DG Präsenz-Hub zu Nachhaltigkeitsstrategien am 06./07.03.2023: Unterschied zwischen den Versionen

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DG Präsenz-Hub zu Nachhaltigkeitsstrategien am 06.DG Präsenz-Hub zu Nachhaltigkeitsstrategien am 06./07.03.2023
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Aktuelle Version vom 5. Dezember 2024, 15:17 Uhr

Zur Orientierung und Inspiration: Eine Liste der von deutschen Hochschulen verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategien findet sich übrigens hier.



Viele Hochschulen erschließen sich die Nachhaltigkeitsthematik über einen Strategieformulierungsprozess mit sehr individuellen Schwerpunktsetzungen. Für die Beteiligten stellen sich dabei viele Fragen:

  1. Wie sollten Strategieprozesse rund um Nachhaltigkeitsthemen gestaltet sein?
  2. Wer bestimmt die Inhalte?
  3. Wer legitimiert die Inhalte?
  4. Müssen alle Hochschulen ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie formulieren?
  5. Wie können Kommunikation, Partizipation und Umsetzung gelingen?

Zu diesen und weiteren Fragen kamen 52 engagierte Personen am 06. und 07. März 2023 an der Universität Bremen zum ersten Präsenz-Hub der DG HochN zusammen. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Georg Müller-Christ und Dr. Bror Giesenbauer konzipiert und moderiert.

DG Präsenz-Hub zu Nachhaltigkeitsstrategien am 06./07.03.2023
Datum
Mo 06 März 2023 14:00 Uhr
Schwerpunkte

Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeitsbeauftragte

Hochschulentwicklung
Bezug Wiki-Themen
Stichworte
Präsenz-Hub





Agenda und Informationen

Dokumentation vom 06.03.2023

Ablauf


Impuls zur Umwidmung von Bedeutungen und zum "morphologischen Kasten"

Impuls von Prof. Dr. Georg Müller-Christ, DG HochN und Universität Bremen

Tafelbild
  • Der Weg von der Erstellung zur Realisierung wird durch den Prozess der Bedeutungsumwidmung vermittelt.
  • Wenn einem neuen Thema Bedeutung gegeben werden soll, wird (besonders bei begrenzten Ressourcen) anderen Themen Bedeutung genommen.
  • Hinter jedem Thema stehen Menschen, die damit verbunden sind.
  • Ein Querschnittsthema wie Nachhaltigkeit wird häufig zunächst abgeblockt, da es in Konkurrenz zu den bereits vorhandenen Themen tritt
  • Gleichzeitig können Themen auch Bedeutung durch äußere Kräfte erhalten (bspw. politische Papiere, Krisen oder gesellschaftliche Diskurse)


Morphologischer Kasten zu Nachhaltigkeitsstrategien
Morphologischer Kasten zu Nachhaltigkeitsstrategien an Hochschulen (Müller-Christ, 2023)
  • Unvollständige Liste mit relevanten Aspekten und jeweiligen Möglichkeiten
  • Relevante Unterscheidungen, die die konkrete Strategie prägen
  • Der morphologische Kasten kann dabei helfen, noch unklare Punkte der Nachhaltigkeitstrategie zu reflektieren - und insgesamt einen Überblick über die Ausrichtung der Strategie zu erhalten

Die Übersicht ist ebenfalls zum Download als PDF verfügbar


Impuls der Hochschule Bochum

Impuls durch Lisa Kränke zur beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule Bochum

