Statusseminar, Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen, 25.-26.03.25

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Gemeinsam möchten wir an den zwei Tagen im intensiven Austausch (Zwischen-) Ergebnisse der Verbundarbeiten erfassen und entstandene Transformationspfade sichten. Wie kann die Arbeit der Verbünde gesichert und verfügbar gemacht werden und so in das gesamte Hochschulsystem transferiert werden? Diese und weitere Fragen werden wir in einem lebendigen Programm in verschiedenen Formaten im Dialog erkunden, diskutieren und neu entdecken.

Statusseminar, Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen, 25.-26.03.25
Datum
Di 25 März 2025 12:30 Uhr
Schwerpunkte

Transformationspfade
Bezug Wiki-Themen



Agenda und Informationen

Vorprogramm am 25.03.

"Einblicke in die Nachhaltigkeitsgovernance der HNEE" - Prof. Dr. Benjamin Nölting
12.15-13.00 Uhr in Raum 17.106 (Waldcampus)

Programm Tag 1: Dienstag, 25. März 2025
Uhrzeit Programm Dienstag 25.03.
ab 12.30 Uhr Ankunft und Anmeldung mit Mittagssnack
13.30 Uhr Begrüßung und Einführung


HNEE, BMBF, HRK und DG HochN

13.55 Uhr Einblicke in die wissenschaftliche Synthese zur Fördermaßnahme „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“


Fraunhofer ISI

14.15 Uhr Gemeinsamer Check-in
14.40 Uhr Transformationspfade: Vorstellung der Verbünde im Bühnengespräch


Senatra & Klima-N
KlimaPlanReal, DiNaMo & BreGoS

15.45 Uhr Kaffeepause mit Kuchen
16.15 Uhr Transformationspfade: Vorstellung der Verbünde im Bühnengespräch


AlFinaH & Reklineu
Laterne & WaNdel!4
SunRise Lab & KuNaH

17.30 Uhr Kaffeepause
18 Uhr "Ich hab da mal eine steile These..." – Ein bewegter Erfahrungsaustausch
18.30 Uhr Resümee und Ausblick auf Tag 2


traNHSform-Team

ab 18.45 Uhr Gemeinsames Abendessen und Netzwerken
Programm Tag 2: Mittwoch, 26. März 2025
Uhrzeit Programm Mittwoch 26.03.
ab 08.30 Uhr Ankunft und Frühstückssnack
9 Uhr Begrüßung und Einführung in den Tag


traNHSform

9.10 Uhr Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen: Gemeinsam Wirkung entfalten


Format: Barcamps

10.45 Uhr Kaffeepause mit Kuchen
11.15 Uhr Ergebnissicherung (gemeinsame Arbeitsphase)
11.55 Uhr Takeaways und Verabschiedung


HRK, DG HochN, BMBF und DLR-Projektträger

ab 12.15 Uhr Ende des Statusseminars mit Lunchpaketen

Link zum edupad

Hinweise zur An- und Abreise


An- und Abreise mit den ÖPNV

Die letzte Verbindung der Buslinie 914 vom Waldcampus zum Hauptbahnhof Eberswalde fährt gegen 16:00 Uhr und demnach steht im Nachgang des Abendessens am 25. März 2025 keine ÖPNV-Verbindung zum Hauptbahnhof zur Verfügung.

An- und Abreise zu Fuß

Der Fußweg vom Veranstaltungsort zum Hauptbahnhof Eberswalde beträgt etwa 24 Minuten (ca. 1,7 km).

Taxi Service vor Ort

Sofern Sie im Vorfeld bereits wissen, dass Sie für Ihre An- oder Abreise einen Taxi-Service in Anspruch nehmen möchten, empfehlen wir Ihnen wärmstens, telefonisch oder schriftlich eine Reservierung vorzunehmen. Nach Rücksprache mit den lokalen Taxi-Unternehmen vor Ort, können diese ohne Voranmeldung nur eine sehr begrenzte Anzahl von Fahrzeugen vorhalten und keine Fahrten ohne Wartezeit garantieren.

