Themenwoche Nachhaltige Wissenschaft/Hub 3: Die Rolle als Nachhaltigkeitsbeauftrage:r aktiv gestalten
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Die Rolle als Nachhaltigkeitsbeauftrage:r aktiv gestalten
Im Rahmen der Themenwoche Nachhaltigkeit im September 2023 fand an drei Tagen ein jeweils mehrstündiger Hub statt. Darin ging es um folgendes Thema: Hochschulen richten Nachhaltigkeitsbeauftragte als Rolle ein. Teilweise werden Projektstellen geschaffen, teilweise diese Funktion an andere Funktionen angebunden. Das Thema Nachhaltigkeit ist damit sichtbar geworden. Welche Wirkungsmöglichkeiten haben die Menschen, die diese Aufgabe übernehmen?
Tag 1 - Wie fühle ich mich in meiner Rolle?
Agenda
- Ankommen
- Vorstellung des Hubs
- Aufstellen und Kennenlernen
- Einführung ins Hub-Konzept
- Aufspüren der eigenen Emotionen in der Rolle
- Clustern der Emotionen und Zuordnen zum eigenen Körper
- Arbeit in Kleingruppen
- Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Aufstellen und Kennenlernen
Zu Beginn des Tages waren alle Teilnehmenden gebeten, sich nach vier Fragen im Raum aufzustellen:
- Wie groß ist eure Hochschule auf einer Skala von weniger als 5.000 bis 50.000 und mehr?
- Wo liegt euer Haupt-Handlungsfeld? Lehre, Betrieb, Forschung, Transfer (in den Raumecken) oder alle (in der Raummitte)
- Wie konkret ist deine Nachhaltigkeitsbeauftragung auf einer Skala von: "selbst gewählt" bis: mit detaillierter Stellenbeschreibung?
- Wie sehr identifizierst du dich mit der Rolle der*des Nachhaltigkeitsbeauftragten?
Sehr auffällig war die große Anzahl Teilnehmender aus sehr kleinen Hochschulen mit weniger als 5.000 Studierenden.
Aufspüren der eigenen Emotionen in der Rolle
In stiller Einzelarbeit spürten die Nachhaltigkeitsbeauftragten ihren Emotionen im Zusammenhang mit der von ihnen ausgeübten Rolle nach und notierten diese auf Post-its. Diese klebten sie an Stellwände und ergänzten sie durch einen erläuternden Satz. Die Arbeit mit haptischen Gegenständen diente dazu, möglichst viele Sinne anzusprechen und so in eine tiefere Ebene der Reflektion einzutauchen und neue Erkenntnisse über die eigenen Emotionen zu gewinnen.
Im Anschluss an die Stillearbeit wurden von allen gemeinsam die Ergebnisse auf den einzelnen Stellwänden gesichtet. Dabei fiel zum einen auf, dass der Begriff Emotion unterschiedlich ausgelegt wurde, weshalb wir im folgenden von "Emotion" sprechen. Zum anderen stellten sich bei den Nachhaltigkeitsbeauftragten zu annährend allen haptischen Gegenständen teilweise positive und teilweise negative "Emotionen" ein.
