Konzeptpapier Internationalisierung

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Seitentitel: Konzeptpapier Nachhaltigkeit und Internationalisierung an Hochschulen – Chancen, Zielkonflikte und Lösungsansätze

Zweck des Konzeptpapiers

Diese Handlungsempfehlungen sind von Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Konzeptpapier“ der DG HochN-Hub-Reihe „Verzahnung von Internationalisierung und Nachhaltigkeit an Hochschulen“ erarbeitet worden und geben den derzeitigen Stand unserer Diskussion wieder.

Zielgruppe

Diese Handlungsempfehlungen richten sich primär an verschiedene Akteur:innen. Dazu gehören: die Hochschulleitung, International Offices und Nachhaltigkeitsbüros, Verwaltung und Fakultäten, Studiengangsleitungen und -koordination, Graduiertenschulen und Promotionskollegs, Lehrende und Studierende sowie die gesamte (wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche) Hochschulgemeinschaft.8

Einleitung

Internationalisierung und Nachhaltigkeit zählen zu den zentralen Entwicklungsbereichen moderner Hochschulen. Beide prägen Lehr- und Lernprozesse, Forschungskooperationen, Verwaltungsstrukturen und Mobilitätspraktiken und beeinflussen damit maßgeblich die strategische Ausrichtung von Hochschulen in einer global vernetzten Welt. Zugleich entstehen durch die Verbindung dieser Themenfelder neue Möglichkeiten des institutionellen und fachlichen Austauschs, aber auch Spannungsfelder, etwa zwischen internationaler Mobilität und ökologischer Verantwortung oder zwischen globalen Partnerschaftsstrukturen und Fragen der Gerechtigkeit.

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage an Bedeutung, wie Internationalisierung so gestaltet werden kann, dass sie sowohl zu sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit beiträgt als auch bestehende Zielkonflikte offenlegt und bearbeitbar macht. Hochschulen stehen damit vor der Aufgabe, internationale Strategien, Programme und Kooperationen systematisch mit nachhaltigkeitsorientierten Prinzipien zu verzahnen.

Das Konzeptpapier nimmt diese Herausforderungen auf. Es beschreibt die übergeordnete Zielsetzung einer nachhaltig ausgerichteten Internationalisierung, konkretisiert zentrale Themenschwerpunkte und formuliert Ziele, Strategievorschläge und Beispiele aus der Praxis. Auf diese Weise soll das Papier Orientierung bieten, wie Hochschulen Internationalisierung reflektiert und zukunftsfähig gestalten und gleichzeitig ihre gesellschaftliche Verantwortung stärken können.

Vision einer nachhaltigen Internationalisierung

Die Hochschule der Zukunft ist ein global vernetzter Lern- und Lebensraum, der Internationalisierung und Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Verwaltung fest verankert. Die Hochschule der Zukunft wird als ein global vernetzter Lern- und Lebensraum verstanden, in dem Internationalisierung und Nachhaltigkeit integrale Bestandteile von Lehre, Forschung und Verwaltung sind. Diese Hochschule agiert als Katalysator für Völkerverständigung, kulturelle Bereicherung und den interkulturellen Austausch. Studierende und Lehrende sind gleichermaßen Treiber dieses Prozesses, wobei der politische Rahmen, etwa durch Initiativen des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFTR) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), unterstützend wirkt. Die Vision einer nachhaltigen Internationalisierung umfasst nicht nur den Austausch von Wissen und Perspektiven, sondern auch die Förderung der sozialen Gemeinschaft auf globaler Ebene.

Die Rolle der Hochschule wird darin bestehen, Räume zu schaffen, in denen das Lernen voneinander im Vordergrund steht. Dabei sollen neue Perspektiven entdeckt und kulturelle Vielfalt als Bereicherung erfahren werden. Der Austausch fördert nicht nur fachliche, sondern auch soziale und kulturelle Kompetenzen. Wichtig ist jedoch, dass diese Internationalisierung nicht isoliert von ökologischen Überlegungen erfolgt. Vielmehr wird die Hochschule der Zukunft aktiv darauf hinwirken, dass die globalen Verbindungen unter Berücksichtigung ihres ökologischen Fußabdrucks gestaltet werden. So kann eine nachhaltige Internationalisierung nicht nur den Wissensaustausch fördern, sondern auch die Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft weltweit stärken.

