Dialog mit Studierenden schaffen, 23.07.25: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 37: | Zeile 37: | ||
Im Anschluss an den Impuls wurden die Fälle in den Breakouträumen erneut diskutiert und in einem "Wild Thinking" Lösungsideen gesammelt. | Im Anschluss an den Impuls wurden die Fälle in den Breakouträumen erneut diskutiert und in einem "Wild Thinking" Lösungsideen gesammelt. | ||
===Fall 1 === | ===Fall 1 === | ||
Wie könnte eine Beteiligung von Studierenden aussehen, die Hindernisse wie Pendelwege und Nebenjobs berücksichtigt? | |||
Problem: keine/wenige Studierende für ein Praxisseminar; insgesamt sinkende Anzahl an Studierenden an der Hochschule | Problem: keine/wenige Studierende für ein Praxisseminar; insgesamt sinkende Anzahl an Studierenden an der Hochschule | ||
Aktuelle Version vom 25. Juli 2025, 11:05 Uhr
Wie erreichen wir Studierende – und wie baut man langfristig Engagement und Beteiligung auf?
Egal, ob mal wieder nur 1 % aller Studierenden an einer Umfrage teilgenommen hat oder ob zu den Beteiligungsprojekten niemand erscheint. Viele werden solche Herausforderungen kennen, wenn studentische Beteiligung hergestellt werden soll. Woran liegt das? Und wie kann man es besser machen?
| Dialog mit Studierenden schaffen, 23.07.25 | |
|---|---|
| Datum | |
Mi 23 Juli 2025 14:30 Uhr
| |
| Schwerpunkte | |
Studierendenaktivierung | |
| Bezug Wiki-Themen | |
Agenda und Informationen
Im Hub wurde über studentische Beteiligung, Möglichkeiten zur Aktivierung und den Dialog mit Studierenden diskutiert. Dazu wurden in drei kollegialen Fallberatungen aus den Verbünden DiNaMo - Digitalisierung für nachhaltige Mobilität und Senatra – Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen der Fördermaßnahme Transformationspfade Problemlagen betrachtet und gemeinsam nach Alternativen gesucht und Lösungsideen gesammelt. Zunächst wurden die drei Fälle gepitcht und in Breakout Räumen genauer vorgestellt.
Impuls

Im Anschluss gaben Leo Schlaikier und Lilith Diringer einen Impuls zum Thema "Dialog mit Studierenden und studentisches Engagement". Folgende Fragen sollen dazu anregen, "studentische Beteiligung" aus neuen Blickwinkeln zu betrachten:
- Was ist studentische Beteiligung? (große Spanne zwischen Evaluation und bezahlten Stellen)
- Komplexe Hochschule - ist klar, wer nach studentischer Beteiligung fragt und warum?
- Findet echter Dialog statt?
Lösungsansätze:
- gemeinschaftlich arbeiten: Wie kommen wir von Annahmen und Vermutungen zu Transparenz?
- Miteinander reden - nicht übereinander
- ein Kulturshift ist möglich - Prozesse können geöffnet werden
Dazu braucht es (gedacht als Pyramide aufeinander aufbauend):
- Geduld als Fundament und
- Transparenz - um Missverständnisse zu vermeiden,
- sodass Verständnis aufgebaut werden kann und
- Anreize für Veränderungen geschaffen werden können
- um als Ziel Studierendenbeteiligung als das neue Normal zu erreichen
Vorab sollte sich jede:r die Frage stellen: Ist studentische Beteiligung (wirklich) gewollt?
- Ist Beteiligung an dieser Stelle sinnvoll?
- Wollen alle die Beteiligung - speziell die umsetzendenen Personen? Bei top-down: wird ausreichend Zeit mit eingeplant und zur Verfügung gestellt, um studentische Beteiligung sinnvoll zu planen und umzusetzen?
Kollegiale Fallberatungen
Im Anschluss an den Impuls wurden die Fälle in den Breakouträumen erneut diskutiert und in einem "Wild Thinking" Lösungsideen gesammelt.