"Emotion" | Erläuternde Sätze | Erläuternde Sätze |
---|---|---|
lebendig | ||
Zufriedenheit | Wenn man für sein Nachhaltigkeitssprojekt gekämpft und gewonnen hat. | |
flexibel | Ich kann mir meine Rolle zu großen Teilen selbst gestalten | Endlich mal was „Sinnvolles“ machen! |
wechselhaft | Möchte ich diesen Job auf Dauer tun? | Ein Teil von einer Bewegung zu sein, die aktiv mitgestalten will. |
Optimistisch | ||
Glücklich | Persönliches Interesse = Berufliche Aufgabe / Überschneidung | Wenn in der Umsetzung Impact erzeugt wird. |
hoffnungsvoll | anders kann ich meinen inneren Konflikt nicht auflösen | |
Neugierig | Gespannt, welche Akzente gesetzt werden können | |
Humor | Alles nicht so schwer nehmen. Wir finden einen anderen Weg / einen passenderen Zeitpunkt! | |
lebendig | Ich kann wirksam sein, agieren & zur Kultur unserer Uni beitragen. |
"Emotion" | Erläuternde Sätze | Erläuternde Sätze | Erläuternde Sätze |
---|---|---|---|
Frust | Schwer an einer Stelle gebunden | Nachhaltigkeitsthemen werden teilweise als „Klotz am Bein“ gesehen. Als Beauftragte:r fühlt man sich oft als Nervensäge. | |
Nervend
(Stein im Weg) |
„graue“ versiegelte HS | Steiniger Weg ohne klares Ziel | Sisyphus |
Belastung | Es gibt sooo viel zu tun! | ||
Frust | Gewohnheiten sind schwer zu (ver)-ändern. Bei mir und bei den Kollegen und generell bei den Menschen. Das ist ernüchternd. | Blockierer machen einem das Leben schwer. | |
Geduldig | Man muss Dinge auch ignorieren können | ||
Euphorie | Der erste Stein macht die besten Wellen | ||
Wut | Wenn alle so langsam + unflexibel sind! | ||
Frust | Sehr viele Personen interessieren sich nicht für Nachhaltigkeit |
"Emotion" | Erläuternde Sätze | Erläuternde Sätze |
---|---|---|
Chaos / Unsicherheit | Die Aufgabe der NH-Beauftragten ist sehr komplex. Wo fange ich an? | |
Unklarheit | ||
Frust | „Die 10-seitigen Konzepte sind doch alle für die Tonne!“ | Extrem viel für die Tonne gearbeitet. |
„Das war für die Tonne“ | ||
Euphorie
Gestaltungsfreude |
„Wir können nochmal neu anfangen – verlernen und mit frischer Motivation starten“ | |
leicht nervös / überfordert | wo anfangen?
& was? (& telephonieren) |
|
Hoffnung + Motivation | viele Versuche, etwas zu ändern + mehr Nachhaltigkeit zu integrieren, oftmals mehrere Anläufe für das gleiche Thema / Projekt, irgendwann funktioniert es | |
Frust |
"Emotion" | Erläuternde Sätze |
---|---|
motiviert | Man muss für das Thema brennen |
Freude | Als Vorbild
Leader Innovator |
Verbundenheitsgefühl | Gemeinsam für die Nachhaltigkeit arbeiten. Verbundenheit durch geteilte Werte |
Zuversicht | Erleuchtung aktiv herbeiführen |
Hoffnung | |
Frustration | Wann geht „denen“ endlich ein Licht auf? |
Freude | Ich kann mich jeden Tag mit den Themen beschäftigen, die mir wichtig sind. |
Hoffend – Freude | Ich kann was bewegen |
ratlos | Es fehlt in der Verwaltung an Wissen + Mut zur Veränderung. |
stolz | ein kleines Richtungslicht sein |
"Emotion" | Erläuternde Sätze | Erläuternde Sätze |
---|---|---|
Anspannung | Verschiedene Bedürfnisse einbeziehen und aufkommende Konflikte beschwichtigen. | |
Befriedigung | Ordnung schaffen durch Gummibänder. | |
Ungeduld | Time is runnin‘… | |
antriebsvoll, motiviert | Meine Rolle als „Anflitscherin“ ist stets präsent. | |
Flexibilität – Dehnbarkeit | Gummiband gewährt gewisse Spielräume, aber auch Begrenzungen | |
motiviert | Ich bündele, sammel, vernetze und versuche es zusammenzuhalten, elastisch, beharrlich und fest. | |
Frust | ||
Verzweiflung | Das kann doch nicht wahr sein… | |
