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− | |Zielgruppe=Forschende, Lehrende, Studierende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement | + | |Seitentyp=Instrument |
− | |Schnittstellen=Forschung | + | |Kurzbeschreibung=Es wird eine Anleitung für die Reflexion und Diskussion nachhaltigkeitsrelevanter Forschungsaspekte dargestellt. |
| + | |Zielgruppe=Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement |
| + | |Schnittstellen=Forschung, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Betrieb |
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− | Eine Reflexion nachhaltigkeitsrelevanter Aspekte kann individuell oder gemeinsam von Forschenden und Verwaltungsmitarbeitenden im Forschungskontext, z.B. im Rahmen eines Workshops, innerhalb einzelner Organisationseinheiten oder auf Ebene der gesamten Hochschule durchgefhrt werden. Wir prsentieren einen Vorschlag eines Workshop-Konzepts, mit dem unter Anwendung der Reflexion an einen Nachhaltigkeitsprozess in einer Hochschule angeknpft werden kann. Das Konzept wurde im Rahmen der Leitfadenerprobung entwickelt und in drei Veranstaltungen an den Hochschulen Ludwig-Maximilian-Universitt Mnchen, Fachhochschule Nordwestschweiz und der Leuphana Universitt Lneburg getestet. Fr den Workshop veranschlagten wir jeweils eine Dauer von drei Stunden.
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− | Jede Hochschule ist in einer individuellen Situation verankert und handelt unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen beispielsweise hinsichtlich Hochschulpolitik, Ausrichtung der Fachbereiche und an der Hochschule angesiedelten Kompetenzen oder individueller Interessen der Mitarbeitenden im Forschungs- und Lehrbetrieb. Ein einheitliches ãAbarbeitenÒ des Leitfadens ist daher nicht zielfhrend. Der Leitfaden enthlt zwar vielfltige Gestaltungsanstze, um jedoch gewinnbringend angewendet zu werden, sollte deren Potenzial mit dem jeweiligen Handlungsbedarf einer Hochschule abgestimmt werden. Die Abstimmung in Form eines Workshops erscheint daher sinnvoll, wenn nicht gar notwendig und ist mithilfe dieser Anleitung in Eigenregie gut durchfhrbar.
| + | Eine Reflexion nachhaltigkeitsrelevanter Aspekte kann individuell oder gemeinsam von Forschenden und Verwaltungsmitarbeitenden im Forschungskontext, z.B. im Rahmen eines Workshops, innerhalb einzelner Organisationseinheiten oder auf Ebene der gesamten Hochschule durchgeführt werden. Wir präsentieren einen Vorschlag eines Workshop-Konzepts, mit dem unter Anwendung der Reflexion an einen Nachhaltigkeitsprozess in einer Hochschule angeknüpft werden kann. Das Konzept wurde im Rahmen der Leitfadenerprobung entwickelt und in drei Veranstaltungen an den Hochschulen Ludwig-Maximilian-Universität München, Fachhochschule Nordwestschweiz und der Leuphana Universität Lüneburg getestet. Für den Workshop veranschlagten wir jeweils eine Dauer von drei Stunden. |
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− | Mit dem Workshop wird das Ziel verfolgt, Handlungsoptionen einer nachhaltigkeitsorientierten Ausrichtung von Forschung einer Hochschule zu bestimmen und zu konkretisieren, welcheÊdie gegebenen Rahmenbedingungen auf individueller und institutioneller Ebene bercksichtigen und die vorhandenen Potenziale nutzen.
