HOCH-N:Nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse: Unterschied zwischen den Versionen

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EinzelleitfädenNachhaltige Beschäftigungsverhältnisse
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== Nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse  ==
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{{Infobox GLF Inhalt HOCHN
Die Inhalte des hier dargelegten Themenfeldes richten sich an personalverantwortliche aller Leitungsebenen, insbesondere der Lehrstühle, Fakultäten oder Fachbereiche, aber auch der hochschulweiten Personalverwaltung sowie entsprechender Stabstellen und Beauftragter (z.B. Diversity oder Gleichstellung).
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|Seitentyp=Inhalt
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|Kurzbeschreibung=Es werden die Relevanz, Ziele, Hemmnisse und Treiber, eine Checkliste, Good Practice Beispiele sowie weiterführende Links für nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen dargestellt.
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|Zielgruppe=Hochschulleitung, ProfessorIn, Dekan(in), Nachhaltigkeitsbeauftragte(r)
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|Schnittstellen=Governance
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|Schlüsselakteure=Personalmanagement, Diversitybeauftragte
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|Themenbezug=Politik, Ressourcen und Finanzierung, Nachhaltigkeit, Soziale Nachhaltigkeit, Betrieb
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|Kategorien=Inhalt aus HOCH-N Projekt, Betrieb
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== Betroffener Personenkreis ==
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Die Inhalte des hier dargelegten Themenfeldes richten sich an Personalverantwortliche aller Leitungsebenen, insbesondere der Professuren, Fakultäten oder Fachbereiche, aber auch der hochschulweiten Personalverwaltung sowie entsprechender Stabstellen und Beauftragter (z.B. Diversity oder Gleichstellung).
  
=== Relevanz ===
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== Relevanz ==
 
In Zeiten wachsender Konkurrenz um gut ausgebildete Beschäftigte kann die Wahl eines Hochschulstandortes entscheidend von guten Beschäftigungsverhältnissen abhängen. So besteht eine wichtige Aufgabe darin, die Attraktivität wissenschaftlicher Beschäftigungsverhält-nisse an den Bedürfnissen und Lebenswelten wissenschaftlicher Beschäftigter auszurichten. Dies umfasst Maßnahmen, die sowohl auf eine generelle Attraktivitätssteigerung des Arbeitgebers Hochschule abzielen sowie auch spezielle Fördermaßnahmen, etwa zur Stärkung familienfreundlicher Beschäftigungsverhältnisse.
 
In Zeiten wachsender Konkurrenz um gut ausgebildete Beschäftigte kann die Wahl eines Hochschulstandortes entscheidend von guten Beschäftigungsverhältnissen abhängen. So besteht eine wichtige Aufgabe darin, die Attraktivität wissenschaftlicher Beschäftigungsverhält-nisse an den Bedürfnissen und Lebenswelten wissenschaftlicher Beschäftigter auszurichten. Dies umfasst Maßnahmen, die sowohl auf eine generelle Attraktivitätssteigerung des Arbeitgebers Hochschule abzielen sowie auch spezielle Fördermaßnahmen, etwa zur Stärkung familienfreundlicher Beschäftigungsverhältnisse.
  
=== Ziele ===
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== Ziele ==
 
Mögliche Zieldimensionen, die in Verbindung mit attraktiven Beschäftigungsverhältnissen stehen, umfassen folgende Aspekte:
 
Mögliche Zieldimensionen, die in Verbindung mit attraktiven Beschäftigungsverhältnissen stehen, umfassen folgende Aspekte:
* Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Wertschätzung auf Seiten der Arbeitnehmer
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* Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Führungskultur auf Seiten der Arbeitnehmer
 
* Höhere Leistungsbereitschaft, Produktivität und Arbeitsmoral
 
* Höhere Leistungsbereitschaft, Produktivität und Arbeitsmoral
* Höhere Identifikation und Loyalität (mit der Organisation & der Beschäftigung) / geringere Fluktuation
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* Höhere Identifikation und Loyalität (mit der Organisation & der Beschäftigung) / geringere Fluktuation aufgrund von Unzufriedenheit
 
* Verbesserung der Work-Life Balance & Reputation (Verantwortungsvoller Arbeitgeber)
 
* Verbesserung der Work-Life Balance & Reputation (Verantwortungsvoller Arbeitgeber)
 
* Stressreduktion & Burnout-Prävention
 
* Stressreduktion & Burnout-Prävention
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* Verringerung von (absoluten) Abwesenheitszeiten (infolge von Krankheit, Jobwechsel oder Arbeitsunfällen)
 
* Verringerung von (absoluten) Abwesenheitszeiten (infolge von Krankheit, Jobwechsel oder Arbeitsunfällen)
  