Übersicht lokaler Taxi-Unternehmen

Taxi A. Wutskowsky GmbH Taxiunternehmen 👉🏼 Telefon: 03334 20550

Taxi Blau Eberswalde (Kein Webauftritt) 👉🏼 Telefon: 01712213106

Fahrservice Stehr 👉🏼 Telefon: 03334 382985

Bus & Taxibetrieb Neidhardt GmbH 👉🏼 Telefon: 03334 33564

Taxi/Rollstuhl Transport Silvia Schenk 👉🏼 Telefon: 0174 9914277

Hinweise zur An- und Abreise (PDF)


Einblicke in die wissenschaftliche Synthese

Präsentation zur wissenschaftlichen Synthese von Tabea Krauter (Fraunhofer ISI)

Zu Beginn des Statusseminars gab die Begleitforschung des Fraunhofer ISI einen Einblick in die wissenschaftliche Synthese. In der Begleitforschung liegt der Fokus darauf eine Wirkungslogik zu entwickeln und Gelingensbedingungen abzuleiten. Die Wirkungslogik auf den Input, die Aktivitäten und den Output. Empirische Grundlage dafür sind die Interviews mit den Verbundprojekten der Fördermaßnahme. Grundlegend ist zu Berücksichtigen ist, dass die Inhalte der Präsentation ein Zwischenstand der Arbeit des Fraunhofer ISIs sind. Die ganze Präsentation ist hier abgelegt.

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Vorstellung der Verbünde im Bühnengespräch

Alle Verbünde waren auf der Bühne im Gespräch zu erwarteten und unerwarteten Erkenntnissen sowie den Stellschrauben einer nachhaltigen Transformation. Die Inhalte der Präsentation sind hier zum nachlesen erfasst.

Senatra & Klima-N

Senatra: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Service Learning ist eine geeignete Methode, um die nachhaltige Entwicklung an Hochschulen im Sinne des Whole Institution Approach zu fördern.

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Service Learning-Projekte sind in bestimmten Handlungsfeldern (Campusmanagement und Transferprojekte) leichter zu initiieren als in anderen (Forschung oder Governance).
  • Bedenken der (potenziellen) Praxispartner:innen bezüglich des Betreuungsaufwands spielten teils eine größere Rolle.
  • Die Vernetzung von Studierenden untereinander gestaltet sich als herausfordernder.

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:
1. Service Learning als Motor für Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung
Service Learning-Projekte fördern die Kooperation zwischen Studierenden und Hochschulangehörigen, führen zu einem neuen Framing und tragen zur nachhaltigen Entwicklung der Hochschule bei.

2. Nachhaltigkeit umfasst soziale Aspekte
Ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit an Hochschulen schließt auch soziale Themen mit ein.

3. Kommunikation, Vernetzung und strukturelle Verankerung
Für eine nachhaltige Transformation sind Kommunikation und Vernetzung in die Fakultäten und Institute essenziell. Entsprechende Stellen müssen institutionell verankert und mit ausreichend Ressourcen ausgestattet werden.

Klima-N: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Campi in Deutschland sind nicht ausreichend nachhaltig und weisen dringenden Handlungsbedarf auf (Biodiversität und Energie)
  • BNE muss qualitativ weiterentwickelt werden in Zusammenarbeit mit Praxispartnern und weiteren Bildungsakteuren

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Transformation von HS erfordert Ausdauer von Agenten der Transformation → Engagementgelegenheiten schaffen durch institutionelle Verankerung (z. B. task groups, green offices)
  • Kommunikative Vernetzung muss auf Landesebene etabliert werden�→ Nachhaltige Transformation sollte Teil künftiger ZLVs und STEPs der HS werden
  • Projekte müssen sich gezielt wissenschaftspolitisch einbringen, um das Thema „nachhaltig“ zu verankern → Weiterentwicklung der ursprünglichen Ziele zu umfassenderen Zielen

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Maßnahmen zur nachhaltigen Campusgestaltung an Hochschulen
  2. Gelingensbedingungen für BNE-Lehr-Lern-Arrangements und Zertifizierung
  3. Etablierung von Kommunikationsstrukturen, die die verschiedenen Bereiche der Hochschulen verknüpfen, um Whole Institution Approach zu ermöglichen

FAZIT: Mitwirken am Aufbau eines Nachhaltigkeits-Netzwerkes Thüringer Hochschulen → (Kooperation und Zusammenarbeit mit Thüringer Landespräsidentenkonferenz):

