fördersumme – begrenzte finanzielle Ressourcen 
* Schwerpunktsetzungen, in welchen die Arbeitspakete liegen:   
** Personalmangel und fragmentierte Strukturen zwischen institutionellen Bereichen  
** CO₂-Analyse und -Reduktion (Leitung THWS)
** Mangelnde Integration, teilweise erschwerte Zusammenarbeit  
** CO₂-Kompensation (Leitung HSWT und JMU)
** Gesellschaftliche Transformation (Leitung JMU)
** Fokus auf das Arbeitspaket 1: CO₂-Footprint-Reduktion
*** Ziel: Standardisierung, Erfassung und Analyse der gegenwärtigen CO₂-Emissionen, Ableitung von Einsparpotenzialen
*** Nutzung des Tools „BayCalc“ (eingesetzt an allen bayerischen Hochschulen)
*** Schwierigkeiten: Heterogene Strukturen an den Hochschulen, unterschiedliche Verantwortlichkeiten, komplexe Datenerfassung
*** Festgestellte Emissionstreiber:  
**** Pendelmobilität der Studierenden
**** Energie (Wärme und Strom)
**** Zugekaufte Waren und Dienstleistungen
*** Feststellung bei den gebäudebezogene Analysen:  
**** Heterogene Bausubstanz (alt und neu)
**** Statistische Analyse gemeinsamer Raumnutzungen ermöglichte Abschätzung des Energiebedarfs ohne jede Einzelraumbetrachtung


* Ansätze:   
* Ergebnisse weiterer Arbeitspakete:   
** „Low-Hanging Fruits“ schnelle, sichtbare Erfolge („quick wins“) 
** Erstellung eines Leitfadens zu Nachhaltigkeit bei Einkauf, Beschaffung und Entsorgung externe Zwänge erschweren CO₂-Einsparungen da sie bestimmte Anbieter nehmen müssen
** Enge Verbindung zur Lehre, Nutzung des Campus als Reallabor 
** Anwendung des Whole-Institution-Ansatzes 


* Integration nachhaltiger Praktiken: 
==== CO₂-Senken – Möglichkeiten zur lokalen Kompensation (Teilbericht): ====
** Kick-off 2024 mit Vorstellung der Arbeitspakete 
*Wie können abgebene Emissionen wieder gesenkt werden?
** Teilnehmende:
** Untersuchung verschiedener Flächentypen (Acker, Moor, Wald) als CO₂-Senken
*** Hochschulleitungen 
** Ziel: Kohlenstoff im Boden speichern (z. B. Grünland schützen, Moore renaturieren, Fruchtfolgen erweitern, Agroforst anlegen)
*** Senatorin für Wissenschaft 
*** Acker: Fokus auf Humusaufbau und Agroforstsysteme
*** Staatsrat für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau 
*** Wald: Analyse von C-Dynamik und Wasserhaushalt, diese Daten gehen anschließend in eine Modellierung des Senkenpotenzials ein
** Ergebnis: Öffentlichkeitswirksame Diskussion 
*** Moor: Untersuchung der CO₂-Sequestrierung durch Wiedervernässung und Paludikulturen


* Politische Resonanz:  
* Kann Humusaufbau einen relevanten Beitrag leisten?  
** Das Projekt wurde öffentlich bekannt, Senatorin Kathrin Moosdorf nahm teil und ließ sich das Konzept vorstellen 
** Humus ist organische Masse im Boden, reich an Kohlenstoff, fördert Pflanzenwachstum (Wasser- und Nährstoffrückhalt, pH-Pufferung, mikrobielle Aktivität)
** Dadurch Governance-Impuls: Projekt wurde in politische Strategien aufgenommen 
** Potenzial zur Kompensation ist begrenzt: langsamer Aufbau, Abbau durch Klimaerwärmung und Bewirtschaftungsänderungen möglich
** Messung ist aufwendig – viele Proben und Personal nötig
** Dennoch begrenzt sinnvoll zur Bodenverbesserung, auch wenn Beitrag zur Emissionskompensation begrenzt ist
* Was kann Agroforst bewirken?
** Es werden Bäume strategisch klug auf einen Acker gepflanzt
** Bäume speichern durch die Wurzeln im Boden und auch durch die Biomasse Kohlenstoff (0,5-1,5 Tonnen CO2/ha/Jahr)
** Kann auch gegen Erosion helfen