  • erster Impuls aus Open Space Format
  • Ausgangspunkt: Projektstudie aus Nachhaltigkeitsstudiengängen (in 10 ECTS Modul integriert)
  • erste AGs mit Nachhaltigkeitsbezug wurden gegründet
  • strategische Ausrichtung fehlte zunächst --> Gründung einer AG mit Studierenden
  • erstes Papier entwickelt und ins Präsidium gegeben --> Steuerungsgruppe vom Präsidenten berufen
  • Steuerungsgruppe aus Verwaltung, Gremien, Präsident, Kanzler, Fachbereichen (18 Personen)
  • Zweieinhalb Jahre Arbeit an der Strategie. Moderation sowie Vor- und Nachbereitung durch die Studierenden
  • Struktur angelehnt an Hochschul-DNK
  • Fokus auf Ziele + Umsetzungsaktivitäten und Indikatoren im Anhang (Anhang nach wie vor in Abstimmung)
  • Immer wieder expliziter Bezug zu SDGs
  • Kleine Redaktionsgruppe zur Formulierung der Strategie, anschließend Präsentation und Diskussion in allen Gremien + Verabschiedung durchs Präsidium (während Covid-Pandemie)
  • pandemiebedingt verzögerter Einbezug von Stakeholdergruppen --> neue Anregungen besonders für Umsetzungsaktivitäten
  • Runder Tisch zur Umsetzung (kleineres Gremium als im Strategieentwicklungsprozess). Unter anderem Nachhaltigkeitsbeauftragte aller Fachbereiche, Klimaschutzmanagerin, Studierende.
  • Umsetzungslast soll nicht auf einer Stelle liegen, sondern über die Hochschule verteilt werden
  • Dilemma von Partizipation und benötigter Zeit
  • Prozess wesentlich von Studierenden getragen (in 10 ECTS Modul integriert)

Impuls der Universität Bremen

Dr. Bror Giesenbauer, Mitglied der Kommission für Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit der Universität Bremen

  • Strategie soll auf Wunsch der Studierenden auf den Handlungsempfehlungen der DG HochN aufbauen
  • Neben der Strategie sollen Pilotprozesse initiiert und umgesetzt werden
  • Derzeit steht noch zur Diskussion, wie konkrete Maßnahmen entwickelt und legitimiert werden können

Erkenntnisse des ersten Tages

Was ist heute neu entstanden? Welche neuen Bilder sind entstanden?

  • "Wir stehen gar nicht so schlecht da, wie ich dachte."
  • "Es gibt kein Richtig und kein Falsch." --> Jede Hochschule braucht ihren eigenen Weg
  • Idee des Mitarbeitenden-Austauschs (z. B. gegenseitiges Besuchen)
  • Ist es sinnvoller eine Nachhaltigkeitsstrategie aufzusetzen oder Nachhaltigkeit in alle vorhanden Strategien einzubauen?
  • Ziele können auch die Schwierigkeiten für den Weg der Umsetzung aufzeigen (und nicht nur ein Selbstzweck sein)
  • Könnte eine Selbstverpflichtung eine bessere Variante sein?
  • Dezentral die Engagierten zu finden, könnte helfen, den Prozess in die Breite zu bringen --> Wertschätzung und Verpflichtung
  • Die Engagierten so wertschätzen, wie es für diese stimmig ist
  • Es ist wichtig (und schwierig), die Organisationen in der Breite mitzunehmen
  • Es sind bereits sehr viele Strukturen vorhanden, die man "nur" füttern muss
  • "Es hat sich in den letzten sieben Jahren wahnsinnig viel getan." --> deutlich mehr hauptamtlich Verantwortliche

Bilder des ersten Tages

Dokumentation vom 07.03.2023

Ablauf

Gesprächsrunde der Newcomer:innen

Mitschrift

Leitung: Coco Klußmann

  • Wir sprechen mit Worten über Worte
  • Sind wir "Verbündete" mit "Gegner:innen"? Oder sind die anderen auch "Mitspieler:innen" oder gar Kompliz:innen?
  • Woher erhalten wir unsere Wirksamkeit?
  • Wie setzen wir sinnvolle Schwerpunkte und messen unseren Erfolg?
  • Wichtiger Faktor: Kommunikation als Gelingensfaktor für Partizipation

Systemisches Visualisieren

Leitung: Prof. Dr. Georg Müller-Christ

  • Systemisches Bild von dem Verhältnis von Nachhaltigkeitsaktiven und der Gesamtinstitution
  • Systemaufstellung