  • Whole Institution Approach als Grundlage
  • Klima-N-Symposium im Frühjahr 2025: Initialzündung für ein gemeinsames Memorandum of Understanding der Thüringer Hochschulen
Senatra & Klima-N: Gemeinsames Bühnengespräch

Kommunikation & Erwartungsmanagement

  • Zentrale Herausforderung: Unterschiedliche Interessen und Verständnisse von Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch)
    • Praxispartner:innen erwarten konkrete Produkte
    • Studierende möchten lernen und Selbstwirksamkeit erfahren
  • Notwendig: Gemeinsame Sprache finden, Erwartungsmanagement betreiben
    • Regelmäßige Check-Ins während des Projekts (nicht nur zu Beginn)
    • Lehrpersonen übernehmen oft eine vermittelnde bzw. mediierende Rolle
  • Frühzeitige und kontinuierliche Kommunikation mit Praxispartner:innen erhöht die Qualität der Zusammenarbeit

Zielabstimmung & Zuordnung

  • Klare Absprachen: Was sind die gegenseitigen Erwartungen und Zielvorstellungen?
  • Interessen der Praxispartner:innen müssen berücksichtigt werden
    • Beispiel: Stadtwerke vs. soziale Einrichtungen – unterschiedliche Motivationen
  • Passende Zuweisung von Studierenden zu Praxispartner:innen ist entscheidend
    • Manche Gruppen bevorzugen klare Ansagen, andere kreative Freiheit
    • Gelingende Zuordnung wirkt motivierend und kann zu Folgeprojekten führen

Ergebnisse aus den Projekten (Beispiele)

  • Solarpanels auf Gewächshäusern
  • Studierendengärten
  • Nachhaltigkeits-Podcast
  • Kleiderbasar in Kooperation mit der Caritas

Systemische Herausforderungen im Bereich Forschung und Governance

  • Projekte in Forschung und Governance sind schwerer umzusetzen:
    • Komplexe, teils undurchsichtige Abstimmungsprozesse
    • Unklare Entscheidungsbefugnisse innerhalb der Hochschule
  • Zeitstruktur im Semester passt oft nicht zu Anforderungen forschungsbezogener Projekte
    • Beispiel: Projekt zur Forschungsunterstützung scheiterte am Timing
  • Prüfungsleistungen und feste Meilensteine erschweren zusätzliche Projekte
  • Governance: Studierendenprojekte rühren an zentrale Machtstrukturen
    • Hochschulen stehen unter hohem externen Druck (Pflichtaufgaben)
    • Nachhaltigkeitsprojekte gelten oft als „Add-on“ – schwer institutionell zu verankern
    • Entscheidungsbefugnisse liegen nicht bei Einzelpersonen – langfristige Strukturanpassung notwendig

KlimaPlanReal, DiNaMo & BreGoS

KlimaPlanReal: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • partizipative Herangehensweise fordert viele Akteure heraus
  • keine Transparenz zu HS-Leitungsvorhaben
  • GateKeeping (Zugang zu Infos, Tools)
  • administrative Hürden (Formulare etc.)

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Zeit für Zieldefinition und Klärung Herangehensweise
  • mehr Personen/ Gruppen zu beteiligen als erwartet
  • Zeitpunkt für Veränderungsprozesse muss passen (pol. Entscheidungen, aktuelle Prozesse, etc.)
  • investive Veränderungen trotz Anschubfinanzierung schwierig

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Hierarchische Strukturen sind an HS noch unausweichlich → Support der Hochschulleitung/ Leitungseinheiten ist essenziell
  2. Relevante Akteure aktivieren und Verbündete finden (Zugewinn für alle darstellen, Gelegenheitsfenster nutzen)
  3. Verständnis-Aufbau: Transformation ist zyklisch nicht linear → Es braucht ein kontinuierliches Monitoring & dauerhafte Ansprechpartner:innen
DiNaMo: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Langwierige Prozesse in der Verwaltung
  • Offenheit gegenüber Veränderung sehr unterschiedlich
  • Unterschiedliche Prozesse an beteiligten Institutionen
  • Teilweise schwierige Rekrutierung für Erhebungen

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Geringe Beteiligung von Studierenden
  • Hohe Beteiligung von Mitarbeitenden an Umfrage
  • Integration von Inhalten in bestehende Angebote einfach
  • Hohes Interesse am Projekt bei internationalen Partnerunis