Fall 1
Wie könnte eine Beteiligung von Studierenden aussehen, die Hindernisse wie Pendelwege und Nebenjobs berücksichtigt?
Problem: keine/wenige Studierende für ein Praxisseminar; insgesamt sinkende Anzahl an Studierenden an der Hochschule
Lösungsraum:
kommunikativ:
- einen attraktiven Seminartitel wählen
- Kommunikationskanäle nach Zielgruppe auswählen: Wo ist unsere Zielgruppe unterwegs?
- Sichtbarkeit der Relevanz/Inhalte schaffen: weniger abstrakt darstellen, was im Modul passiert (mit Beispielen, Studierende könnten Outcomes vorstellen)
- Werbung für Module in Lehrveranstaltungen durch Lehrende
- Herausstellen: Was ist besonders an dem Seminar? Welchen persönlichen Mehrwert gibt es?
- Wer sind die Praxispartner:innen? jmd. Bekanntes? Könnte diese Person in Vorlesungen/ an der Hochschule Werbung machen?
- Anonymität aufbrechen
strukturell:
- Passen die Wahlpflichtmodule in den Stundenplan? Gibt es Konflikte?
- Gibt es eine Binnenkonkurrenz mit anderen Modulen? Auswahl? untereinander absprechen, abgrenzen
- ECTS Punkte - angemessene Anzahl wählen (nicht zu hoch ansetzen)
Fall 2
Wie kann man studentische Projekte (im Bereich Nachhaltigkeit) langfristig fördern und halten?
Problem:
Green Office eröffnet zur Corona-Hochzeit. Studierende können nichts umsetzen aufgrund von Regelungen. Zusätzlich hohe Fluktuation der Studierendenschaft und scheinbar kein Interesse. Wie können Studierende zurück gewonnen werden, braucht es äußere Anreize? Es gibt vier studentische Hilfskräfte, keinen Kontakt zum ASta, wechselnde Nachhaltigkeitsbeauftragte.
Lösungsraum:
strukturell:
- Kooperation mit anderen Stellen der Hochschule
- Geld und Credits
- Kapazitäten berücksichtigen
- Systematisch vorgehen (Jeder Fachbereich nacheinander)
- Fachbereichsübergreifend
- Klare Zeiträume für Projekte (Wer, wie, wo, was?)
- "Empfehlungen für Hochschulen - Lösungsvorschläge: optimale Rahmenbedingungen für studentisches Engagement" https://www.vdsi.org/empfehlungen-fuer-hochschulen
- Schutz für Studierendenprojekte (dass sie nicht danach wieder eingestampft werden)
kommunikativ:
- Öffentlichkeitsarbeit
- Bessere Auffindbarkeit von Initiativen (Wo finde ich Initiativen bei Social Media und auf dem Websites?)
- Face to Face funktioniert am besten
- Beliebte Studierende aktivieren
- Thema normalisieren
- Glaube an Wirksamkeit fehlt —> Vorstellungskraft geben, indem Erfolgsgeschichten geteilt werden: Programm Climate Challenge (Netzwerk n)
- Ausfindigmachen, Sichtbarmachen, Unterstützung der NH-Themen in jedem Studiengang
- Transparenz, dass es eine Lücke gibt - kommunizieren, wo es nicht funktioniert
thematisch/ Formate:
- Was interessiert die Studis wirklich? NH mit anderen wichtigen Themen verknüpfen
- WanderCoaching (Netzwerk n) um Kultur über Generationen zu transferieren
- Zertifikat "Engagierte Hochschule" mit Kriterien https://www.vdsi.org/zertifikat-engagierte-hochschule
- "Welcome Back" days
- Verein Deutscher Studierender Initiative
Fall 3
Welche Methoden können helfen, Studierende für die Teilnahme an Umfragen zu motivieren?