| + | == Vorgehen und Ablauf == |
| + | Jede Hochschule ist in einer individuellen Situation verankert und handelt unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen beispielsweise hinsichtlich Hochschulpolitik, Ausrichtung der Fachbereiche und an der Hochschule angesiedelten Kompetenzen oder individueller Interessen der Mitarbeitenden im Forschungs- und Lehrbetrieb. Ein einheitliches Abarbeiten des Leitfadens ist daher nicht zielführend. Der Leitfaden enthält zwar vielfältige Gestaltungsansätze, um jedoch gewinnbringend angewendet zu werden, sollte deren Potenzial mit dem jeweiligen Handlungsbedarf einer Hochschule abgestimmt werden. Die Abstimmung in Form eines Workshops erscheint daher sinnvoll, wenn nicht gar notwendig und ist mithilfe dieser Anleitung in Eigenregie gut durchführbar. |
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− | Zu diesem Zweck hat sich folgender Ablauf bewhrt:
| + | Mit dem Workshop wird das Ziel verfolgt, Handlungsoptionen einer nachhaltigkeitsorientierten Ausrichtung von Forschung einer Hochschule zu bestimmen und zu konkretisieren, welche die gegebenen Rahmenbedingungen auf individueller und institutioneller Ebene berücksichtigen und die vorhandenen Potenziale nutzen. |
− | * In einem ersten Teil lernen die Teilnehmenden ihre Forschungsinteressen und -schwerpunkte gegenseitig kennen. Hierfr werden nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte der Forschung bzw. Arbeit der Teilnehmenden systematisch errtert und Fragen, die sich eventuell stellen, gesammelt. Eine im Vorlauf des Workshops durchgefhrte Umfrage kann entsprechende Informationen liefern und eine Diskussion, die ber die ãgngigeÒ Vorstellungsrunde hinausgeht, untersttzen.
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− | * Anschlie§end werden basierend auf Ergebnissen der Einstiegsrunde Herausforderungen und Potenziale nachhaltigkeitsorientierter Forschung thematisiert, welche die Teilnehmenden in ihrer Arbeit erleben. Gegebenenfalls knnen bestehende Umfrageergebnisse zu diesem Themenbereich entsprechend aufbereitet und fr eine Diskussion genutzt werden. Welche Herausforderungen knnen auf einer individuellen und kollegialen Ebene bearbeitet werden, fr welche ist die Untersttzung von Seiten der Hochschulleitung oder -verwaltung notwendig? Welche Herausforderungen nehmen die Teilnehmenden als zentral und welche Potenziale als am erfolgversprechendsten wahr? Antworten auf diese und weitere Fragen geben wichtige Hinweise fr Handlungsoptionen. Eine vertiefte Diskussion ber hochschulspezifische Herausforderungen und Potenziale bilden den Hauptteil des Workshops, fr die ausreichend Zeit eingeplant werden sollte. Alle zusammengetragenen Herausforderungen und Potenziale werden durch die Workshop-Teilnehmenden priorisiert. Die Gesprche im weiteren Workshop-Verlauf konzentrieren sich somit auf einige, als zentral wahrgenommenen Ansatzpunkte.
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− | * Im letzten Teil des Workshops gelingt idealerweise eine Konkretisierung ausgewhlter Ansatzpunkte und trgt so zur Initiierung eines Nachhaltigkeitsprozesses oder -initiativen bei. Hierfr werden mgliche Ma§nahmen und Ttigkeiten zur Bearbeitung der priorisierten Herausforderungen eruiert, Ideen gesammelt und mglichst an Bestehendes angeknpft. Eine Liste an todoÕs, hinterlegt mit Verantwortlichkeiten und terminlichen Vereinbarungen ist das Ergebnis dieser Gesprchsrunde.