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Mobilität als wichtiger Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität muss in der Verwaltung präsenter sein.
  2. Bessere Vernetzung an Hochschulen notwendig → auf vorhandenes Wissen aufbauen.
  3. Verwaltung, Mitarbeitende und Studierende müssen stärker motiviert werden, sich aktiv zu beteiligen.
BreGoS: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Schlechte Vernetzung zwischen und innerhalb der Hochschulen
  • Respekt/Angst vor Transparenz
  • Wunsch nach Transparenz
  • Potential für Transformation

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Trägheit des Systems
  • Themenfelder wirken oft technisch, → sind aber sehr menschlicher und kommunikativer Natur

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Governance
  2. Teilen von Ressourcen und Kompetenzen
  3. Komplexität der Kommunikationswege in und zwischen Hochschulen
KlimaPlanReal, DiNaMo & BreGoS: Gemeinsames Bühnengespräch

Schwierigkeit der Vernetzung – innerhalb vs. zwischen Hochschulen

  • KlimaPlanReal:
    • Innerhalb der Hochschule leichter – man kennt die Personen besser, kann Projekte "schöner machen"
  • DiNaMo:
    • In Hannover innerhalb der Hochschule einfacher, zwischen Hochschulen schwieriger (z. B. durch Ethik- und Datenschutzanträge, unterschiedliche Governance)
    • Konkurrenzdenken zwischen Hochschulen als Hemmnis
  • BreGoS:
    • Schwierigkeit nicht klar trennbar zwischen innen und außen
    • Abhängig vom Support durch Hochschulleitungen
    • Türen und Governance-Strukturen müssen oft erst identifiziert werden
    • Wohlwollen allein reicht nicht – Entscheidungsträger:innen müssen auch Verantwortung übernehmen

Partizipation – Herausforderungen und Spannungsfelder

  • Verwaltungen haben wertvolles Expert:innenwissen, aber oft überlastet
  • Gestaltungsprozesse benötigen passende Rahmenbedingungen
    • Facilitation-Rolle notwendig: Klärung von Zielen und Zuständigkeiten
    • Wechselspiel zwischen Projektzielen und Gruppenbedürfnissen
  • Erkenntnis: Durchhaltevermögen entscheidend – Lernen zwischen parallellaufenden Transferlaboren

Verwaltung und Studierende mitnehmen

  • Schwierigkeit, Studierende zu beteiligen:
    • Angebote müssen alltagsnah sein und reale Lebenswelt treffen
    • Bsp.: Fahrradreparaturstand vor der Mensa funktioniert, Bienenhotels nicht
  • In ländlichen Regionen andere Anforderungen als in Städten wie Hannover
  • Rückgang studentischen Engagements (u. a. Nachwirkungen von Corona)
    • Studierende sind schwer greifbar, da kürzer an der Hochschule
  • Notwendig: niedrigschwellige, partizipative Angebote

Warum gibt es häufig geringe Beteiligung?

  • Vielfältige Bedürfnisse und Player erfordern Beteiligung zur Reduktion von Unsicherheiten
  • Fehlende Identifikation mit der Hochschule erschwert langfristiges Engagement

Strukturelle Verankerung & Governance

  • Zahlreiche Grassroots-Projekte, die nicht verstetigt werden
    • Hochschulleitungen loben Projekte, aber institutionelle Verankerung bleibt aus
  • Bedarf nach festen Austausch-Formaten (z. B. Hub, Tisch aller Verantwortlichen)
  • Schwierigkeit: Technische Abteilungen können nicht einfach verpflichtet werden
    • Lösung: entweder institutionelle Verpflichtung oder hohes persönliches Commitment
  • Herausforderungen durch hohe Arbeitsbelastung der Akteur:innen

AlFinaH & Reklineu

AlFinaH: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Hochschulprozesse (z. B. zur Informations-gewinnung) beanspruchen oft eine längere Zeitspanne
  • Unterschiedliche Rahmenbedingungen und Ausgangssituationen für Nachhaltigkeit
  • Hohe Finanzierungslücke von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Hochschulhaushalten
  • Nachhaltige Transformation nur durch die aktive Einbindung relevanter Stakeholder möglich

