Info und Austausch zur climatechallenge

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Das Bildungsangebot #climatechallenege wurde an der Hochschule Konstanz entwickelt, und in den vergangenen 3 Jahren gemeinsam vom netzwerk n, dem KAT und Germanwatch deutschlandweit verbreitet. Teilnehmende reflektieren darin in einem ersten Schritt ihren eigenen CO2-Fußabdruck - Daraus leiten sie eine Handprint Challenge ab, bei der sie in Gruppen ein strukturveränderndes Nachhaltigkeitsprojekt (z. B. Organisation eines Repair-Cafés an der Hochschule) planen und umsetzen.

Das Format wurde in dieser und abgewandelter Form an verschiedenen Hochschulen bereits erprobt – teilweise als freiwilliges Zusatzangebot, teils im Rahmen von Lehrveranstaltungen und teilweise unter einem verwandten Titel. In dem hier angebotenen Hub möchten wurde sich über die gesammelten Erfahrungen ausgetauscht.

Info und Austausch zur climatechallenge
Datum
Di 02 Dezember 2025 14:00 Uhr
Schwerpunkte

CO2-Fußabdruck Handprint
Bezug Wiki-Themen




Projekt #climate challenge:

Präsentation #climatechallenge
  • Projektdauer: 3 Jahre und 3 Monate
  • Partnerinnen: siehe Folien
  • Förderung: BMFTR
  • Hinweis: Änderung der Außendarstellung (von Grün zu Blau in den Folien) im Zuge einer veränderten Akquisestrategie.
  • Projektinfos: https://www.transformationszentrum.org/climatechallenge.php

Erfahrungsberichte aus Hochschulen

Universität Bonn – Seminar „Mensch, Natur und gesellschaftliche Transformation“

  • Umfang: 13 Sitzungen
  • Anpassung: hinterer Teil des Seminars erweitert.
  • Verschiebung von Footprint (individuelle Auswirkungen) zu Handprint (Gestaltungsspielräume / Wirksamwerden).
  • Einbettung #climate challenge:
    • Drei Lehrangebote zu #climate challenge geplant, zwei davon nicht umgesetzt. o Parallel: Angebot im Bereich Service Learning – „Future Challenge“
      • Drei Workshops als Taktung
      • Freiwilliges Angebot
      • Anrechenbar als Service Learning
      • Struktur an der Universität Bonn:
  • Zertifikate zu Nachhaltigkeit und BNE vorhanden
  • Langfristig: mögliche Verankerung der Formate in Modulordnungen wird angestrebt.

Zusatz:

  • Students for Future Bonn (zwei Personen mit #cc-Kompaktschulung) bieten #climatechallenge aktuell als VHS-Veranstaltung an. Rückmeldungen dazu stehen noch aus.

TU Darmstadt – Green University

  • Format: „Green University“
  • Besonders interessant:
    • Selbst-Note und Fremd-Note werden zusammengebracht → Reflexion von Selbst- und Fremdwahrnehmung, Anklang an 360-Grad-Feedback aus dem Unternehmenskontext.
  • Strukturelle Einbettung:
    • Kein übergreifendes Nachhaltigkeitszertifikat an der TU Darmstadt. o Es existiert ein Seminar „Nachhaltigkeit“, in dem Nachhaltigkeit v. a. wissenschaftlich/diskursiv bearbeitet wird.

Universität Bremen – Nachhaltigkeitszertifikat

  • An der Uni Bremen kann ein Nachhaltigkeitszertifikat erworben werden.
  • Das Seminar #cc wird in diesem Semester in das Zertifikatsprogramm integriert.

Erfahrungen zum Mitmachseminar (#climatechallenge):

  • Hohe Fluktuation: nach dem ersten Termin oft viele Abmeldungen.
  • Keine Anwesenheitspflicht an vielen Hochschulen möglich.
  • Empfehlung: transparente Kommunikation lohnt sich (Erwartungen, Aufwand, Nutzen klar benennen).

Prüfungsformat – Reflexion:

  • Prüfungsleistung als Reflexionsaufgabe mit 12 Fragen:
    • Themen: Kipppunkte, planetare Grenzen, Desaster
    • Fragen: z.B. „Was verbinden Sie mit Klimakatastrophen?“, Darstellung genutzter Medien (Bücher, Filme etc.).
  • Rückmeldung: sehr ehrliche, tiefgehende Reflexionen, als besonders positiv erlebt.

Nachhaltigkeitszertifikat & Praxisprojekte

  • Grundlagenmodul Nachhaltigkeit läuft im 2. Durchgang.
  • Ziel: Studierende entwickeln ein Praxisprojekt, das realistisch umsetzbar ist.
  • Vorgehen:
    • Verschiedene Problemstellungen zur Auswahl (fiktive und reale, z.B. aus dem Green Office).
    • Studierende wählen ein Thema und entwickeln Projektideen.
  • Beispiele für Projektideen:
    • Aufbau eines Repair Cafés
    • Entwicklung eines Spiels
    • „Nachhaltiger Stadtrundgang“
  • Arbeitsweise:
    • Intensive Projekttage, starker Kohäsions- und Team-Effekt.
    • Nutzung von Lego Serious Play zur Gestaltung erster Ideen.
  • Prüfungsleistung:
    • Präsentation des Projekts in Form eines Posters.
    • Bewertung: bestanden / nicht bestanden.
    • Eine Reflexion als Prüfungsleistung wäre fachlich sinnvoll gewesen, war aber

nicht in der Modulordnung vorgesehen → daher nicht möglich.

