HOCH-N:Selbsteinschätzungstool für Strukturen und Prozesse: Die Governance-Regler
Einleitung
Um nachhaltige Entwicklung an einer Hochschule voranzubringen, ist die Koordination und Steuerung (Governance) vielfältiger Aktivitäten in verschiedenen Anforderungsbereichen erforderlich. Auf den folgenden Seiten werden fünf „Governance-Regler“ erläutert und fünfstufige Skalen zu deren Bewertung aufgeführt. Damit sollen Hochschulen bei der Governance nachhaltiger Entwicklung in ihren Institutionen – auch in Verbindung mit außerhochschulischen Akteuren und Initiativen – unterstützt werden.
Zu diesem Zweck beschreiben die Regler verschiedene Anforderungsbereiche, deren Gestaltung die Nachhaltigkeitsgovernance beeinflusst. Dahinter steht die Annahme, dass die Chancen auf erfolgreiche Entwicklungsprozesse steigen, wenn es gelingt, die Governance-Regler „hochzufahren“ (analog zu Schiebereglern auf einem Mischpult).
Sinn und Zweck der Governance-Regler
Die Regler bilden also normative Vorstellungen zu den Anforderungsbereichen nachhaltigkeitsbezogener hochschulischer Governance ab. Zugleich können die Skalen genutzt werden, um eine Bestandsaufnahme zur Nachhaltigkeitsgovernance vorzunehmen und Ansatzpunkte für die weitere Arbeit zu identifizieren. Auch wenn Definitionen und Beispiele zu den Skalen bei der Analyse eine Orientierung für die Bewertung der Aktivitäten in einem Anforderungsbereich bieten, steht nicht die objektive Messung und Bewertung der Regler im Vordergrund. Und schon gar nicht sind die Skalen als Grundlage für ein Benchmarking von Hochschulen intendiert. Vielmehr kann die Erfassung und Bewertung der Regler es den hochschulischen Akteuren erleichtern, sich über den Status quo der Nachhaltigkeitsgovernance zu verständigen und – bei wiederholtem Einsatz der Skalen – Fortschritte zu ermitteln und zu diskutieren.
Bewertung der Nachhaltigkeitsgovernance mithilfe von Skalenbeschreibungen
Im Folgenden sind für jeden Regler neben der Definition der Skalenstufen auch konkrete Beispiele aufgeführt, an denen sich die einzelnen Stufen festmachen lassen. Die Beispiele stützen sich auf Befunde aus dem Arbeitspaket Governance im Verbundvorhaben „Nachhaltigkeit an Hochschulen (HOCHN): entwickeln – vernetzen – berichten“ sowie aus Workshops mit Hochschulen, in denen die Skalen angewendet wurden. Um die Ausprägung der Regler an der eigenen Hochschule einzuschätzen, sind indes die Skalendefinitionen wichtiger als die Beispiele – letztere beschreiben lediglich mögliche Ansatzpunkte, sie stellen aber nicht den einzigen oder besten Weg dar, um die Regler „hochzufahren“.
Für die Bewertung der Regler sollten daher Beispiele aus der eigenen Hochschule gesammelt und den Skalenstufen zugeordnet werden. Dabei sollten alle Handlungsfelder der Hochschule (Lehre, Forschung, Betrieb) berücksichtigt und eine Gesamtbilanz gezogen werden. So kann es etwa möglich sein, Beispiele für Fortschritte in einzelnen Handlungsfeldern zu benennen, während diese in anderen Handlungsfeldern noch ausbleiben. Dies wäre im Sinne eines ganzheitlichen Entwicklungsansatzes (Whole Institution Approach) bei der Bewertung in Rechnung zu stellen. Zu beachten ist zudem, dass sich durchaus Beispiele für unterschiedliche Skalenstufen eines Reglers finden lassen können. Auch wenn dies nicht zwangsläufig der Fall ist, können mitunter Fortschritte auf den unteren Reglerstufen sogar die Voraussetzung für das Erreichen höherer Stufen darstellen. Auch hier sollte eine gemeinsame Gesamtbilanz aller Beispiele gezogen werden, um zur Bewertung zu gelangen.