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Einfache Maßnahmen erwiesen sich bei der Ausarbeitung als überraschend vielschichtig
  • Komplexe Entscheidungssituation hinsichtlich der Passigkeit von Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Finanzierungs-/ Betreibermodellen
  • Die rechtlichen und administrativen Hürden zur Einführung innovativer Finanzierungs- und Betreibermodelle sind höher als angenommen
  • Modelle und Maßnahmen sind aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen teilweise überraschend gut und teilweise nur bedingt auf weitere Hochschulen übertragbar

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Gezielte Auswahl der wirkungsvollsten Nachhaltigkeitsmaßnahmen mithilfe der Impact-Messung durch eine Nachhaltigkeitsmatrix.
  2. Alternative Finanzierungs- und Betreibermodelle als zentrale Stellschraube für die Schließung von Finanzierungslücken im begrenzten Hochschulhaushalt für eine nachhaltige Transformation.
  3. Offene und proaktive Kommunikation innerhalb der Hochschulleitung sowie zu beteiligten Stakeholdern ist für eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen ausschlaggebend.
ReKlineu: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Offene Juristische Fragestellungen
  • Regionale Kompensation muss Hand in Hand mit Reduktionsmaßnahmen gehen
  • Unterschiedlichkeit der Hochschulen erschwert standardisierte Bilanzierung/Maßnahmenentwicklung
  • Sehr heterogene Gebäudestruktur erschwert energetische Bewertung

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Viele Mitarbeitende sind engagiert, informiert und wollen eine statusgruppenübergreifende Transformation, brauchen dabei aber Unterstützung und Vernetzung zu anderen Stakeholdern
  • Mangelnde Datenverfügbarkeit in vielen Bereichen und aufwändige Datenerfassung zur Bilanzierung
  • Keine übergeordneten Strukturen und Prozesse in der nachhaltigen Beschaffung und Entsorgung

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Digitalisierungstools zur Unterstützung von Reduktionsmaßnahmen nutzen.
  2. Transformationsrecht stärken.
  3. Statusübergreifende, wertschätzende Zusammenarbeit in Netzwerken vertiefen, um gemeinsames Vorgehen zur Klimaneutralität zu erreichen.
AlFinaH & Reklineu: Gemeinsames Bühnengespräch

Kompass AlFinaH – Bewertung von Maßnahmen

  • Alle SDGs wurden berücksichtigt
    • Darstellung der Zielbezüge relativ übersichtlich
  • Bewertung ist sehr aufwendig
    • Über 200 Maßnahmen müssten bewertet werden

Juristische Fragestellungen

  • Juristische Fragen wurden zu konkreten Maßnahmen und Themen aufgearbeitet
    • Beispiel: Diskussionen in studentischen juristischen Seminaren
    • Ergebnisse u. a. über parlamentarisches Frühstück in München eingebracht
    • Ziel: Einbindung der Erkenntnisse in parlamentarische Arbeit und Gesetzgebung

Gute Governance

  • Konkrete Umsetzung wichtiger als abstrakte Prinzipien
    • Wirtschaftlichkeit bleibt dominanter Faktor, Nachhaltigkeit allein nicht entscheidend
    • Beispielhafte Maßnahmen:
      • Ausschlusskriterien für Dienstleister:innen, die bestimmte Anforderungen nicht erfüllen – soll ausgeweitet werden
      • Unklare Prozesse bei Entsorgung, Recycling, Verlängerung von Geräten, etc.
        • Herausforderung: Zu Beginn müssen Nutzen und Kosten überzeugend kommuniziert werden

Regionale Kompensation

  • Ergebnisse nicht für alle Hochschulen gleichermaßen relevant
    • Besonders über gepachtete Flächen und Campusflächen realisierbar
    • Datenlage zum Teil unvollständig (z. B. bei Campusflächen)
  • Wissenschaftlich fundierte Aussagen zur Kompensation (z. B. Acker, Moor, Wald) schwierig – starke Schwankungen
    • Fokus sollte auf Reduktion liegen
    • Kompensation als sinnvoller Beitrag, aber nicht notwendigerweise für CO₂-Rechnung geeignet

