Wagnis nachhaltigkeitsbezogener Lehrentwicklung aus der Disziplin

Wagnis nachhaltigkeitsbezogener Lehrentwicklung aus der Disziplin
Gemeinsam mit interessierten Mitgliedern der AG Lehre wurden in einem Design-Thinking Workshop Ideen zur Verankerung von BNE in der Hochschullehre erarbeitet. Dabei wurden besonders Ideen zur disziplinären Entwicklung von BNE-Formaten aus den involvierten Fachbereichen heraus in den Mittelpunkt gestellt.
Handlungsfelder
Lehre, Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Hochschule
Freie Universität Berlin
Adresse
Freie Universität Berlin
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Projektbezug
Transformationspfade (traNHSform)

Kurzbeschreibung

Gemeinsam mit interessierten Mitgliedern der AG Lehre wurden in einem Design-Thinking Workshop Ideen zur Verankerung von BNE in der Hochschullehre erarbeitet. Dabei wurden besonders Ideen zur disziplinären Entwicklung von BNE-Formaten aus den involvierten Fachbereichen heraus in den Mittelpunkt gestellt. Der Workshop fand im Rahmen des Verbunds KuNaH - Hochschulen in Gesellschaft – Realexperimente transformativer Lern- und Forschungsprozesse für eine Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen der BMFTR-Förderlinie Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen statt.

Ausgangssituation

Die Verankerung von BNE in Hochschulen ist von vielen Hindernissen beeinflusst (Weiss et al. 2021): Disziplinär geprägte Vorbehalte gegenüber nachhaltiger Entwicklung und BNE mit Rekurs auf eine Bedrohung der Freiheit von Forschung und Lehre (Christie et al. 2013), philosophische und ideengeschichtliche Tradierungen (Sylvestre et al. 2014) oder Vorstellungen über Lehre und Pädagogik allgemein (Cotton et al. 2009). Auch an der FU Berlin werden solche Gründe immer wieder aufgeführt. Eine breite und tiefe Verankerung von BNE in der Lehre aller zwölf Fachbereiche ist trotz vieler Maßnahmen wie dem Kompetenzbereich Nachhaltigkeit, dem Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung oder dem Leitbild für Studium und Lehre bisher noch nicht erreicht.

Forschungsfragen

Inwiefern kann die disziplinäre Verankerung von BNE in den einzelnen Fachbereichen der FU Berlin durch innovative Workshop-Formate gestärkt werden und wie kann BNE-Expertise aus den Fachbereichen heraus entwickelt werden?

Mit einem Workshop-Format sollten Kreativität und Ideen zur fachbereichsspezifischen Stärkung von BNE-Aktivitäten generiert werden. Gleichzeitig soll Raum für einen Austausch zwischen Lehrenden aller Fachbereiche eröffnet werden, der wiederum neue Ideen generieren kann.

Prozess

Zunächst fanden Gespräche zwischen dem KuNaH-Team und der Koordinatorin für den Bereich Lehre der Stabstelle Nachhaltigkeit sowie eine Begleitung der Aktivitäten der AG Lehre statt. Die zentrale Intervention war ein Design-Thinking-Sprint am 12.01.2024. Auf dem Workshop tauschten sich die Teilnehmenden zu der Frage aus, wie nachhaltigkeitsspezifische Lehr-/Lernaktivitäten an ihren jeweiligen Fachbereichen gestärkt werden können. Die entstandenen Prototypen aus dem Workshop wurden in der kommenden AG Lehre Sitzung im Februar 2024 vorgestellt und teilweise weiterverfolgt. Zudem wurde der Prozess durch eine Evaluation (Pre-Post-Fragebogen Erhebung) begleitet.

Beitrag zu Kulturen der Nachhaltigkeit

Besonders die Handlungsmotivation für ein Engagement für nachhaltigkeitsbezogene Lehr-Lernaktivitäten sowie die Netzwerkbildung scheint durch das Format des Design-Sprints befördert worden zu sein. In der Post-Befragung wurden die Lehrenden aus anderen Fachbereichen häufiger als bedeutsame Kontakte ausgewiesen als in der Pre-Befragung. In der Folgesitzung der AG Lehre wurde auch auf den Wert von fachbereichsspezifischem Austausch zur Konkretisierung eingegangen. Einige Teilnehmende signalisierten zudem die entwickelten Prototypen realisieren zu wollen. Auch flossen Erkenntnisse in ein Positionspapier zu Nachhaltigkeit in der Lehre ein. Die Verbindung der BNE-Aktivitäten zur disziplingeprägten Hochschulkultur konnte damit gestärkt werden.

Kontakt und Ansprechpersonen

Institut Futur

Mandy Singer- Brodowski, Vanessa Löde, Jorrit Holst