* Governance und Sichtbarkeit (Präsentationsfolie):   
* Fazit:   
** Nennung in der Klimaschutzstrategie 2038 des Landes Bremen und im Wissenschaftsplan 2030 
** Reduktion von Emissionen ist wichtiger und effektiver als Kompensation, da Kompensation zeit- und kostenintensiv ist
** Besuch der Bremer Grünen-Fraktion im Februar 2024 und Unterstützung des Spin-offs „Hubs“ 
** Kompensation sollte nur der letzte Schritt nach deutlicher Emissionsreduktion sein
** Maßnahmen wie Humusaufbau, Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren sollten unabhängig davon umgesetzt werden


* Finanzierung und Wirkung:   
== Fragen und Antworten ==
** Diskussion über Finanzierung durch Landesmittel – nicht selbstverständlich 
 
** Unterstützung durch die Bremer Grünen-Fraktion  
Fragen zu ReKliNeu:   
** Öffentlichkeitswirksames Auftakttreffen 2024 mit Hochschulleitungen, Politik und Gesellschaft 
 
** Ergebnis: Wahrnehmung, dass Transformation treibende Kräfte braucht, die finanzielle Unterstützung erfordern 
1. Frage: Sind Synergien zur gemeinsamen Umsetzung (z. B. Agroforstprojekte) angedacht?  
** Hochschulleitungen und Politik erhielten Argumentationsgrundlagen für die weitere Förderung
* Die Übertragbarkeit ist möglich. Einige Einrichtungen wie Flughäfen versuchen ebenfalls CO₂ zu mindern und zu kompensieren, jedoch ist das Potenzial stark begrenzt. Auch das Potential an Hochschulen ist begrenzt, da häufig keine Flächen vorhanden sind, auf denen man diese Maßnahmen durchführen könnte.
Fragen zu BreGos und KLIMA-N:


2. Frage: Welche Rolle spielen transdisziplinäre Ansätze, insbesondere die Einbindung lokaler AkteurInnen in den Projekten? 
* BreGos:Transdisziplinarität ist entscheidend, auch um ein Reallabor richtig betreiben zu können und um es auf andere Indstitutionen anwenden zu können.
* KLIMA-N: Maßnahmen können auf verschiedene Freiräume übertragen werden, Beispiele zeigen die Einbindung von Schulen oder Altenheimen. Wichtig ist zudem, aus der eigenen wissenschaftlichen „Blase“ herauszutreten, um die Übertragbarkeit zu sichern.
Fragen zu KLIMA-N:


== Fragen und Antworten ==
1. Frage: Wie hoch war der Betreuungsaufwand bei den Master- und Abschlussarbeiten, da die Konzepte sehr ausgearbeitet waren und viel Expertise eingeflossen ist?
1. Frage: Wie hoch war der Betreuungsaufwand bei den Master- und Abschlussarbeiten, da die Konzepte sehr ausgearbeitet waren und viel Expertise eingeflossen ist?
* In KLIMA-N bestehen die Schwerpunkte Campusdiversität. Dazu gibt es umfangreiche Literatur und Best-Practice-Beispiele, die als Grundlage genutzt werden konnten. Zudem wurden verschiedene Campusanalysen durchgeführt, was die Betreuung erleichtert hat. Auch der Studiengang selbst hat diese Arbeit ermöglicht.
* In KLIMA-N bestehen die Schwerpunkte Campusdiversität. Dazu gibt es umfangreiche Literatur und Best-Practice-Beispiele, die als Grundlage genutzt werden konnten. Zudem wurden verschiedene Campusanalysen durchgeführt, was die Betreuung erleichtert hat. Auch der Studiengang selbst hat diese Arbeit ermöglicht.


