Runder Tisch

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Ein Runder Tisch ist eine partizipative Methode, die darauf abzielt, Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Interessengruppen gleichberechtigt zusammenzubringen, um komplexe Themen oder Probleme zu diskutieren und gemeinschaftlich Lösungsansätze zu entwickeln. Diese Organisationsform wird vor allem bei konfliktreichen oder transformativen Prozessen eingesetzt, beispielsweise in der Hochschulentwicklung oder Nachhaltigkeitsstrategien.

Ziele und Wirkungen

Das Hauptziel eines Runden Tisches besteht darin, durch eine gleichberechtigte Einbeziehung aller relevanten Akteur:innen einen Konsens oder Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen zu erzielen. Die Methode soll Transparenz schaffen, den Dialog fördern und möglichst breit abgestützte Lösungen entwickeln. Erfolgreiche Runden Tische erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Vorschläge von den Beteiligten getragen und von den Entscheidungsträgern umgesetzt werden.

Gelingensbedingungen

Damit ein Runder Tisch erfolgreich ist, sollten folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Freiwilligkeit: Die Teilnahme und die thematische Befassung sind freiwillig. Der Runde Tisch ist keiner Rechenschaftspflicht innerhalb der Organisation unterworfen.
  • Offene Einladung: Alle relevanten Interessengruppen (interdisziplinär und aus unterschiedlichen Statusgruppen) werden eingeladen.
  • Gleichberechtigung: Unabhängig von hierarchischen Positionen wird allen Beteiligten eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht. Eine neutrale Moderation ist essenziell.
  • Transparenz: Die Dokumentation der Zwischenergebnisse ist jederzeit für alle Teilnehmenden zugänglich.
  • Ergebnisoffenheit: Ziele werden vorab formuliert, ergebnisoffen diskutiert und in konsentierte Umsetzungsvorschläge überführt.
  • Einbindung von Expert:innen: Bei Bedarf können Fachleute eingeladen werden, um Inputs zu geben oder Vorschläge zu bewerten.
  • Weiterleitung der Ergebnisse: Die Ergebnisse müssen in beschlussfassende Gremien eingebracht werden, um die Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden zu gewährleisten.
  • Klare Zeitrahmen: Realistische Zeiträume für die Bearbeitung der Ergebnisse werden vorab kommuniziert, um Erwartungen zu managen.

Herausforderungen

Die größte Herausforderung besteht darin, die genannten Gelingensbedingungen sicherzustellen. Weitere Schwierigkeiten sind:

  • Die Akzeptanz der Methode innerhalb bestehender Strukturen und Gremien.
  • Die Einbindung aller relevanten Interessenvertreter:innen, insbesondere Studierender.
  • Die Schaffung eines hierarchiefreien Raums, in dem alle Stimmen gleichwertig gehört werden.
  • Die Vereinbarkeit des Engagements am Runden Tisch mit den regulären Aufgaben der Teilnehmenden.

Handlungsempfehlungen

  • Einbindung der Hochschulleitung: Die Unterstützung durch die Hochschulleitung signalisiert die Relevanz des Prozesses.
  • Code of Conduct entwickeln: Klare Regeln zu Zielen, Erwartungen und Befürchtungen sollten zu Beginn festgelegt werden.
  • Transparente Kommunikation: Zeitrahmen und die geplante Verwendung der Ergebnisse sollten offengelegt werden.
  • Ergebnisse dokumentieren und teilen: Die Ergebnisse des Runden Tisches sollten festgehalten und an alle relevanten Gruppen kommuniziert werden.
  • Wiederholung ermöglichen: Der Runde Tisch kann mit angepasster Fragestellung zu einem späteren Zeitpunkt erneut stattfinden.
  • Einladung durch Präsidiumsmitglieder: Eine Einladung durch hochrangige Akteur:innen unterstreicht die Bedeutung des Prozesses.
  • Einbindung von Expert:innen: Externe Fachleute können inhaltliche Inputs liefern und die Diskussion bereichern.

Einsatzbereiche

Runde Tische eignen sich besonders für Themen wie:

  • Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie an Hochschulen.
  • Förderung des interdisziplinären Dialogs.
  • Definition struktureller und inhaltlicher Kriterien für neue Projekte.
  • Entwicklung von Maßnahmen in den Bereichen Lehre, Transfer, Forschung und studentisches Engagement.

Ablauf eines Runden Tisches

Vorbereitung:

  • Identifikation relevanter Akteur:innen durch eine Akteursanalyse.
  • Klärung der Zielsetzung und des Gestaltungsspielraums mit den Entscheidungsträger:innen.
  • Einladung der Teilnehmenden und transparente Kommunikation der Ziele.

Durchführung:

  • Einführung durch eine neutrale Moderation.
  • Offene Diskussion im Plenum sowie in Kleingruppen.
  • Sammlung und Konsensfindung zu Vorschlägen und Ideen.

Nachbereitung:

  • Dokumentation der Ergebnisse.
  • Weiterleitung der Vorschläge an die zuständigen Gremien.
  • Kommunikation der Ergebnisse an alle Beteiligten und Interessierten.

Stärken und Schwächen

Stärken

  • Flexibler Einsatz für verschiedene Themen und Problemlagen.
  • Fördert Dialog und Konsensfindung.
  • Bindet unterschiedliche Interessengruppen ein und erhöht Akzeptanz der Ergebnisse.

Schwächen

  • Erfolg ist von der Bereitschaft zur Teilnahme aller relevanten Gruppen abhängig.
  • Kein garantiertes Ergebnis, insbesondere bei festgefahrenen Konflikten.
  • Hoher zeitlicher und organisatorischer Aufwand.

Weiterführende Links

Definition Runder Tisch Beteiligungskompass: https://beteiligungskompass.org/article/show/497
Runder Tisch zur Nachhaltigen Entwicklung | HNE Eberswalde: https://www.youtube.com/watch?v=7o2O6jyaZx8
Podcast: ...

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