=== Hemmnisse und Treiber ===
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== Hemmnisse und Treiber ==
 
Diese Bedingungen für ein Gelingen können im Kontext attraktiver Beschäftigungsverhältnisse erfolgskritisch wirken:
 
Diese Bedingungen für ein Gelingen können im Kontext attraktiver Beschäftigungsverhältnisse erfolgskritisch wirken:
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|Spalte1=Hemmnisse
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* geringe Unterstützung auf Arbeitgeberseite: Mangelndes Verständnis, Misstrauen oder Unwissenheit
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* Wechselkosten für die Einführung/Umstellung; Keine Fördermittel
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* keine Verankerung in der Organisationskultur
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* mangelnde Kommunikation: Bereitstellung alleine ist nicht ausreichend
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* unflexible Arbeitsbelastung und -Zeiten
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* verpflichtende Teilnahme an Maßnahmen
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* Verankerung in der Organisationskultur und/oder Normen
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* Unterstützung für Beschäftigte durch Führungskräfte
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* Kommunikation und gemeinsame Zielvereinbarungen
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* Freiwilligkeit der Maßnahmen
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* Fort- & Weiterbildungsangebote für interessierte Beschäftigte
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* interne Vernetzung mit Organisationseinheiten und externen Partnern
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{| class="wikitable"
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== Checkliste ==
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Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die Arbeitnehmerzufriedenheit des wissenschaftlichen Personals beeinflussen. Die folgenden Handlungsempfehlungen können für eine Umsetzung hilfreiche Hinweise liefern. Die Darstellung unterscheidet in strategische (Leitungsebene) und operative (Handlungsebene) Maßnahmen, wobei das Hauptaugenmerk auf operativen Vorhaben liegt, welche unmittelbar an Fakultäten oder Professuren umgesetzt werden können und keiner Freigabe durch übergeordneter Leitungsebenen bedürfen (Die Befristung von Arbeitsverträgen bleibt in dieser  Betrachtung außen vor). Im Folgenden wird exemplarisch ausgeführt, welche Herausforderungen auftreten und wie diese überwunden werden können, um positive Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Beschäftigung zu erzielen.Hemmnisse für die Arbeitszufriedenheit auf Ebene des wissenschaftlichen Personals (einschl. Promovierende und Habilitierende) gestalten sich dabei vielschichtig.
! bürokratische Verwaltungsprozesse !! strategische Verankerung & Verankerung in der Organisationskultur, -Politik und/oder Normen
 
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| geringe Unterstützung auf Arbeitgeberseite: Mangelndes Ver-ständnis, Misstrauen oder Unwissenheit || Unterstützung für Beschäftigte durch Führungskräfte
 
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| Wechselkosten für die Einführung/Umstellung; Keine Fördermittel || Kommunikation und Vorbildfunktion durch Leitungsebene (Rektorat, Dekanat)
 
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| keine Verankerung in der Organisationskultur || Freiwilligkeit der Maßnahmen
 
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|Maßnahmen als bloßes Marketinginstrument || Fort- & Weiterbildungsangebote für interessierte Beschäftigte
 
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|mangelnde Kommunikation: Bereitstellung alleine ist nicht ausreichend || interne Vernetzung mit Organisationseinheiten und externen Partnern
 
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|unflexible Arbeitsbelastung und –Zeiten (z. B. tenure track)||
 
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|verpflichtende Teilnahme an Maßnahmen ||
 
|}
 
  
=== Maßnahmen und Implementierung ===
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[[Datei:Checkliste N Beschäftigungsverhältnisse final2.png|mini|links|Checkliste Beschäftigungsverhältnisse|link={{filepath:Checkliste N Beschäftigungsverhältnisse final2.pdf}}]]
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die Arbeitnehmerzufriedenheit des wissenschaftlichen Personals beeinflussen. Die folgenden Handlungsempfehlungen können für eine Umsetzung hilfreiche Hinweise liefern. Die Darstellung unterscheidet in strategische (Leitungsebene) und operative (Handlungsebene) Maß-nahmen, wobei das Hauptaugenmerk auf operativen Vorhaben liegt, welche unmittelbar an Fakultäten oder Lehrstühlen umgesetzt werden können und keiner Freigabe durch übergeordneter Leitungsebenen bedürfen (Die Befristung von Arbeitsverträgen bleibt in dieser  Betrachtung außen vor). Im Folgenden wird exemplarisch ausgeführt, welche Herausforderungen auftreten und wie diese überwunden werden können, um positive Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Beschäftigung zu erzielen.Hemmnisse für die Arbeitszufriedenheit auf Ebene des wissenschaftlichen Personals (einschl. Promovierende und Habilitierende) gestalten sich dabei vielschichtig.  
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<br clear=all>Neben der allgemeinen Bedeutsamkeit motivierender Faktoren im Kontext wissenschaftlicher Beschäftigungsverhältnisse sollen im Folgenden Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Tätigkeit und familiärer Verpflichtungen näher beleuchtet werden.
  