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− | Die Einordnung der individuellen Forschungsschwerpunkte und -interessen im Rahmen der Umfrage untersttzen den Gesprchsverlauf mit veranschaulichendem Material, sie ermglicht jedoch keinen vertiefenden Gesprchseinstieg und ist keine ausreichende Ausgangsbasis, um gemeinsame Forschungsgebiete abgrenzen zu knnen. Hierfr sind weiterfhrende Informationen und ein intensiverer Austausch ntig. Die Auswertung der Umfragedaten liefert dennoch einen guten berblick, wenn auch nicht vollstndig, ber nachhaltigkeitsrelevante Aspekte der Forschung des Teilnehmerkreises und veranschaulicht Gemeinsamkeiten und Divergenzen der vertretenen Forschungsttigkeiten im Nachhaltigkeitskontext.
| + | Zu diesem Zweck hat sich folgender Ablauf bewährt: |
− | In allen drei durchgefhrten Workshops konnten die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung auf eine umfangreiche Liste an konkreten Handlungsoptionen schauen, die im Laufe der Veranstaltung zusammengetragen wurde und die positiv berraschte.
| + | * In einem ersten Teil lernen die Teilnehmenden ihre Forschungsinteressen und -schwerpunkte gegenseitig kennen. Hierfür werden [[HOCH-N:Nachhaltigkeitsrelevante Aspekte in der Forschung bestimmen: ein Fragenset|nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte]] der Forschung bzw. Arbeit der Teilnehmenden systematisch erörtert und Fragen, die sich eventuell stellen, gesammelt. Eine im Vorlauf des Workshops durchgeführte Umfrage kann entsprechende Informationen liefern und eine Diskussion, die über die "gängige" Vorstellungsrunde hinausgeht, unterstützen. |
− | 1.1.3 Anwendungsbeispiele: Erfahrungen aus drei Hochschulen
| + | * Anschließend werden basierend auf Ergebnissen der Einstiegsrunde Herausforderungen und Potenziale nachhaltigkeitsorientierter Forschung thematisiert, welche die Teilnehmenden in ihrer Arbeit erleben. Gegebenenfalls können bestehende Umfrageergebnisse zu diesem Themenbereich entsprechend aufbereitet und für eine Diskussion genutzt werden. Welche Herausforderungen können auf einer individuellen und kollegialen Ebene bearbeitet werden, für welche ist die Unterstützung von Seiten der Hochschulleitung oder -verwaltung notwendig? Welche Herausforderungen nehmen die Teilnehmenden als zentral und welche Potenziale als am erfolgversprechendsten wahr? Antworten auf diese und weitere Fragen geben wichtige Hinweise für Handlungsoptionen. Eine vertiefte Diskussion über hochschulspezifische Herausforderungen und Potenziale bilden den Hauptteil des Workshops, für die ausreichend Zeit eingeplant werden sollte. Alle zusammengetragenen Herausforderungen und Potenziale werden durch die Workshop-Teilnehmenden priorisiert. Die Gespräche im weiteren Workshop-Verlauf konzentrieren sich somit auf einige, als zentral wahrgenommenen Ansatzpunkte. |
− | Im Rahmen von drei Workshops, die in den Jahren 2019 und 2020 durchgefhrt wurden, nutzten wir die Reflexion als Tool, um an die jeweils bestehenden Nachhaltigkeitsbemhungen in der Forschung anzuknpfen und neue Impulse zur strkeren Verankerung von Nachhaltigkeit in der Forschung an der Hochschule mit den Teilnehmenden zu erarbeiten. | + | * Im letzten Teil des Workshops gelingt idealerweise eine Konkretisierung ausgewählter Ansatzpunkte und trägt so zur Initiierung eines Nachhaltigkeitsprozesses oder -initiativen bei. Hierfür werden mögliche Maßnahmen und Tätigkeiten zur Bearbeitung der priorisierten Herausforderungen eruiert, Ideen gesammelt und möglichst an Bestehendes angeknüpft. Eine Liste an todos, hinterlegt mit Verantwortlichkeiten und terminlichen Vereinbarungen ist das Ergebnis dieser Gesprächsrunde. |
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− | Fachhochschule Nordwestschweiz:
