Kommunikation & Teilhabe Nachhaltige Beschaffung & Entsorgung
Der Leitfadenbereich „Kommunikation & Teilhabe“ zeigt, wie Hochschulen durch transparente Informationen und aktive Beteiligung ihre nachhaltige Beschaffung und Entsorgung wirksam stärken können. Es wird deutlich, wie Zielgruppen – von Beschäftigten über Studierende bis hin zu Unternehmen – gezielt eingebunden und motiviert werden können. Nachhaltigkeit soll sichtbar, erlebbar und zu einem gemeinsam getragenen Bestandteil des Hochschulalltags werden.
Alle im Folgenden dargestellten Inhalte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.[1] Falls weitere Optionen bekannt sind oder veraltetete Kontakte bestehen: Nicht zögern - einfach mitmachen und ändern.
Oder DG HochN kontaktieren: https://www.dg-hochn.de/kontakt

Kontakte & Vernetzung
Nachhaltige Beschaffung und Entsorgung an Hochschulen ist nicht nur eine Frage von Kriterienkatalogen und Rechtsnormen, sondern vor allem ein Kommunikations- und Beteiligungsthema. Ohne funktionierende interne Netzwerke, transparente Information und qualifizierte Mitarbeitende bleiben Leitlinien wirkungslos.
Im folgenden finden Sie wichtige Ansprechpersonen und Netzwerke rund um nachhaltige Beschaffung und Entsorgung an Hochschulen. Beteiligen Sie sich - auch bei der Erweiterung der Tabelle mit wichtigen Kontakten und Netzwerken.
Interne Kontakte an der Hochschule
Für eine wirksame Umsetzung nachhaltiger Beschaffung und Entsorgung sollten Hochschulen zentrale Kontaktstellen benennen und sichtbar machen, z. B.:
- Zentrale Beschaffungsstelle / Vergabestelle Zuständig für Ausschreibungen, Vertragsgestaltung und Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien.
- Nachhaltigkeits-/Umweltmanagement (z. B. Green Office, Stabsstelle Nachhaltigkeit) Koordiniert Nachhaltigkeitsstrategie, berät bei Zieldefinition und Monitoring; HOCH-N[2] nennt solche Stellen als Schaltstellen zwischen Leitung, Betrieb und Fakultäten.
- Gebäudemanagement / Technischer Dienst Wichtig für Energie, Gebäudebetrieb, Reinigung, Abfalllogistik.
- IT-Abteilung Relevanter Akteur bei nachhaltiger Beschaffung von Hardware und Software.
- Fachbereiche, Labore und Einrichtungen Sie prägen spezifische Bedarfe (z. B. Labormaterialien) und sollten früh in Kriterienentwicklung einbezogen werden.
- Studierendenvertretung (AStA, StuRa) und Personalvertretung Sie bringen Nutzerperspektiven ein und sind wichtige Multiplikatoren.
Empfehlung: In der hochschulinternen Beschaffungsrichtlinie (z. B. analog HNEE[3]) sollte eine Kontaktmatrix hinterlegt werden, die pro Produktgruppe oder Prozess klar ausweist, wer fachlich und wer vergaberechtlich zuständig ist.
Externe Netzwerke & Kooperationspartner
Hochschulen müssen das Rad nicht neu erfinden. Die folgenden Kontakte zeigen, dass Vernetzung mit bestehenden Kompetenzstellen und Netzwerken ein zentraler Hebel ist. Falls weitere Optionen bekannt sind oder veraltetete Kontakte bestehen: Nicht zögern - einfach mitmachen und ändern.