{| class="wikitable"
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Arbeitnehmerorientierte, familienfreundliche Beschäftigung umfasst dabei unterstützende Programme oder Tätigkeiten auf strategischer, operativer und organisations-kultureller Ebene, die dazu dienen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen und familiären Aufgaben zu unterstützenDies umfasst Unterstützungsleistungen, wie flexible Arbeit, Pflegeangebote sowie unterstützende Organisations- und Leitungsstrukturen<ref>Vgl. Higgins, Duxbury and Lyons, 2008; Kelly et al. 2008</ref>. Ein wichtiges Kriterium für die Gestaltung familienfreundlicher Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen ist dabei die Berücksichtigung der demografischen Entwicklung. Künftig müssen dabei Pflegebedarfe Älterer stärker in den Fokus rücken. Eine Flexibilisierung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Darunter versteht man die Möglichkeit einer individualisierten Gestaltung von Arbeitsort, -Zeit bzw. Art der Verrichtung<ref>Vgl. Hill et al. 2008, S. 15</ref>.
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! Hemmnis !! Strategischer Handlungsansatz !! Operativer Handlungsansatz!! Bezug zu
 
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| Unklare Aufgabenverteilung in der Organisationseinheit ||
 
* Verbindliche Tätigkeitsbeschreibungen definieren
 
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* Aufgabenspektrum kommunizieren
 
* Einarbeitungspläne definieren
 
* Ansprechpartner benennen
 
|| Governance, Kommunikation
 
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| Gering ausgeprägte Austauschformate ||
 
* Fachlichen und überfachlichen Austausch zwischen Lehrstühlen, Fakultäten und Hochschulen ausbauen
 
* Informelle Austauschformate etablieren: z. B. Forschungs-Stammtische oder Kaminabende
 
||
 
* Fachliche und überfachliche Austauschformate fördern
 
* Regelmäßige Feedbackmöglichkeiten
 
* Mentoring und Mentorenprogramme implementieren
 
  || Kommunikation, Transfer, Forschung, Lehre
 
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| Nicht funktionierende Betreuungskonzepte ||
 
* Gewährleistung der Verbindlichkeit von Betreuungsvereinbarunge
 
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* Verbindliche Betreuungsvereinbarungen formulieren
 
* Meilensteine und Arbeitspläne definieren
 
* Regelmäßige Betreuungszeiten ausweisen
 
|| Kommunikation, Forschung
 
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| Geringe Anerkennung von (Zusatz-) Leistungen ||
 
* Anreize für die Übernahme zusätzlicher Aufgaben und Ämter schaffen (z.   B. in Lehrstuhlverwaltung & -Organisation
 
* Selbstverwaltung erleichtern
 
* Bürokratie abbauen
 
||
 
* Wertschätzung und Anerkennung von besonderer Leistung (monetär- und/oder nicht-monetär)
 
|| Kommunikation
 
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| Unklare Entwicklungsperspektiven (z. B. Karrierepfade ||
 
* Ausbau von Weiterbildungsmöglichkeiten
 
* Entwicklungsperspektiven und Planungssicherheit für Beschäftigte verbessern
 
||
 
* Austauschformate, Infos und Workshops zu wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Karrierepfaden
 