| + | Die Einordnung der individuellen Forschungsschwerpunkte und -interessen im Rahmen der Umfrage unterstützen den Gesprächsverlauf mit veranschaulichendem Material, sie ermöglicht jedoch keinen vertiefenden Gesprächseinstieg und ist keine ausreichende Ausgangsbasis, um gemeinsame Forschungsgebiete abgrenzen zu können. Hierfür sind weiterführende Informationen und ein intensiverer Austausch nötig. Die Auswertung der Umfragedaten liefert dennoch einen guten Überblick, wenn auch nicht vollständig, aber nachhaltigkeitsrelevante Aspekte der Forschung des Teilnehmerkreises und veranschaulicht Gemeinsamkeiten und Divergenzen der vertretenen Forschungstätigkeiten im Nachhaltigkeitskontext. |
− | Die Fachhochschule Nordwestschweiz umfasst neun Hochschulen an vier Standorten in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Land, Solothurn und Aargau. Am Workshop teilgenommen haben 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fnf Hochschulen und die Koordinatorin fr Nachhaltigkeit, die zu der Veranstaltung eingeladen hatte. | |
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− | Die Arbeit an der Fachhochschule ist in erster Linie geprgt von umfangreichen, disziplinr verankerten Lehrttigkeiten. Die strukturellen Rahmenbedingungen sind stringent und lassen wenig Spielraum fr nicht Projekt gebundene Ttigkeiten in einem querschnittsorientierten Kontext. Die Fachhochschule besitzt kein Leitbild mit Nachhaltigkeitsbezug, unterhlt jedoch eine Koordinationsstelle Nachhaltigkeit in Teilzeit. Der Workshop war geprgt von einem gro§en Interesse, Nachhaltigkeitsinitiativen kennenzulernen und voranzubringen.
| + | In allen drei durchgeführten Workshops konnten die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung auf eine umfangreiche Liste an konkreten Handlungsoptionen schauen, die im Laufe der Veranstaltung zusammengetragen wurde und die positiv überraschte. |
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− | Ludwig-Maximilian-Universitt:
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− | Die Ludwig-Maximilian-Universitt in Mnchen zhlt zu den gr§ten Universitten Deutschlands und kann auf eine fast 550 jhrige Geschichte zurckblicken. Die forschungsstarke Hochschule ist seit mehreren Runden Teil der Exzellenzinitiative und gehrt auch aktuell zu den zehn Exzellenzuniversitten in Deutschland. Der Einladung zum Workshop, der im Namen des HochN-Projektes stattfand, folgten 18 Mitarbeitende der Hochschule aus Forschung und Verwaltung.
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− | Im Leitbild der LMU wird die Lsung gesellschaftlicher Probleme und die fachbergreifende Zusammenarbeit thematisiert, ohne dass das Konzept der Nachhaltigkeit benannt wird. An der Universitt wird das Netzwerk LMUgrn unterhalten. Die Teilnehmenden spiegelten die starke disziplinre Verankerung ihrer Forschung in den Diskussionen wieder und vermittelten einen Bedarf an einem strkeren Austausch untereinander. Zudem wurde kritisiert, dass die Frderprogramme, die fr die LMU von gro§er Bedeutung sind, fr eine Nachhaltigkeitsintegration unzureichend frderlich sind.
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− | Leuphana Universitt Lneburg:
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− | Die Leuphana Universitt Lneburg mit ihren ca. 8000 Studierenden zhlt eher zu den kleinen Universitten.Ê
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− | Die forschungsstarke Hochschule unterhlt die vier Fakultten Kulturwissenschaften, Bildung, Wirtschaft und Nachhaltigkeitswissenschaften. Am Workshop, der ber das Projekt HochN ausgerichtet wurde und an dem elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den vier Fakultten teilnahmen, ging es mit Schwerpunkt um Handlungsmglichkeiten fr eine intensivere hochschulinterne und fakulttsbergreifende Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen aus allen Fakultten.
