Hub Europäische Hochschulnetzwerke, 12.09.2023
Magdalène Lévy-Tödter stellt europäische hochschulische Nachhaltigkeitsnetzwerke vor, sodass die Teilnehmer:innen daran entlang diskutieren und gemeinsam überlegen können, was sich davon lernen lässt.
Hub Europäische Hochschulnetzwerke, 12.09.2023 | |
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Datum | |
Di 12 September 2023 15:00 Uhr
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Schwerpunkte | |
Akademischer internationaler Austausch zum Sammeln von Einblicken im Themenfeld Möglichkeiten europäischer Förderung und internationale Kooperationen Kollegialer Austausch | |
Bezug Wiki-Themen | |
Agenda und Informationen
In einem Online-Hub am 12.09.2023 stellte Magdalène Lévy-Tödter in einem Impulsvortrag ihren Austausch mit und ihre Recherche zu europäischen hochschulischen Nachhaltigkeitsnetzwerken vor. 12 Teilnehmer:innen diskutierten im Anschluss unter der Moderation von Coco Klußmann, was sich aus diesen internationalen Nachhaltigkeitsnetzwerken und ihren Arbeitsweisen lernen lässt.
Nebenstehend befindet sich das Skript des Impulsvortrags zum Nachlesen. Bei Fragen bzgl. der Suche nach Kooperationspartnern oder Ergänzungen von Netzwerken steht Magdalène Lévy-Tödter gerne zur Verfügung (mlt@dg-hochn.de). Da sich die meisten Netzwerke innerhalb Europas meist in Westeuropa finden lassen, besteht besonders bzgl. osteuropäischer Nachhaltigkeitsnetzwerke in der Hochschhulandschaft noch eine (Wissens-)Lücke.
Impulsvortrag
Netzwerke für (B)NE in der Hochschullandschaft
Es gibt viele Hochschulnetzwerke zum Thema Nachhaltigkeit, die unterschiedlichste Reichweiten haben: internationale Netzwerke, länderübergreifende Netzwerke in Europa, nationale Netzwerke in Europa, regionale Netzwerke. Eine von Magdalène Lévy-Tödter erstellte Liste mit hochschulischen Nachhaltigkeitsnetzwerken befindet sich auch hier im Wiki unter Networks for Sustainability in Higher Education. Das Problem besteht aoft darin, dass diese Netzwerke in einem nicht durchschaubaren System organisiert sind. Viele Netzwerke haben zwar ähnliche Nachhaltigkeitsziele, doch sie haben unterschiedliche Instrumente entwickelt, um diese zu erreichen. An diesem Punkt wird es interessant für uns, um von anderen Herangehensweisen dazu zu lernen.
Kontaktaufnahme mit internationalen Netzwerken
An dieser Stelle soll die Copernicus Alliance beispielhaft für ein europaweites Hochschulnetzwerk genannt werden. Die Copernicus Alliance unterstützt kollegiale Beratung und Fachaustausch, bspw. im Rahmen einer jährlichen Konferenz zum Nachhaltigkeitsaustausch. Kooperationspartner außerhalb Europas lassen sich in internationalen Hochschulnetzwerken, wie dem Sustainable Development Solutions Network, und Hochschulnetzwerken einzelner Länder oder Kontinente, wie dem African Network for Internationalization of Education, finden.
Aktivitäten von Netzwerken und Potenzial für eigene Handlungsfelder
Hochschulische Nachhaltigkeitsnetzwerke nutzen eine Vielzahl Ressourcen an Strategien, die sich in drei Handlungsfelder unterteilen lassen. Die am meisten genutzten Instrumente sollen folgend zusammengefasst dargestellt werden.
Handlungsfeld Lehre: Durch die Nutzung von Synergien und Erfahrungsaustausch bei Konferenzen, Kongressen, Events und Wettbewerben lassen sich Best Practices unter den Netzwerkmitgliedern sammeln, verbreiten und weiter fördern. Im Bereich des Wissensmanagements werden Wiki-Plattformen und Open Educations Resources genutzt. Im Bereich der externen Kommunikation werden internationale, nationale und regionale Partner aus anderen Sektoren gesucht. Auch Aufgaben wie Politikberatung können durch Hochschulnetzwerke erfolgen.
Handlungsfeld Betrieb: Internationale Wettbewerbe unter Hochschulen und Hochschulmitgliedern, wie bspw. die Green Gown Awards, können dabei helfen, neue Ideen für eine nachhaltige Entwicklung zu generieren.
Handlungsfeld Forschung: Arbeitsgruppen und andere Forschungsnetzwerke zum Thema Nachhaltigkeit weisen einen hohen Fokus auf die fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit auf. Auf der Internetseite Universities Sustainable Development Goals lassen sich bspw. die Forschungsaktivitäten katalanischer Universitäten im Bereich der einzelnen SDGs finden und somit Kooperationspartner finden. Auch Projekte im Bereich der Citizen Science und Service Learning gewinnen an Bedeutung. Auf einer interaktiven Landkarte des Global RCE Netzworks lassen sich eine Reihe solcher Projekte weltweit finden. Auch die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) bietet Toolkits für Nachhaltigskeitsbeauftrage, Zertifikate für Hochschullehrende u.v.m.
Diskussionsrunde
In der Diskussionsrunde kamen unterschiedlichste Impulse auf.
- Gibt es auch disziplinär organisierte Netzwerke? Die hochschulischen Nachhaltigkeitsnetzwerke sind national hauptsächlich auf Bildung und nachhaltigen Betrieb ausgelegt. Die Netzwerke sind eher thematisch nach Nachhaltigkeitszielen, z.B. Klimaneutralität, organisiert. Um diese Themen bilden sich dann z.B. Arbeitsgruppen mit Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen.
- Ist es sinnvoll, erst einmal regional zu netzwerken, und dann in größere Netzwerke einzusteigen? Hochschulen sind Gegenstand der Länderpolitik, weswegen regionale Netzwerke eher Einfluss auf die Regierung nehmen können. Darin besteht auch der Sinn der DG HochN Hubs: sich lokal vernetzen und einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen, um voneinander zu lernen.
- Impuls: Nachhaltigkeitswettbewerbe zeigen, dass (international) sehr große Abweichungen darin bestehen, was überhaupt unter Diversitymanagement und anderen Nachhaltigkeitsthemen verstanden wird. In Ländern wie Indien oder Pakistan beschäftigen sich Projekte bspw. damit, wie Studierende in Dörfern genügend Strom zum Schreiben von Hausarbeiten erhalten. Das sind ganz andere Schwerpunkte als bspw. in Europa.
- Netzwerkidee: Hochschulen könnten sich auch länderübergreifend zusammenschließen und eine länderübergreifende Hochschule bilden.