* Entwicklungs- und Karriereplanung mit Betreuendem
 
* Entwicklungsperspektiven frühzeitig kommunizieren
 
|| Kommunikation, Transfer
 
|}
 
  
Neben der allgemeinen Bedeutsamkeit motivieren-der Faktoren im Kontext wissenschaftlicher Beschäftigungsverhältnisse sollen im Folgenden Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Tätigkeit und familiärer Verpflichtungen näher beleuchtet werden.Arbeitnehmerorientierte, familienfreundliche Beschäftigung umfasst dabei unterstützende Programme oder Tätigkeiten auf strategischer, operativer und organisations-kultureller Ebene, die dazu dienen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen und familiären Aufgaben  zu  unterstützen.  Dies  umfasst  Unterstützungsleistungen, wie flexible Arbeit, Pflegeangebote sowie unterstützende Organisations- und Leitungs-strukturen90. Ein wichtiges Kriterium für die Gestaltung familienfreundlicher Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen ist dabei die Berücksichtigung der demografischen Entwicklung. Künftig müssen dabei Pflegebedarfe Älterer stärker in den Fokus rücken. Eine Flexibilisierung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Darunter versteht man die Möglichkeit einer individualisierten Gestaltung von Arbeitsort, -Zeit bzw. Art der Verrichtung91. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit wird dabei als zukunftsfähiges Modell für die Wahrnehmung wachsender Pflegebedarfe insbesondere im Hinblick auf die Pflege Älterer gesehen. Im Zentrum stehen Arbeitszeitmodelle mit einem angepassten Stundenpensum, welches sich an der persönlichen Situation des Beschäftigten orientiert. Flexible Arbeitszeitgestaltung umfasst Optionen wie Gleitzeit, Jobsharing, Teilzeitarbeit, aber auch Heimarbeit und Elternzeit (für Männer und Frauen) sowie flexible Arbeits(-zeit)pläne92.
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Die Flexibilisierung der Arbeitszeit wird dabei als zukunftsfähiges Modell für die Wahrnehmung wachsender Pflegebedarfe insbesondere im Hinblick auf die Pflege Älterer gesehen. Im Zentrum stehen Arbeitszeitmodelle mit einem angepassten Stundenpensum, welches sich an der persönlichen Situation des Beschäftigten orientiert. Flexible Arbeitszeitgestaltung umfasst Optionen wie Gleitzeit, Jobsharing, Teilzeitarbeit, aber auch Heimarbeit und Elternzeit (für Männer und Frauen) sowie flexible Arbeits(-zeit)pläne<ref>Vgl. Grzywacz, Carlson & Shulkin, 2008</ref>.
  
 
Neben der familienfreundlichen Arbeitsplatzgestaltung gilt es gleichermaßen Anreize für wissenschaftliche Beschäftigte zu setzten, welche über die Pflegeverantwortung von Kindern und/oder Angehörigen hinausgeht. Dies bezieht sich auf Faktoren, die den Arbeits- und Aufgabenkontext einer wissenschaftlichen Beschäftigung betreffen und von der Institution bzw. der ihr zugeordneten Organisationseinheiten aktiv gesteuert und beeinflusst werden können. Kontextfaktoren wie die serielle Befristung bleiben davon unberührt und werden als gesetzte Größe betrachtet.
 
Neben der familienfreundlichen Arbeitsplatzgestaltung gilt es gleichermaßen Anreize für wissenschaftliche Beschäftigte zu setzten, welche über die Pflegeverantwortung von Kindern und/oder Angehörigen hinausgeht. Dies bezieht sich auf Faktoren, die den Arbeits- und Aufgabenkontext einer wissenschaftlichen Beschäftigung betreffen und von der Institution bzw. der ihr zugeordneten Organisationseinheiten aktiv gesteuert und beeinflusst werden können. Kontextfaktoren wie die serielle Befristung bleiben davon unberührt und werden als gesetzte Größe betrachtet.
=== Flexibilisierung der Arbeitszeit. ===  
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Die folgende Darstellung zeigt, welche Handlungsfelder im Rahmen einer familienfreundlichen Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen bedeutsam sind. Ferner sind diesen Handlungsfeldern konkrete Zielsetzungen zugeordnet, welche schließlich, in Maß-nahmen aufgeschlüsselt, zu Zielerreichung beitragen. Wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen wissen-schaftlicher Beschäftigungsverhältnisse bilden dabei:
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== Flexibilisierung der Arbeitszeit ==
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Die folgende Darstellung zeigt, welche Handlungsfelder im Rahmen einer familienfreundlichen Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen bedeutsam sind. Ferner sind diesen Handlungsfeldern konkrete Zielsetzungen zugeordnet, welche schließlich, in Maßnahmen aufgeschlüsselt, zu Zielerreichung beitragen. Wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Beschäftigungsverhältnisse bilden dabei:
 
*  Pflegezeitgesetz
 
*  Pflegezeitgesetz
 
*  Familienpflegezeitgesetz
 
*  Familienpflegezeitgesetz
* „Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“
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* „Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“
 