Flexibilität | Das komplexe Aufgabenfeld mit seinen vielen Akteuren erfordert agiles/flexibles Arbeiten | Aufgaben und Projekte (weitgehend) selbstsbestimmt umsetzen können |
verbunden | Meine Arbeit wirkt quer durch die Uni & ich mit ihr. Ich fühle mich mit der Institution & ihren Menschen verbunden. | |
angespannt | Spannungsfeld dreht sich im Kreis | |
Resilienz | Ich finde zu mir und meiner Stärke und meinem Tatendrang zurück – auch wenn Widerstand und Spannung an mir ziehen | |
angespannt | Die Ziele und Ansichten zu Nachhaltigkeit sind zu verschieden. | |
ein nicht enden wollender roter Faden |
"Emotion" | Erläuternde Sätze |
---|---|
Angst | „Beschneide dich nicht selbst in deinen Möglichkeiten.“ |
„zerrissen“, „zerschnitten“ | Zwischen verschiedenen Akteuren „zwischen den Stühlen“ |
wohlig angestrengt | = Meine Idealvorstellung davon, wie ich gerne arbeite. Allerdings muss ich auch etwas vor mir haben (das konkret ist) |
manchmal mühsam | Mehr Geld für die Nachhaltigkeit wäre schön |
gespalten | Meine persönlichen Ansprüche sind höher als das, was ich bewirken kann. |
Abgrenzung | Zusammenarbeit beim Thema Nachhaltigkeit, die aus verschiedensten Gründen nicht (richtig) funktioniert oder abgebrochen wird |
"Emotion" | Erläuternde Sätze |
---|---|
Frust | „Leichtgewicht“ in der Wahrnehmung + im Impact |
Mitgefühl / Verständnis | Wenn mir Kolleg*innen erzählen, warum sie mit dem Auto zur Arbeit kommen müssen oder NH nicht in ihrer Arbeit integrieren können aufgrund „äußerer Rahmenbedingungen. |
überfordert | Ich könnte alle Bereiche gleichzeitig in Angriff nehmen |
zu wenig Gewicht für Veränderung |
Gruppenarbeit: Wo empfinden wir "Emotionen"?
Nach der Sichtung der Stellwände wurden alle Post-its eingesammelt und geclustert. Sehr auffällig war der enorm große Anteil der "Emotionen" Belastung/belastet und Frust/Frustration. Ebenfalls öfter, aber deutlich weniger häufig wurden Glück/glücklich, Hoffnung/hoffnungsvoll und Freude/freudig genannt.
Nach Abschluss des Clusterns überlegte die Gruppe, wo im Körper sich die "Emotionen" auswirken. Nach dem Mehrheitsprinzip wurden die Post-its in eine lebensgroße, auf dem Boden liegende menschliche Silhouette geklebt. Belastung wird nach der mehrheitlichen Wahrnehmung der Nachhaltigkeitsbeauftragten im Kopf gefühlt, Frust bzw. Frustration im Brustbereich. Auch Glück, Hoffnung und Freude wurden mehrheitlich dem Brustbereich zugeordnet, während "Emotionen" wie flexibel, neugierig und lebendig - ebenso wie beengt, gespalten und "zerrissen" - mehrheitlich im Bereich der Beine gefühlt wurden.
Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Am Tagesende waren die Teilnehmenden gebeten, ein Wort zu notieren als Antwort auf die Frage: Wie gehst du aus dem Raum?
Die Antworten wurden auf einem Flipchart gesammelt und gleichartige Antworten übereinander geklebt: 2x erleichtert, leichter, dankbar, verbunden, liebevoll, bewegt, 2x bereichert, 2x inspiriert, 2x gespannt, 5x müde, 2x voll, zuversichtlich, überrascht, verstanden, offen, 3x motiviert, entspannt, empowered, neugierig, angeregt
Tag 2 - Was wirkt auf mich und worauf wirke ich?
Agenda
- Ankommen
- Stillearbeit
- Kurzer Impuls - Ein Blick auf das System Hochschule
- Gruppenarbeit: Einordnen der Notizen
- Selbstreflektion: Was lasse ich heute los?
- Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Stillearbeit
Zum Einstieg in den Hub notierten die Teilnehmenden auf roten Moderationskarten, was sie im Kontext "Nachhaltigkeit" in ihrer Rolle als Nachhaltigkeitsbeauftragte nicht mehr hören, sehen oder erleben möchten. Auf grünen Moderationskarten notierten sie, was sie in Ausübung ihrer Rolle wirklich weitergebracht hat.