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− | Das Prsidium der Leuphana versteht Nachhaltigkeit als wichtiges Merkmal der Hochschule. Das Konzept ist im Leitbild der Hochschule verankert, es gibt eine eigens der Nachhaltigkeit gewidmete Fakultt und im Prsidium ist eine Stelle einer Nachhaltigkeitsbeauftragten angesiedelt. Die Hochschule verfgt ber zahlreiche Strukturen zur Verankerung von Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre. Im Workshop wurde diskutiert, wie deren Potenzial besser genutzt werden kann.
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− | Allgemeine Beobachtungen: Gemeinsamkeiten & Unterschiede
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− | In den Workshops wurden grundstzlich zwei Ebenen angesprochen, i) die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Forschungsvorhaben auf individueller Ebene und ii) die Gestaltung nachhaltigkeitsorientierter Forschungspraxis (Frderung inter- und transdisziplinrer Arbeitsweisen in der Hochschule). An allen drei Hochschulen wurde der Wunsch nach strkerer Anbindung untereinander, d.h. zwischen den Forschenden einer Hochschule artikuliert. Es besteht ein gro§es gegenseitiges Interesse herauszufinden, wer woran forscht, um sich ein Bild ber die Forschungslandschaft der Hochschule zu verschaffen und um gegebenenfalls in einen Austausch zu gehen. Dabei geht es weniger um die Forschungsergebnisse allein, sondern auch um Anwendungen hinsichtlich nachhaltigkeitsorientierter Gestaltung des Forschungsbetriebes.Ê | |
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− | Dabei wurden hinterfragt, wie eine thematische und methodische Anknpfung gelingen kann. Wie knnen die Sustainable Development Goals als Orientierungsrahmen untersttzen und wo sind deren Grenzen? Die Zielsetzungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eher generisch aufgestellt, in einem engen Wirkungsgefge miteinander vernetzt sind und sie vor allem in ihrer Gesamtheit als Orientierungsrahmen dienen sollen. Auch die Frage, wie unterschiedliche methodische Herangehensweisen der verschiedenen Fachbereiche synergetisch genutzt werden knnen, kam mehrfach zur Sprache. Es wurde sehr deutlich, dass ein Bedarf nach einer synergetischen Integration wissenschaftlicher Vertiefungen vorhanden ist, der Weg dahin aber eine Hrde darstellt.
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− | Als mgliche strukturelle Lsungsanstze wurden vorhandene soziale Medien, Datenbanken oder interaktive Landkarten diskutiert. Zwar gibt es eine Vielzahl dieser Plattformen, wie beispielsweise ResearchGate oder pure, jedoch werden diese nicht ausreichend fr den genannten Zweck genutzt. Welche Formate sich bewhren, um diese ãAnschlussÒ-Leistung zu erbringen, gilt es in weiteren Schritten zu prfen und zu testen.
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− | Eine Anknpfung kann ebenso ber Netzwerke der Forschenden erfolgen. Offengelegte Netzwerke machen gemeinsam bestehende Kooperationspartner transparent und es ist gut nachvollziehbar, welche Kollegin/ welcher Kollege mit zuknftig gewnschten Kooperationspartnern bereits im Austausch steht. Die fr die Workshops abgefragten Netzwerke gaben hierfr erste Hinweise, bedrfen aber einer Anwendung in einem konkreteren Kontext, um ihr Potenzial gnzlich auszuschpfen und die Netzwerke in ihrem Umfang zielgerichtet eingrenzen zu knnen. Bei den Workshop-Teilnehmenden wurden die Mglichkeiten einer Netzwerkdarstellung positiv aufgenommen.
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− | Dem offensichtlichen Bedrfnis der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler strker zusammenzuarbeiten, sich intensiver zu vernetzen und an fachbergreifenden Projekten beteiligt zu sein, steht die Herausforderung einer sehr hohen Auslastung gegenber. Wie balanciert man unter dieser Bedingung den Anspruch aus, Synergien durch einen fachbergreifenden Austausch entstehen zu lassen bei gleichbleibender notwendiger Arbeit in der eigenen Disziplin.