*  Freistellungsmöglichkeiten nach TV-L
 
*  Freistellungsmöglichkeiten nach TV-L
 
*  Urlaubsverordnungen der Länder
 
*  Urlaubsverordnungen der Länder
 
*  WissZeitVG
 
*  WissZeitVG
 
* Organisationsinterne Regelungen zu Mindestvertragslaufzeiten
 
* Organisationsinterne Regelungen zu Mindestvertragslaufzeiten
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* Organisationsinterne Regelungen zu Teilzeitarbeit, Flexibler Arbeitszeitregelung, Telearbeit und Home-Office
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== Good Practice ==
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Ein Beispiel guter Praxis ist die Beratungsstelle „Familiengerechte Hochschule“ der TU Dresden. Bereits seit dem Jahr 2007 ist die TU Dresden als familiengerechte Hochschule zertifiziert. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, werden an der TU Dresden eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten bereitgestellt. Diese Angebote beziehen sich nicht nur auf die Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch auf die Unterstützung von Eltern und Lebenspartnern. Unter die familienfreundlichen Angebote fallen zum Beispiel der Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur (Eltern-Kind-Arbeitsräume, Spielmöglichkeiten, Wickelräume), die Unterstützung bei der Kinderbetreuung (Kitaplätze, flexible Kinderbetreuung) und der Pflege von Angehörigen (Freistellungsmöglichkeiten) aber auch diverse Beratungs- und Serviceangebote für alle Hochschulangehörigen. Um hochqualifizierte Mitarbeiter*innen zu gewinnen und an die Hochschule zu binden, ist die TU Dresden sehr bestrebt familiengerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die Unterstützungsangebote werden kontinuierlich erweitert und die Ziele und Maßnahmen in der Zielvereinbarung zum Audit familiengerechte Hochschule verankert. Nähere Informationen und Erläuterungen finden Sie hier<ref>  https://tu-dresden.de/tu-dresden/chancengleichheit/familienfreundlichkeit </ref>.
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== Weiterführende Informationen und Links ==
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* Effektiv!- Für mehr Familienfreundlichkeit an deutschen Hochschulen<ref>https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=3206221</ref>
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* BMBF-Familienfreundlichkeit an deutschen Hoch-schulen<ref>https://www.familienportal.kit.edu/img/BroschuereFamilienfreundlichkeitandeutschenHochschulen.pdf</ref>
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* Erfolgsfaktor Familie<ref>https://www.erfolgsfaktor-familie.de/</ref>
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* Audit familiengerechte Hochschule<ref>https://www.berufundfamilie.de/informationen-fuer/hochschule</ref>
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* Familie in der Hochschule<ref>https://www.familie-in-der-hochschule.de/</ref>
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* Lokale Bündnisse für Familie<ref>https://lokale-buendnisse-fuer-familie.de/</ref>
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== Quellen ==
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Albrecht, G. H. 2003. How Friendly are Family Friendly Policies? Business Ethics Quarterly, 13(2): 177–192.
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Clark, R. L., & d’Ambrosio, M. B. 2005b. RECRUITMENT, RETENTION, AND RETIREMENT: COMPENSATION AND EMPLOYMENT POLICIES FOR HIGHER EDUCATION. Educational Gerontology, 31(5): 385–403.
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Designing and Implementing Family Friendly Policies in Higher Education. http://www.cew.umich.edu/PDFs/designing06.pdf, April 10, 2020.
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 +
Feeney, M. K., Bernal, M., & Bowman, L. 2014. Enabling work? Family-friendly policies and academic productivity for men and women scientists. Science and Public Policy, 41(6): 750–764.
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Ferguson, J. C. 1975. Fatty acid and carbohydrate storage in the annual reproductive cyclice of Echinaster. Comparative Biochemistry and Physiology. A, Comparative Physiology, 52(4): 585–590.
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Ferrer, A., & Gagné, L. 2013. Family-friendly benefits? Journal of Management & Organization, 19(06): 721–741.
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Herr, J. L., & Wolfram, C. D. 2012. Work Environment and OPT-out Rates at Motherhood across High-Education Career Paths. ILR Review, 65(4): 928–950.
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Hollenshead, C. S., Sullivan, B., Smith, G. C., August, L., & Hamilton, S. 2005. Work/family policies in higher education: Survey data and case studies of policy implementation. New Directions for Higher Education, 2005(130): 41–65.
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 +
Jaoko, J. 2012. An Analysis of Supervisor Support of Policies on Workplace Flexibility. Journal of Social Service Research, 38(4): 541–548.
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Juhász,  T.  2010. Family-Friendly  Workplaces,  Family-Friendly Organizations. Doctoral Thesis. Győr, Hungary, Széchenyi István University Doctoral School of Regional and Economics Studies, 226, https://rgdi.sze.hu/files/Ertekezesek,%20tezisek/Juhasz%20Timea%20Tezis%20fuzet%20angolul.pdf, April 10, 2020.
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 +
Kioko, S. M. 2017. The Effect of Family-Friendly Working Environment on Productivity of the Working Mother. Thesis, United States International University – Africa. https://erepo.usiu.ac.ke/bitstream/handle/11732/3272/SHEILA%20MUTHEU%20KIOKO%20MMBA%202017.pdf?sequence=1&isAllowed=y, April 10, 2020.
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Knaflic, T., Nabergoj, A. S., & Pahor, M. 2010. Introdu-cing the Family-Friendly Workplace: An Analysis of its Effects on Organisations. MIC 2010: Social Responsibility, Professional Ethics, and Management; Proceedings of the 11th International Conference, Ankara, 24–27 November 2010 [Selected Papers]: 783–807. University of Primorska, Faculty of Management Koper.
 +
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Mills, D., & Berg, M. L. 2010. Gender, disembodiment and vocation: Exploring the unmentionables of British academic life. Critique of Anthropology, 30(4): 331–353.
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 +
Minocha, S., Hristov, D., & Reynolds, M. 2017. From graduate employability to employment: policy and practice in UK higher education: From graduate employability to employment. International Journal of Training and Development, 21(3): 235–248.
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Muster, V., & Schrader, U. 2011. Green Work-Life Balance: A New Perspective for Green HRM. Zeitschrift Fuer Personalforschung, (2): 140–156.
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 +
Nikunen, M. 2012a. Changing university work, freedom, flexibility and family. Studies in Higher Education, 37(6): 713–729.
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Nikunen, M. 2012b. Changing university work, freedom, flexibility and family. Studies in Higher Education, 37(6): 713–729.
 +
 +
Rangel, E. 2004. Policies for Employment and Higher Education in Mexico: an Approach to Human Resource Development as Policy. Advances in Developing Human Resources, 6(3): 374–381.
 +
 +
Snape, E., & Redman, T. 2010. HRM Practices, Organi-zational Citizenship Behaviour, and Performance: A Multi-Level Analysis. Journal of Management Studies. https://doi.org/10.1111/j.1467-6486.2009.00911.x, April 10, 2020.
  