Übergeordnete Ziele

Übergeordnete Ziele (u.a. Rolle der Hochschule für die Gesellschaft mit Blick auf Nachhaltigkeit – Zielkonflikte) sind:

  • Die Abstimmung von Strategiepapieren deutscher Hochschulen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Internationalisierung und Gleichstellung
  • Verankerung von SDG-Zielen (unter anderem 8, 10, 16, 17) in der Hochschulstrategie
  • Synergien zwischen Internationalisierung und Nachhaltigkeit entwickeln und nutzen

Themenschwerpunkte

In diesem Kapitel werden für die einzelnen Themenschwerpunkte konkrete Ziele, Strategievorschläge und Handlungsempfehlungen angesprochen.

Überschrift
Themenschwerpunkte Inhalte
5.1 Analyse des Status Quo in der Hochschule Wir empfehlen zur Initiierung einer Selbsteinschätzung innerhalb der Hochschule die Planung von Workshops mit Akteur:innen aus den oben genannten Gruppen. Diese Matrix zeigt das weite Feld der Schnittpunkte von Nachhaltigkeit und Internationalisierung und kann zu einer Kartierung der aktuellen und zukünftigen Aktivitäten zu kartieren. Dabei wird ein Aspekt der Internationalisierung wie eine digitale Konferenz oder eine Internationale Präsenzkonferenz jeweils betrachtet, ob sie Probleme / Vorteile / Nachteile / Synergien mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten von Nachhaltigkeit hat.

1. (5.2) Governance internationaler Kooperationen

Zielkonflikte

Ein Zielkonflikt besteht zwischen den ökonomischen Internationalisierungszielen der Hochschulen, wie globaler Vernetzung, Sicherung europäischer Bildungsstandards, Vermeidung von Brain Drain und der Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte, und dem Anspruch auf faire Partnerschaften auf Augenhöhe, die lokale Wissensproduktion und nachhaltige Entwicklung insbesondere im globalen Süden stärken. Hinweise zu diesen Spannungsfeldern finden sich auch im DAAD-Positionspapier „Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen“.

Ziele

Ein dekolonialer Ansatz bei Internationalisierung bedeutet Diversifizierung der Partnerschaften: Zusammenarbeit mit Partner:innen aus dem Globalen Süden auf Augenhöhe. Internationale Hochschulkooperationen sind mehr als bloßer Austausch von Wissen – sie sind Brücken der Verständigung, des Respekts und der gemeinsamen Verantwortung in einer global vernetzten Welt. Gerade in Zeiten politischer Spannungen und geopolitischer Verwerfungen sollten wissenschaftliche Kooperationen nicht als Instrument der Sanktionierung missbraucht werden. Vielmehr gilt es, sie bewusst als Räume für Dialog, Offenheit und gegenseitiges Lernen zu gestalten.

Die Internationalisierung der Hochschullehre leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Völkerverständigung. Sie schafft langfristige Verbindungen jenseits von politischen Grenzen und Ideologien und wirkt als Friedensinstrument im Sinne einer werteorientierten Wissenschaftsgovernance. Governance-Strukturen sollten daher gezielt darauf ausgerichtet sein, internationale Partnerschaften zu schützen, zu stärken und unabhängig von kurzfristigen politischen Interessen weiterzuentwickeln.

Strategievorschläge

  • Stärkere Integration von Nachhaltigkeitszielen in bi- oder multilaterale Hochschulkooperationen
  • Diversifizierung der Partnerschaften, insbesondere durch Zusammenarbeit mit Partner:innen aus dem Globalen Süden auf Augenhöhe
  • Strategien zur Zielerreichung: Förderung von Partnerschaften mit dem globalen Süden mit Fokus auf (Bildungs-)Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung
  • Unterschiede zwischen Kooperationen zur CO₂-Kompensation und Transportkosten berücksichtigen; Bezug zu den SDGs herstellen
  • Kooperationen nicht ausschließlich auf den globalen Süden beziehen, sondern auch Partner:innen im osteuropäischen Raum einbeziehen
  • Einführung hochschulinterner Austauschformate, in denen Vertreter:innen verschiedener Hochschulstrategieprozesse (z. B. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Internationalisierung, Familienorientierung, Diversity) regelmäßig zusammenkommen, um Synergien zu identifizieren, Prozesswissen zu teilen und an übergreifenden Konzeptpapieren mitzuwirken