Kurzer Impuls - Ein Blick auf das System Hochschule
Die Steuerungsinstrumente an Hochschulen und deren Überschneidungen waren ebenso Thema des ersten Teils des Impulsvortrags, wie der Unterschied zwischen transaktionaler und transformationaler Führung und die Gründe für das Scheitern von Change Management Projekten. Darüber hinaus wurden Erscheinungsformen des (akademischen) Widerstands thematisiert und eine Übersicht darüber gegeben, wie wichtig es ist, wahrgenommenen Widerstand einzuordnen.
Im zweiten Teil des Impulsvortrags wurden diverse Aspekte des hochschulischen Umfelds aufgezeigt:
- Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Disziplinen (dargestellt durch verschiedene Brillen)
- unterentwickelte Führungsinstrumente wie bspw. kaum Kontrollmechanismen und wenige Anreizsysteme (dargestellt durch Bauklötze einer schwer einzureißenden "Mauer")
- hohes Autonomiestreben der Mitglieder, insb. Professor:innen und der Gremien (dargestellt durch Lokomotiven als treibende Kräfte, die nicht immer dieselbe Richtung anstreben)
- unterschiedliche „Sozialisation“ der Mitglieder aus Wissenschaft und Verwaltung (dargestellt durch bunte Spielfiguren, die in der Wissenschaft stark kompetitiv arbeiten müssen und in der Verwaltung eher auf Rechtssicherheit "getrimmt" werden)
- Zeit als dauerhafte Herausforderung, u.a. durch Mehrfachfunktionen in der Selbstverwaltung (dargestellt durch Uhren)
- finanzielle Ressourcen als dauerhaftes Problem durch die Art der Finanzierung von Hochschulen (dargestellt durch Münzen)
- Kommunikation als kontinuierliche Herausforderung durch ständig wechselnde Mitglieder und Amtsträger:innen (dargestellt durch Briefumschläge)
Zuordnung der spontanen Antworten (auf zwei Fragen im Kontext „Nachhaltigkeit“ in der Rolle als Beauftragte:r, s.o. unter Stillearbeit) zu verschiedenen Aspekten des Hochschulumfelds:
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
- „das bringt doch nichts“*, „wir haben doch schon xy gemacht, das reicht“, „wir müssen das besprechen“
- nach welchen Kriterien organisieren wir unser Berichtswesen unter gefühlt 1.000.000 Möglichkeiten
- Früher war alles besser
- Das war schon immer so!
- Das gehört nicht in unseren Zuständigkeitsbereich.
- NH „spart Geld“
- „Das ist irrelevant“
- Das haben wir schon immer so gemacht.
- Hier sollten wir unbedingt einen Termin mit allen Kolleginnen machen.
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Austausch
- Wir machen das jetzt the way of least resistance – praktisch denken
- Austausch mit unt. Menschen / Kolleg:innen mit unt. Hintergründen
- Vernetzung mit Personen, die sich mit Nachhaltigkeit schon beschäftigten.
- Austausch mit anderen Personen
- Netzwerk
- Vernetzung mit Leuten aus der Uni, die Lust auf das Thema Nachhaltigkeit haben.
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
- Keine Kommunikation
- „Geht nicht.“ „Das geht nicht.“ „Das kannst du / können wir nicht.“
- Das ist Quatsch oder das ist unnötig oder das ist übertrieben.
- Überforderung
- Wir brauchen eine Strategie + Maßnahmenplan.
- Braucht es das wirklich?
- Nachhaltigkeit ist nicht so wichtig.
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Freistellung für die Tätigkeit
- Mit wenigen Personen ein Thema fertigstellen und dann dem*der Entscheider:in vorstellen, umsetzen, anschließend informieren und anpassen, weiterentwickeln.
- Wenn mir freigestellt wird, ein Projekt anzugehen, das mir am Herzen liegt; einfach „ja“ sagen
- Der Austausch mit anderen Hochschulen (andere Akteure in der Nachhaltigkeit)
- Austausch
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
- Das wird sehr lange dauern!