Leuphana Universität Lüneburg – forschendes Lernen

  • Format: forschendes Lernen mit Fokus auf Strukturveränderungen an der Hochschule.
  • Vorgehen:
    • Studierende formulieren eine eigene Forschungsfrage.
    • Ziel: strukturelle Veränderungen erforschen und in Projekte überführen.
    • Ergebnis ähnelt am Ende einem Projektseminar.
  • Unterschiede zur klassischen Lehre:
    • Beginn mit einer kurzen Meditation.
    • Raumgestaltung: nicht im Hörsaal, sondern im Kreis, mit Tischen → niedrigere Schwelle, stärkere Beziehungsebene.

Leitfragen & Diskussion

Leitfragen organisatorisch (siehe Folien):

  • An welchen Hochschulen wurden ähnliche Seminare bereits umgesetzt? Was lief gut, was kann verbessert werden?
  • Welche Hürden/Unterstützungsbedarfe traten bei der Umsetzung auf?
  • Welche alternativen Prüfungsformate sind möglich?

Leitfragen inhaltlich (siehe Folien):

  • Wie wirksam ist die #climate challenge als aktivierende Lehrmethode?
  • Welche Lernprozesse werden bei Studierenden besonders angestoßen?
  • Mit welchen Inhalten kann das Format #climate challenge angereichert werden?

Diskussionspunkte:

1. Organisatorische Erfahrungen & Hürden

  • Fluktuation in freiwilligen Formaten ohne Anwesenheitspflicht ist hoch.
  • Transparente Kommunikation zu Aufwand und Zielen kann helfen, motivierte Teilnehmende zu halten.
  • Modulordnungen begrenzen teilweise die Wahl von Prüfungsformaten (z.B. keine Reflexion möglich, nur definierte Prüfungsleistungen wie Präsentation/Posters).
  • Bedarf nach Unterstützung über die Modullaufzeit hinaus: Initiativen brauchen Begleitung, um nicht nach Semesterende zu versanden.

2. Prüfungsformate & Bewertung

  • Positive Erfahrungen mit:
    • Reflexionsberichten als Prüfungsleistung (#climate challenge, Uni Bremen).
    • Projektorientierten Prüfungsleistungen (Posterpräsentation, Praxisprojekte).
    • Selbst- und Fremdbewertung (TU Darmstadt), Anlehnung an 360- Grad-Feedback.
  • Diskussion: Wie können aktivierende Formate und reflexive Prüfungen trotz starrer Modulordnungen möglich gemacht werden?

3. Wirksamkeit & inhaltliche Gestaltung

  • climate challenge wird als aktivierende Lehrmethode wahrgenommen, insbesondere durch:
    • Fokus auf persönliche Handlungsfähigkeit (Handprint).
    • Reflexion zu Klimakatastrophen, Mediennutzung und eigenen Deutungsmustern.
    • Projekt- und forschungsorientierte Ansätze, die Strukturveränderungen in den Blick nehmen.
  • Methoden, die als förderlich erlebt wurden:
    • Meditation/achtsamer Einstieg.
    • Arbeit im Kreis statt klassischem Hörsaal-Setting. § Kreative Methoden wie Lego Serious Play.
  • Offene Frage im Plenum: Wie aktivistisch darf Lehre sein? – Spannungsfeld zwischen Wissenschaftlichkeit, Aktivismus und persönlicher Betroffenheit bleibt bewusst offen.

4. Good Practice & Vernetzung

  • Wunsch nach einer Good-Practice-Sammlung zu Lehrformaten mit #climatechallenge.
  • Empfehlung: Vorgängerprojekte und bestehende Beispiele systematisch anschauen und zugänglich machen.

Chat & offene Bedarfe

Frage aus dem Chat:

„Gibt es eine Übersicht zu Modulbeschreibungen der #cc an verschiedenen Hochschulen (v.a. hinsichtlich der Lernziele und Kompetenzen)?“

Antwort im Plenum:

  • Eine solche Übersicht existiert aktuell nicht.
  • Die Idee wurde aufgenommen; Perspektive: mittelfristig erstellen.
  • Aktuell: Modulbeschreibungen müssen direkt bei den jeweiligen Hochschulen angefragt werden, an denen #climate challenge bereits umgesetzt wurde.

Hinweis auf bestehende Ressourcen:

  • Cloud-Link mit Ressourcen der einzelnen Hochschulen (Modulbeschreibungen dort meist nicht enthalten)https://cloud.wechange.de/s/dgL8ryDxraa4ePf
  • Good-Practice-Sammlung netzwerk n: https://netzwerk-n.org/ressourcen/good-practice/

6. Ergebnisse & nächste Schritte (Kurzfassung)

Stärkung aktivierender Lehrformate:

  • Reflexionsbasierte Prüfungsleistungen, Projektarbeit und Service Learning werden als besonders wirksam erlebt.

Strukturelle Verankerung:

  • Nachhaltigkeitszertifikate und Modulordnungen sind wichtige Hebel, um#climate challenge langfristig zu verankern.

Bedarf an Übersicht & Austausch:

  • Wunsch nach:
    • Übersicht über Modulbeschreibungen, Lernziele und Kompetenzen in #climate-challenge-Formaten.
    • Ausbau und Pflege einer Good-Practice-Sammlung.

Offene Leitfrage:

    • Wie kann die Balance zwischen wissenschaftlicher Lehre und aktivistischer Ausrichtung konstruktiv gestaltet werden?
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