Best Practices

  • Die Uni Freiburg organisiert einen Staff Exchange mit Unimitarbeitenden und Wissenschaftler:innen zum Thema Nachhaltigkeit im Labor mit der Uni Straßburg. Es findet ein regelmäßiger Austausch der Nachhaltigkeitsmanager:innen im EUCOR-Verbund (Oberrhein Universitäten) statt. Ein gemeinsames Projekt mit der Uni Basel und der Université Haute Alsace zu Nachhaltigkeitskultur an Universitäten ist ebenfalls im Gange.

2. Hochschulbetrieb

5.2.1 Dienstreisenpolicy

Ziele

Ziel einer solchen Policy ist es, Mitarbeitende und Studierende für das Thema Nachhaltige Mobilität (u.a. zunehmende Kurzzeitprogramme, Sommer Schools) zu sensibilisieren und zur Entwickung eigener Strategien anzuregen, um eine gemeinsame Vermeidung, Reduktion und Kompensation von CO2-Emissionen  zu erreichen.

Strategievorschläge

  • Klare Kommunikation der Vorgaben
  • Definition essenzieller und vermeidbarer Reisen (z. B. Feldforschung, strategische Meetings; Reisezeit per Zug über 12 Stunden als mögliche Grenze)
  • Einführung einer internen Dienstreisepolicy mit klaren Kriterien und Anreizen zur Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel
  • Erstellung einer „grünen Dienstreise-Leitlinie“ mit Anreizen zur Nutzung von Bahn und virtuellen Meetings
  • Festlegung verbindlicher Reduktionsziele für Flugreisen
  • Vermeidung innereuropäischer Anschlussflüge unter 500/1000 km (Nutzung von Rail+Fly und Veranstaltungstickets der Deutschen Bahn)
  • Entwicklung klarer Richtlinien, die Notwendigkeit, ökologischen Fußabdruck und faire, transparente Kriterien für die Zuteilung von Dienstreisen berücksichtigen
  • Aufsetzen einer Selbstverpflichtungserklärung zu Flugreisen durch die Hochschulleitung
  • Dokumente von Fakultäten, Dekanaten, Fachbereichen oder Einzelpersonen zeichnen lassen und online veröffentlichen
  • Visualisierung des Fußabdrucks von Dienstreisen (z. B. mit dem FlyingLess-Tool)
  • Drittmittelgebende Institutionen sollen Standards setzen, z. B. standardmäßige Klimakompensation für Reisen
  • Dienstreiseregelungen klar definieren und rechtlichen Ermessensspielraum nutzen (nicht nur freiwillige Selbstverpflichtung)
  • Anpassung des Dienstreisekostengesetzes, um längere Reisezeiten zu ermöglichen
  • Richtlinien intern vorab kommunizieren
    • Abstimmung mit Fakultäten
    • Prozesssteuerung durch die Hochschulleitung
    • Inhalte ggf. regional anpassen

Best Practices

  • KARLA (Karlsruher Reallabor Nachhaltiger Klimaschutz) Klimaschonendes berufliches Reisen
  • Einrichtung eines Klimafonds an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU)


(AB HIER 5.3) 3. Lehrangebote im Kontext von Internationalisierung und Nachhaltigkeit

Lehrangebote im Kontext von Internationalisierung und Nachhaltigkeit eröffnen Hochschulen die Möglichkeit, globale Perspektiven mit Fragen der gemeinsamen Zukunftsgestaltung zu verbinden. Durch internationale Formate, digitale Zusammenarbeit und interkulturelle Lernräume können Studierende fachliche Inhalte mit nachhaltigkeitsbezogenen Kompetenzen verknüpfen. Ziel ist es, Lehrsettings zu schaffen, die weltweite Vernetzung fördern und gleichzeitig einen reflektierten Umgang mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen unterstützen.