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* [https://klima-n.de/das-projekt/ Informationen zum Projekt KLIMA-N]   
* [https://klima-n.de/das-projekt/ Informationen zum Projekt KLIMA-N]   
* [https://klima-n.de/fhe-projekt-landschaftsarchitektur/ Booklets Projekt Landschaftsarchitektur]
* [https://klima-n.de/fhe-projekt-landschaftsarchitektur/ Booklets Projekt Landschaftsarchitektur]
* [https://agroforst-monitoring.de/ Bürgerwissenschaftliches Projekt zur Langzeit-Erforschung moderner Agroforst-Ökosyteme]
* [https://www.bergwaldprojekt.de/foerdern/unternehmensengagement#anker-corporatevolunteering Bergwaldprojekt]
* [https://klima-n.de/fhe-projekt-landschaftsarchitektur/ Projekt Landschaftsarchitektur Klima Netzwerk]

Aktuelle Version vom 30. September 2025, 14:55 Uhr

Unter dem Titel „Regionale Wirkungen entfalten“ haben drei Verbundprojekte der BMFTR-Fördermaßnahme „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“ Einblicke in ihre Arbeit gegeben und aufgezeigt auf, wie sie Impulse für nachhaltige Entwicklung in ihren jeweiligen Regionen setzen.

Klima-N berichtete, wie aus einem eigenen Symposium zu Jahresbeginn ein Memorandum of Understanding der Thüringer Hochschulen entstand, welches die Grundlage für mehr Nachhaltigkeit an Hochschulen schaffen soll. Zudem wurde das neue Thüringer Hochschulnetzwerk Nachhaltigkeit vorgestellt, das Ende 2024 gegründet wurde.

Das Verbundprojekt der Bremer Hochschulen BreGoS hat eine starke politische Verortung und zeigte auf, wie dadurch Türen geöffnet werden können und wie diese die Verbundarbeit prägt.

Reklineu, ein regionaler Verbund aus Bayern, gab spannende Einblicke in die Themen Kompensation durch natürliche Ressourcen, Bilanzierung an Hochschulen und Wege zur Klimaneutralität. Dabei wurde besonders auf die spezifischen regionalen Rahmenbedingungen eingegangen.

Regionale Wirkungen entfalten, 29.09.25
Datum
Mo 29 September 2025 10:00 Uhr
Bezug Wiki-Themen




Information

  • Datum: 29.09.2025
  • Moderation: Carla Wemken

KLIMA-N (Thüringen)

  • Hochschulen spielen eine wichtige Rolle als Orte der Ausbildung zukünftiger EntscheidungsträgerInnen
  • Im Projekt KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen kooperieren die Fachhochschule Erfurt, die Universität Erfurt, die Technische Universität Ilmenau und die Hochschule Nordhausen

Zwei Projekte wurden vorgestellt:

1. Mastermodul Landschaftsarchitektur
  • Im Studiengang wurden Konzepte für nachhaltige Campusgestaltung entwickelt in den Bildungsbereichen:
    • Bildung für nachhaltige Entwicklung
    • Blau-Grüne Infrastruktur
    • Biodiversität
    • Mobilität
  • Ablauf:
    • Campusführungen durch Hochschulangehörige; dadurch direkte Erfahrungen zu Wünschen und Problemen der Hochschulmitglieder
    • Analyse und Entwürfe durch Studierende
    • Vorstellung der Ergebnisse beim KLIMA-N-Symposium Anfang diesen Jahres und Einholung von Feedback
    • Detaillierung und Erstellung von Booklets, damit auch andere Hochschulen nachvollziehen können, wie eine solche Gestaltung entwickelt wird
    • Abschlusspräsentationen durch die Hochschulen Fulda und Schmalkalden und die Universität Erfurt
2. Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit an der TU Ilmenau
  • Campusführung durch den Abteilungsleiter Gebäudemanagement – dabei wurden bereits umgesetzte Maßnahmen (z. B. Blumenwiesen) gezeigt; gleichzeitig wurden Meinungen und Vorschläge der Teilnehmenden eingeholt
  • Hierdurch entstanden auch Masterarbeiten, z. B. zum Thema Regenwassermanagement
  • Besuch Ilmenauer Studierender im Studiengarten der FH Erfurt sowie Vorstellung der Gartenprojekte der FH Erfurt bei den Sustainability Days der TU Ilmenau
  • Weitere Maßnahmenvorschläge durch das KLIMA-N-Team an der FH, die kostengünstig umsetzbar waren

