Transformationspfade - Wege zu nachhaltigeren Hochschulen

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"Transformationspfade nachhaltiger Hochschulen“ heißt die aktuelle große Förderlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative "Nachhaltigkeit in der Wissenschaft – Sustainability in Science Initiative" (SISI). Damit ist der durch den Wissenschaftlichen Beirat für globale Umweltveränderungen 2011 populär gemachte Transformationsbegriff in den Hochschulen angekommen. Transformation bedeutet im Gegensatz zu Organisationswandel, Systeme grundlegend weiterzuentwickeln, eventuell gar neu zu erfinden. Nachhaltigkeit ist eben nicht nur eine Frage der Energieeffizienz, sondern eine grundlegende Frage der Tragfähigkeit unserer sozialen und ökologischen Systeme und deren Ressourcenversorgung. Es gilt, zwei Ebenen zu bedenken: 1. Was leisten Hochschulen mithilfe von Forschung, Lehre und Transfer für eine Nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft? 2. Wie müssen Hochschulen sich entwickeln, um als Institutionen selbst nachhaltig zu werden? Diese beiden Ebenen werden in der Alltagsdebatte häufig vermischt, was nicht immer hilfreich ist.

Auch wenn an alle Hochschulen der gleiche Anspruch erhoben wird, so werden sie doch jeweils eigene Wege der Nachhaltigen Entwicklung beschreiten und die Komplexität auf ihre eigene Art bewältigen, denn trotz struktureller Ähnlichkeiten sind Geschichte, Schwerpunkte und vor allem Systemmitglieder an den Hochschulen sehr individuell. Wer einen Whole Institution Approach mit dem Ziel verfolgt, in allen Handlungsfeldern nachhaltig zu werden, darf nicht vergessen, dass es immer auch weitere wichtige interne und externe Themen mitzudenken gilt.

Die Pfade in die weitgehend weiße Landschaft der Transformation hinein entstehen beim Gehen. Einige Hochschulen leisten Pionierarbeit und legen die ersten Spuren, auf denen andere folgen werden.

Es gilt in den nächsten Jahren, die Pfade ebenso näher zu beschreiben wie die Nachhaltigkeitsorte, an denen Hochschulen ankommen können.

Angesichts der Herausforderungen einer Nachhaltigen Entwicklung stellen sich Menschen in Hochschulen oft die folgenden Fragen:

  • Ist unser Zugang durch Narrative verstellt, die wir näher anschauen sollten?
  • In welchem Ausmaß werden wir von Stakeholdern getrieben, Neuland zu betreten?
  • Schicken wir engagierte Kundschafter:innen los und beobachten zunächst, was andere Hochschulen tun?
  • Bringt die Hochschulleitung materiell gut versorgte Expeditionsteams auf den Weg, um Nachhaltigkeitsorte zu planen?
  • Müssen wir alle das Nachhaltigkeitsterrain selbst erkunden oder können wir auf das Wissen anderer vertrauen und direkt eigene Nachhaltigkeitsorte planen?

Wer sich auf den Weg einer Nachhaltigen Entwicklung macht, wird immer wieder an den gut ausgebauten Stätten der herkömmlichen Forschung und Lehre vorbeikommen, die von bedeutungsvollen Narrativen umgeben sind (z.B. Forschungsexzellenz). Diese Narrative mit einer Nachhaltigkeitsidee anzureichern, bedarf der Unterstützung von allen Seiten und vor allem des Gefühls, als Hochschullandschaft insgesamt an einer bedeutungsvollen Aufgabe mitzuarbeiten.

Dieser Artikel ist so im DUZ Special "Gemeinsam Neuland betreten. Hochschulen und Nachhaltige Entwicklung" im November 2022 erschienen.[1]

  1. Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen. (2022). Gemeinsam Neuland betreten: Hochschulen und Nachhaltige Entwicklung. DUZ Special: 22-11. DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH. https://www.duz-special.de/de/ausgaben/gemeinsam-neuland-betreten/
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