HOCH-N:Nachhaltigkeit im Hochschulbetrieb: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. November 2023, 09:42 Uhr
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Hochschulen stellen – ebenso wie andere öffentliche Einrichtungen und Unternehmen – Organisationen dar, deren alltäglicher Betrieb direkte und indirekte ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen hat. Dieser Auswirkungen und der daraus resultierenden Verantwortung müssen sich Hochschulen bewusst sein und dementsprechend betriebliche Nachhaltigkeit umsetzen. Der Betrieb staatlicher Hochschulen unterliegt jedoch rechtlichen und finanziellen Restriktionen. Rechtliche Forderungen werden durch die Leitung und die Verwaltung von Hochschulen umgesetzt und beinhalten strenge Anforderungen an Beschaffung, Vergabe von Dienstleistungen, Gebäude- und Energiemanagement, Abfallmanagement, den Umgang mit Chemikalien und Gefahrstoffen, das Personalmanagement sowie den Arbeitsschutz. Haushaltsbudgets als Grundlage für die Bereitstellung personeller und materieller Ressourcen sind in Umfang und Laufzeit häufig an Hochschulentwicklungspläne der Länder geknüpft und basieren zunehmend auf der Erfüllung (kennzahlenbasierter) Vereinbarungen. Spielräume für die Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten im Betrieb von Hochschulen sowie im Campusleben sind vor diesem Hintergrund nur insoweit möglich, wie Hochschulen sich intern etwa im Rahmen von Strategien und Leitlinien dazu bekennen. Hinzu kommt, dass länderspezifische Regelungen die Autonomie von Hochschulen zusätzlich beschneiden, etwa durch zentralisiertes Immobilien- und Baumanagement einschließlich des dafür notwendigen Betriebs. Trotz der benannten Restriktionen wird mit dem Leitfaden der Versuch unternommen, im Handlungsfeld Betrieb einerseits Hemmnisse, aber auch Treiber und konkrete Maßnahmen aufzuzeigen, mit denen die Verankerung von Prozessen der Entwicklung, der Implementierung und Etablierung von Nachhaltigkeit an Hochschulen gelingen kann. Hierzu werden für die identifizierten Handlungsfelder (Leistungserbringungen) nachhaltige
zunächst die betroffenen Personenkreise adressiert, die jeweilige Relevanz und sich daraus ergebende Ziele für den Hochschulbetrieb aufgezeigt, Hemmnisse und Treiber sowie Maßnahmen zur Implementierung dargelegt und mit Beispielen aus der Hochschulpraxis untersetzt. Es zeigt sich, dass ein nachhaltiger Hochschulbetrieb über den kurzfristigen Zeithorizont hinausdenken und etwa bei der Beschaffung und Vergabe, aber auch beim Gebäude- und Energiemanagement lebenswegbasierte Ansätze anstelle von ausschließlich Preis-Leistungsvorgaben berücksichtigen muss. Gesetzliche Rahmenbedingungen stehen einem solchen Ansatz nicht im Wege, sondern befördern ihn partiell sogar. Der Leitfaden zeigt Beispiele auf, die durch den Nachhaltigkeitsbezug zudem mittelfristig Kosteneinsparungen beispielsweise durch Senkung von Energieverbräuchen oder geringere Wartungs- und Reparaturanfälligkeiten erwarten lassen. Das nachhaltige Abfallmanagement setzt die – auch vom Gesetzgeber geforderte – konsequente Umsetzung der Kreislaufwirtschaft voraus, was jedoch in der Lehre und noch mehr in der Forschung teilweise zu Zielkonflikten führen kann, etwa bei sehr stoff- und energieintensiven Versuchsanordnungen. Analoges gilt für den Umgang mit Chemikalien und Gefahrstoffen.
In nahezu allen Handlungsfeldern wird gezeigt, dass ein großes Hemmnis bei der Umsetzung nachhaltigkeitsbezogenen Handelns in unzureichender Kenntnis der existierenden Möglichkeiten, mangelnder Transparenz in der internen und externen Kommunikation sowie häufig fehlender Akzeptanz der Akteur*innen begründet ist. Hochschulen sind aufgerufen, sich den daraus ergebenden Herausforderungen zu stellen und - z. B. mithilfe der im Leitfaden vorgeschlagenen Implementierungsmaßnahmen - individuelle Hemmnisse abzubauen, zu sensibilisieren und die Motivation der im Hochschulbetrieb Handelnden sowie der externen Partner*innen zu erhöhen.
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