HOCH-N:Zusammenfassung Bildung für Nachhaltige Entwicklung: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Bildung für Nachhaltige Entwicklung ermöglicht Menschen, zukunftsfähig zu denken und zu handeln.''' Was bedeutet das? Zum einen ‚Glokal‘ und intergenerational zu denken: die Auswirkungen des eigenen Handelns sowohl auf lokale Umwelt und Mitmenschen, als auch auf Menschen und Natur in anderen Erdteilen zu verstehen, sich die Auswirkungen auf zukünftige Generationen vorstellen und daraufhin verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Und zum anderen, systemisch zu analysieren und gemeinsam handlungsfähig zu werden: BNE befähigt, die ökologischen, sozialen, ökonomischen, und kulturellen Aspekte der Herausforderungen unserer Zeit in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Sie bereitet Menschen darauf vor, aktiv mit den Problemen umzugehen, die eine Nachhaltige Entwicklung unseres Planeten bedrohen, und gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu finden und Wege zur Veränderung zu bahnen. BNE bedeutet also das „empowerment“ (die Förderung der Befähigung) als „Change Agent“ (Agent*in des Wandels) an der Transformation zu sozial gerechteren und ökologisch integren Gesellschaften mitzuwirken. | '''Bildung für Nachhaltige Entwicklung ermöglicht Menschen, zukunftsfähig zu denken und zu handeln.''' Was bedeutet das? Zum einen ‚Glokal‘ und intergenerational zu denken: die Auswirkungen des eigenen Handelns sowohl auf lokale Umwelt und Mitmenschen, als auch auf Menschen und Natur in anderen Erdteilen zu verstehen, sich die Auswirkungen auf zukünftige Generationen vorstellen und daraufhin verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Und zum anderen, systemisch zu analysieren und gemeinsam handlungsfähig zu werden: BNE befähigt, die ökologischen, sozialen, ökonomischen, und kulturellen Aspekte der Herausforderungen unserer Zeit in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Sie bereitet Menschen darauf vor, aktiv mit den Problemen umzugehen, die eine Nachhaltige Entwicklung unseres Planeten bedrohen, und gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu finden und Wege zur Veränderung zu bahnen. BNE bedeutet also das „empowerment“ (die Förderung der Befähigung) als „Change Agent“ (Agent*in des Wandels) an der Transformation zu sozial gerechteren und ökologisch integren Gesellschaften mitzuwirken. | ||
Aktuelle Version vom 10. April 2024, 14:28 Uhr
Zusammenfassung Bildung für Nachhaltige Entwicklung | |
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Zielgruppe | |
Forschende, Lehrende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement, ProfessorIn, Dozent(in), Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in)
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Kategorien | |
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Bildung für Nachhaltige Entwicklung ermöglicht Menschen, zukunftsfähig zu denken und zu handeln. Was bedeutet das? Zum einen ‚Glokal‘ und intergenerational zu denken: die Auswirkungen des eigenen Handelns sowohl auf lokale Umwelt und Mitmenschen, als auch auf Menschen und Natur in anderen Erdteilen zu verstehen, sich die Auswirkungen auf zukünftige Generationen vorstellen und daraufhin verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Und zum anderen, systemisch zu analysieren und gemeinsam handlungsfähig zu werden: BNE befähigt, die ökologischen, sozialen, ökonomischen, und kulturellen Aspekte der Herausforderungen unserer Zeit in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Sie bereitet Menschen darauf vor, aktiv mit den Problemen umzugehen, die eine Nachhaltige Entwicklung unseres Planeten bedrohen, und gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu finden und Wege zur Veränderung zu bahnen. BNE bedeutet also das „empowerment“ (die Förderung der Befähigung) als „Change Agent“ (Agent*in des Wandels) an der Transformation zu sozial gerechteren und ökologisch integren Gesellschaften mitzuwirken.
Die Aufgabe, Studierenden den Erwerb dieser „Change-Agent Kompetenzen“ zu ermöglichen, besteht heute quer durch alle akademischen Disziplinen und Studiengänge: Hochschulabsolvent*innen aller Fachrichtungen werden sich in der heutigen Zeit in jedem Fall mit Fragen Nachhaltiger Entwicklung auseinandersetzen müssen und werden wahrscheinlich in Positionen arbeiten, in denen sie Einfluss auf die verantwortliche Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft haben. Damit sind Hochschulen als wichtiger Teil unserer Gesellschaft in der Verantwortung, ihre Studiengangsverantwortlichen und Lehrenden dabei zu unterstützen, dieser Aufgabe gerecht zu werden.
Der Leitfaden Lehre richtet sich an alle Akteur*innen, die sich für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre einsetzen: Lehrende, Studierende, Verantwortliche für Studiengänge und Programmentwicklung, Mitarbeiter*innen der Hochschuldidaktik, und natürlich Verantwortliche aus der Hochschul-Governance, die die Rahmenbedingungen für gute, relevante Lehre schaffen können. Über insgesamt vier Jahre haben wir uns mit verschiedensten Praxisakteur*innen der BNE gemeinsam damit auseinandergesetzt, welche Ansätze zur Implementierung von BNE an Hochschulen möglichst wirksam und produktiv zu sein versprechen. Wir möchten Ihnen im Leitfaden die Möglichkeiten bieten, diese Konzepte zu erkunden, Ideen für Ihren Standort zu entwickeln, und natürlich BNE ganz praktisch in Ihrem eigenen Kontext umzusetzen. Dafür stehen Ihnen im Folgenden Links sowohl zu „Vertiefung“ (im Leitfaden) als auch zu „hands-on“-Tools (im Wiki) zur Verfügung.