* Organisationsinterne Regelungen zu Teilzeitarbeit, Flexibler Arbeitszeitregelung, Telearbeit und Home-Office
+
Soleiman Ahmady, Farin Tatari, ShahramYazdani,  &  Seyed Ali Hosseini. 2016. A Comprehensive Approach in Recruitment and Employment Policies for Faculty Members&58; A Critical Review. International Journal of Medical Research and Health Sciences, 5(12): 356–364.
  
 +
Waters, M. A. 2006. Work-family policies in the context of higher education: Useful or symbolic? Asia Pacific Journal of Human Resources, 44(1): 67–82.
  
 +
Wax, A. L. 2004. Family-Friendly Workplace Reform: Prospects for Change. The ANNALS of the American Academy of Political and Social Science, 596(1): 36–61.
  
''checklisten''
+
Welle-Strand, A. 2002. Continuing Higher Education in the Service University. What Are the Possibilities of Lifelong Learning in a Traditional Norwegian University? European Education, 34(1): 70–87.
  
=== Good Practice ===
+
Wright, D. W., & Wysong, E. 1998. Family Friendly Work-place Benefits: Policy Mirage, Organizational Contexts, and Worker Power. Critical Sociology, 24(3): 244–276.
Ein Beispiel guter Praxis ist die Beratungsstelle „Familiengerechte Hochschule“ der TU Dresden. Bereits seit dem Jahr 2007 ist die TU Dresden als familien-gerechte Hochschule zertifiziert. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, werden an der TU Dresden eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten bereitgestellt. Diese Angebote beziehen sich nicht nur auf die Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch auf die Unterstützung von Eltern und Lebenspartnern. Unter die familienfreundlichen Angebote fallen zum Beispiel der Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur (Eltern-Kind-Arbeitsräume, Spielmöglichkeiten, Wickelräume), die Unterstützung bei der Kinderbetreuung (Kitaplätze, flexible Kinderbetreuung) und der Pflege von Angehörigen (Freistellungsmöglichkeiten) aber auch diverse Beratungs- und Serviceangebote für alle Hochschulangehörigen. Um hochqualifizierte Mitarbeiter*innen zu gewinnen und an die Hochschule zu bin-den, ist die TU Dresden sehr bestrebt familiengerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die Unterstützungsangebote werden kontinuierlich erweitert und die Ziele und Maßnahmen in der Zielvereinbarung zum Audit familiengerechte Hochschule verankert. Nähere Informationen und Erläuterungen finden Sie hier93.
 
  
=== Weiterführende Informationen und Links ===
+
Zeytinoglu,U., I., B. Cooke, G., & L. Mann, S. 2010. Em-ployer Offered Family Support Programs, Gender and Voluntary and Involuntary Part-Time Work. Relations industrielles, 65(2): 177.Watanabe, M., & Falci, C. 2017. Workplace Faculty Friendships and Work-Family Culture. Innovative Higher Education, 42(2): 113–125.
* Effektiv!- Für mehr Familienfreundlichkeit an deutschen Hochschulen94
 
* BMBF-Familienfreundlichkeit an deutschen Hoch-schulen95
 
* Erfolgsfaktor Familie96
 
* Audit familiengerechte Hochschule97
 
* Familie in der Hochschule98
 
* Lokale Bündnisse für Familie99
 
  
  
''Quellen''
+
'''<big>Einzelnachweise</big>'''

