Themenwoche Nachhaltige Wissenschaft/Hub 3: Die Rolle als Nachhaltigkeitsbeauftrage:r aktiv gestalten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. Mai 2024, 13:33 Uhr
Die Rolle als Nachhaltigkeitsbeauftrage:r aktiv gestalten
Im Rahmen der Themenwoche Nachhaltigkeit im September 2023 fand an drei Tagen ein jeweils mehrstündiger Hub statt. Darin ging es um folgendes Thema: Hochschulen richten Nachhaltigkeitsbeauftragte als Rolle ein. Teilweise werden Projektstellen geschaffen, teilweise diese Funktion an andere Funktionen angebunden. Das Thema Nachhaltigkeit ist damit sichtbar geworden. Welche Wirkungsmöglichkeiten haben die Menschen, die diese Aufgabe übernehmen?
Tag 1 - Wie fühle ich mich in meiner Rolle?
Agenda
- Ankommen
- Vorstellung des Hubs
- Aufstellen und Kennenlernen
- Einführung ins Hub-Konzept
- Aufspüren der eigenen Emotionen in der Rolle
- Clustern der Emotionen und Zuordnen zum eigenen Körper
- Arbeit in Kleingruppen
- Abschluss: Wie gehe ich aus dem Raum?
Aufstellen und Kennenlernen
Zu Beginn des Tages waren alle Teilnehmenden gebeten, sich nach vier Fragen im Raum aufzustellen:
- Wie groß ist eure Hochschule auf einer Skala von weniger als 5.000 bis 50.000 und mehr?
- Wo liegt euer Haupt-Handlungsfeld? Lehre, Betrieb, Forschung, Transfer (in den Raumecken) oder alle (in der Raummitte)
- Wie konkret ist deine Nachhaltigkeitsbeauftragung auf einer Skala von: "selbst gewählt" bis: mit detaillierter Stellenbeschreibung?
- Wie sehr identifizierst du dich mit der Rolle der*des Nachhaltigkeitsbeauftragten?
Sehr auffällig war die große Anzahl Teilnehmender aus sehr kleinen Hochschulen mit weniger als 5.000 Studierenden.
Aufspüren der eigenen Emotionen in der Rolle
Gearbeitet wurde mit haptischen Gegenständen, um möglichst viele Sinne anzusprechen und so in einer tiefere Ebene der Reflektion einzutauchen und neue Erkenntnisse über die eigenen Emotionen gewinnen zu können.
Emotion |
Mein erläuternder Satz | Bemerkung |
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lebendig | ||
Zufriedenheit | Wenn man für sein Nachhaltigkeitssprojekt gekämpft und gewonnen hat. | |
flexibel | Ich kann mir meine Rolle zu großen Teilen selbst gestalten | Endlich mal was „Sinnvolles“ machen! |
wechselhaft | Möchte ich diesen Job auf Dauer tun? | Ein Teil von einer Bewegung zu sein, die aktiv mitgestalten will. |
Optimistisch | ||
Glücklich | Persönliches Interesse = Berufliche Aufgabe / Überschneidung | Wenn in der Umsetzung Impact erzeugt wird. |
hoffnungsvoll | anders kann ich meinen inneren Konflikt nicht auflösen | |
Neugierig | Gespannt, welche Akzente gesetzt werden können | |
Humor | Alles nicht so schwer nehmen. Wir finden einen anderen Weg / einen passenderen Zeitpunkt! | |
lebendig | Ich kann wirksam sein, agieren & zur Kultur unserer Uni beitragen. |
Abschluss: Wie gehst du aus dem Raum?
2x erleichtert, leichter, dankbar, verbunden, liebevoll, bewegt, 2x bereichert, 2x inspiriert, 2x gespannt, 5x müde, 2x voll, zuversichtlich, überrascht, verstanden, offen, 3x motiviert, entspannt, empowered, neugierig, angeregt
Tag 2 - Was wirkt auf mich und worauf wirke ich?
Agenda
- Ankommen
- Stillearbeit
- Kurzer Impuls - Ein Blick auf das System Hochschule
- Gruppenarbeit: Einordnen der Notizen
- Selbstreflektion
- Abschluss: Wie gehe ich aus dem Raum?Am Abend des zweiten Tages waren die Teilnehmenden gebeten, ihre Antwort auf die folgende Frage zu finden: Was lasse ich heute los?
- Spielball zwischen Interessen der Akteursgruppen
- Ärger
- Sich von Rückschlägen demotivieren lassen
- Ich lasse los, dass es nicht legitim für mich ist, hier zu sein.
- Negativer Gedankenstrudel „aber“
- Dass das Hochschulsystem potentiell kein attraktiver Arbeitgeber für mich ist.
