Green Nudging

Aus DG HochN-Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Green Nudging

Green Nudging beschreibt einen Ansatz zur Förderung klimafreundlichen Verhaltens durch gezielte, kleine Impulse in der Gestaltung von Entscheidungssituationen. Im Gegensatz zu klassischen Instrumenten wie Informationskampagnen, finanziellen Anreizen oder Verboten setzt Green Nudging auf subtile Veränderungen der Umgebung, die nachhaltiges Handeln wahrscheinlicher machen – ohne dabei die individuelle Entscheidungsfreiheit einzuschränken.

Konzeptuelle Grundlage

Der Begriff leitet sich vom englischen „to nudge“ ab, was so viel wie „anstupsen“ bedeutet. Im Kontext des Klimaschutzes bezieht sich Green Nudging auf Verhaltensänderungen, die durch unaufdringliche Impulse angestoßen werden. Ziel ist es, durch eine gezielte Gestaltung alltäglicher Situationen klimafreundliche Entscheidungen zu erleichtern – etwa durch visuelle Hinweise, veränderte Platzierungen oder voreingestellte Optionen.

Zielrichtung

Green Nudging setzt an einem verbreiteten Phänomen an: Obwohl das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz steigt, bleibt das Verhalten oft unverändert. Genau hier greift dieser Ansatz ein – er nutzt Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie, um Routinen im Alltag so zu beeinflussen, dass nachhaltige Handlungen eher zur gewählten Option werden.

Anwendungsfeld und Beispiele

Green Nudging kommt insbesondere dort zum Einsatz, wo alltägliche Entscheidungen Auswirkungen auf den Energie- und Ressourcenverbrauch haben – etwa in Organisationen, Verwaltungen oder Bildungseinrichtungen. Der Ansatz ist besonders geeignet für Kontexte, in denen Verhaltensänderungen durch einfache, strukturelle Impulse unterstützt werden können.

Beispiele für Green Nudging sind:

  • **Mensa-Menügestaltung**: Wenn in einer Kantine vegetarische Gerichte an erster Stelle auf der Menütafel stehen oder bevorzugt platziert werden, greifen mehr Menschen zu dieser Option – nicht, weil andere Speisen gestrichen wurden, sondern weil die klimafreundlichere Wahl sichtbarer und naheliegender ist.
  • **Druckverhalten am Arbeitsplatz**: Ist der Standarddruckmodus auf doppelseitiges Drucken eingestellt, wird automatisch weniger Papier verbraucht. Wer einseitig drucken möchte, muss dies manuell umstellen. Diese Voreinstellung führt dazu, dass ressourcenschonendes Verhalten zur einfacheren Option wird.
  • **Aufzugnutzung in Gebäuden**: An Aufzugtüren angebrachte Aufkleber mit Hinweisen auf den Energieverbrauch oder auf die positiven Effekte des Treppensteigens regen dazu an, den Aufzug zu meiden. Die Information ist niedrigschwellig und frei von Zwang – und dennoch ausreichend, um Verhaltensänderungen anzustoßen.

Weblinks

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von DG HochN-Wiki. Durch die Nutzung von DG HochN-Wiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.