Aktuelle Version vom 25. März 2024, 10:39 Uhr

Nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse
Es werden die Relevanz, Ziele, Hemmnisse und Treiber, eine Checkliste, Good Practice Beispiele sowie weiterführende Links für nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen dargestellt.
Themenbezug
Zielgruppe
Hochschulleitung, ProfessorIn, Dekan(in), Nachhaltigkeitsbeauftragte(r)
Schnittstellen
Schlüsselakteure
Kategorien
,


Betroffener Personenkreis

Die Inhalte des hier dargelegten Themenfeldes richten sich an Personalverantwortliche aller Leitungsebenen, insbesondere der Professuren, Fakultäten oder Fachbereiche, aber auch der hochschulweiten Personalverwaltung sowie entsprechender Stabstellen und Beauftragter (z.B. Diversity oder Gleichstellung).

Relevanz

In Zeiten wachsender Konkurrenz um gut ausgebildete Beschäftigte kann die Wahl eines Hochschulstandortes entscheidend von guten Beschäftigungsverhältnissen abhängen. So besteht eine wichtige Aufgabe darin, die Attraktivität wissenschaftlicher Beschäftigungsverhält-nisse an den Bedürfnissen und Lebenswelten wissenschaftlicher Beschäftigter auszurichten. Dies umfasst Maßnahmen, die sowohl auf eine generelle Attraktivitätssteigerung des Arbeitgebers Hochschule abzielen sowie auch spezielle Fördermaßnahmen, etwa zur Stärkung familienfreundlicher Beschäftigungsverhältnisse.

Ziele

Mögliche Zieldimensionen, die in Verbindung mit attraktiven Beschäftigungsverhältnissen stehen, umfassen folgende Aspekte:

  • Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Führungskultur auf Seiten der Arbeitnehmer
  • Höhere Leistungsbereitschaft, Produktivität und Arbeitsmoral
  • Höhere Identifikation und Loyalität (mit der Organisation & der Beschäftigung) / geringere Fluktuation aufgrund von Unzufriedenheit
  • Verbesserung der Work-Life Balance & Reputation (Verantwortungsvoller Arbeitgeber)
  • Stressreduktion & Burnout-Prävention
  • sinkende Wahrscheinlichkeit von psychischen Problemen (Depression; Angstzustände) bei Beschäftigten
  • Verringerung von (absoluten) Abwesenheitszeiten (infolge von Krankheit, Jobwechsel oder Arbeitsunfällen)

Hemmnisse und Treiber

Diese Bedingungen für ein Gelingen können im Kontext attraktiver Beschäftigungsverhältnisse erfolgskritisch wirken:

Hemmnisse Treiber
  • geringe Unterstützung auf Arbeitgeberseite: Mangelndes Verständnis, Misstrauen oder Unwissenheit
  • Wechselkosten für die Einführung/Umstellung; Keine Fördermittel
  • keine Verankerung in der Organisationskultur
  • mangelnde Kommunikation: Bereitstellung alleine ist nicht ausreichend
  • unflexible Arbeitsbelastung und -Zeiten
  • verpflichtende Teilnahme an Maßnahmen
  • Verankerung in der Organisationskultur und/oder Normen
  • Unterstützung für Beschäftigte durch Führungskräfte
  • Kommunikation und gemeinsame Zielvereinbarungen
  • Freiwilligkeit der Maßnahmen
  • Fort- & Weiterbildungsangebote für interessierte Beschäftigte
  • interne Vernetzung mit Organisationseinheiten und externen Partnern

Checkliste

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die Arbeitnehmerzufriedenheit des wissenschaftlichen Personals beeinflussen. Die folgenden Handlungsempfehlungen können für eine Umsetzung hilfreiche Hinweise liefern. Die Darstellung unterscheidet in strategische (Leitungsebene) und operative (Handlungsebene) Maßnahmen, wobei das Hauptaugenmerk auf operativen Vorhaben liegt, welche unmittelbar an Fakultäten oder Professuren umgesetzt werden können und keiner Freigabe durch übergeordneter Leitungsebenen bedürfen (Die Befristung von Arbeitsverträgen bleibt in dieser Betrachtung außen vor). Im Folgenden wird exemplarisch ausgeführt, welche Herausforderungen auftreten und wie diese überwunden werden können, um positive Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Beschäftigung zu erzielen.Hemmnisse für die Arbeitszufriedenheit auf Ebene des wissenschaftlichen Personals (einschl. Promovierende und Habilitierende) gestalten sich dabei vielschichtig.

Checkliste Beschäftigungsverhältnisse


Neben der allgemeinen Bedeutsamkeit motivierender Faktoren im Kontext wissenschaftlicher Beschäftigungsverhältnisse sollen im Folgenden Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Tätigkeit und familiärer Verpflichtungen näher beleuchtet werden.