Laterne & WaNdel!4

Laterne: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Je ausgeprägter die Nachhaltigkeitskultur, desto mehr Fortschritte Richtung Nachhaltigkeit.
  • Frauen und Mütter sind auch in der Wissenschaft benachteiligt
  • Transformation an Unis ist auf Grund der Art dieser Organisationen (dezentral organisiert, “organisierte Anarchie” ) zäh
  • Offenheit für Neues groß, aber Umsetzung scheiterte (bislang) oft an Finanzfragen und anderen Beharrungskräften

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Veränderungsversuche treffen zum Teil auf erhebliche Widerstände – in einem als progressiv wahrgenommenen Umfeld
  • Institutionelles Misstrauen ist zum Teil sehr hoch
  • Veränderung bedeutet Mehraufwand und führt zu noch mehr Stress und womöglich zu mehr Leidensdruck – ggf. auch bei denen, die man entlasten möchte
  • Es gibt hohes Interesse, die Unis nachhaltiger zu gestalten, aber die Arbeitsbelastung verhindert Engagement
  • Impulse können im Untergrund weiterwirken, wodurch vermeintliche Sackgassen doch zu Transformationspfaden werden
  • Komplexität der Organisation Uni kann Transformationshemmnis sein, bedeutet aber gleichzeitig auch eine Vielzahl von Hebelpunkten, um Wandel zu bewirken

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Wir konnten beheizten Raum reduzieren und so energetisches Einsparpotential erhöhen.
  2. Arbeitsbelastung der Forschenden kann verringert werden und Kapazitäten für Engagement geschaffen werden.
  3. Neue Wissenszugänge und Kreativmethoden z.B. Visualisierungsübungen oder Social Presencing Theatre.

Prozesscharakteristika:

  • Experimentelle Herangehensweise
  • Exploration! Durch genaues Zuhören und Gesprächen mit diversen Akteuren Gefühl dafür entwickeln, welche Themen an der Hochschule genügend Energie haben.
WaNdel!4: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • HTWB
    • sehr schlechter Biotopflächenfaktor für den stark versiegelten Campus (0,3)
  • THI
    • hohe Resonanz für das Thema Klimaanpassung
    • mehrheitliche Einschätzung der Hochschulangehörigen, dass aktuelle Maßnahmen zur Klimaanpassung überwiegend unzureichend sind
  • HSMW
    • großes Potenzial im Flächenthema
  • HNEE
    • Die Bedeutung grüner Infrastrukturen
      • Gewährleistung von Ökosystemleistungen
      • Wohlbefinden auf dem Universitätsgelände
      • Minderung der negativen Auswirkungen des Klimawandels

Unerwartete Erkenntnisse:

  • HTWB (wenn auch stark erhofft)
    • Bewilligung von Fördermitteln (3,5 Mio. €) zur Entsiegelung und Begrünung des Campus!
  • THI
    • Bedenken gegenüber Entsiegelungsmaßnahmen in Verknüpfung mit Mobilitätsfragen
  • HWMW
    • tatsächlich Bedeutung des Flächenthemas
    • Unterschätzung des Faktors Zeit für gelingende Transformation
    • Punktuelle Kommunikation reicht nicht aus

→ Veränderungsprozesse müssen initiiert und begleitet werden

  • HNEE
    • Das Ausmaß indem die vorherrschenden bestehenden Zertifizierungsprogramme Nachhaltigkeit unzureichend messen, bei…
    • …technischen/physischen Aspekten
    • … dem institutionellen Management
    • …sozialen und Governance-Aspekten im Allgemeinen.

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:
THI
Die Relevanz von Governancestrukturen insb. eines Green Offices für die langfristige Begleitung von Nachhaltigkeitsaktivitäten an einem neu-entstehenden Campus Neuburg betont.

HNEE
Die entscheidende Bedeutung der HS-Führung und des technischen Managements sowie der von höheren Verwaltungsebenen auferlegten Regulierungs- und/oder Anreizmaßnahmen für die Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen… und der Einfluss der Biodiversität auf die wahrgenommene Lebensqualität.

HTWB
Besitz von Flächen und Gebäuden bestimmt, wie leicht man deren Umgestaltung beeinflussen kann…

HSMW
Die Art und Weise, wie die Flächenvergabe von Lehrräumen organisiert ist, hat starken Einfluss darauf, wie effizient die Fläche genutzt werden kann. Durch Kenntnis der Flächenauslastung kann das Hochschulmanagement gezielter steuern und Neubaubedarf wird verzichtbar.