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− | Wissenschaftspolitische Rahmenbedingungen wurden als zentrale Ausgangsvoraussetzung fr die Integration von Nachhaltigkeit in der Forschung geschildert. Dies betrifft sowohl die Frderprogrammatik auf nationaler Ebene als auch jene auf Ebene der hochschuleigenen Politik. Mglichkeiten zur Nachhaltigkeitsorientierung in der Forschung werden entscheidend dadurch geprgt, dass Mittel zur Verfgung stehen oder eben nicht.
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− | Die beschriebene Ausganssituation, die sich durch hochschulpolitische Trends und Zielsetzungen sowie Ressourcenknappheit auszeichnet, lie§ bestehende Prozesse und Strukturen an den Hochschulen in den Fokus der Diskussionen rcken. Demnach kann eine Hochschulverwaltung wesentlich zur Frderung von nachhaltigkeitsorientierter Forschung beitragen, indem Frderprogramme mit Nachhaltigkeitsbezug gezielt recherchiert werden und die entsprechenden Infos direkt an die Forschenden weitergeleitet werden. Ein weiteres Beispiel ist das Schaffen von Vernetzungsangeboten z.B. als Veranstaltungen oder die Anpassung von Datenbanken. Darber hinaus kann an bestehende Initiativen und Frderprogramme angeknpft werden. Die Rolle von Forschungszentren, die in der Regel fakulttsbergreifend in der Hochschulorganisation angesiedelt sind und daher gro§es Potenzial fachbergreifender Anknpfung bieten, sollte strker ausgearbeitet werden, um einen sichtbaren Beitrag leisten zu knnen.
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Nachhaltigkeitsrelevante Aspekte diskutieren: eine Anleitung
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Es wird eine Anleitung für die Reflexion und Diskussion nachhaltigkeitsrelevanter Forschungsaspekte dargestellt.
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Themenbezug
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Zielgruppe
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Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement
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Schnittstellen
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Schlüsselakteure
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Autor:innenschaft
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Forschungsrelevante Gestaltungsfelder
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Forschungsphase
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Kategorien
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Eine Reflexion nachhaltigkeitsrelevanter Aspekte kann individuell oder gemeinsam von Forschenden und Verwaltungsmitarbeitenden im Forschungskontext, z.B. im Rahmen eines Workshops, innerhalb einzelner Organisationseinheiten oder auf Ebene der gesamten Hochschule durchgeführt werden. Wir präsentieren einen Vorschlag eines Workshop-Konzepts, mit dem unter Anwendung der Reflexion an einen Nachhaltigkeitsprozess in einer Hochschule angeknüpft werden kann. Das Konzept wurde im Rahmen der Leitfadenerprobung entwickelt und in drei Veranstaltungen an den Hochschulen Ludwig-Maximilian-Universität München, Fachhochschule Nordwestschweiz und der Leuphana Universität Lüneburg getestet. Für den Workshop veranschlagten wir jeweils eine Dauer von drei Stunden.
Vorgehen und Ablauf
Jede Hochschule ist in einer individuellen Situation verankert und handelt unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen beispielsweise hinsichtlich Hochschulpolitik, Ausrichtung der Fachbereiche und an der Hochschule angesiedelten Kompetenzen oder individueller Interessen der Mitarbeitenden im Forschungs- und Lehrbetrieb. Ein einheitliches Abarbeiten des Leitfadens ist daher nicht zielführend. Der Leitfaden enthält zwar vielfältige Gestaltungsansätze, um jedoch gewinnbringend angewendet zu werden, sollte deren Potenzial mit dem jeweiligen Handlungsbedarf einer Hochschule abgestimmt werden. Die Abstimmung in Form eines Workshops erscheint daher sinnvoll, wenn nicht gar notwendig und ist mithilfe dieser Anleitung in Eigenregie gut durchführbar.