| Kategorie | Name / Einrichtung | Kontakt | Beschreibung |
|---|---|---|---|
| Arbeitsgruppen & Netzwerke | AG Nachhaltige Beschaffung & Entsorgung – BayZeN | https://www.bayzen.de/handlungsfelder/betrieb/ag-beschaffung-entsorgung/ | Arbeitsgruppe, gegründet im Rahmen des BMFTR geförderten REKLINEU-Projekts (Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen) |
| Zentrum Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern (BayZeN) | www.bayzen.de | Think Tank und Organisation, die bayerische Hochschulen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz unterstützt | |
| Netzwerk Nachhaltigkeit Niedersächsischer Hochschulen (HochNiNa) | https://uol.de/hochnina | Landesweites Netzwerk mit Arbeitsgruppen u.a. zu „Faire IT-Beschaffung“ und „Nachhaltige Beschaffung“. | |
| netzwerk n e.V. | https://netzwerk-n.org/ | Bundesweites Netzwerk für nachhaltige Hochschulen, Förderung junger Engagierter, Austausch & Ressourcen | |
| HOCH-N | https://www.dg-hochn.de/ | Das BMBF förderte in den Jahren 2016 bis 2021 das Projekt "HOCH-N: Hochschulen für eine nachhaltige Entwicklung" - Die DG HochN als gemeinnütziger Verein führt seit 2020 das Netzwerk, verbreitet Materialien und Erkenntnisse und weitet die Aktivitäten kontinuierlich aus | |
| Verwaltungs und Beschaffernetzwerk | betrieben durch ondux GmbH | https://www.vubn.de/ | Das Verwaltungs- und Beschaffernetzwerk wird im Rahmen der Initiative Wissensaustausch zwischen öffentlichen Verwaltungen von namhaften Partnern und Städten unterstützt. | |
| Kompetenzstellen (externe Supportangebote) | Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) | https://www.nachhaltige-beschaffung.info/DE/Home/home_node.html | Schulungen, Materialien zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung, Beratung über Bundesinnenministerium |
| Umweltbundesamt – Schulungen zur nachhaltigen Beschaffung | https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/umweltfreundliche-beschaffung | Informationen zur nachhaltigen Beschaffung für öffentliche Institutionen. | |
| Kompass Nachhaltigkeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) | https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/ | Informationen zu sozialen und ökologischen Aspekten in Produktgruppen, Praxisbeispiele aus deutschen Kommunen. Unterstützung beim Vergleich und der Nutzung von Gütezeichen. | |
| Landesbehörden (z. B. LUBW Baden-Württemberg) | https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-als-kommunale-aufgabe/nachhaltige-oeffentliche-beschaffung | Stellen Informationen zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung, Schulungsangebote und Beispiele bereit, z. B. „Nachhaltige öffentliche Beschaffung“ der LUBW. | |
| Kommunale Netzwerke | https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass | Viele Kommunen arbeiten ebenfalls mit Beratungsstrukturen; Synergien lassen sich gut nutzen. Einfach informieren - auch über landesweite Netzwerke (Bsp: Kompass Nachhaltigkeit) |

Schulungen & Weiterbildung
Informieren Sie sich über Schulungen und Weiterbildungsangebote zum nachhaltigen Beschaffungs- und Entsorgungsmanagement an Hochschulen. Schulungen sind ein zentrales Element, um nachhaltige Beschaffung und Entsorgung vom "Papier" in die Praxis zu bringen. Hier finden Sie Workshops, Seminare und E-Learning-Formate für Ihre Kompetenzentwicklung.
Zielgruppen für Schulungen
- Mitarbeitende in Einkauf/Vergabe
- Mitarbeitende in Gebäudemanagement, Reinigung, IT, Laboren
- Führungskräfte (Kanzler*in, Verwaltungsleitung, Fachbereichsleitungen)
- Studierendenwerk / Campusdienste
- Nachhaltigkeitsgremien (Senatskommissionen, Nachhaltigkeitsrat)
Jede Zielgruppe benötigt unterschiedlich tiefe Inhalte: Einkauf und Vergabe brauchen z. B. vertiefte Kenntnisse zu Vergaberecht, Lebenszykluskosten, Gütezeichen; Fachbereiche eher Verständnis der Kriterien und Mitwirkungspflichten. Weitere Informationen finden sich auch im Leitfadenbereich „Definitionen & Dimensionen“.
Externe Schulungsangebote (Auszug)
Interne Formate
Kreiieren Sie individuell für Ihre Organisation angepasste interne Schulungsformate. Weitere Informationen zum Transformationsprozess finden sich auch im Leitfadenbereich „Transformation Verwaltung - Prozesse“.