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Unterstützung durch die Unileitung
- Macht/Wissen durch Zertifikat DGNB Consultant
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
- „du bist nur am Meckern“
- Ja, aber…
- Augenrollen bei dem Wort Nachhaltigkeit.
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Die Reflektion mit einem Professor zur Aufgabe, Rolle und Ziel meiner Tätigkeit.
- Die notwendigen Kompetenzen kennengelernt und ein Stück weit trainiert.
- Naivität beim Zugang auf Kolleg*innen und das auch offen anzusprechen
- Zu lernen, wie ich Kraft aus Konflikten gewinnen kann.
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
- Dafür haben wir keine personellen Kapazitäten.
- Dafür haben wir keine Zeit und sowieso brauchen wir das nicht!
- Das bringt/ändert doch nichts bzw. wir/ich können nichts ändern
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Lob & Anerkennung, wenn etwas gut gelaufen ist
- Das mache ich jetzt.
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
./.
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Ökoprofit für den Betrieb durchführen
- Akzeptanz und Rückendeckung durch die Hochschulleitung.
- Auseinandersetzung der Leitung mit THG-Bilanz, Erkenntnis, dass etwas passieren muss
Was will ich nicht mehr hören, sehen oder erleben?
- „Nachhaltigkeit“ kann keiner mehr hören
- Verlasse deine Komfortzone.
Was hat mich wirklich weitergebracht?
- Lerne alle Menschen persönlich kennen!
- Nicht aufgehört zu haben, (kritisch) nachzufragen/hinterfragt zu haben.
- Nachhaltigkeitsmanager sind richtig gefragt in Wirtschaftsbetrieben. Die Bezahlung ist jetzt auch richtig gut.
Gruppenarbeit: Einordnen der Notizen
Nach dem Impulsvortrag konnten die Hub-Teilnehmenden ihre eigenen Notizen erneut sichten und sich überlegen, ob sich die erlebten Situationen einem der Aspekte des hochschulischen Umfelds zuordnen lassen. Im Anschluss konnten alle Teilnehmenden einen Gegenstand zu einem Aspekt ihrer Wahl aufheben. Über die Gegenstände fanden Kleingruppen zusammen, die sich zu Themen ihrer Wahl austauschen und Gedanken weiter vertiefen konnten. Dazu konnte die entspannende Umgebung der Herrenhäuser Gärten genutzt werden.
Selbstreflektion: Was lasse ich heute los?
Am Abend des zweiten Tages waren die Teilnehmenden gebeten, ihre eigene Rolle vor dem Hintergrund ihres Umfelds zu reflektieren und eine Antwort auf die genannte Frage auf einer Moderationskarte zu notieren mit dem Ziel, nicht dauerhaft an Aspekten festzuhalten, die wir nicht beeinflussen können.
- 8x nichts
- Spielball zwischen Interessen der Akteursgruppen
- Ärger
- Sich von Rückschlägen demotivieren lassen
- Ich lasse los, dass es nicht legitim für mich ist, hier zu sein.
- Negativer Gedankenstrudel „aber“
- Dass das Hochschulsystem potentiell kein attraktiver Arbeitgeber für mich ist.
- Alles alleine machen/bewerkstelligen zu müssen
- Vorstellung, was „sollte“ die Hochschule nicht
- Ich darf das nicht machen/ansprechen
- Selbstzweifel
- Meine Dringlichkeit, die auftaucht, wenn andere sagen: „Wir müssen ins Tun kommen“
- Eine Wahrheit
- Ich kann nichts bewegen
- Zeitdruck
- (Eigenen) Druck
- Den Kampf gegen Windmühlen
- Dass sich die Strukturen schnell ändern
- Ich kann nichts bewegen. Ich habe keinen Einfluss.
- Naivität
Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Am Tagesende waren die Teilnehmenden gebeten, ein Wort zu notieren als Antwort auf die Frage: Wie gehst du aus dem Raum?