Laterne & WaNdel!4: Gemeinsames Bühnengespräch

Raumkonzepte und Flächennutzung

  • Werkstatt-Raum-Initiative: Cluster von interessierten Lehrstühlen bilden
    • 20 % der Flächen wurden freigegeben
    • Eigenständige Überlegungen zur Nutzung durch Arbeitsgruppen
    • Entstehung von Poolräumen und Entkopplung von persönlichen Räumen
    • Bedarfsorientierte Planung:
      • z. B. Stillarbeitsräume, Telefonräume
      • Individuelle Bedürfnisse der Nutzenden standen im Vordergrund

Wohlbefinden von Frauen / Alleinerziehenden

  • Zentrale Rolle der Vorgesetzten für das Wohlbefinden von Mitarbeitenden
    • Besonders relevant für Frauen, Alleinerziehende, Gender Visibility Gap
    • Arbeit von Frauen wird häufig weniger wahrgenommen
  • Entwicklung von Workshops zur Entlastung Alleinerziehender
    • Ziel: Räume und Plattformen für neue Ideen schaffen
    • Keine Expert:innenrolle, aber Unterstützungsstruktur bieten

Räume und Nutzungskultur

  • An verschiedenen Hochschulen entwickelt sich Nutzungstradition:
    • Gewohnheiten: gleiche Personen besuchen regelmäßig gleiche Räume bei Veranstaltungen und Seminaren
    • Ausdruck einer unausgesprochenen Raumkultur
  • Alte Raumkonzepte:
    • Räume wurden vor 15–20 Jahren geplant – heute oft unpassend
    • Lehrkonzepte beeinflussen Raumbedarf
  • Herausforderungen:
    • Kulturelle Diskrepanzen werden u. a. durch Projekte wie WIA adressiert
    • Bestimmte Stellschrauben werden dennoch oft übersehen
    • Langsame Prozesse im Hochschulbau: Bau eines Raumes kann bis zu 15 Jahre dauern
    • Fest gebaute Räume können hinderlich sein, wenn sie nicht flexibel nutzbar sind

SunRise Lab & KuNaH

SunRise Lab: Erkenntnisse und Stellschrauben

Erwartete Erkenntnisse:

  • Bedarf nach mehr Unterstützung (z. B. durch zeitliche und finanzielle Ressourcen)
  • Beteiligungsformate bieten wenig echte Mitgestaltungsmöglichkeiten
  • Viele Einzelprojekte existieren, aber es fehlt an systematischer Transformation
  • bürokratische Regelungen behindern nachhaltige Entwicklungen
  • Die Herausforderungen und Möglichkeiten an den drei Hochschulen sind unterschiedlich

Unerwartete Erkenntnisse:

  • Hochschulangehörige engagieren sich eher außerhalb als innerhalb der Hochschule für Nachhaltigkeit
  • Studierende heben Zielkonflikte zwischen sozialen und ökologischen Zielen hervor
  • Nachhaltigkeit löst sehr unterschiedliche Emotionen aus, die Moderation erfordern

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:

  1. Langfristige (moderierte) Begegnungsräume und partizipative Strukturen mit Entscheidungsgewalt.
  2. Transformative Bildung für alle Statusgruppen in und um die Hochschule.
  3. Adressierung der Co-Benefits z. B. Gesundheit und Nachhaltigkeit.
KuNah: Erkenntnisse und Stellschrauben

Arbeitsverständnis „Kultur(en) der Nachhaltigkeit von Hochschulen“ (KdN): Verschmelzung von geteilten Normen, Einstellungen und Annahmen über Hochschule mit Nachhaltigkeit als normativer Orientierung.

  • normativ: Nachhaltige Entwicklung ist in Alltagsroutinen selbstverständlich und normal.
  • deskriptiv: vielfältige Kulturen einer (mehr oder weniger ausgeprägten) Nachhaltigkeit, drücken sich in verschiedenen Subkulturen, Handlungsfeldern etc. der Hochschule aus; sind empirisch erfassbar

vgl. Holst, J. et al. (2024); Holst, J. & Fritz, H. et al. (in review)

Realexperimente als ein Ansatz, um KdN an Hochschulen voranzubringen

  • hochschulspezifische Besonderheiten und Ansatzpunkte für KdN
  • unterschiedliche Governanceprozesse, die KdN beeinflussen
  • nicht alle Experimente waren (gleich) erfolgreich

Stellschrauben für die nachhaltige Transformation:
1. KuNaH hat wissenschaftliche Voraussetzungen geschaffen, dass über KdN von Hochschulen differenziert gesprochen werden und sie empirisch erfasst werden kann.

