HOCH-N:Institutionalisierung nachhaltigkeitsorientierter Forschung

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Institutionalisierung nachhaltigkeitsorientierter Forschung
Es werden Ziele, Maßnahmen, Herausforderungen bzw. Voraussetzungen und Praxisbeispiele der Institutionalisierung nachhaltigkeitsorientierter Forschung beschrieben.
Themenbezug
Zielgruppe
Forschende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement
Schnittstellen
Autor:innenschaft
Forschungsrelevante Gestaltungsfelder
Kategorien


Nachhaltigkeitsorientierte Forschung wird gezielt in vorhandene institutionelle Strukturen integriert bzw. es werden institutionelle Strukturen an der jeweiligen Hochschule geschaffen und eingerichtet, um nachhaltigkeitsorientierte Forschung verbindlich zu verorten und zu verankern.

Ziel und Nutzen (ggf. Zielgruppenspezifisch)

Ziel ist es, klar definierte Ansprechpartner*innen und Verantwortlichkeiten zu schaffen, sowie entsprechende räumliche, personelle und finanzielle Ressourcen bereitzustellen.

Geeignete institutionelle Strukturen können die Initiierung von Forschungsprojekten mit Nachhaltigkeitsbezug unterstützen. Beispielsweise kann eine Institutsgründung die fachübergreifende Zusammenarbeit fördern, die als zentraler Bestandteil nachhaltigkeitsorientierter Forschung verstanden wird. Zudem wird die Sichtbarkeit (z.B. durch einen Webauftritt) innerhalb und außerhalb der Hochschule erhöht, was möglicherweise einen positiven Effekt auf potenzielle Fördermittelgeber-Institutionen haben kann.

Mit einer Verankerung von nachhaltigkeitsorientierter Forschung in vorhandenen Strukturen kann insofern Kontinuität gewährleistet werden, dass Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug nicht nur gelegentlich, sondern dauerhaft akquiriert und umgesetzt werden können. Auch ein gewisser Grad mehr Unabhängigkeit geht mit der strukturellen Verankerung einher. So kann eine nachhaltigkeitsorientierte Perspektive in der Forschung z.B. besser in der Lehre integriert werden, indem Lehr- oder Qualifizierungsangebote geschaffen werden, die von neue Professuren, Instituten angeboten werden.

Maßnahmen (und Bezüge zu anderen Gestaltungsfeldern)

Diese Strukturen können - abgestimmt auf bereits vorhandene Strukturen, etablierte Abläufe und Größe der jeweiligen Hochschule - zentral oder dezentral angelegt werden.

Auf Hochschulebene können beispielsweise die Einrichtung nachhaltigkeitsorientierter Professuren inklusive gezielter Berufungsverfahren ein konkreter Ansatz sein, um nachhaltigkeitsorientierte Forschung an der eigenen Hochschule strukturell zu verankern.

Institute können auch auf Hochschulebene, d.h. institutsübergreifend eingerichtet werden.

Ein weiterer Ansatz ist es, Nachhaltigkeit in das Leitbild oder den Kodex der jeweiligen Hochschule aufzunehmen und explizit auch die Verknüpfung zur Forschung herzustellen, sowie das Leitbild angesichts sozial-ökologischer Veränderungsprozesse regelmäßig auf seine Aktualität hin zu überprüfen. Prozesse zur Weiter- bzw. Entwicklung von Leitbildern können partizipatives gestaltet werden und somit auch im Hinblick auf Governance einen Beitrag zur nachhaltigkeitsorientierten Ausrichtung einer Hochschule beitragen.

Auf Ebene der Fakultäten, Fachbereiche sowie fachbereichsübergreifend können explizit nachhaltigkeitsorientierte Forschungsinstitute, Forschungszentren, Labs etc. eingerichtet werden.

Auf der Ebene der Verwaltung können Forschungsreferate mit einem Nachhaltigkeits-Schwerpunkt organisatorische Unterstützung leisten.

Herausforderungen/ Voraussetzungen

Die Verankerung institutioneller Strukturen kann aufwändig und langwierig sein. Zum einen bedarf es finanzieller und personeller Kapazitäten und Ressourcen, um entsprechende Stellen besetzen zu können. Zum anderen werden strukturelle Veränderungen, z.B. in der Verwaltung vor allem dann erfolgreich umgesetzt werden können, wenn die Hochschulleitung diese unterstützt und hochschul-politisch Konsens über die strategische Ausrichtung der Hochschule besteht.

Eine weitere Voraussetzung für z.B. die Gründung eines Instituts ist ein ausgeprägtes individuelles Engagement, das über einen langen Zeitraum und basierend auf starken Allianzen besteht. ProfessorInnen haben hier den geeigneten Handlungsspielraum und können ihr Engagement zur Profilierung in bestimmten Themenbereichen nutzen.

Praxisbeispiele

Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen

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