Folgenden Formate könnten hilfreich sein:
- Einführungsworkshops für neue Mitarbeitende in Beschaffung, IT, Gebäudemanagement
- Produktspezifische Kurzschulungen (z. B. „Nachhaltige IT-Beschaffung“, „Reinigungsdienstleistungen“ mit Bezug auf UBA-Leitfäden)
- Train-the-Trainer-Programme, damit einzelne „Key User“ in Bereichen zu Multiplikator*innen werden
- E-Learning-Module zu Grundlagen (Nachhaltigkeit, Vergaberecht, CE)
- Praxisdialoge zwischen Vergabestelle und Fachbereichen (z. B. jährlicher „Beschaffungsdialog Nachhaltigkeit“)
Empfehlung: Eine jährliche Schulungsplanung im Nachhaltigkeits- oder Beschaffungsbericht dokumentieren.

Links
Entdecken Sie hilfreiche Links zu Ressourcen, Leitfäden und Best-Practice-Beispielen für nachhaltige Beschaffung und Entsorgung an Hochschulen. Hier finden Sie gebündelte Informationen für Ihre Projekte. Links zu Siegeln und Gütezeichen finden Sie hier:
Kompass Nachhaltigkeit
- Online-Portal speziell für öffentliche Auftraggeber[4] (Kommunen, zunehmend auch andere Einrichtungen). Es bietet Grundlagenwissen, Tools und Praxisbeispiele zur nachhaltigen Beschaffung
- Praxisbeispiele aus Kommunen, z.B. Ausschreibungen mit Lebenszykluskosten, Re-Use, Rezyklateinsatz.
- Interaktive Kartierung nach Bundesländern und deren Kommunen
Nachhaltige öffentliche Beschaffung (BW)
Grundlagen zu Nachhaltigkeit im Beschaffungsprozess über den gesamten Lebensweg („von der Herstellung bis zur Entsorgung“).
Siegelklarheit
Datenbank zu Gütezeichen[5], inkl. Einschätzung, welche Umwelt- und Sozialaspekte abgedeckt werden (z.B. Recycling, Haltbarkeit)
Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung - Beschaffungsamt des BMI
https://www.nachhaltige-beschaffung.info/DE/Home/home_node.html
Hier Links zu Gesetzen Entsorgung, Newsletter-Empfehlungen etc.

Glossar
Im Glossar finden Sie verständliche Erklärungen zu Fachbegriffen rund um nachhaltige Beschaffung und Entsorgung an Hochschulen. Hier werden wichtige Begriffe kompakt und praxisnah erläutert. Verschaffen Sie sich schnell Orientierung und Wissen!
diese wurde von den Vereinten Nationen im September 2015 verabschiedet, und umfasst im Kern 17 Ziele (Sustainable Development Goals, SDGs) für die nachhaltige Entwicklung. Sie bildet den Rahmen für die Umwelt- und Entwicklungspolitik und adressiert globale Herausforderungen.
dieses Modell fördert eine hierarchische Abfolge von Maßnahmen zur Abfallbewirtschaftung und Umweltschutz. Das Modell besteht aus den 3 Stufen, Reduce(Vermeidung), Reuse(Wiederverwendung) und Recycle(Recycling).
das sog. Bluewashing bezeichnet die Betonung von Unternehmen auf die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten, ohne diese zu kontrollieren oder Missstände ggf. zu verbessern. Die Farbe Blau geht dabei auf die Logofarbe der Vereinten Nationen, welche sich für Menschenrechte einsetzen zurück.
CSR ist der Beitrag den Unternehmen hinsichtlich sozialer, ökologischer & ethischer Aspekte in Ihre Geschäftstätigkeit integrieren. Dies umfasst freiwillige Maßnahmen wie eine nachhaltige Produktentwicklung, Unterstützung sozialer Projekte, die Einhaltung internationaler Arbeitsstandards oder eine C02 neutrale Beschaffung. Sie stärkt nicht nur das Unternehmensimage, sondern trägt auch zur langfristigen nachhaltigen Wertschöpfung bei.
Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die ab 2025, kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften, haftungsbeschränkte Personengesellschaften sowie große Kredit- und Versicherungsinstitute mit mehr als 500 Beschäftigte, verpflichtet Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen. Sie legt strengere Anforderungen zur Offenlegung, etwa zur doppelten Materialität und zur Nutzung der ESRS fest. Ziel ist eine bessere Vergleichbarkeit und Transparenz für Investoren und anderen Stakeholder.