Mit dem Workshop wird das Ziel verfolgt, Handlungsoptionen einer nachhaltigkeitsorientierten Ausrichtung von Forschung einer Hochschule zu bestimmen und zu konkretisieren, welche die gegebenen Rahmenbedingungen auf individueller und institutioneller Ebene berücksichtigen und die vorhandenen Potenziale nutzen.
Zu diesem Zweck hat sich folgender Ablauf bewährt:
- In einem ersten Teil lernen die Teilnehmenden ihre Forschungsinteressen und -schwerpunkte gegenseitig kennen. Hierfür werden nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte der Forschung bzw. Arbeit der Teilnehmenden systematisch erörtert und Fragen, die sich eventuell stellen, gesammelt. Eine im Vorlauf des Workshops durchgeführte Umfrage kann entsprechende Informationen liefern und eine Diskussion, die über die "gängige" Vorstellungsrunde hinausgeht, unterstützen.
- Anschließend werden basierend auf Ergebnissen der Einstiegsrunde Herausforderungen und Potenziale nachhaltigkeitsorientierter Forschung thematisiert, welche die Teilnehmenden in ihrer Arbeit erleben. Gegebenenfalls können bestehende Umfrageergebnisse zu diesem Themenbereich entsprechend aufbereitet und für eine Diskussion genutzt werden. Welche Herausforderungen können auf einer individuellen und kollegialen Ebene bearbeitet werden, für welche ist die Unterstützung von Seiten der Hochschulleitung oder -verwaltung notwendig? Welche Herausforderungen nehmen die Teilnehmenden als zentral und welche Potenziale als am erfolgversprechendsten wahr? Antworten auf diese und weitere Fragen geben wichtige Hinweise für Handlungsoptionen. Eine vertiefte Diskussion über hochschulspezifische Herausforderungen und Potenziale bilden den Hauptteil des Workshops, für die ausreichend Zeit eingeplant werden sollte. Alle zusammengetragenen Herausforderungen und Potenziale werden durch die Workshop-Teilnehmenden priorisiert. Die Gespräche im weiteren Workshop-Verlauf konzentrieren sich somit auf einige, als zentral wahrgenommenen Ansatzpunkte.
- Im letzten Teil des Workshops gelingt idealerweise eine Konkretisierung ausgewählter Ansatzpunkte und trägt so zur Initiierung eines Nachhaltigkeitsprozesses oder -initiativen bei. Hierfür werden mögliche Maßnahmen und Tätigkeiten zur Bearbeitung der priorisierten Herausforderungen eruiert, Ideen gesammelt und möglichst an Bestehendes angeknüpft. Eine Liste an todos, hinterlegt mit Verantwortlichkeiten und terminlichen Vereinbarungen ist das Ergebnis dieser Gesprächsrunde.
Die Einordnung der individuellen Forschungsschwerpunkte und -interessen im Rahmen der Umfrage unterstützen den Gesprächsverlauf mit veranschaulichendem Material, sie ermöglicht jedoch keinen vertiefenden Gesprächseinstieg und ist keine ausreichende Ausgangsbasis, um gemeinsame Forschungsgebiete abgrenzen zu können. Hierfür sind weiterführende Informationen und ein intensiverer Austausch nötig. Die Auswertung der Umfragedaten liefert dennoch einen guten Überblick, wenn auch nicht vollständig, aber nachhaltigkeitsrelevante Aspekte der Forschung des Teilnehmerkreises und veranschaulicht Gemeinsamkeiten und Divergenzen der vertretenen Forschungstätigkeiten im Nachhaltigkeitskontext.
In allen drei durchgeführten Workshops konnten die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung auf eine umfangreiche Liste an konkreten Handlungsoptionen schauen, die im Laufe der Veranstaltung zusammengetragen wurde und die positiv überraschte.