Masterarbeiten

  • KLIMA-N versteht die Masterarbeiten als kleine Bausteine, die zum Gesamtvorhaben beitragen, Konzepte entwickeln und die wissenschaftliche Forschung unterstützen
  • Verschiedene Masterarbeiten zu Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität; Ergebnisse wurden direkt am Campus Ilmenau angewendet
  • Regionale Wirkung zeigte sich auch in Anfragen von Kommunen oder anderen Einrichtungen sowie in Anfragen zu Bachelorarbeiten

Beispiel direkter Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen – Grundschule Großfahner

  • Austausch mit Schulleitung und Projektleitungen, also hier ein direkter Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen
    • KLIMA-N: Möglichkeit für BNE-Veranstaltungen, Test der Übertragbarkeit von Maßnahmen auf andere öffentliche Einrichtungen, Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden
    • Grundschule: Interesse an Innovationen, Schulhofgestaltung, Erfahrungsgewinn der Kinder
  • Umsetzung:
    • Kinder kümmern sich um gepflanzte Bäume auf dem Campus
    • Projekttag für Kinder um näherzubringen, was überhaupt eine FH ist. Am Projekttag wurden zum Beipspiel folgende Aktvitäten durchgeführt: Mikroskopieren von Pflanzenteilen, Besuch verschiedener Orte auf dem Campus, Vermittlung wissenschaftlicher Expertise um schon die Jüngsten für eine Hochschule zu begeistern

Zweites KLIMA-N-Symposium zum Memorandum of Understanding (MoU)

  • Herbst 2024: Erstes Austauschtreffen zur Gründung des Thüringer Hochschulnetzwerks Nachhaltigkeit
  • Januar 2025: Symposium unter dem Titel „Auf dem Weg zu einem starken Hochschulnetzwerk“
  • Mai 2025 wurde das Memorandum of Understanding unterzeichnet, im Juni 2025 wurde es feierlich unterzeichnet

BreGos – Bremen Goes Sustainable

Thema: Wie die Stadt- und Hochschulebene mit Politik zusammenspielen kann

  • BreGos steht für „Bremen Goes Sustainable“ – hier arbeiten mehrere Hochschulen aus Bremen und Bremerhaven zusammen: Hochschule der Künste (HFK), Hochschule Bremen (HSB), Universität Bremen, Hochschule Bremerhaven
  • Es gibt kein übergeordnetes Thema, sondern jede Hochschule bearbeitet eigene Schwerpunkte:
    1. Wie kann Mobilität in der Stadt aussehen?
    2. Wie geht Energieeffizienz von Gebäuden? Wie kann der Campus Biodiversität fördern?
    3. Material- und Energieflüsse in Laboren ökologisch und sozialverträglich gestalten
    4. Wie kann ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für eine Hochschule mit vielen Standorten aussehen
  • Herausforderungen:
    1. Keine feste Fördersumme – begrenzte finanzielle Ressourcen
    2. Personalmangel und fragmentierte Strukturen zwischen institutionellen Bereichen
    3. Mangelnde Integration, teilweise erschwerte Zusammenarbeit
  • Ansätze:
    1. „Low-Hanging Fruits“ – schnelle, sichtbare Erfolge („quick wins“)
    2. Enge Verbindung zur Lehre, Nutzung des Campus als Reallabor
    3. Anwendung des Whole-Institution-Ansatzes

Wie können Nachhaltigeitspraktiken strukturell integriert werden?