Impuls zum Modell der Universität 4.0

Vortrag von Dr. Bror Giesenbauer

Übersicht zum Modell der Hochschulentwicklung in Richtung einer Universität 4.0 (DG HochN, 2022, S. 10)[4]

Zum Weiterlesen

Bücherstapel.png

Giesenbauer, B. & Müller-Christ, G. (2020). University 4.0: Promoting the Transformation of Higher Education Institutions toward Sustainable Development. Sustainability, 12 (8), 3371. https://doi.org/10.3390/su12083371


Abschlussrunde

Was ist entstanden, was nehme ich mit? (Eindrücke aus der Abschlussrunde)

  • Ein Hub zu Kunsthochschulen
  • Es gibt immer noch neue Themen
  • "Ich bin nicht allein."
  • Eine online Community ist zusammengewachsen
  • Es ist auch beruhigend zu hören, was bei anderen auch nicht läuft :)
  • "Weitermachen, Attacke"
  • Dankbarkeit für die Gemeinschaft
  • Gefühl dafür, wo ich loslassen kann
  • Hilfreiche Meta-Perspektive
  • Deutlicher Rückenwind
  • Ein sehr viel differenzierteres Bild
  • Neue, tolle Kontakte
  • Energie, Licht im Dunkeln
  • Viel Komplexität
  • Mut für nächste Schritte
  • 3-dimensionales Bild der gemeinschaftlichen Schwarmintelligenz
  • Dankbarkeit für den Raum
  • Inspiration
  • Größere Gelassenheit
  • "Ich konnte über den Tellerrand blicken."
  • Klarheit durch das systemische Bild
  • "Geerdet und mit Vorfreude, durchzustarten"
  • "Ich habe es sehr genossen, die Kolleg:innen persönlich kennen zu lernen."
  • "Ich konnte den Blick weiten."
  • Hilfreiche Einordnungen
  • "Danke, dass ich so gut aufgenommen wurde"
  • "Danke für die Offenheit im Austausch"
  • "Treffen mit meinen Homies"
  • "Wir sind bereits eine Community"
  • Wunsch: Auch zwischendrin mehr die Gemeinschaft nutzen (bspw. auch im Wiki)
  • Schwarmintelligenz
  • Kooperative Haltung: "Wir sind gemeinsam stark"
  • Viele unterschiedliche Blickwinkel, trotz der Ähnlichkeit
  • Bestätigung des eigenen Engagements
  • "Ich muss nicht alles allein regeln und kann auch andere einbinden."
  • "Ich bin positiv überrascht und nehme viel kreative Energie mit und habe Ideen für meine eigene Institution"
  • "Ich bin mit Frustration hergekommen und gehe heraus mit vielen Ideen, wie es auch gehen kann."
  • "Mein Energievorratsspeicher ist wieder gefüllt."
  • "Dankbar für Eindrücke und Feedback"

Literaturverzeichnis

Breakout Sessions

  1. Giesenbauer, B. & Müller-Christ, G. (2020). University 4.0: Promoting the Transformation of Higher Education Institutions toward Sustainable Development. Sustainability, 12 (8), 3371. https://doi.org/10.3390/su12083371
  2. Giesenbauer, B. (2021). Universität 4.0: Komplexität bewältigen und nachhaltige Entwicklung ermöglichen. Entwicklungskorridore systemischer Transformation [Dissertation]. Universität Bremen. http://dx.doi.org/10.26092/elib/1092
  3. Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen. (2022). Gemeinsam Neuland betreten: Hochschulen und Nachhaltige Entwicklung. DUZ Special: 22-11. DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH. https://www.duz-special.de/de/ausgaben/gemeinsam-neuland-betreten/
  4. Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen. (2022). Gemeinsam Neuland betreten: Hochschulen und Nachhaltige Entwicklung. DUZ Special: 22-11. DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH. https://www.duz-special.de/de/ausgaben/gemeinsam-neuland-betreten/
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