Hochschule 4.0 – Bilder einer nachhaltigen und integrativen Hochschule gewinnen
Wie andere Organisationen auch, folgen Hochschulen einer Entwicklungslogik in eine zunehmende Komplexität hinein. Dr. Bror Giesenbauer, Geschäftsführer der DG HochN, stellte die Modi 1.0 bis 4.0 von Hochschulen vor. Je nach Modus reagieren Hochschulen unterschiedlich auf die Herausforderung von Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb.
Theoretischer Input: Das Modell der Universität 4.0
Diskussion: Nachfragen zum Modell, Ergründung
2. Tag
Ankommen: Neue Teilnehmende werden in Kleingruppen von den bisherigen Teilnehmenden gebrieft
Gemeinsame systemische Visualiserung im Raum: Aufstellungsformat nach dem "4D-Mapping" aus dem Methodenkoffer des Presencing Instituts.
Gemeinsame Reflexion im Plenum
Auswertung im Kleingruppen
Sammeln im Plenum
3. Tag
Ankommen: Kurzzusammenfassung des Modells
Gemeinsame Diskusion zu offenen Fragen und Erkenntnissen aus den Vortagen
Wie sieht eine nachhaltigere Hochschule aus? (Zunächst schriftliches Notieren, dann Sammlung im Plenum)
Ergänzung nach Start-Stop-Continue: Was sollte beibehalten und stabilisiert und was sollte weggelassen werden, damit eine nachhaltigere Hochschule realisiert werden kann?
Inhalte und Erkenntnisse des Hubs
Impuls zum Modell der Hochschule 4.0
Präsentation zur Hochschule 4.0 (PDF)Illustration von parallelen, spiralförmigen Entwicklungen und möglicher unterschiedlicher Verortungen von Subsystemen (basierend auf Giesenbauer, 2021, S. 47 f.) [1]
Vortrag von Dr. Bror Giesenbauer
Vortrag basierend auf dem Paper von Giesenbauer & Müller-Christ (2020)[2] und dem Rahmentext der dazugehörigen Dissertation (Giesenbauer, 2021)[3]
Grundidee des Modells: Entwicklungskorridor der Hochschulentwicklung, basierend auf Werteentwicklungsmodell nach Graves
Ausgangslage: Hochschulen sind vielfältigen, komplexen und teilweise widersprüchlichen Herausforderungen ausgesetzt, inkl. der Idee der Nachhaltige Entwicklung
Grundannahme: Wenn eine Hochschule diesen Herausforderungen und insbesondere einer Nachhaltigen Entwicklung gerecht werden möchte, muss ihre Organisationsform (zumindest teilweise) mehr Komplexität bewältigen können.
Innerhalb des Systems Hochschule kann es mehrere Subsysteme mit parallelen Entwicklungen geben. Für jedes Subsystem ist die Passung der Organisationsform mit den Umweltanforderungen entscheidend (die hier skizzierte Hochschule 4.0 ist kein Selbstzweck und muss nicht überall umgesetzt werden)
Eine Hochschule 4.0 ist deutlich geöffneter für die Belange der umliegenden Gesellschaft (und des Ökosystems Erde), und versucht diese deutlich früher in eigene Prozesse einzubinden. Hochschulen stellen dann vor allem die methodische Infrastruktur für kollaborative Prozesse bereit, die einerseits weiterhin dem Erkenntnisgewinn dienen und andererseits auch einen gesellschaftlichen Impact erzielen sollen. Hierdurch entstehen neue Rollenkonflikte.
Ein neuer Modus ersetzt nicht die anderen Modi, sondern ergänzt diese. Damit sich eine Hochschule 4.0 verwirklichen lässt, scheint es nötig zu sein, erst einmal Herausforderungen der anderen Modi zu bewältigen und zu stabilisieren (bspw. stabile Prozesse in der Hochschulverwaltung, Akkreditierung, etc.)
