Zukunftsfähiger Umgang mit Papier - DG Community Hub 07.10.22
In Sachen Nachhaltigkeit bietet Papier einen bedeutenden Hebel. Gerade an Hochschulen, wo es relevantes Verbrauchsmaterial ist und zugleich Visitenkarte nach außen. Im Hub am Freitag, den 7.10. von 9:30- 11:00 erläuterte Dipl. Umweltwissenschaftlerin Evelyn Schönheit, Expertin des Forum Ökologie & Papier, wie wirkungsvoll bewusster Umgang mit Papier zum Wald-, Arten-, Ressourcen- und Klimaschutz beiträgt; und bessere Lebensbedingungen für viele Menschen insbesondere im globalen Süden ermöglicht.
Zukunftsfähiger Umgang mit Papier - DG Community Hub 07.10.22 | |
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Datum | |
Fr 07 Oktober 2022 09:30 Uhr
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Verantwortlich | |
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Betrieb Papier | |
Bezug Wiki-Themen | |
Stichworte | |
Ressourcenverwendung
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Agenda und Informationen
Papierverbauch und globale Auswirkungen
- Hoher Papierverbrauch in Deutschland: 2019 viertgrößter Konsum absolut, und dritthöchster Konsum pro Kopf weltweit.
- Verpackungspapiere nehmen zu, grafische Papiere (Flyer, etc.) nehmen eher ab
- Über 80% des Bedarfs wird importiert. Größter Import aus Skandinaviden, tw. auch aus Südamerika und anderen Teilen der Welt
- ca. 300 Millionen Menschen leben in Wäldern
- Besonders in Südamerika Monokulturen auf Baumplantagen (bspw. Eukalyptus)
- Plantagen bedrohen indigene Völker und Artenvielfalt. Menschenrechte werden häufig verletzt. Gefahr durch Brände
Maßnahmen
- Vermeiden
- Ökopapier verwenden
- Recyclen
Recyclingpapier spart bis zu 68% Energie, bis zu 78% Wasser und ca. 2,2 kg Holz pro kg Papier im Vergleich zu Papier aus Primärfasern.
Altpapier wird bislang nur wenig eingesetzt (ca. 18% bei Büropapier und 47% bei Hygienepapier). Klare Empfehlung für "Blauer Engel" zertifiziertes Papier: Verbot kritischer Chemikalien, Gewähr voller Funktionalität (ISO-Normen) und optimale Umweltwerte. Auch über mehrere hundert Jahre archivierbar. Ebenfalls Emfpehlung der 15 größten Druckerhersteller. "FSC" meist reine Primärfaserpapiere und daher sinnvoller bei Bau- und Möbelholz als bei Papier.
Papierverwendung zur Lebensmittelverpackung ist i.d.R. ebenfalls problematisch - häufig mit Plastik beschichtet, nur einmal genutzt und zudem aus Primärfasern.
Bundeseinheitliche Mehrwegsysteme wären sinnvoll.
E-Reader häufig sinnvoll, besonders wenn viel gelesen wird (möglichst auf haltbare und fair und ökologisch hergestellte Produkte achten)
Umsetzung an Hochschulen
- Sensibilisierung wichtig, aber auch herausfordernd
- Viele Bedenken (Blickdichte, Qualität, etc.), obwohl die Qualität seit Jahren gleich zu Weißpapier ist
- Digitalisierung von Prozessen oft hilfreich
- Personalprozesse häufig weiterhin papierbasiert
- Digitale Personalakte durchaus möglich
- Doppelseitig drucken, mehrere Seiten pro Blatt
- Zunächst Prozessanalysen - dann Verhaltensanpassungen
- Abschlussarbeiten als Standard digital einreichen lassen und ggf. individuell bei Bedarf drucken
- Grundfrage: Welche Dokumente werden wirklich genutzt? Bedarfsgerecht drucken (bspw. Vorlesungsverzeichnis nur in kleiner Auflage drucken und auf Anfrage verteilen)
- Idee: Vorgaben der Bundesländer prüfen und im Wiki sammeln
Weiterführende Links
- Initiative Papieratlas: https://www.papieratlas.de/
- Leitfaden Papier: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/papier
- Memo: u.a. Mehrwegverpackung: https://www.memo.de