Problem: Digitale Lösungsmöglichkeiten an Hochschulen etablieren / unmotorisierten Verkehr (Radfahren, ÖPNV, zu Fuß) stärken: dafür sind Insights erforderlich - wie bewegen sich die Menschen? Abfrage per Fragebogen, aber: alle wollten ihre Fragen unterbringen und damit sehr großer Fragebogen, Abbruchquote nach 3-4 Minuten, Beteiligung 1000 von 36.000 Studierenden und 20% der Mitarbeitenden, Verteiler an gesamte Studierendenschaft, Erinnerungsmailings, Social Media Beiträge, QR Codes in Mensa (viel Aufwand, wenig Ertrag), Vorstellung in Vorlesungen, Zeitraum von 4 Wochen (außerhalb der Prüfungszeit)
Lösungsraum:
kommunikativ:
- Reale Lösungsmöglichkeiten präsentieren, was ist umsetzbar? (Vermutung: schlechte Rücklaufquote wegen Erwartungshaltung bei Studierenden "bei der letzten Umfrage habe ich mitgemacht und das hat echt gar nichts gebracht")
- Kommunikationsstrategie: "folgende Maßnahmen werden aufgrund von Umfragen umgesetzt", Plakate o.ä.?
- Best Practices: Motivation geben: "im letzten Jahr haben wir... gemacht, helft uns dabei weiter sinnhaft zu arbeiten"
- Impact aufzeigen
- Sichtbar auf dem Campus sein: kleinen Stand machen mit Kaffee, Kuchen und dann einem Board, wo visualisiert verschiedene Maßnahmen/Mobilitätskonzepte dargestellt werden und Studierende können ihre favorisierten Maßnahmen/Konzepte mit lustigen Stickern markieren
- Zeit in den Vorlesungen reservieren
- Verlosungen, andere Anreize?
- Ansprache richtig auswählen (nicht mit Text überladen)
- Schnellerer Weg von Umfrage zu Kommunikation von weiteren Schritten (ah! Da passiert etwas)
- Wo erreichen wir die Studierenden, wenn sie eigentlich prokrastinieren wollen? z.B. in der Bibliothek ("hm, ich sollte eigentlich lernen - oh eine Umfrage!")
- QR-Codes auf den Innenseiten der Toilettentüren
- Studierende ansprechen, dass sie die Ansprache übernehmen (evtl. besser als die Vizepräsidentin ("Wer ist das überhaupt?"))
strukturell:
- Test-Credits für Umfragen (wie bei Psychologiestudium): Studierende müssen eine gewisse Menge von Umfragen im Semester machen
- MEHR Beteiligungsmöglichkeiten - ihr könnt bei der Umfrage mitmachen, aber ihr könnt auch beim Projekt partizipieren
thematisch:
- Auf dem Campus ist es gut - der Weg dahin ist doof - die Umfrage erreicht vielleicht nicht die richtige Problemlage?
Formate:
- der Campus (und auch andere Orte) als ein Mitgestaltungsort - mit kleinen Aktionen starten, z.B. Kreide verteilen: Wo hättest du gern Fahrradpumpe / -ständer? (Oder auch andere Dinge, Hochbeet, Solaranlage, etc.) Dabei direkt das weitere Vorgehen kommunizieren: Wir sammeln jetzt eure Ideen, die besprechen wir am xx.xx. mit. Damit wir das realisieren können, brauchen wir xxx. Wenn euch das weiter interessiert, könnt ihr so und so mitgestalten.
- Mit etwas großem Verbinden - Mobilitätstage o.ä.
- Markt der Möglichkeiten, wo sich Initiativen vorstellen zu Beginn des Semesters
- "Wir fahren zusammen" Projekt - Kooperation mit anderen Gruppen um Sichtbarkeit zu erhöhen
- Andere zusätzliche Formate einführen
- Raum zum Mitmachen - führt dazu, dass Leute danach Werbung für das Projekt machen
- Stammtisch zwischen den Gruppen! Stammtisch der ...... Mehr gemeinsamer Austausch
- Regelmäßiger themenbezogener Austausch
- Draht zu Verkehrsbetrieben und Stadt für langfristige Dinge einsetzen
- Beteiligungsformat: Fotos einschicken