Mögliche Erkenntnisse aus der Anwendung der Governance-Regler
Die Voraussetzungen, um Prozesse der Nachhaltigkeitsgovernance zu gestalten, sind nicht an allen Hochschulen gleich. Die Erfahrungen aus HOCHN zeigen insbesondere, dass große Hochschulen mit hohen Studierendenzahlen und vielfältigen wissenschaftlichen Disziplinen vor besonderen Herausforderungen stehen. Dennoch bilden die Regler Dimensionen ab, die für die Nachhaltigkeitsdimensionen an allen Hochschulen bedeutsam sind. Wie das Erreichte zu bewerten ist und welche Ansprüche an die Nachhaltigkeitsgovernance als realistisch und wünschenswert einzustufen sind, ist jeweils im Dialog der Akteure an der Einzelhochschule zu klären.
Die fünf Governance-Regler und ihre Skalen
Politik
Wie wird Nachhaltigkeit innerhalb der Hochschule verankert und legitimiert?
Bei diesem Regler geht es um die Frage, wie es gelingt, dass Nachhaltigkeitsaktivitäten nicht nur punktuell unterstützt werden, sondern eine nachhaltige Entwicklung (in) der Hochschule langfristig auf die Agenda gelangt. Der Begriff Politik ist dabei nicht zu missverstehen: es geht nicht um staatli-che Maßnahmen, die den Rahmen für die Hochschulen setzen, sondern um das Handeln der Akteur*innen an den Hochschulen selbst. Um nachhaltige Entwicklung dort zu verankern, bedarf es formeller und informeller Entscheidungen und Beschlüsse, die für möglichst viele Akteur*innen an der Hochschule verbindlich sind. Dabei kann es sowohl um hochschulinterne Strukturen, Verfahren und Maßnahmen als auch um die Mitwirkung in außerhochschulischen Netzwerken und Verbünden gehen. Solche Festlegungen verleihen Akteur*innen, die eine nachhaltige Entwicklung verfolgen, Legitimation, weil sie sich in ihrem Handeln darauf berufen können. In Form von Zielen und Standards bieten sie Orientierung für nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten, und sie bieten eine Grundlage, um den Erfolg solcher Aktivitäten zu überprüfen. Kollektiv verbindliche Entscheidungen können sowohl auf hierarchische Weise als auch in partizipativen Prozessen getroffen werden.
Auf der einfachsten Stufe unterstützen Entscheidungsträger*innen Nachhaltigkeitsaktivitäten noch inoffiziell. Mit ihrem öffentlichen Bekenntnis zu nachhaltiger Entwicklung ist eine nächste Stufe erreicht. Auf den weiteren Stufen wird Nachhaltigkeit dann schrittweise als (personenunabhängiges) Ziel der Hochschule festgeschrieben, für verschiedene Bereiche konkretisiert und mit Zuständigkeiten verknüpft und schließlich in verbindliche Maßnahmen überführt, deren Umsetzung und Wirkungen überprüft werden müssen.
Stufe | Definition | Beispiele |
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5 | Die Ziele des Nachhaltigkeitsprozesses sind systematisch auf konkrete Aktivitäten heruntergebrochen, verbindlich festgeschrieben und werden überprüft. |
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4 | Das Ziel der Nachhaltigkeit wird konkretisiert und systematisch in den verschiedenen Bereichen der Hochschule verankert. |
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3 | Nachhaltigkeit wird allgemein als Ziel der Hochschule festgeschrieben, ist aber weniger verbindlich. |
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2 | Die hochschulischen Entscheidungsträger*innen bekennen sich öffentlich zur Nachhaltigkeit als Ziel der Hochschule. |
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1 | Nachhaltigkeitsaktivitäten werden von einzelnen hochschulischen Entscheidungsträger*innen inoffiziell anerkannt und unterstützt. |
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Profession
Inwieweit und wie werden fachliche Perspektiven und Kompetenzen verknüpft?