  • an den fünf Verbundstandorten laufen quantitative Erfassung zu KdN

2. Realexperimente eröffnen Zugang, um KdN systematisch zum Thema zu machen.

  • lösen Irritationen aus, werden Gesprächsthema an den HS und transportieren „Nachhaltigkeit“ und/oder tragen direkt zur KdN bei

3. Nachhaltigkeit an Hochschulen spielt sich nicht nur auf „sichtbarer“ Ebene organisatorischer Abläufe & Strukturen ab, sondern wesentlich auf darunterliegenden impliziten Ebenen der Annahmen, Haltungen und Wertvorstellungen.

  • Welche Praktiken werden als selbstverständlich und normal angesehen?
SunRise Lab & KuNaH: Gemeinsames Bühnengespräch

Beteiligungsformate: Strukturelle Hürden

  • Beteiligung oft erschwert durch zentrale Zuständigkeiten:
    • Wenn eine Schlüsselperson blockiert, kann Prozess ins Stocken geraten
      • Beispiel: Nachhaltigkeitsbeauftragte:r ist ebenfalls Datenschutzbeauftragte:r → Sorge um Datenlöschung beim Cleanup
    • Ohne Zustimmung der betreffenden Person kein Vorankommen
    • Wunsch nach mehr partizipativen Strukturen, um Entscheidungen breiter abzustimmen

Subkulturen innerhalb und zwischen Hochschulen

  • Subkulturen in Fachbereichen und Disziplinen existieren nebeneinander
  • Ähnliche Subkulturen auch über Hochschulen hinweg möglich
  • Begriff der „Academic Tribes“:
    • Innerhalb der Gruppen gute Kommunikation
    • Zwischen den Gruppen/Subkulturen wird der Austausch schwieriger

Engagement innerhalb der Hochschule vs. außerhalb

  • Frage: „Was bräuchtet ihr für mehr Engagement?“
    • Häufige Antwort: „Gibt keine Ressourcen dafür“
  • Diskussion um alternative Anreizsysteme:
    • z. B. Anerkennung, Ideenmanagement, Auszeichnungen
    • Nicht immer müssen es große finanzielle Mittel sein
  • Erkenntnisse aus Fokusgruppen mit Studierenden:
    • Gründe für mangelndes Engagement:
      • Geringe Identifikation mit der eigenen Hochschule
      • Engagement in externen Strukturen (z. B. Vereine) oft attraktiver

Governance-Prozesse und Kommunikation

  • Unterschiedliche Verläufe je nach Hochschule und Akteur:innen
  • Zentrale Fragen:
    • Wo öffnen sich Türen? Wo gibt es Ansatzpunkte?
    • Was passiert im Prozessverlauf? Wie wird darüber gesprochen?
    • Wo entstehen Irritationen?
  • Insbesondere bei Bottom-up-Prozessen wichtig:
    • Kommunikationswege sind komplex und nicht direkt steuerbar
    • Prozesse lassen sich nicht erzwingen, sondern müssen gestaltet werden

"Ich hab da mal eine steile These..."

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Dokumentationen der Barcamps

Thema 1: Kommunikationsstrategien für Wissenschaftstransfer

Wie Transformationserkenntnisse von der Forschung in die Praxis kommen


zur Dokumentation

Thema 2: Herausforderungen und Konfliktmanagement auf struktureller und menschlicher Ebene

Umgang mit Blockaden und proaktives Widerstandsmanagement


zur Dokumentation

Thema 3: Wirkungsmessung – Tools, Daten, Konzepte, Methoden

Nachhaltige Entwicklung an Hochschulen messbar machen


zur Dokumentation

Thema 4: Nachhaltigkeit in der Krise?

Strategischer Umgang mit einem sich verändernden Nachhaltigkeitsdiskurs


zur Dokumentation

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