Ziele

Eine reflektierte Global Citizenship Education wird durch Lehrinnovationen, hybride Formate und interkulturelle Lernräume unterstützt.

Strategievorschläge

  • Digitalisierung und Virtualisierung von Konferenzen, Lehrangeboten und Kooperationen
  • Hybride Forschungstechniken für internationale Feldforschung, bei denen Daten und Ergebnisse global gesammelt werden können, ohne dass alle Beteiligten vor Ort sein müssen, und so neue Möglichkeiten für interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit entstehen
  • Verstärkter Einsatz von Open Educational Resources (OER), um die Zugänglichkeit von Lehrmaterialien zu erhöhen und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch zu minimieren; offene Lernressourcen ermöglichen eine nachhaltige und globale Wissensvermittlung und einen verbesserten Zugang zur Bildung für Studierende weltweit
  • Integration von Nachhaltigkeitsthemen in internationale Lehrprogramme, um Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil internationaler Studiengänge zu etablieren
  • Englischsprachige Einführung internationaler Studienangebote, auch für Veranstaltungen deutscher Studiengänge
  • Entwicklung eines internationalen bzw. englischsprachigen Nachhaltigkeitszertifikats
  • Zusammenarbeit mit engagierten internationalen Bildungsträgern und Organisationen mit Bildungsfokus, z. B. QS

Best Practices

(5.3.)Internationalisierung der Studentenschaft, um Wissen über Nachhaltigkeit zu fördern und zu verbreiten (Lehre)

Die Internationalisierung der Studentenschaft bietet Hochschulen die Möglichkeit, vielfältige Perspektiven auf Nachhaltigkeit in Lehr- und Lernprozesse einzubinden. Durch internationale Studienangebote, Austauschformate und die Zusammenarbeit mit global ausgerichteten Partnern entstehen Lernräume, in denen Studierende Erfahrungen teilen, Nachhaltigkeitsthemen gemeinsam bearbeiten und voneinander lernen können. So wird nachhaltigkeitsbezogenes Wissen nicht nur vermittelt, sondern aktiv zwischen unterschiedlichen kulturellen und fachlichen Kontexten verbreitet.

Ziele

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Strategievorschläge

  • Einführung (internationaler) Studiengängen mit Bezug zur Nachhaltigkeit
  • Austausch von Studierenden und Lehrenden mit Hochschulen, die sich explizit auf Nachhaltigkeit fokussieren
  • Internationales Nachhaltigkeitsnetzwerk zur Studierendenakquirierung
  • Mehr englischsprachige Lehrveranstaltungen & Websites
  • Digitalisierung & Englisch der Verwaltung
  • Nachhaltigkeit als Bestandteil aller Studiengänge (nicht „mit Bezug“)
  • Gemeinsame Gestaltung (nicht nur Austausch)

Best Practices

  • Bachelor- und Masterstudiengänge ERM (BTU Cottbus)
  • Neue Nachhaltigkeitsmaster an der FH Westküste
  • Studiengang Green Engineering & Sustainable Management (WHZ)
  • „Grüner Salon“ – Netzwerk für Nachhaltigkeitsabschlussarbeiten (deutsch und englisch
  • „Nachhaltigkeitsforum“ zu Forschung und Lehre (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
  • Hochschule Rhein-Waal: Studiengang Engineering for Sustainability
  • FHiT-Projekt (Förderung internationaler Talente) der FH Münster: interkultureller Kochkurs, der internationale Studierende und Unternehmen zusammenbringt; Ziel ist ein niedrigschwelliger Austausch und gegenseitiges Kennenlernen
  • „Nachhaltigkeit im Kochtopf“ (Goethe-Universität Frankfurt): nachhaltiges Kochprojekt zur Integration internationaler Studierender und zur Vermittlung veganer Kochpraxis; monatliche offene Treffen

(5.4) Sensibilisierung, Berichterstattung, Evaluation und Kommunikation

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Ziele

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Strategievorschläge

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Best Practices

  • Punkt1
  • Punkt2

Fazit und Ausblick

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