Beim Regler Profession geht es um den schrittweisen Ausbau eines interdisziplinären und handlungsfeldübergreifenden Verständnisses von Nachhaltigkeit an der Hochschule. Die verschiedenen Handlungsfelder einer Hochschule – Lehre, Forschung, Betrieb – weisen ganz unterschiedliche Anforderungen, Abläufe und Rahmenbedingungen auf, bedürfen unterschiedlicher Kompetenzen und Fachkenntnisse und besitzen eigene Standards und „Kulturen“. Auch die wissenschaftlichen Disziplinen unterscheiden sich in dieser Hinsicht erheblich – und ebenso gilt dies für außerhochschulische Akteur*innen, mit denen Hochschulen zu tun haben. Nachhaltige Entwicklung erfordert nun aber, dass hochschulinterne und -externe Akteur*innen eng zusammenarbeiten. Hierzu ist es notwendig, dass sie sich darüber austauschen, was eine nachhaltige Entwicklung beinhalten soll, welche Prinzipien und Standards berücksichtigt werden sollen und wie nachhaltige Entwicklung in die alltäglichen Praktiken der Handlungsfelder und Disziplinen integriert werden kann.
Solche Prozesse beginnen damit, dass sich einzelne Personen in einzelnen Handlungsfeldern oder Fakultäten mit Fragen nachhaltiger Entwicklung auseinandersetzen. Eine nächste Stufe ist erreicht, wenn sich mehrere Personen eines Handlungsfeldes oder einer Fakultät über Fragen der Nachhaltigkeit verständigen. Auf den weiteren Stufen ergibt sich dann sukzessive ein trans-/interdisziplinärer bzw. handlungsfeldübergreifender Austausch. Daraus ergibt sich die Entwicklung einer gemeinsamen Position zur Nachhaltigkeit, welche sich in der Folge im professionellen Alltagshandeln und gemeinsamen Aktivitäten niederschlägt.
Stufe | Definition | Beispiele |
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5 | Das gemeinsame Nachhaltigkeits-verständnis schlägt sich in inter- und transdisziplinären bzw. handlungsfeldübergreifenden Praktiken nieder. Inter- und transdisziplinäre Aktivitäten innerhalb und außerhalb der HS sind ein prägendes Merkmal der HS. |
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4 | Akteur*innen aus unterschiedlichen Disziplinen/Handlungsfeldern haben ein gemeinsames Nachhaltigkeitsverständnis erarbeitet oder befinden sich dabei. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung findet statt. |
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3 | Zwischen den Handlungsfeldern und Disziplinen findet ein Austausch über das Verständnis von Nachhaltigkeit statt. |
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2 | Nachhaltigkeit wird dezentral und innerhalb der Handlungsfelder und Disziplinen diskutiert und bearbeitet. |
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1 | Einzelne Akteur*innen der einzelnen Handlungsfelder/Fakultäten setzen sich an der Hochschule mit Nachhaltigkeit auseinander. |
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Organisation
Wie werden kooperative Arbeit und Aufgabenwahrnehmung ermöglicht?
Um nachhaltige Entwicklung in Hochschulen zu ermöglichen, ist es notwendig, diesbezügliche Ziele zu konkretisieren, um die Bearbeitung zu ermöglichen. Dies beinhaltet, Ressourcen zur Verfügung zu stellen sowie Strukturen und Abläufe zu schaffen, die eine kontinuierliche und verlässliche Arbeit sicherstellen. Im Kontext nachhaltiger Entwicklung geht es dabei darum, Handeln auch über bestehende Organisationsgrenzen hinweg – zwischen Handlungsfeldern und Disziplinen sowie mit außerhochschulischen Akteur*innen – dauerhaft zu gewährleisten. Dazu ist es erforderlich, Akteur*innen miteinander zu vernetzen und ihre Aktivitäten zu koordinieren. Vernetzung beinhaltet dabei zunächst, dass Akteure, die sich für nachhaltige Entwicklung interessieren bzw. engagieren, sich miteinander austauschen und kooperieren. Koordination zielt darauf, dass nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten – und auch Netzwerke – bei Bedarf aufeinander abgestimmt werden, sodass sie einander ergänzen. Wenngleich Koordination auf übergeordneter Ebene ansetzt, ist sie nicht gleichbedeutend mit zentraler Kontrolle. Vielmehr geht es darum, dezentrale Initiativen so zu unterstützen, dass sie möglichst wirksam werden.