Wenn Sie BNE in Ihre eigene Lehre oder an Ihrer Hochschule umsetzen möchten, stehen Ihnen verschiedene Einstiegsmöglichkeiten zur Verfügung; wir bezeichnen diese als „Ambitionsniveaus“. So können Sie zum Beispiel ganz unbürokratisch auch als Einzelakteur*in BNE in Ihre Lehrveranstaltung mit hinzunehmen, ohne vorher größere administrative Hürden nehmen oder viele Andere an bord bringen zu müssen. Dieses Ambitionsniveau „BNEIntegrationslevel A“ zeigt auf, dass einfach selber anfangen eine gute Möglichkeit ist – so haben schon viele später viel größere und sehr erfolgreiche Formate begonnen! Das Ambitionsniveau „BNE-Integrationslevel C“ dagegen beschreibt die Voraussetzungen, um Lehre am Bildungskonzept BNE entlang komplett neu auszurichten und komplexe Formate wie inter- und transdisziplinäre Studiengänge mit Nachhaltigkeitsfokus aufzubauen. In diesem weiten Feld zwischen A und C kann jede*r einen individuell passenden Einstiegspunkt in Hochschul-BNE finden. Wer gleich loslegen möchte, dem bietet der Leitfaden Erfahrungswerte und Hinweise zu den Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Ambitionsniveaus hier:
Gute Voraussetzungen für die breitere implementierung von BNE lassen sich vor allem durch Verbündete und Verbindungen zwischen den verschiedenen Hochschul-Akteur*innen und Handlungsfeldern schaffen. Folgende Fragen sollen zu diesem Prozess anregen:
Governance:
- Ist Nachhaltigkeit bereits teil des mission statements, des Selbstverständnisses der Hochschule? Ist darin Lehre, bzw. Bildung für Nachhaltige Entwicklung, bereits explizit erwähnt? NE an der Universität ist viel mehr als Betrieb und Beschaffung!
- Gibt es Nachhaltigkeits-Berichterstattung? Ist dabei das Thema nachhaltigkeitsbezogene Lehre/BNE einbezogen? Gibt es dafür Zielvorgaben?
- Wer ist auf governance-Ebene zu diesen Themen bereits aktiv, mit wem können sich aktive Lehrende und/oder Studierende verbünden? Wo sind Unterstützer*innen sichtbar – gibt es zB eine Webseite, einen Beirat, oder anderes, was BNE-Interessierte gut finden können?
- Gibt es “Lohn” für exzellente Lehre, zB Lehrpreise, Anerkennung für die wissenschaftliche Karriere, u.a.? Wird BNE als komplexe, integrative, kompetenzorientierte Lehre dabei gezielt gefördert?
Lehre:
- Welche Lehrveranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug gibt es bereits? Welche Lehrende sind schon aktiv, mit wem können sich Interessierte vernetzen? Gibt es Möglichkeiten zum peerlearning in Bezug auf das how-to von BNE? Gibt es zB eine BNE-mailingliste oder einen BNEStammtisch?
- Bietet die Hochschuldidaktik Veranstaltungen zu BNE an? Oder zu Didaktisch-Methodischen Herangehensweisen, die für BNE geeignet sind? Kann ich anregen, dass etwas explizit zu BNE angeboten wird?
- Wichtig: gute BNE braucht Engagement und Zeit. Wie kann ich dies als besondere Lehre sichtbar machen? Unterstützung – zB team teaching – dafür bekommen?
- Für Studierende: gibt es Nachhaltigkeitsbezogene Veranstaltungen im Wahlbereich? Kann ich evtl. externe Veranstaltungen (einer anderen Uni, oder über die Virtuelle Akademie) besuchen und anerkennen lassen? Kann jemand meine Abschlussarbeit mit Nachhaltigkeitsbezug betreuen? Gibt es Preise für Abschlussarbeiten zu Nachhaltigkeitsthemen, für die ich mich bewerben kann?
Forschung:
- Welche Forschung mit Nachhaltigkeitsbezug gibt es bereits an der Hochschule? In welchen Fachbereichen, zu welchen Themen… und welche Forscher*innen sind bekannt dafür, dass sie in diesem Bereich aktiv sind?
- Können interessierte Studierende diese aktuelle NE-Forschung mitverfolgen? Gibt es Webseiten, blogs, u.a.?
- Können Studierende an bestehenden NE-Forschungsprojekten mitarbeiten? Eigene Abschlussarbeiten anschließen?
- Geben NE-Forschende Lehrveranstaltungen mit explizitem NE-Bezug? Können interessierte Studierende diese gut finden? Können diese LVA ggf. für interessierte Studierende aus anderen Fachbereichen geöffnet werden?
Betrieb:
- Welche Ziele und Projekte im Bereich Nachhaltige Entwicklung gibt es an der Hochschule?
- Können sich Lehrende und Studierende daran beteiligen – zum Beispiel mit (studentischen) Forschungsprojekten, Abschlussarbeiten, Praxismodulen im Rahmen einer Lehrveranstaltung, o.a.? Dafür gibt es bereits viele Beispiele aus den Themenfeldern nachhaltige Mobilität, Energie, Gebäude, uvm.
Über die Hochschule hinaus:
- Netzwerke: welche BNE-Netzwerke gibt es im Bundesland? Welche anderen/bundesweiten Möglichkeiten gibt es? Das HochN-Netzwerk ist auch für Einzelakteur*innen offen!
- Für Studierende: das netzwerk n bietet enorme Möglichkeiten, für BNE an der Uni und im eigenen Werdegang aktiv zu werden!
- Welche Organisationen gibt es regional, die zu Nachhaltigkeitsthemen arbeiten? Welche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, zB gemeinsame Lehrveranstaltungen mit Praxisbezug, lassen sich schaffen?