Die folgende Grafik illustriert den postulierten Entwicklungskorridor:
Übersicht zum Modell der Hochschulentwicklung in Richtung einer Universität 4.0 (DG HochN, 2022, S. 10)[4]
Diskussionsbeiträge
Tabellarische Übersicht der Hochschulen 1.0 bis 4.0 nach Handlungsfeldern (PDF) (nach Giesenbauer & Müller-Christ, 2020)[5]
Die Entwicklungsaufgabe von Hochschuleverwaltungen wird überwiegend darin gesehen, sich vom Modus 1.0 zum Modus 2.0 zu bewegen und Prozesse stärker zu professionalisieren
In Lehre und Forschung gibt es vielerorts ein nebeneinander an Elementen aus den Modi 2.0 bis 4.0
Der generelle Schwerpunkt der Wissenschaft wird auf dem Modus 2.0 verortet: Zahlenbasierte Optimierung und gewissenhafte Anwendung wissenschaftlicher Methodik
Offene Frage: Kann eine Hochschule als Ganzes den Modus der Hochschule 4.0 verkörpern?
Systemische Visualisierung
Aufbauend auf der Methode des 4D Mapping aus dem Methodenkoffer der Theorie U wurde gemeinsam ein sytemisches Bild entwickelt.
Dialog während der systemischen Visualisierung
Format und Ablauf:
Teilnehmende der systemischen Visualisierung8 Teilnehmende nahmen physisch im Raum jeweils die Rolle eines der folgendende Elemente ein: Studierende, Wissenschaftliche Mitarbeitende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Professor:innen, Planet Erde, Marginalisierte Gruppen, Bestmögliche Zukunft des Hochschulsystems
Auf dem Boden wurde als Orientierungsrahmen vier Karten für die Modi der Hochschule 1.0 bis 4.0 ausgelegt
Erste Phase: Die Teilnehmenden wurden eingeladen, sich jeweils eine Rollenkarte zu nehmen und sich intuitiv im Raum zu platzieren
Anschließend entfaltete sich ein Gespräch darüber, warum welches Element wo stand und wie es den Repräsentant:innen am jeweiligen Ort ging
Zweite Phase: Die Teilnehmenden wurden eingeladen, sich ggf. einen neuen, stimmigeren Platz zu suchen und wurden ebenfalls danach zur ihren Gedanken und ihrem Befinden befragt
Anschließend teilten die Beobachter:innen aus dem Publikum ihre Beobachtungen. Schließlich besprachen die Teilnehmenden in Kleingruppen ihre Beobachtungen: Was war stimmig, was war irritierend? Welche Unterschiede gab es zwischen den zwei systemischen Bildern? Was hat den Wandel ausgelöst? Was bedeutet dies möglicherweise für Hochschulentwicklung?
Beobachtungen und Erkenntnisse:
Nachhaltigere Hochschule
Start-Stop-Continue
Zum Weiterlesen
Giesenbauer, B. & Müller-Christ, G. (2020). University 4.0: Promoting the Transformation of Higher Education Institutions toward Sustainable Development. Sustainability, 12 (8), 3371. https://doi.org/10.3390/su12083371
↑Giesenbauer, B. (2021). Universität 4.0: Komplexität bewältigen und nachhaltige Entwicklung ermöglichen. Entwicklungskorridore systemischer Transformation [Dissertation]. Universität Bremen. http://dx.doi.org/10.26092/elib/1092
↑Giesenbauer, B. & Müller-Christ, G. (2020). University 4.0: Promoting the Transformation of Higher Education Institutions toward Sustainable Development. Sustainability, 12 (8), 3371. https://doi.org/10.3390/su12083371
↑Giesenbauer, B. (2021). Universität 4.0: Komplexität bewältigen und nachhaltige Entwicklung ermöglichen. Entwicklungskorridore systemischer Transformation [Dissertation]. Universität Bremen. http://dx.doi.org/10.26092/elib/1092
↑Giesenbauer, B. & Müller-Christ, G. (2020). University 4.0: Promoting the Transformation of Higher Education Institutions toward Sustainable Development. Sustainability, 12 (8), 3371. https://doi.org/10.3390/su12083371
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von DG HochN-Wiki. Durch die Nutzung von DG HochN-Wiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.