Die einfachste Stufe des Reglers Organisation besteht darin, dass einzelne Akteur*innen sich für nachhaltige Entwicklung in der Hochschule engagieren. Im nächsten Schritt werden solche Aktivitäten in Form von einzelnen – noch nicht miteinander vernetzten – Projekten oder Initiativen kanalisiert. Auf den weiteren Stufen werden dann Strukturen und Verfahren zur Vernetzung der Akteur*innen und Aktivitäten geschaffen und Ressourcen für die Koordination der Nachhaltigkeitsaktivitäten bereitgestellt. Während diesbezügliche Strukturen, Prozesse und Ressourcen häufig nur befristet bereitgestellt werden und an spezifische (kompetente, besonders motivierte und gut vernetze) Personen gebunden sind, geht es bei der fünften Stufe schließlich darum, Vernetzung und Koordination als Daueraufgabe zu etablieren und durch entsprechende Regelungen und Ressourcen abzusichern.
Stufe | Definition | Beispiele |
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5 | Es gibt fest etablierte (und dennoch flexible) Institutionen und Prozesse zur Koordination von Nachhaltigkeit als Daueraufgabe. |
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4 | Die Hochschule verfügt über befristete organisationale Ressourcen zur Koordination der Nachhaltigkeitsthematik. |
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3 | Es existieren Strukturen und Verfahren zur Vernetzung vorhandener Nachhaltigkeitsaktivitäten an der Hochschule. |
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2 | Nachhaltigkeit wird dezentral durch mehrere Akteur*innen gemeinsam bearbeitet. |
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1 | Nachhaltigkeit wird von einzelnen engagierten Personen/Gruppen aus persönlichem Engagement vorangetrieben. |
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Wissen
Wie wird erforderliches Wissen erschlossen und kompetent genutzt?
Nachhaltige Entwicklung in Hochschulen erfordert komplexe Wissensarbeit. Die Akteur*innen in den Hochschulen müssen gemeinsame Vorstellungen davon entwickeln, welche Probleme überhaupt bestehen und welche Ursachen dazu geführt haben (Sachwissen), sie müssen sich darüber verständigen, wie die Situation zu bewerten ist und was zukünftig angestrebt wird (Zielwissen, und es ist zu klären, welche Maßnahmen zur Problemlösung genutzt werden sollen (Handlungswissen). Neben der Frage nach der technischen bzw. fachlichen Funktionsweise ist hierfür Wissen über Akteur*innen, Strukturen und Prozesse an der Hochschule wichtig, um die Voraussetzungen für die Umsetzung von Maßnahmen zu klären. Zugleich bringen unterschiedliche Lösungsansätze in der Regel je spezifische Vor- und Nachteile mit sich. Das heißt, dass auch bei der Wahl von Maßnahmen wiederum eine Bewertung erfolgen muss. Für die Governance von Nachhaltigkeit an Hochschulen genügt es daher nicht, bei Bedarf kurzfristig auf Wissen „im System“ zuzugreifen. Vielmehr gilt es, dauerhaft Wege zu etablieren, relevantes Wissen zu identifizieren, zu verbreiten und zu nutzen, um flexibel auf entstehende Probleme reagieren zu können und längerfristige Lernprozesse in den verschiedenen hochschulischen Handlungsfeldern (Lehre, Forschung, Betrieb) zu ermöglichen. Dies erfordert mehr als technische Lösungen – es geht auch um die Beteiligung und Vernetzung mit dem Ziel, Austausch und gemeinsame Wissensarbeit zu unterstützen.