Dieser Berichtsstandard wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), für Unternehmen und Organisationen entwickelt. Dieser ist weniger umfangreich als ein Bericht nach GRI-Standard und soll damit den Einstieg gerade für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) in die nicht-finanzielle Berichterstattung erleichtern. Darin werden ökologische wie auch soziale Aspekte erfasst.
bezeichnet den Prozess der Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen(CO2) und umfasst sämtliche Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Außstoßes - von der Energieerzeugung und Mobilität über die Industrieproduktion bis hin zu Gebäude- und Wärmetechnik. Ziel ist es, fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas durch emissionsarme/freie Alternativen zu ersetzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.
bezieht sich auf zwei Perspektiven der Wesentlichkeit in der Unternehmensberichterstattung. Die Inside-Out-Perspektive beschreibt wie die Aktivitäten eines Unternehmens die Umwelt und Gesellschaft beeinflussen. Die Outside-In-Perspektive beschreibt wie Umwelt- und Sozialfaktoren die finanzielle Leistung eines Unternehmens beeinflussen. Dies ist ein zentrales Prinzip in der CSRD und fördert eine umfassendere Berichterstattung.
Die ESRS konkretisieren Anforderungen der CSRD und definieren spezifische Inhalte und Berichtsformate. Sie decken die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance (ESG) ab.
ESG steht für die jeweiligen englischen Begriffe Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Sie stellen eine unternehmerische Zielgröße bzw. Regelwerk da, um den Bereich Nachhaltigkeit zu erfassen, zu analysieren, messbar zu machen und zu beurteilen.
bezieht sich auf die Verantwortung von Unternehmen, ethische, soziale und ökologische Standards in ihren globalen Lieferketten zu achten. Dies umfasst unter anderem menschenwürdige Arbeitsbedingungen, den Schutz der Menschenrechte und den Verzicht auf umweltschädliche Praktiken. Unternehmen tragen die Verantwortung, Transparenz zu schaffen und durch Due-Diligence-Verfahren Risiken zu minimieren.
xxx
xxx
xxx
xxx
xxx
Lebenszykluskosten bewerten alle finanziellen, ökologischen und sozialen Auswirkungen eines Produkts über dessen gesamten Lebenszyklus. Diese können in öffentlichen Vergabeverfahren in Deutschland freiwillig berücksichtigt werden, umfassen Anschaffungs-, Nutzungs- und Entsorgungskosten und zielen darauf ab, nachhaltigere Entscheidungen zu fördern
xxx
xxx
xxx
xxx
xxx
berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Außerdem werden eigene Projekte durchgeführt, mit denen Nachhaltigkeit auch praktisch vorangebracht wird, und es werden Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog gesetzt.
xxx
xxx
xxx
xxx
xxx
xxx
xxx
xxx
Quellen
- ↑ Beispiel für Zitatliste -> Belegen -> Einzelnachweis Unten einfügen Einzelnachweis
- ↑ HOCH-N Verbundprojekt. *Nachhaltigkeit im Hochschulbetrieb: Ein Leitfaden.* Hamburg: HOCH-N, ca. 2018. Zugegriffen am 3. Dezember 2025. https://www.hochn.uni-hamburg.de/-downloads/handlungsfelder/betrieb/hoch-n-leitfaden-nachhaltiger-hochschulbetrieb.pdf
- ↑ Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). *Richtlinie nachhaltige Beschaffung.* Eberswalde: HNEE, 2023. Zugegriffen am 3. Dezember 2025. https://www.hnee.de/fileadmin/global-content/themen/hochschule/nachhaltigkeitsmanagment/250604_Richtlinie_Nachhaltige-Beschaffung_2023.pdf
- ↑ Kompass Nachhaltigkeit. Kompass Nachhaltigkeit – Nachhaltige öffentliche Beschaffung. Accessed 28. November 2025. https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/
- ↑ Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. Siegelklarheit – Kompass Nachhaltigkeit. Inhaltlich verantwortet von Oliver Havlat. Zugriff am 28. November 2025. https://www.siegelklarheit.de/kompass-nachhaltigkeit.