Prozesse Nachhaltige Entsorgung
Der Leitfadenbereich „Prozesse Nachhaltige Entsorgung“ versucht zu zeigen, wie Hochschulen durch klare Prozesse, Kreislaufprinzipien und nachhaltige Entsorgungsalternativen Ressourcen schonen und Abfälle reduzieren können. Es werden praxisnahe Ansätze zur Vermeidung, Wiederverwendung und Lebenszyklusanalysen gezeigt und soll Lücken sowie notwendige Weiterentwicklungen aufzeigen. Durch hilfreiche Links und Unterstützungsangeboteerhalten Hochschulen konkrete Werkzeuge, um Entsorgung zukunftsorientiert, effizient und im Sinne der Kreislaufwirtschaft umzusetzen.
Das Arbeitspaket „Nachhaltigkeit bei Einkauf, Beschaffung und Entsorgung“ wird vom Institut für angewandte Logistik (THWS) im Rahmen des Projektvorhabens REKLINEU erarbeitet.
Alle im Folgenden dargestellten Inhalte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls weitere Optionen bekannt sind oder veraltetete Kontakte bestehen: Nicht zögern - einfach mitmachen und ändern.
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Prozesse
Klar definierte Entsorgungsprozesse und die Anwendung von Kreislaufprinzipien helfen, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfälle systematisch reduzieren zu können. Im Folgenden soll vermittelt werden, wie Abläufe strukturiert, Zuständigkeiten geklärt und Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft länger im Umlauf gehalten werden könnten. So kann Entsorgung effizient mit Beschaffung koordiniert und somit ein aktiver Beitrag zur nachhaltigen Hochschulentwicklung geleistet werden.
Kreisläufe
Entsorgungsprozesse an Hochschulen

Vermeidung
Abfälle sollten bereits im Vorfeld vermieden werden - etwa durch zielgerichtete Verknüpfung mit der Beschaffung und Denken in Kreisläufen. Lebenszyklusberechnungen helfen, umwelt- und ressourcenschonende Entscheidungen über den gesamten Produktlebenszyklus zu treffen.
Softwarelösungen / Plattformen
Lebenszyklusberechnungen
Sonstige
Unter Sonstiges werden ergänzende Strategien wie Wiedernutzungskonzepte, Sharing-Modelle und verhaltensbezogene Maßnahmen beleuchtet, die zur Vermeidung beitragen.

Rahmen und Notwendigkeiten
Dieser Abschnitt beleuchtet die bestehenden Rahmenbedingungen für nachhaltige Entsorgung an Hochschulen und zeigt auf, welche organisatorischen, rechtlichen und technischen Voraussetzungen bereits gegeben sind. Gleichzeitig werden zentrale Notwendigkeiten für Weiterentwicklung und Optimierung identifiziert – etwa in Bezug auf Verantwortlichkeiten, Ressourcen oder die Verzahnung von Kreislauf- und Vermeidungsstrategien. So entsteht ein klarer Überblick darüber, was bereits möglich ist und wo gezielt Handlungsbedarf besteht, um nachhaltige Entsorgung wirksam umzusetzen.
Hier Links zu Gesetzen Entsorgung etc.