  • Kick-off 2024 mit Vorstellung der Arbeitspakete:
    • Teilnehmende: Hochschulleitungen, die Senatorin für Wissenschaft, Staatsrat für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
    • Ergebnis: Öffentlichkeitswirksame Diskussion. Das Projekt wurde öffentlich bekannt, Senatorin Kathrin Moosdorf nahm teil und ließ sich das Konzept vorstellen
      • Dadurch Governance-Impuls: Projekt wurde in politische Strategien aufgenommen:
        • Nennung in der Klimaschutzstrategie 2038 des Landes Bremen und im Wissenschaftsplan 2030
        • Besuch der Bremer Grünen-Fraktion im Februar 2024 und Unterstützung des Spin-offs „Hubs“
  • Finanzierung und Wirkung:
    • Durch die große Öffentlichkeit auch Diskussion über Finanzierung durch Landesmittel
    • Unterstützung durch die Bremer Grünen-Fraktion
    • Öffentlichkeitswirksames Auftakttreffen 2024 mit Hochschulleitungen, Politik und Gesellschaft
    • Ergebnis: Wahrnehmung, dass Transformation treibende Kräfte braucht, die finanzielle Unterstützung erfordern
    • Hochschulleitungen und Politik erhielten Argumentationsgrundlagen für die weitere Förderung

ReKliNeu – Regionale Klimaneutralität

  • Verbundprojekt der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
  • Ziel: Erkennen möglicher Dekarbonisierungspfade an Hochschulen sowie vergleichbarer Initiativen und Strukturen
  • Themenfelder:
    • CO₂-Fußabdruck von Hochschulen und Strategien zu dessen Reduktion
    • Maßnahmen und Strategien zur Kompensation (z. B. Wald, Acker, Moor, also regionale Ländereien)
    • Entwicklung einer wissensbasierten und partizipativen Nachhaltigkeitskultur

Insgesamt 11 Arbeitspakete

  • Schwerpunktsetzungen, in welchen die Arbeitspakete liegen:
    • CO₂-Analyse und -Reduktion (Leitung THWS)
    • CO₂-Kompensation (Leitung HSWT und JMU)
    • Gesellschaftliche Transformation (Leitung JMU)
    • Fokus auf das Arbeitspaket 1: CO₂-Footprint-Reduktion
      • Ziel: Standardisierung, Erfassung und Analyse der gegenwärtigen CO₂-Emissionen, Ableitung von Einsparpotenzialen
      • Nutzung des Tools „BayCalc“ (eingesetzt an allen bayerischen Hochschulen)
      • Schwierigkeiten: Heterogene Strukturen an den Hochschulen, unterschiedliche Verantwortlichkeiten, komplexe Datenerfassung
      • Festgestellte Emissionstreiber:
        • Pendelmobilität der Studierenden
        • Energie (Wärme und Strom)
        • Zugekaufte Waren und Dienstleistungen
      • Feststellung bei den gebäudebezogene Analysen:
        • Heterogene Bausubstanz (alt und neu)
        • Statistische Analyse gemeinsamer Raumnutzungen ermöglichte Abschätzung des Energiebedarfs ohne jede Einzelraumbetrachtung
  • Ergebnisse weiterer Arbeitspakete:
    • Erstellung eines Leitfadens zu Nachhaltigkeit bei Einkauf, Beschaffung und Entsorgung – externe Zwänge erschweren CO₂-Einsparungen da sie bestimmte Anbieter nehmen müssen

CO₂-Senken – Möglichkeiten zur lokalen Kompensation (Teilbericht):

