Hub – Nachhaltigkeitskommunikation: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Juli 2023, 18:30 Uhr
Im Rahmen des DG HochN-Jahreshubs 2023 in Kassel fand ein Hub zum Thema Nachhaltigkeitskommunikation statt: Kommunikationsblase Nachhaltigkeit? Kollegialer Austausch zu einer handlungsfokussierten Nachhaltigkeitskommunikation im Hochschulumfeld.
Allgemeine Informationen
Ca. 50 Teilnehmende kamen am 27.06.2023 zu diesem Hub zusammen. Moderiert wurde er von Eva Schäfer, 2. Stellvertretende Vorsitzende der DG HochN und Beschäftigte im Zentralen Ressort FN – Forschung und Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Darmstadt.
Ablauf und Inhalte
- Wer ist im Raum? – Überblick über die Hub-Teilnehmenden (Größe der Hochschulen, vorrangiges Tätigkeitsfeld der Teilnehmenden, Anteil der Kommunikationsaufgaben an der eigenen Tätigkeit)
- These: Es gibt eine „Kommunikationsblase Nachhaltigkeit“ und Rückmeldungen der Teilnehmenden
- Impulsvortrag zu Transformativem Lernen und zu Handlungswirksamkeit
- Individuelles Brainstorming und anschließender Austausch in Kleingruppen
- Präsentation der zentralen Ergebnisse aus den Kleingruppen im Plenum
Kernpunkte aus dem Impulsvortrag
- Transformatives Lernen ist nach Mezirow, zitiert bei Fleming 2018, ein Prozess, der aus vielen Phasen besteht. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Transformationsprozesse (bspw. soziale Transformation, ökologische Transformation, digitale Transformation). Prozesse des transformativen Lernens beeinflussen sich wechselseitig. Menschen befinden sich in verschiedenen Transformationsprozessen gleichzeitig und zusätzlich in unterschiedlichen Phasen des transformativen Lernens.
- Der „CREATE Action Funnel“ (Trichter der Handlungswirksamkeit) des Verhaltensforschers Stephen Wendel (Wendel 2020) zielt eigentlich darauf, Erkenntnisse aus Psychologie und Verhaltensforschung zu nutzen, um Produkte so zu designen, dass Menschen sie kaufen. Die Systematik lässt sich jedoch auf die Nachhaltigkeitskommunikation im Hochschulumfeld übertragen. Dies kann dabei helfen zu verstehen, warum so viele Menschen nicht zum konkreten Handeln kommen. Auf dem Weg von einem äußeren Signal oder Reiz zum tatsächlichen Handeln gibt es viele Hürden. Mögliche Erklärungsansätze im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit sind:
- Die multiplen Krisen der Gegenwart erschweren die Wahrnehmung und Fokussierung.
- Die Frage, ob auf ein Signal oder einen Reiz tatsächlich reagiert wird, beantwortet häufig unser affektives System. Unser emotionales Gedächtnis, das bspw. im Zusammenhang mit Informationen über den Klimawandel häufig negative Emotionen erinnert, kann ebenso handlungshemmend wirken, wie unser prozedurales Gedächtnis, das bspw. Handlungsroutinen reproduziert. Auch Wahrnehmungsverzerrungen spielen eine wichtige Rolle.
- Das Risiko von Wandlungsprozessen findet häufig sehr viel größere mediale Aufmerksamkeit, als das von Erdsystemforschenden als sehr viel größer eingeschätzte Risiko eines „Weiter-So“, obwohl letzteres inzwischen sogar in ökonomisch orientierten Risikoberichten Niederschlag findet.
- Zahlreiche Alltagshindernisse können uns im Moment des Handels davon abhalten, unser Wissen über die Notwendigkeit von Transformationen in konkretes Handeln umzusetzen. Viele davon sind systemisch bedingt.
- Die Dringlichkeit von Transformationsprozessen scheint von Menschen, die nicht aus beruflichen oder privaten Gründen intrinsisch motiviert sind, nach wie vor falsch eingeschätzt zu werden. Bspw. ist das Modell der Planetary Boundaries nach wie vor nicht überall bekannt.
- Wir wissen nicht, welche persönlichen negativen Erfahrungen Menschen mit Transformationsprozessen verbinden, die sie vom konkreten Handeln abhalten. Aber: Die gesellschaftlichen Voraussetzungen für transformatives Lernen und Handeln waren nie so gut wie heute.
Ergebnisse aus den Diskussionen in Kleingruppen mit jeweils 6-7 Teilnehmenden
Zunächst waren die Teilnehmenden gebeten, individuell über folgende Frage nachzudenken: Wo sind Ansatzpunkte in der Kommunikation, um zu verhindern, dass Menschen auf dem Weg vom äußeren Signal oder Reiz zum Handeln abspringen? Danach wurden diese Notizen in Kleingruppen diskutiert und die wesentlichen Aspekte aus den Diskussionen auf Moderationskarten notiert. Im Anschluss hatte jede Gruppe Gelegenheit, ihre zentralen Erkenntnisse im Plenum zu präsentieren.
Ergebnisse aus Gruppe 1
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Ergebnisse aus Gruppe 2
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Ergebnisse aus Gruppe 3
Übergeordnete Aspekte:
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Ergebnisse aus Gruppe 4
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Ergebnisse aus Gruppe 5
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Ergebnisse aus Gruppe 6
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Ergebnisse aus Gruppe 7
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Zentrale Erkenntnisse aus dem Hub
- Nachhaltigkeitskommunikation scheitert in unterschiedlichen Phasen des Prozesses von der Wahrnehmung eines äußeren Signals/Reizes bis zur Umsetzung in konkretes Handeln. Darüber nachzudenken, in welchen Phasen Menschen für konkretes Handeln „verloren gehen“, kann helfen, neue Ansatzpunkte für die Kommunikation zu finden.
- Nach wie vor ist es schwierig, das Bewusstsein für die Notwendigkeit transformativen Lernens und Handelns aus der Gruppe der Nachhaltigkeitsaktiven in die Breite aller inner- und außerhochschulischen Akteure zu bringen.
- Verstärkte Kommunikation über die positiven Ergebnisse transformativer Prozesse und das stärkere Fokussieren auf Erfolgsgeschichten kann hilfreich sein. Dabei ist es wichtig, keine Perfektion zu fordern, sondern auch „unperfekte“ Vorbilder in den Blick zu nehmen.
- Nachhaltiges Verhalten sollte in jeder Hinsicht erleichtert werden. Wichtig ist aber auch, Widerstände gegenüber dem Thema Nachhaltigkeit zu erkennen und ernst zu nehmen.