Die Antworten wurden auf einem Flipchart gesammelt und gleichartige Antworten übereinander geklebt: erleichtert, 2x leichter, gelockert, entspannt, selbstvergewissert, gespannt auf morgen, bereit, beschwingt, neu motiviert, motiviert, zuversichtlich, Mischung aus verwirrt/distanziert, kritisch, überrascht, 2x ?, leer, schwer, irritiert (ist ja aber auch Teil der Tagung) , unklar, freudig, müde aber froh, müde, gut, positiv, lächelnd, amüsiert
Tag 3 - Wo sind meine aktiven Gestaltungsräume?
Agenda
- Ankommen und Rückblick
- Impulsvortrag: Aktive Gestaltungsräume und Job-Crafting
- Journaling zu Grenzen der Aufgaben/ des Zuständigkeitsgefühls, Soziale- und Interaktionsgrenzen, Kognitive Landkarte
- Austausch in Kleingruppen
- Abschlussreflexion mit Besprechung im Plenum
- Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Impuls: Aktive Gestaltungsräume und Job-Crafting
Ein Auszug von Literatur zum Thema:
- Wang (2022) Research on job crafting from the perspective of sustainable career: Motivation, paths and intervention mechanisms. Advances in Psychological Science, 30(3): 499-510. Artikel hier.
- Le Blanc & Demerouti (2017). How Can I Shape My Job to Suit Me Better? Job Crafting for Sustainable Employees and Organizations: An International Perspective. 10.1002/9781119168058.ch3. Artikel hier
Journaling in drei Gestaltungsräumen
Um eine neue Perspektive zur eigenen Rolle und unterbewusst gespeicherten Mustern zu gewinnen, wurden die Teilnehmenden eingeladen, zu den unten genannten Fragen in einem Journal eigene Gedanken festzuhalten.
1) Grenzen der Aufgaben/ des Zuständigkeitsgefühls: Wie gestalte ich Anzahl und Art meiner Aufgaben? | Welchen Aufgaben nehme ich mich an? | Wie gehe ich mit mir zugeschriebenen Aufgaben um? Wo vergebe ich Bedeutung?
2) Soziale- und Interaktionsgrenzen: Mit wem interagiere ich? | Wie trete ich in Kontakt? | Wie interpretiere ich die Begegnungen? Mit wem trete ich nicht in den Kontakt?
3) Kognitive Landkarte: Wie verstehe ich meine eigene Rolle? | Wie ordne ich mich ein? | Welche Haltung habe ich?
Im Anschluss an die Selbstarbeit wurde sich hierzu in Kleingruppen ausgetauscht, um weitere Impulse aufnehmen zu können.
Abschlussreflexion für neue Handlungsimpulse
Um die neu gewonnenen Eindrücke und Handlungsimpluse in den Alltag überführen zu können, wurde abschließend noch einmal der Raum geöffnet, um selbst eine Brücke zwischen Workshop-Theorie und eigener Praxis zu bauen. Hierfür wurden die unten genannten Fragen auf Arbeitsblättern zur Verfügung gestellt.
1) Woran erinnere ich mich? Was ist eine Notiz an mich selbst?
2) Was kommuniziere ich? Was erzähle ich anders?
3) Was tue ich konkret? Eine Sache die ich in der nächsten Woche umsetzen werde?
Eigene Erkenntnisse wurden abschließend im Plenum geteilt.
Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Am Tagesende waren die Teilnehmenden gebeten, ein Wort zu notieren als Antwort auf die Frage: Wie gehst du aus dem Raum?
Die Antworten wurden auf einem Flipchart gesammelt und gleichartige Antworten übereinander geklebt: gehört, zufrieden, 3x positiv geschafft, bestärkt, motiviert, 2x entspannt, 2x voll, vorfreudig, voll und zufrieden, gelöst, entschlossen, Erfüllung, gestärkt, aufgeklärt, angeregt, glücklich, Anforderung fühlend, zuversichtlich, bestärkt, leichter, motiviert/bestärkt
Moderation: Julia Twachtmann und Eva Schäfer