Benchmark-System zur Bewertung erfolgreicher Nachhaltigkeitsprojekte: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ratingskala ==
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! Indikator
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! Bewertungsskala (von „Stimmt überhaupt nicht“ bis „Stimmt voll und ganz zu“)
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Version vom 15. Oktober 2025, 11:01 Uhr

Das hier vorgestellte Benchmark-System dient der systematischen Bewertung von Nachhaltigkeitsprojekten im Hochschulkontext. Es basiert auf einer mehrdimensionalen Ratingskala, die sowohl organisationale als auch projektbezogene Erfolgsfaktoren abbildet. Ziel ist es, die Qualität, Anschlussfähigkeit und Verstetigung von Projekten vergleichbar zu machen und strukturelle Erfolgsbedingungen sichtbar zu machen. Entstanden ist das Benchmark-System im Rahmen der BMFTR-Förderlinie Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen im Verbund LATERNE - Hochschule im Anthropozän: Leuchtturm-Adaption und TransfER für Nachhaltige Entwicklung.

Bewertungslogik

Die Indikatoren werden entlang einer Skala bewertet, die von „stimmt überhaupt nicht“ bis „stimmt voll und ganz zu“ reicht. Die Einschätzung erfolgt projektbezogen und kann sowohl retrospektiv als auch begleitend zur Evaluation eingesetzt werden.

Bewertungsdimensionen

Die Tabelle umfasst insgesamt über 20 Indikatoren, die sich in folgende thematische Cluster einordnen lassen:

1. Strategische Einbettung und Verstetigung

  • Inhaltliches und organisationales Brückenschlagen
  • Kontinuität, Nachfolge, Verstetigung
  • Einsatz von Projektmanagement
  • Projektstruktur und Aufgabenprofile

2. Teamdynamik und gemeinsame Orientierung

  • Geteilte Visionen
  • Gemeinsame Werte und Meinungen
  • Gemeinsame Terminologie
  • Zusammenarbeit und Auswahl der Projektmitglieder

3. Kommunikation und Lernprozesse

  • Kommunikation und gemeinschaftliches Lernen
  • Erfahrungsaustausch
  • Teilnahme an Beratungsservices

4. Ressourcen und Rahmenbedingungen

  • Unterstützung durch Stakeholder und Förderer
  • Anreizsysteme
  • Handlungsspielraum
  • Beschäftigung und Arbeitsverträge
  • Mitarbeitendenfluktuation
  • Begrenzte Auswahl an Mitarbeitenden
  • Qualifizierte Mitarbeitende

5. Fachliche Ausrichtung und Offenheit

  • Fachexpertise und singulärer Fokus
  • Offenheit für Kooperationen
  • Qualitäts- und Fortschrittsmessung
  • Mangel an Routine

Anwendungsmöglichkeiten

Das Benchmark-System kann in folgenden Kontexten eingesetzt werden:

  • Projektbegleitende Evaluation zur Identifikation von Stärken und Schwachstellen
  • Vergleichsanalyse zwischen Projekten unterschiedlicher Hochschulen
  • Förderlogik zur Begründung von Anschlussfinanzierungen
  • Wissensmanagement zur strukturierten Dokumentation von Projekterfahrungen

Weiterentwicklung

Das System ist offen für Erweiterungen und kann durch empirische Rückmeldungen aus der Projektpraxis weiter verfeinert werden. Eine Integration in bestehende Nachhaltigkeitsberichterstattung (z. B. HAW-Nachhaltigkeitsberichte oder interne Evaluationsformate) ist möglich und erwünscht.

Ratingskala

Indikator Bewertungsskala (von „Stimmt überhaupt nicht“ bis „Stimmt voll und ganz zu“) Beschreibung des Indikators
Inhaltliches und organisationales Brückenschlagen Beschreibt den Zusammenhang und das Verbinden der organisationalen Ziele und organisationsrelevanten Inhalte mit denen des Projektes.
Kontinuität, Nachfolge, Verstetigung Zeigt an, ob eine Nachfolge des Projektes geplant ist oder ob dieses verstetigt werden konnte.
Einsatz von Projektmanagement Beschreibt, ob Instrumente und Techniken des Projektmanagements verwendet werden.
Geteilte Visionen Gibt an, ob die Projektmitglieder gemeinsame Zukunftsperspektiven und Visionen verfolgen.
Gemeinsame Werte und Meinungen Stellt dar, ob die Projektmitglieder über einen gemeinsamen Wertekanon verfügen und Konsens finden können.
Kommunikation und gemeinschaftliches Lernen Beschreibt die Qualität der Kommunikation innerhalb des Projektes und ob die Mitglieder gemeinsam bereit sind, neue Lernerfahrungen zu machen.
Erfahrungsaustausch Beschreibt, ob sich Mitglieder über ihre Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und alte Fehler vermieden werden können.
Kompetenzen im Projektmanagement Zeigt an, ob die Mitglieder über Erfahrungen und Kompetenzen im Projektmanagement verfügen.
Gemeinsame Terminologie Stellt dar, ob die Mitglieder über eine geteilte Sprache verfügen und eine gemeinsame Fachterminologie nutzen.
Zusammenarbeit und die Auswahl der Projektmitglieder Beschreibt, wie geeignete Mitarbeitende für das Projekt gefunden wurden und wie sich die Zusammenarbeit zwischen ihnen gestaltet.
Unterstützung von Stakeholder und Förderern Gibt an, wie stark sich die Mitglieder von Stakeholdern unterstützt und gefördert fühlen.
Anreizsysteme Zeigt an, ob es Anreizsysteme gibt.
Teilnahme an Beratungsservice Stellt dar, ob das Projektteam Beratungsangebote wahrgenommen hat.
Projektstruktur und Aufgabenprofile Beschreibt, wie die Projektstruktur aufgebaut ist und ob es eine klare Aufteilung von Aufgaben gibt.
Mitarbeitendenfluktuation Zeigt an, ob die Mitarbeitenden die gesamte Projektlaufzeit begleiten oder ob es Wechsel in der Besetzung gibt.
Handlungsspielraum Beschreibt, wie groß der Handlungsspielraum der Teammitglieder ist.
Mangel an Routine Gibt an, ob es in den Projektabläufen an Routinen mangelt.
Qualifizierte Mitarbeitende Beschreibt, ob die Mitglieder für das Projekt ausreichend qualifiziert sind.
Qualitäts- und Fortschrittsmessung Zeigt, ob eine stetige Qualitäts- und Fortschrittsmessung vorgenommen wird.
Kooperationen Stellt dar, ob das Team offen ist für Kooperationen und wie erfolgreich diese sind.
Beschäftigung & Arbeitsverträge Beschreibt die Beschäftigungssituation der Mitglieder. Beispielsweise fließt mit ein, ob die Mitglieder befristet angestellt sind.
Begrenzte Auswahl an Mitarbeitenden Der Indikator erfasst den Handlungsspielraum der Projektverantwortlichen auf den Arbeitsmarkt und geeignete Mitarbeitende zugreifen zu können. Hier wird das Problem adressiert, dass oftmals Projekte innerhalb von Lehrstühlen und Organisationseinheiten gebildet werden und auf bisherige Mitarbeitende ohne projektspezifische Skills zurückgegriffen werden kann.
Fachexpertise und singulärer Fokus Stellt dar, ob die Projektmitglieder alle Expert*innen in einer bestimmten Fachrichtung sind und es an unterschiedlichen fachlichen Perspektiven mangelt.

Quellen

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