- Alles alleine machen/bewerkstelligen zu müssen
- Vorstellung, was „sollte“ die Hochschule nicht
- Ich darf das nicht machen/ansprechen
- Selbstzweifel
- Meine Dringlichkeit, die auftaucht, wenn andere sagen: „Wir müssen ins Tun kommen“
- Eine Wahrheit
- Ich kann nichts bewegen
- Zeitdruck
- (Eigenen) Druck
- Den Kampf gegen Windmühlen
- Dass sich die Strukturen schnell ändern
- Ich kann nichts bewegen. Ich habe keinen Einfluss.
- Naivität
- 8x nichts
Am Tagesende waren die Teilnehmenden gebeten, ein Wort zu notieren als Antwort auf die Frage: Wie gehst du aus dem Raum?
erleichtert, 2x leichter, gelockert, entspannt, selbstvergewissert, gespannt auf morgen, bereit, beschwingt, neu motiviert, motiviert, zuversichtlich, Mischung aus verwirrt/distanziert, kritisch, überrascht, 2x ?, leer, schwer, irritiert (ist ja aber auch Teil der Tagung) , unklar, freudig, müde aber froh, müde, gut, positiv, lächelnd, amüsiert
Tag 3 - Wo sind meine aktiven Gestaltungsräume?
Agenda
- Ankommen und Rückblick
- Impulsvortrag: Aktive Gestaltungsräume und Job-Crafting
- Journaling zu Grenzen der Aufgaben/ des Zuständigkeitsgefühls, Soziale- und Interaktionsgrenzen, Kognitive Landkarte
- Austausch in Kleingruppen
- Abschlussreflexion mit Besprechung im Plenum
- Abschlussfrage
Impuls: Aktive Gestaltungsräume und Job-Crafting
Ein Auszug von Literatur zum Thema:
- Wang (2022) Research on job crafting from the perspective of sustainable career: Motivation, paths and intervention mechanisms. Advances in Psychological Science, 30(3): 499-510. Artikel hier.
- Le Blanc & Demerouti (2017). How Can I Shape My Job to Suit Me Better? Job Crafting for Sustainable Employees and Organizations: An International Perspective. 10.1002/9781119168058.ch3. Artikel hier
Journaling in drei Gestaltungsräumen
Um eine neue Perspektive zur eigenen Rolle und unterbewusst gespeicherten Muster zu gewinnen, wurden die Teilnehmenden eingeladen zu den unten genannten Fragen zu Journal und eigene Gedanken festzuhalten. Im Anschluss auf die Selbstarbeit wurde sich hierzu in weiteren Kleingruppen ausgetauscht um weitere Impulse aufnahmen zu können.
1) Grenzen der Aufgaben/ des Zuständigkeitsgefühls: Wie gestalte ich Anzahl und Art meiner Aufgaben? | Welchen Aufgaben nehme ich mich an? | Wie gehe ich mit mir zugeschriebenen Aufgaben um? Wo vergebe ich Bedeutung?
2) Soziale- und Interaktionsgrenzen: Mit wem interagiere ich? | Wie trete ich in Kontakt? | Wie interpretiere ich die Begegnungen? Mit wem trete ich nicht in den Kontakt?
3) Kognitive Landkarte: Wie verstehe ich meine eigene Rolle? | Wie ordne ich mich ein? | Welche Haltung habe ich?
Abschlussreflexion für neue Handlungsimpulse
Um die neu gewonnenen Eindrücke und Handlungsimpluse in den Alltag überführen zu können, wurde Abschließend noch einmal der Raum geöffnet um selbst eine Brücke zwischen Workshop Theorie und eigener Praxis zu bauen. Hierfür wurden die folgenden Fragen zur Verfügung gestellt. Eigene Erkenntnisse wurden abschließend im Plenum geteilt.
1) Woran erinnere ich mich? Was ist eine Notiz an mich selbst?
2) Was kommuniziere ich? Was erzähle ich anders?
3) Was tue ich konkret? Eine Sache die ich in der nächsten Woche umsetzen werde?
Abschlussfrage: Wie gehst du aus dem Raum?
Am Tagesende waren die Teilnehmenden gebeten, ein Wort zu notieren als Antwort auf die Frage: Wie gehst du aus dem Raum?gehört, zufrieden, 3x positiv geschafft, bestärkt, motiviert, 2x entspannt, 2x voll, vorfreudig, voll und zufrieden, gelöst, entschlossen, Erfüllung, gestärkt, aufgeklärt, angeregt, glücklich, Anforderung fühlend, zuversichtlich, bestärkt, leichter, motiviert/bestärkt
Moderation: Julia Twachtmann und Eva Schäfer