Arbeitnehmerorientierte, familienfreundliche Beschäftigung umfasst dabei unterstützende Programme oder Tätigkeiten auf strategischer, operativer und organisations-kultureller Ebene, die dazu dienen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen und familiären Aufgaben zu unterstützen. Dies umfasst Unterstützungsleistungen, wie flexible Arbeit, Pflegeangebote sowie unterstützende Organisations- und Leitungsstrukturen[1]. Ein wichtiges Kriterium für die Gestaltung familienfreundlicher Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen ist dabei die Berücksichtigung der demografischen Entwicklung. Künftig müssen dabei Pflegebedarfe Älterer stärker in den Fokus rücken. Eine Flexibilisierung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Darunter versteht man die Möglichkeit einer individualisierten Gestaltung von Arbeitsort, -Zeit bzw. Art der Verrichtung[2].

Die Flexibilisierung der Arbeitszeit wird dabei als zukunftsfähiges Modell für die Wahrnehmung wachsender Pflegebedarfe insbesondere im Hinblick auf die Pflege Älterer gesehen. Im Zentrum stehen Arbeitszeitmodelle mit einem angepassten Stundenpensum, welches sich an der persönlichen Situation des Beschäftigten orientiert. Flexible Arbeitszeitgestaltung umfasst Optionen wie Gleitzeit, Jobsharing, Teilzeitarbeit, aber auch Heimarbeit und Elternzeit (für Männer und Frauen) sowie flexible Arbeits(-zeit)pläne[3].

Neben der familienfreundlichen Arbeitsplatzgestaltung gilt es gleichermaßen Anreize für wissenschaftliche Beschäftigte zu setzten, welche über die Pflegeverantwortung von Kindern und/oder Angehörigen hinausgeht. Dies bezieht sich auf Faktoren, die den Arbeits- und Aufgabenkontext einer wissenschaftlichen Beschäftigung betreffen und von der Institution bzw. der ihr zugeordneten Organisationseinheiten aktiv gesteuert und beeinflusst werden können. Kontextfaktoren wie die serielle Befristung bleiben davon unberührt und werden als gesetzte Größe betrachtet.

Flexibilisierung der Arbeitszeit

Die folgende Darstellung zeigt, welche Handlungsfelder im Rahmen einer familienfreundlichen Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen bedeutsam sind. Ferner sind diesen Handlungsfeldern konkrete Zielsetzungen zugeordnet, welche schließlich, in Maßnahmen aufgeschlüsselt, zu Zielerreichung beitragen. Wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Beschäftigungsverhältnisse bilden dabei:

  • Pflegezeitgesetz
  • Familienpflegezeitgesetz
  • „Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“
  • Freistellungsmöglichkeiten nach TV-L
  • Urlaubsverordnungen der Länder
  • WissZeitVG
  • Organisationsinterne Regelungen zu Mindestvertragslaufzeiten
  • Organisationsinterne Regelungen zu Teilzeitarbeit, Flexibler Arbeitszeitregelung, Telearbeit und Home-Office

Good Practice

Ein Beispiel guter Praxis ist die Beratungsstelle „Familiengerechte Hochschule“ der TU Dresden. Bereits seit dem Jahr 2007 ist die TU Dresden als familiengerechte Hochschule zertifiziert. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, werden an der TU Dresden eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten bereitgestellt. Diese Angebote beziehen sich nicht nur auf die Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch auf die Unterstützung von Eltern und Lebenspartnern. Unter die familienfreundlichen Angebote fallen zum Beispiel der Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur (Eltern-Kind-Arbeitsräume, Spielmöglichkeiten, Wickelräume), die Unterstützung bei der Kinderbetreuung (Kitaplätze, flexible Kinderbetreuung) und der Pflege von Angehörigen (Freistellungsmöglichkeiten) aber auch diverse Beratungs- und Serviceangebote für alle Hochschulangehörigen. Um hochqualifizierte Mitarbeiter*innen zu gewinnen und an die Hochschule zu binden, ist die TU Dresden sehr bestrebt familiengerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die Unterstützungsangebote werden kontinuierlich erweitert und die Ziele und Maßnahmen in der Zielvereinbarung zum Audit familiengerechte Hochschule verankert. Nähere Informationen und Erläuterungen finden Sie hier[4].

Weiterführende Informationen und Links

  • Effektiv!- Für mehr Familienfreundlichkeit an deutschen Hochschulen[5]
  • BMBF-Familienfreundlichkeit an deutschen Hoch-schulen[6]
  • Erfolgsfaktor Familie[7]
  • Audit familiengerechte Hochschule[8]
  • Familie in der Hochschule[9]
  • Lokale Bündnisse für Familie[10]

Quellen

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Einzelnachweise

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