Links & Hilfen
Hier finden sich hilfreiche Werkzeuge, Leitfäden, Plattformen und Praxisbeispiele, die Hochschulen bei der Umsetzung nachhaltiger Entsorgungsstrategien unterstützen. Der Abschnitt bietet Orientierung bei der Auswahl geeigneter Tools, Ansprechpartner und Netzwerke - von rechtlichen Hilfestellungen bis hin zu praxisnahen Umsetzungshilfen. So wird der Zugang zu Ressourcen erleichtert und die Umsetzung nachhaltiger Prozesse beschleunigt.
UBA: „Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft in der öffentlichen Beschaffung“
- Was es ist: Arbeitshilfe des UBA[1] speziell für öffentliche Beschaffende. Einführung in Klimaschutz + Kreislaufwirtschaft, mit gesetzlichen Grundlagen und vertiefenden Kapiteln.
- Fokus:
- Definition zentraler Begriffe (Kreislaufwirtschaft, Lebenszykluskosten, Wiederverwendung, Remanufacturing etc.)
- Konkrete Beschaffungsthemen: klimafreundliche Produkte, langlebige Produkte, instandgesetzte / gebrauchte Produkte.
- Nutzen:
- „Erstdefinition“, was Kreislaufwirtschaft in Beschaffung heißt.
- Zeigt, wo im Vergabeprozess (Bedarfsanalyse, Leistungsbeschreibung, Zuschlagskriterien, Vertragsbedingungen) Kreislaufaspekte verankert werden können.
- Enthält Praxisbeispiele und weiterführende Links
BMUKN: „Umweltfreundliche öffentliche Beschaffung“
- Was es ist: Webportal - Offizielle Informationsseite des Bundesministeriums[2] für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) zur umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung.
- Fokus Kreislaufwirtschaft:
- Stellt klar, dass der Rechtsrahmen heute bereits erlaubt, konsequent nachhaltig zu beschaffen und Aspekte der Kreislaufwirtschaft anzuwenden (z. B. Rezyklateinsatz, Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit).
- Verweist auf zahlreiche produktbezogene Leitfäden, u. a. Recyclingkarton, Recyclingkunststoffe etc., die CE-Kriterien konkret machen.
- Nutzen:
- Gute rechtliche Einordnung (Vergaberecht, Haushaltsrecht) und Argumentationshilfe gegenüber der eigenen Verwaltung.
- Produktleitfäden helfen, CE-Kriterien operationalisierbar zu formulieren (z.B. Mindest-Rezyklatanteile, Rücknahmepflichten, Recyclingfähigkeit).
Deutsche Umwelthilfe (DUH): Leitfaden zu Kreislaufwirtschaftskriterien in der öffentlichen Beschaffung (Bau/Baustoffe)
- Was es ist: Leitfaden, der Kreislaufwirtschaftskriterien für Bau und Baustoffe systematisch aufbereitet und anhand von Praxisbeispielen zeigt, wie diese in Ausschreibungen verankert werden können.(Deutsche Umwelthilfe e.V.)
- Nutzen:
- Zentral, wenn du mit Bau- oder Sanierungsprojekten zu tun hast.
- Zeigt, wie man z.B. Re-Use von Bauteilen, Recyclingbaustoffe, Demontagefreundlichkeit als Anforderungen und Zuschlagskriterien formuliert.
- Enthält ausführliche Good-Practice-Beispiele und Formulierungshilfen.
Landesleitfäden mit starkem Kreislaufbezug
Diese sind zwar regional entstanden, aber inhaltlich gut auf andere Verwaltungen übertragbar:
- „Nachhaltige Beschaffung konkret“ – Leitfaden Baden-Württemberg (UM BW / LUBW)
- Bietet konkrete Formulierungen für Vergabeunterlagen und stellt den Lebensweg von Produkten in den Mittelpunkt.(Baden-Württemberg.de)
- Thüringen: „Umweltfreundliche Beschaffung“
- Betont explizit CE-Aspekte wie Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit, abfallarme Produktionsverfahren, Wiederverwendung & Recyclingfähigkeit als Kriterien für Beschaffungsaufträge.(Umwelt Thüringen)
- Hamburg: Leitfaden Nachhaltige Beschaffung
- Umfassender Leitfaden der Stadt Hamburg, mit Anforderungen an Umwelt- und Sozialkriterien und Hinweisen für öffentliche Unternehmen. CE-Aspekte (z.B. Ressourcenschonung, Vermeidung von Abfall) sind integriert.(PEFC)
- Nutzen:
- Viele konkrete Textbausteine, Checklisten und Entscheidungsbäume; auch für Hochschulen gut adaptierbar.
- Eignet sich, um eigene Hausleitfäden oder Richtlinien mit CE-Inhalten weiterzuentwickeln.
Übergreifende Strategiepapiere zur Circular Economy (mit Abschnitt öffentliche Beschaffung)
- WWF: „Eine umfassende Circular Economy für Deutschland 2045“ / „Modell Deutschland Circular Economy“
- Umfassende Analyse der Rollen von Politik, Wirtschaft und öffentlichen Auftraggebern. Das Papier zeigt, dass Deutschland bei zirkulärer öffentlicher Beschaffung zurückliegt und benennt Hebel: Pflicht zu Lebenszykluskosten, Rezyklateinsatz, Wiederverwendung etc.(WWF Deutschland)
- Öko-Institut: „Modell Deutschland: Circular Economy – Politik Blueprint“
- Diskutiert Marktversagen (fehlende Infrastruktur, Externalisierung von Umweltkosten) und leitet politische Instrumente ab, u.a. zirkuläre öffentliche Beschaffung als Schlüsselinstrument.(oeko.de)
- DIN: „Normungsroadmap Circular Economy“
- Beschreibt, welche Normen (z.B. zu Reparierbarkeit, Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit) aktuell entwickelt werden und wie sie als technische Referenz in Ausschreibungen genutzt werden können.(din-de)
- Global Compact Network Deutschland: „Strategie-Leitfaden Circular Economy“
- Eher betriebswirtschaftlich orientiert (Unternehmen), aber sehr hilfreich, um CE-Strategien im eigenen Haus zu verstehen und Schnittstellen zur Beschaffung zu erkennen.(Global Compact)
- Nutzen:
- Diese Werke liefern dir die kritische Diskussion: Was kann CE leisten, wo sind Grenzen, welche Zielkonflikte gibt es?(Wikipedia)
- Gut für Hintergrund, Strategiearbeit und zur Überzeugungsarbeit in Leitungsgremien.
Weitere praxisnahe Hilfen (produktbezogen)
- UBA-Leitfäden zur Beschaffung von Recyclingkarton und Produkten aus Recyclingkunststoffen – zeigen konkret, wie du CE in bestimmten Warengruppen umsetzt (Mindest-Rezyklatanteile, Qualitätsanforderungen, Schadstoffausschluss, End-of-Life).(DStGB)
Quellen
- ↑ Graulich, Kathrin; Gesa Marken; Dr. Florian Antony; Andreas Hermann. Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft in der öffentlichen Beschaffung: Arbeitshilfe mit rechtlichen Grundlagen, Kriterien und Beispielen für zehn Produktgruppen. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt, September 2025. Zugriff am 28. November 2025. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/uba_klimaschutz_und_kreislaufwirtschaft_in_der_oeffentlichen_beschaffung.pdf.
- ↑ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). “Umweltfreundliche öffentliche Beschaffung.” Zuletzt abgerufen November 2025. https://www.bundesumweltministerium.de/themen/nachhaltigkeit/konsum-und-produkte/umweltfreundliche-beschaffung/umweltfreundliche-oeffentliche-beschaffung