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Version vom 25. Januar 2024, 16:07 Uhr

Querschnittsaufgaben
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Querschnittsaufgaben und Phasen von Nachhaltigkeitstransfer

Neben den prinzipiell nacheinander laufenden Phasen von Nachhatigkeitstransfer können zwei Querschnittsaufgaben unterschieden werden, die während des gesamten Prozesses eine Rolle spielen: Prozessmanagement und Reflexion.

Querschnittsaufgabe Prozessmanagement

Die Zusammenarbeit heterogener Akteur*innen mit unterschiedlichen Zielen und Handlungslogiken erfordert ein angepasstes Prozessmanagement und gute Kommunikation, um diese Differenzen zu überwinden und fruchtbar zu machen. Organisatorische Strukturen geben den Praxispartner*innen Sicherheit, was eine wichtige Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist, und sie können die komplexen Lern- und Gestaltungsprozesse erleichtern. Dafür sind Ressourcen, aber auch eine Kultur der Zusammenarbeit erforderlich. Zum Prozessmanagement zählt weiterhin die Kommunikation über Nachhaltigkeitstransfer, die sowohl an die Ergebnissicherung als auch an die Reflexion anknüpft. Gezielte Kommunikation nach innen und außen ist über den gesamten Transferprozess hinweg relevant und eine wesentliche Voraussetzung für die Transparenz der Transferaktivitäten, die wiederum für die Akzeptanz und Legitimation von Nachhaltigkeitstransfer Voraussetzung ist. Eine Übersicht der Aufgaben, die dem Prozessmanagement zugeordnet werden, gibt Tabelle 1.

Querschnittsaufgabe Reflexion

Die systematische Reflexion des Prozesses ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Nachhaltigkeitstransfer. Die Reflexion trägt dazu bei, die Nachhaltigkeitsausrichtung der Transferaktivitäten zu prüfen und zu schärfen. Und sie kann Lernprozesse anstoßen und anleiten, die sich aus Nachhaltigkeitstransfer ergeben. Die Reflexion der Lern- und Erkenntnisprozesse kann nach Akteursgruppen getrennt erfolgen, was mit relativ geringem Aufwand umsetzbar ist. Eine gemeinsame Reflexion des Transferprozesses und einzelner Phasen ist angesichts der Perspektivenvielfalt aufwändiger, verspricht aber auch einen höheren Erkenntnisgewinn. Durch eine wissenschaftlich angeleitete Reflexion können gemeinsame Erkenntnisse und Erfahrungen herausgearbeitet werden, die möglicherweise auch über die jeweiligen fallbezogenen und kontextspezifischen Ergebnisse hinausweisen und zu übertragbaren Erkenntnissen und Erfahrungen führen können. Eine solche Reflexion kann durch die Prinzipien einer BNE inspiriert werden. Gerade bei den komplexen Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung sollte die Reflexion den Umgang mit Werten und Emotionen ausdrücklich einbeziehen. Das gilt auch für das Lernen aus Fehlschlägen und Misserfolgen. Es müssen Verantwortlichkeiten für die Reflexion benannt sowie Ressourcen und Zeit dafür eingeplant werden. Verfahren, Vorgehensweise und methodische Anleitungen für die Reflexion von Nachhaltigkeitstransfer sind bislang kaum etabliert und stellen daher hohe Anforderungen an die Beteiligten und das Prozessmanagement.

Tabelle 1: Übersicht über Phasen und Aufgabenbereiche bei Nachhaltigkeitstransfer

Aufgabenbereiche

Phasen

Akteurinnen und Themen Prozessmanagement Reflexion
1) Initiierung
  • Identifizierung von Themen
  • Identifizierung der Transferpartner*innen und Rollenklärung
  • Kontaktaufnahme und Vertrauensbildung
  • Gemeinsame Beschreibung des Transferthemas und Relevanz für nachhaltige Entwicklung
  • Kontaktanbahnung zwischen verschiedene Gruppen managen
  • Rahmenbedingungen abklären
  • Diskussionsrahmen schaffen: transparente Kommunikation, Vertrauensbildung
  • Nachhaltigkeitsverständnisse diskutieren und offenlegen
  • Präzisierung des Nachhaltigkeitsproblems, Klärung der Relevanz
  • Austausch über jeweilige Interessen am Nachhaltigkeitstransfer
2) Konzeption
  • Formulierung gemeinsamer Ziele für Nachhaltigkeitstransfer
  • Entwicklung eines Transferkonzepts und der methodischen Vorgehensweise
  • Vereinbarung von Zeit- und Ressourcenplan, Verantwortlichkeiten der Beteiligten
  • Organisatorischen Rahmen bereitstellen
  • Ressourcen einwerben, zur Verfügung stellen
  • Kommunikation und Moderation
  • Zeit- und Arbeitsaufwand für Beteiligte abschätzen
  • Reflexion durchführen, anleiten
  • Aushandeln von gemeinsamen und gruppenbezogenen Nachhaltigkeitszielen
  • Angestrebte Nachhaltigkeitswirkung beschreiben und begründen
  • Abschätzung von Risiken und Nicht-Wissen
  • Rollenklärung für die Beteiligten vornehmen
3) Umsetzung
  • Verknüpfung von Theorie und Praxis, z.B. Analyse, Ideenfindung, Konzeptentwicklung
  • Praktische Umsetzung, z.B. Intervention, Test, Erprobung, Implementierung
  • organisatorische Unterstützung der Transferakteur*innen
  • Controlling der Umsetzung
  • interne Kommunikation, ggfs. Konfliktmanagement
  • externe Kommunikation
  • verschiedene Perspektiven, Wissen, Erfahrungen nutzen (Wechselseitigkeit, Augenhöhe)
  • Reflexion des Umsetzungsprozesses
  • Auswertung möglicher Fehlschläge und Misserfolge
4) Ergebnissicherung
  • Dokumentation und Aufbereitung der Ergebnisse für eine weitere Nutzung in Wissenschaft und Praxis
  • Evaluation, Bilanzierung, Wirkungsüberprüfung
  • Reflexion der Ergebnisse
  • Ergebnisdokumentation gewährleisten
  • Aufbereitung der Ergebnisse für weitere Nutzung unterstützen
  • Kommunikation der Ergebnisse
  • Reflexion der individuellen Zielerreichung und Lernprozesse
  • Auswertung der gemeinsamen Zielerreichung
  • Schlussfolgerungen für weiteren Nachhaltigkeitstransfer
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