Auf der einfachsten Stufe des Reglers konzentriert sich relevantes Wissen noch auf einzelne Personen. Solches Wissen wird im nächsten Schritt gezielt für andere Personen aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Während hier Wissen also gewissermaßen noch lediglich in eine Richtung fließt, werden der wechselseitige Austausch und die gemeinsame Wissensarbeit auf den weiteren Stufen sukzessive ausgeweitet und intensiviert. Dies umfasst, Gelegenheiten zum Austausch unter den Akteur*innen zu schaffen, gemeinsam an der Lösung konkreter Probleme zu arbeiten, und schließlich sicherzustellen, dass gemeinsame Arbeit an Sach-, Ziel- und Handlungswissen auch losgelöst von konkreten Problemen erfolgt, um regelmäßig Fragen der Nachhaltigkeit zu erörtern und den Gesamtprozess an der Hochschule zu unterstützen.
Stufe | Definition | Beispiele |
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5 | Strukturen für eine gezielte gemeinsame Wissensarbeit unabhängig von konkretem Problem/Anlass werden zur umfassenden Gesamtsteuerung genutzt. |
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4 | Strukturen für eine gezielte gemeinsame Wissensarbeit zur Lösung konkreter Probleme. |
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3 | Es werden Gelegenheiten zum Austausch von Wissen geschaffen. |
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2 | Wissensangebote werden bereitgestellt ohne systematischen Austausch und Dialog. |
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1 | Relevantes Wissen ist auf einzelne Personen oder Projekte als Wissensträger*innen beschränkt und wird institutionell nicht vermittelt oder genutzt. |
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Öffentlichkeit
Wie wird ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von nachhaltiger Hochschulentwicklung erreicht?
Hochschulische Nachhaltigkeitsaktivitäten öffentlich sichtbar zu machen, spielt eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeitsgovernance, weil damit die Möglichkeit für alle hochschulischen Akteur*innen geschaffen wird, Themen, Positionen sowie Aktivitäten und deren Resultate zu beobachten und darauf zu reagieren. Öffentliche Aufmerksamkeit kann somit dazu beitragen, eine größere Beteiligung und ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schaffen, etwa indem Handlungsbedarf aufgezeigt wird, Ziele und Maßnahmen vermittelt und begründet werden und über Fortschritte berichtet wird. Nicht zuletzt kann auf diese Weise die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Hochschule gegenüber der hochschulinternen und -externen Öffentlichkeit demonstriert und Nachhaltigkeit als Profilelement der Hochschule – z.B. gegenüber (potentiellen) Studierenden oder außerhochschulischen Partner*innen – vermittelt werden.
Auf der einfachsten Stufe beinhaltet der Regler Öffentlichkeit, dass lediglich ein kleiner Personenkreis Informationen über Nachhaltigkeitsthemen und -aktivitäten verbreitet, zumeist an Personen im direkten professionellen Umfeld. Eine zweite Stufe ist erreicht, wenn – zunächst dezentral, etwa auf der Ebene einzelner Fach- und Arbeitsbereiche oder Abteilungen – gezielte Maßnahmen getroffen werden, um über Nachhaltigkeit zu kommunizieren. Solche Maßnahmen werden auf der dritten Stufe systematisch an die gesamte Hochschule und die außerhochschulische Öffentlichkeit gerichtet. Nachhaltigkeit wird in der Folge zu einem erkennbaren Teil des hochschulischen Selbstverständnisses und schließlich zu einem wichtigen Profilierungsmerkmal der Hochschule.
Stufe | Definition | Beispiele |
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5 | Nachhaltigkeit ist ein zentrales Profilierungsmerkmal der Hochschule nach innen und nach außen. |
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4 | Nachhaltigkeit ist ein sichtbar erkennbarer Teil des hochschulischen Selbstverständnisses. |
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3 | Nachhaltigkeitsaktivitäten werden systematisch innerhalb der inner- und außerhochschulischen Öffentlichkeit kommuniziert. |
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2 | Es existieren formelle, dezentrale öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Nachhaltigkeit. |
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1 | Die Nachhaltigkeitsaktivitäten an der Hochschule werden von einem kleinen Kreis von Personen wahrgenommen und informell kommuniziert. |
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