  • Wie können abgebene Emissionen wieder gesenkt werden?
    • Untersuchung verschiedener Flächentypen (Acker, Moor, Wald) als CO₂-Senken
    • Ziel: Kohlenstoff im Boden speichern (z. B. Grünland schützen, Moore renaturieren, Fruchtfolgen erweitern, Agroforst anlegen)
      • Acker: Fokus auf Humusaufbau und Agroforstsysteme
      • Wald: Analyse von C-Dynamik und Wasserhaushalt, diese Daten gehen anschließend in eine Modellierung des Senkenpotenzials ein
      • Moor: Untersuchung der CO₂-Sequestrierung durch Wiedervernässung und Paludikulturen
  • Kann Humusaufbau einen relevanten Beitrag leisten?
    • Humus ist organische Masse im Boden, reich an Kohlenstoff, fördert Pflanzenwachstum (Wasser- und Nährstoffrückhalt, pH-Pufferung, mikrobielle Aktivität)
    • Potenzial zur Kompensation ist begrenzt: langsamer Aufbau, Abbau durch Klimaerwärmung und Bewirtschaftungsänderungen möglich
    • Messung ist aufwendig – viele Proben und Personal nötig
    • Dennoch begrenzt sinnvoll zur Bodenverbesserung, auch wenn Beitrag zur Emissionskompensation begrenzt ist
  • Was kann Agroforst bewirken?
    • Es werden Bäume strategisch klug auf einen Acker gepflanzt
    • Bäume speichern durch die Wurzeln im Boden und auch durch die Biomasse Kohlenstoff (0,5-1,5 Tonnen CO2/ha/Jahr)
    • Kann auch gegen Erosion helfen
  • Fazit:
    • Reduktion von Emissionen ist wichtiger und effektiver als Kompensation, da Kompensation zeit- und kostenintensiv ist
    • Kompensation sollte nur der letzte Schritt nach deutlicher Emissionsreduktion sein
    • Maßnahmen wie Humusaufbau, Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren sollten unabhängig davon umgesetzt werden

Fragen und Antworten

Fragen zu ReKliNeu:

1. Frage: Sind Synergien zur gemeinsamen Umsetzung (z. B. Agroforstprojekte) angedacht?

  • Die Übertragbarkeit ist möglich. Einige Einrichtungen wie Flughäfen versuchen ebenfalls CO₂ zu mindern und zu kompensieren, jedoch ist das Potenzial stark begrenzt. Auch das Potential an Hochschulen ist begrenzt, da häufig keine Flächen vorhanden sind, auf denen man diese Maßnahmen durchführen könnte.

Fragen zu BreGos und KLIMA-N:

2. Frage: Welche Rolle spielen transdisziplinäre Ansätze, insbesondere die Einbindung lokaler AkteurInnen in den Projekten?

  • BreGos:Transdisziplinarität ist entscheidend, auch um ein Reallabor richtig betreiben zu können und um es auf andere Indstitutionen anwenden zu können.
  • KLIMA-N: Maßnahmen können auf verschiedene Freiräume übertragen werden, Beispiele zeigen die Einbindung von Schulen oder Altenheimen. Wichtig ist zudem, aus der eigenen wissenschaftlichen „Blase“ herauszutreten, um die Übertragbarkeit zu sichern.

Fragen zu KLIMA-N:

1. Frage: Wie hoch war der Betreuungsaufwand bei den Master- und Abschlussarbeiten, da die Konzepte sehr ausgearbeitet waren und viel Expertise eingeflossen ist?

  • In KLIMA-N bestehen die Schwerpunkte Campusdiversität. Dazu gibt es umfangreiche Literatur und Best-Practice-Beispiele, die als Grundlage genutzt werden konnten. Zudem wurden verschiedene Campusanalysen durchgeführt, was die Betreuung erleichtert hat. Auch der Studiengang selbst hat diese Arbeit ermöglicht.

Weiterführende Informationen

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